Hallo Lizza,

das mit den Muslimen und der Religion ist so 'ne heikle Sache.
Das mit der Religionszugehörigkeit der Kinder ist ein Axiom(=nicht hinterfragbare These) im Islam. Vergiß es, daß die Kinder später selbst entscheiden können... Im Islam is nix mit selbst entscheiden... Auch wird über das Für und Wider des Islam nicht diskutiert: Religion steht nicht zur Disposition. Mögen etliche Buben(und vielleicht Mädels) auch fröhlich und alkoholisiert durch fremde Betten hüpfen, wenn es drauf ankommt sind sie plötzlich alle selbstbewußte und überzeugte Muslime, egal was sie vor- oder nachher getan haben/tun werden.

Mein Mann und ich hatten klare Linien gezogen betreffs des Essens zuhause und auswärts mit den entsprechenden Konsequenzen. Sonst hatten wir keine 'Einschränkungen'. Er wußte vorher, daß ich Christin bin und ich habe nie auch nur im Ansatz durchblicken lassen, daß der Islam für mich eine reelle Alternative sei. Er hat mich sogar immer wieder darin bestärkt und mich regelrecht darum gebeten, mich mehr um meinen Glauben zu kümmern und den Gottesdienst zu besuchen. Gleichwohl hat er hin und wieder den Gedanken geäußert, daß er es "ultimativ" fände wenn ich konvertierte und Kopftuch trüge. Den Zahn habe ich ihm allerdings mehrfach gezogen. Als es dann aber schlußendlich irgendwann mal im Klartext um Kinder ging, war die Religion derselben für ihn nicht verhandelbar während ich auf gute Erziehung, die freie Entscheidungskraft unserer (potentiellen) Kinder und nicht zuletzt auf die Kraft Gottes gesetzt habe.
Dieses Eisen war ihm letztendlich zu heiß mit dem Resultat, daß wir unter Schmerz und Tränen entschieden haben, einander gehen zu lassen um ein neues Glück zu suchen.
Ich möchte die Zeit mit ihm dennoch nicht missen!

Du schriebst, daß Du den Islam für Dich als nicht passend hältst. Laß Dir gesagt sein, daß seine Religion weit mehr Einfluß auf Dein Leben haben wird als Du jetzt siehst.
Frag ihn aus! Fordere ihn heraus! Provoziere ihn konstruktiv!
Denke Dir Szenarien aus und leg sie ihm vor: Was denkt er über Deine männlichen Freunde und Bekannten? Du trägst gern Mini? Klaro! - Oder doch nicht??? Bikini am Strand? Easy - oder Auweia?
Das sollen jetzt nur Beispiele sein...Und laß Dir Antwort geben auf die Frage warum er glaubt, jetzt noch nicht praktizieren zu können??? Wo er doch schon gesagt hat, daß er es eines Tages gern tun möchte. Frag, wann das sein wird und was ihn heute davon abhält! Und laß Dir kein Wischiwaschi servieren!
Nicht, daß er erst mit 40 feststellt, daß er nicht mit einer "Ungläubigen" zusammen leben kann/darf! Frag, was wird, solltest Du Deinen Glauben vertiefen oder Dein Glück im Buddhismus/Bahai/Sufismus oder sonstwo finden wollen???

So, genug der nächtlichen Rede, wenn Du noch Fragen hast - nur immer herbei damit!

Liebe Grüße, Alibaba