Kurzfristig wird es nicht zu großen Änderungen kommen.

Es ist mir auch völlig unverständlich, wieso anti-islamische Thesen westlicher Medien einen so großen Popularitätserfolg haben, denn die Schreiberlinge haben nur in seltenen Fällen eine Kapazität, die über das Abschreiben aus anderen Quellen hinausragt.

Auf der anderen Seite gehe ich davon aus, daß der westliche Tourismus in Tunesien schon ab dem kommenden Jahr merklich zurückgehen wird, der östliche im Verhältnis dazu und der arabische mittelfristig ebenfalls zunimmt. Letzteres ist auch erklärtes Ziel der Ennahda. Die stellen sich da allerdings eher ein duales System von "halal" und "haram"-Hotels vor, in denen die jeweiligen Zielgruppen beherbergt werden sollen.

Im übrigen - Tunesien ist und war auch bisher ein islamisches Land, auch wenn es von einer zahlenmäßig sehr kleinen Schicht, die jedoch den fast ausschließlichen Zugriff auf die veröffentliche Meinung hatte, anders dargestellt wurde. Nun schlägt das Pendel zurück und Tunesien kommt, auch im öffentlichen Bild, dem näher, was die Mehrheit der Bevölkerung und der "Durchschnittstunesier" denkt und fühlt. Damit hat sich in Tunesien nicht viel geändert, nur eben in der öffentlichen (und westlichen) Wahrnehmung.