Bei der Beschneidung wird die Vorhaut des Penis ganz oder teilweise mittels eines kleinen operativen Eingriffs entfernt. In einer Reihe von Kulturen, so dem Judentum oder dem Islam, geschieht dies in einem festlichen Akt und in ritueller Form.
In den USA wurden bis vor einigen Jahrzehnten ebenfalls fast alle männlichen Kleinkinder beschnitten, im Jahre 2000 waren es immer noch rund 60%. In Kanada wurden im Jahre 2000 noch etwa 25% aller Kinder beschnitten.
Bei den Europäern ist die Beschneidung ohne zwingende medizinische Gründe, also nur aus hygienischen, ästhetischen, gesellschaftlichen oder religiösen Gründen, völlig unüblich. Eine Ausnahme davon machen homosexuelle Männer, bei denen sich Beschneidungen einer gewissen Beliebtheit erfreuen.

Historisches, Kulturelles
Jungen, Männer

Die Beschneidung, also das Entfernen der Vorhaut des Penis, ist eine sehr alte, meist kulturelle bzw. religiöse Handlung. Im Islam wird in einem feierlichen Rahmen, heutzutage meist unter Lokalanästhesie, dem Kleinkind oder Jugendlichen die Vorhaut beschnitten. Im Judentum geschieht es aufgrund der biblischen Überlieferung. Danach soll Gott Abraham "angewiesen" haben, dass alle Neugeborenen am 8. Lebenstag und nicht vorher, beschnitten werden sollten. Noch heute wird daher im Judentum meist am 8. Lebenstag dieser Akt in Lokalanästhesie vollzogen.

Als rationale Gründe nimmt man an, dass die Beschneidung vor allem der Hygiene galt, da es in diesen Bereichen oft an Wasser mangelte, um auf diese Weise eine ausreichende Sexualhygiene sicher zu stellen. Auch als Verhütungsmethode vor der Onanie galt und gilt es, da das Glied auf diese Weise weniger empfindlich gegenüber Berührungen und Kontakten ist. Weiterhin nimmt bzw. nahm man an, dass auf diese Weise die männliche Potenz gesteigert wird, da es aufgrund der geringeren Empfindlichkeit angeblich zu einer längeren "Verweildauer" beim Verkehr kommen kann.

Medizinisches
Jungen und Männer

Die Vorhaut ist ein kleiner beweglicher Hautlappen, der die Eichel des Penis umschließt. Entgegen dem bisherigen Glauben, dass durch die Beschneidung männlicher Kinder der Peniskrebs, der Gebärmutterkrebs (wegen der besseren Hygiene beim Verkehr), Harnleiterinfekten u.a. verringert werden, hat sich gezeigt, dass die Beschneidung praktisch keine positiven medizinischen Folgen besitzt. Schon gar nicht in den hygienisch entwickelten Industrieländern und Schwellenländern. Im Gegenteil: vor allem im höherem Alter, wenn die Vorhaut gut entwickelt und durchblutet ist, sind eine Reihe negativer Folgen wie Entzündungen nicht selten. Es sei erwähnt, dass in den USA jeder derartige Eingriff dem Operateur ca. 100-200 Dollar an Gebühren bringt. Eine nicht unbeträchtliche zusätzliche Einnahmequelle. Bei einer Phimose, einer krankhaften Verengung der Vorhaut, ist es jedoch oft angesagt, diese operativ entfernen zu lassen, obwohl es auch konservative Therapien, z.B. mit Hormonen, gibt. Wegen der nicht kalkulierbaren Risiken bei der längeren Anwendung von Hormonen, sollte man einer derartigen Behandlung aber sehr skeptisch gegenüber stehen.

Claudia