Original geschrieben von: Uwe Wassenberg
Wenn beispielsweise den Kindern gesagt wird, dass sich "deine Haare in Schlangen verwandeln, wenn du sie nicht bedeckst" ist das höchst bedenklich. In dem Alter kann das erhebliche psychische Schäden hervorrufen.


Bei allem gebotenen Ernst, doch dem muß ich heftig widersprechen - den Kindern meiner Generation wurde mit noch weit merkwürdigeren Dingen gedroht, wenn man nicht pariert hat, auch meist im religiösen Kontext übrigens. Das hat bei keiner mir bekannten Person Schäden hervorgerufen <g>. Ich erinnere mich noch, wie ich selbst nach und nach bestimmte Dinge tat, um zu gucken, ob man dann tatsächlich vom Blitz getroffen oder vom Teufel geholt wurde.

Man sollte das wirklich nicht überdramatisieren. Trotzdem noch einmal meine Frage: Warum schickt eine säkulare Mutter ihr Kind in einen solchen Kindergarten? Und es kann auch nicht sein, daß die Kinder sich da völlig zufällig drin wiederfinden, denn wie der Artikel mit einem Bild illustriert, sind die Mädchen in Hijabs gehüllt. Die gehören bestimmt nicht zur normalen Ausstattung eines beliebigen Kindergartenkindes...

Ich habe eher den Eindruck, daß hier vom Artikelschreiber ein ganz bestimmter Sachverhalt, der beim Leser einen Schauer erzeugt, hervorgehoben wurde, um eine bestimmte Aussage zu verstärken.
Zu kritisieren wären da nämlich eher ganz andere Dinge die noch viel naheliegender sind, beispielsweise die negative Auswirkung von fehlenden Sonnenstrahlen auf der Haut, oder der Verstoß gegen die Überlieferung, daß ein Hijab oder Niqab erst bei mindestens heiratsfähigen, wahrscheinlich aber erst bei pubertären Mädchen erforderlich ist (anderlautende Wiedergaben beziehen sich auf gebrochene/schwache Überlieferungsketten via bzw. bestimmte Situationen, wie das Gebet, ansonsten wird für kleine Mädchen nur der Khimar als Vorbereitung auf das Tragen des Hijab nahegelegt).

In diesem Zusammenhang erinnere ich mich daran, daß die tunesische Erziehungsministerin vor wenigen Tagen allen Personen, die an der Erziehung kleiner Kinder beteiligt sind, das Tragen von Bedeckungen streng verboten hat und die Hoffnung äußerte, daß sich auch private Einrichtungen an dieses Verbot halten - ich vermute, daß mit dem Kapitalis-Artikel noch einmal dieses Thema vorgebracht werden sollte.