Die Beschneidung des männlichen Glieds ist Sunna, d. h. Praxis des Heiligen Propheten Mohammed (Frieden und Segen Allahs seien auf ihm). Sie entspricht der Tradition, die durch Abraham, Frieden sei auf ihm, in die Welt der Gottgläubigen eingeführt werden durfte, sie symbolisiert den Bund mit Gott, den der Gläubige mit Gott vollzieht, stellvertretend durch seine Eltern. Diese religiöse Sitte ist unter Juden und Muslimen Pflicht. Der medizinische Eingriff unterliegt dem Standard, der in der jeweiligen Gesellschaft möglich oder üblich ist. Heutzutage wird die Beschneidung meist von ausgebildeten Ärzten, oftmals gleich nach der Geburt des Knaben, vorgenommen. In bestimmten Kulturkreisen hat sich im Verlauf der Jahrhunderte ein Ritual um die Beschneidung herum entwickelt, so daß sie im Rahmen eins Festes, oft erst, wenn der Junge herangewachsen ist, vollzogen wird. Männern, die dem Islam neu beitreten, ist es freigestellt, ob sie sich beschneiden lassen möchten oder nicht (indes ist dies meistens der Fall, sie hat ja auch hygienische Vorteile etc.): Dies folgt der Sunna, da der Heilige Prophet die Beschneidung von erwachsenen Männern nicht verlangte, als bekannt wurde, dass einige bei diesem Eingriff gestorben waren. Was die Beschneidung von Jungen, d.h. die Entfernung der Vorhaut der Penis, hat ja einen physischen wie religiösen Nutzen, sie ist ein Weg, das Glied rein und schmutzfrei zu halten bzw. dient der Erinnerung daran, dass der Mensch seine Gelüste niederer Art Gott opfern soll (so deutet das bekannteste Traumbuch des Islams, das von Ibn Sirin erstellt wurde, Beschneidung als Zeichen der Keuschheit). Die Entfernung der Klitoris bei Mädchen bzw. Freuen hingegen hat keinen physischen Nutzen, sie ist ein Akt der Verstümmelung, der Frauen nur schadet. Wenn behauptet wird, der Heilige Prophet habe sie geduldet, ist zu fragen, warum sie in den meisten islamischen Ländern nicht praktiziert wird und nur dort vorkommt, wo man auf vorislamische Traditionen dieser Art verweisen kann. Aber weder von den Gattinen des Propheten noch anderen islamischen heiligen Frauen ist überliefert, dass sie die Beschneidung vornehmen liessen oder forderten.