Original geschrieben von: chipie
Wie geht eigentlich ein Muslim mit der Theodizee um? Also wie rechtfertigt man als Muslim das Übel in der Welt? Wie begründet man z.B., dass Gott die Shoah zugelassen hat?


hi chipie,

diese begriffe sind dem "otto-normal-muslim" ,glaube ich, völlig fremd, da der zweifel an Gott (der ja zur theodizee dazugehört), nach der überlieferung, bereits den abfall vom glauben darstellt. und den gilt es ja bekanntlich auf's äußerste zu vermeiden
zweifel sind eine art aufbegehren das im islam, der ja unterwerfung heißt, nicht vorgesehen ist.
geschieht ein übel, wird der schuldige außerhalb des glaubensgefüges gesucht oder es wird "inschallah" geseufzt und das ganze als eine weitere prüfung aufgefaßt.

und die shoah... dürften viele mehr oder weniger insgeheim als "glücksfall" der geschichte ansehen: es hat ja nicht sie getroffen und immerhin 6 mio. erzfeinde weniger. es mag wenige ausnahmen geben. aber was gesagt wird ist das eine, und was im herzen gedacht wird steht auf einem anderen blatt...

desillusionierte grüße, alibaba