Ich bin auch in der Gesundheitsvorsorge tätig und kann nur auf folgenden Text verweisen: Die orientalische Wasserpfeife wird zum modischen Kultobjekt. Der aus langen Schläuchen inhalierte Tabakrauch gilt den Anhängern des Nargileh- oder Shisha-Rauchens als Genussmittel und harmlos. Die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) in Lausanne ist da anderer Ansicht. Gesundheitsgefährdende Rauchpartikel und das Suchtmittel Nikotin verschwinden keinesfalls im Wasserbad der Pfeife. Krebsgefahr, Lungen- und Herzkreislauferkrankungen sind auch mit dieser Form des Tabakkonsums verbunden.
Die diversen Gesundheitsrisiken des Tabakrauchens sind wissenschaftlich belegt und haben sich mittlerweile herumgesprochen. Das Wasserpfeifenrauchen ist erst seit kurzem Gegenstand der Tabakforschung. Die WHO bereitet einen umfassenden Bericht zur Thematik vor, doch bereits auf der Basis existierender Studien lässt sich sagen, dass diese Form des Rauchens die Aufnahme von Nikotin und Tabakschadstoffen nicht verhindert. Die krebserregenden Rauchpartikel bleiben nicht im Wasserfilter hängen, sondern überfluten mit jedem tiefen Zug am Schlauch die Lungen und andere Organe. Das abhängig machende Tabakalkaloid Nikotin gelangt genauso pur ins Gehirn und ins zentrale Nervensystem der Rauchenden wie bei anderen Formen des Tabakrauchens. Beim Abbrennen der Tabakmischung auf dem Kohlegrill entsteht zudem Kohlenmonoxyd, welches eingeatmet eine zusätzliche Belastung für das Herz-Kreislaufsystem darstellt. Zählt man die Probleme der Mund- und Zahnhygiene sowie - für Drittweltländer - die Gefahr der Übertragung von Tuberkulose durch das Kühlwasser hinzu, so sollte man sich die Teilnahme am genüsslichen, oft stundenlang dauernden Dampfritual besser zweimal überlegen.
Das Thema sollte also ganz klar nicht verharmlost werden.