Original geschrieben von: Shaima1978
Man soll die Eltern ehren und pflegen bis zum Tod, Menschen helfen, Arme speisen, nicht stehlen, fremdgehen etc. wie in der Bibel auch. Was ist denn das Negative heutzutage?


Und was genau hat das mit Religion zu tun? Das sind traditionelle familienorientiert Werte, die auch in Gesellschaften gelten, die Bäume oder die Sterne als Götter verehren - oder die völlig areligiös sind.
Zu behaupten daß es Gesellschaftswerte nur deshalb gibt, weil es Religionen gibt, ist abwegig.
Die ersten Gesetzbücher, die solche Werte propagierten, gab es übrigens schon mehr als 1000 Jahre vor den monolithischen - pardon - abrahamitischen Religionen, was zeigt, daß es DAFÜR diese Religionen nicht gebraucht hat (z.B. Code Hammurabi 1750 Jahre vor Christus).

Original geschrieben von: Shaima1978

Die Gesellschaft will von sowas nichts mehr wissen. Es zählt nur noch die Arbeit, die Kohle und den Spass den man hat. Religion, das ist ja total uncool, oder? Die Eltern ins Altersheim, 3 Freunde od. Freundinnen haben, feiern und zudröhnen ist aber super!Einfach nicht an morgen denken.
Frogger ich glaube über das Thema kann man Std. reden und die würden nicht reichen.


Und auch dies hat soviel mit Religion zu tun, wie Kuh mit sambatanzen. Noch einmal: die Werte, die die großen Religionen verkünden, sind in allen Fällen auf Versatzstücke aus noch älteren Traditionen, Philosophien und Gesellschaftsmodellen gegründet. Wer sich nicht daran hält, der ist deshalb nicht gottlos, sondern verstößt allenfalls gegen humanistische und jahrtausendealte Prinzipien der Menschheit.

Eine Gesellschaft kann sehr wohl ohne Religion existieren und gibt sich selbst dazu Regeln (z.B. Gesetze). Eine Religion jedoch braucht, da sie stets parasitisch ist und ihr Lebenselixier aus der geistigen Kraft der Gläubigen bezieht (Anbetung), die Gesellschaft, um sich aus ihr zu nähren.

Um es noch simpler zu sagen: Nicht die Menschen brauchen Gott - sondern Gott braucht die Menschen, denn ohne sie stirbt er. Würde man alle Religionen radikal vom Dominanzprinzip, Allmachtsansprüchen und Allwissenheitbehauptungen entkernen und sie in humanistische Gesellschaftsmodelle wandeln, woraus sie ursprünglich auch einmal entstanden sind, dann hätten sie sogar Chancen, daß die Menschen sie wieder ernstnehmen ... und dann hätten sie sogar meinen Respekt.