...schöner als hier wird's auf jeden fall, denn das dasein hier kann nicht sinn und zweck einer existenz sein, da muss einfach noch was besseres nachkommen...

Wieso? Vielleicht ist ja auch eher Demut vor der Nichtigkeit der eigenen Existenz die richtige Annäherung, und damit würden Hunderte von Dingen, die wir in egoistischem Interesse für lebens-wichtig halten so relativiert, daß man das "Paradies auf Erden" hätte und gar nicht mehr nach Balsam für die Seele streben müßte.

...und juden, christen und moslems einträchtig miteinander beten. gleichzusetzen mit dem ende der welt...

Dies zeigt die Arroganz und das Selbstverständnis der einzelnen Religionen, daß das einträchtige Zusammensein im Gebet nur am Ende der Welt für möglich gehalten wird. Bei diesem Gedankengut könnte man in die berechtigte Hoffnung verfallen, daß es nahe liegen möge. :-)

Übrigens - die hier im Thema vorgetragene Stufentheorie entlarvt auch den allzu menschlichen Geist hinter der Paradieslegende, wo die Menschen dann nicht etwa gleich sind, sondern es wieder einige gibt, die gleicher und am gleichsten sind.

Interessant ist es aber durchaus, sich mit den Vorstellungen des Paradieses in den einzelnen Religionen näher zu beschäftigen, eine solche Konstruktion (nämlich das ultimative Heilsversprechen) kennen ja sämtliche Religionen, auch diejenigen, die älter sind als die mittelöstlichen oder die einen Götterhimmel mit mehreren Göttern hatten.

In archäologischer bzw. historischer Auslegung wird das Paradies zumeist als der Ort des Ursprunges verstanden, hier namentlich als das Gebiet zwischen Türkei, Iran und Syrien (im weitesten Sinne Mesopotamien), wo auch Zeugnisse ältester Kulturen entdeckt worden sind. Das Wort selbst hat seine Wurzeln in persischen Bedutungen für "Garten", weshalb z.B. im Christentum auch vom Garten Eden gesprochen wird (ursprünglich hieß es dort allerdings "Neues Jerusalem"). Diese Vorstellung hatte z.B. auch Einfluß auf die Existenz von Klostergärten und erreichte im französischen Barock seinen Höhepunkt (vollkommene "Barockgärten"). Die jeweiligen Ideale des Paradieses entsprechen im Großen und Ganzen den Vorstellungen erstrebenswerter Verhältnisse zum Zeitpunkt des Aufkommens der jeweiligen Religion, während in einigen Religionen z.B. Friede oder Gleichheit als ein Hauptpunkt angestrebt wird, zielen andere Religionen auf die Befriedigung allzu irdischer Verlangen ab.