...dir wurde von leuten u.a. jungen frauen gesagt, dass keine einzige tunesieren einen europäer aus liebe heiraten würde...

Hierzu ist zu bemerken, daß es zum einen Beispiele gibt, die dieser Aussage entgegenstehen und zum anderen eine Aussage wie "alle Deutschen sind Schweineesser" in ihrer Absolutheit auch nicht zutreffend ist, sondern eben nur für die große Mehrheit bzw. für eine bestimmte Gruppe der Bevölkerung mehr und für eine andere weniger.

...wissen, dass keine tunesische frau eine europäer aus liebe heiratet und es aber trotzdem tun...

Hmm, ich würde sogar noch darüber hinaus gehen und sagen, daß die allermeisten Heiraten auch mit Landsmännern nicht aus genau dem Gefühl geschlossen werden, daß wir hier in Deutschland als "Liebe" definieren, sondern daß dieser Begriff dort einen anderen Inhalt hat (wenn ich mich recht erinnere, habe ich dazu auch schon einmal geschrieben gehabt), in Gesprächen habe ich zumindest den Eindruck erhalten, daß dasselbe Wort bei uns und dort unterschiedlich verstanden wird.
Für mich ergibt sich daraus, daß auch dann, wenn ich bei einer Frau nicht genau dieselbe Empfindung sehe, die ich bei einer Deutschen sehen würde (müßte?), es ihr dennoch nach ihrem Verständnis ernst und ehrlich sein kann, nämlich dann, wenn ich ihre Gedanken sozusagen mit denen anderer aus derselben Bevölkerungsgruppe/Situation übereinstimmend sehe und andere Personen denselben Eindruck haben.

...als ob du selbst auch daran glauben würdest...

Ja und nein, bei oberflächlicher Betrachung und in bestimmten sozialen Gruppen ist das sicherlich nicht nur wahrscheinlich, sondern sogar höchst wahrscheinlich - aber es gibt, wie gesagt, eben auch Gegenbeispiele (und die gibt es ja in der umgekehrten Konstellation ebenfalls, obwohl diese auch in der Minderheit zu sein scheinen, gleichwohl aber existieren). Insofern muß es also Ausnahmen gegen, die entweder von vornherein bestanden haben oder sich im Laufe einer Beziehung so herausentwickelt haben.
Für mich ergibt sich daraus, daß, trotz einer Wahrscheinlichkeit des Scheiterns, ein Erfolg nicht grundsätzlich ausgeschlossen ist und ich nun entscheiden muß, ob ich ein solches Risiko eingehen will und kann, oder eben nicht.
In meinem Leben bin ich nun schon viele Risiken, auch schlechte, eingegangen, und ich habe gewonnen und verloren, ich bin also niemand, der immer nur todsichere Sachen angeht, sondern durchaus risikobereit ist. Und darum bin ich auch, trotz verschiedener Zweifel, doch bei ständiger Neubewertung der Lage, sogar bis zum allerletzten Tage hin noch, das Risiko bewußt eingegangen und verniedliche weder diese Entscheidung, noch den negativen Ausgang. Und eben deshalb berichte ich auch darüber, denn dies alles mag einer anderen Person helfen, ihrerseits ein solches Risiko besser zu bewerten (ebenso wie es mir bei einem potentiellen nächsten Male sicherlich helfen wird) oder generell eine Anregung dazu geben, wie man es tun (oder auch nicht tun) sollte. :-)