islam.de - Sonntag, 27.10.02
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Mittwoch, 16.10.2002

Bürgermeister Henning Scherf : "Muslime werden dafür verantwortlich gemacht, dass ihre Religion in Teilen der Welt politisch missbraucht wird. Ihnen wird etwas angelastet, auf das sie keinen Einfluss haben."
Bremer Islamwoche: Mit über 80 Veranstaltungen und 70 Veranstaltern und Unterstützern wartet sie ab 1. November auf

Bei einer Pressekonferenz im Rathaus stellten die Organisatoren das Program erstmals der Öffentlichkeit vor. Die Politik, Christen, Juden und Muslime wollen damit ein Zeichen für ein friedvolles Zusammenleben setzen, so Sanver Coban vom Arbeitskreis der Muslimischen Gemeinden in Bremen. Senatspräsident und Bürgermeister Henning Scherf bekräftigte noch einmal: "Wir möchten nicht über Muslime reden, sondern mit ihnen".

"Mit unserer Verfassung", so ist Scherf überzeugt, "versprechen wir den bei uns lebenden Menschen die freie Ausübung ihrer Religion. Und wir versprechen ihnen, ihre Würde zu achten." Viele der in Deutschland lebenden 3 Millionen Muslime würden nicht erst seit dem 11. September 2001 diskriminiert, sagte Scherf. "Sie werden mit dafür verantwortlich gemacht, dass ihre Religion in Teilen der Welt politisch missbraucht wird. Ihnen wird etwas angelastet, auf das sie keinen Einfluss haben."

In Bremen möchte Scherf aber bewußt einen anderen Weg gehen. Unter dem Motto: "Nur wer zuhört, kann auch antworten" startet er die 2.Bremer Islam-Woche: "Hier haben wir 1997 mit der ersten Islam-Woche einen neuen Weg eingeschlagen. Damals legten wir das Fundament für den Dialog und für ein respektvolles Miteinander. Mit der zweiten Islam-Woche wollen wir den Muslimen erneut die Möglichkeit geben, ihren Glauben und ihre Kultur öffentlich vorzustellen. Jeder kann in dieser Woche den Islam, so wie er in Bremen geglaubt und gelebt wird, kennenlernen."

Mit über 70 Einrichtungen ist der Kreis der Veranstalter und Unterstützer ziemlich groß und reicht von Werder Bremen bis zu den Schulen, Behörden, Firmen, Kirchen und natürlich den Moscheen.