...Und stell dir mal den Fall vor, dass er sie vielleicht nicht ausnützt...

Aber stelle Dir den entgegengesetzten Fall vor, der viel wahrscheinlicher ist, denn er hat sich ja beispielsweise nicht von Dir getrennt, und danach eine andere kennengelernt, sondern Dir bewußt die Unwahrheit gesagt.

Es geht ja auch gar nicht darum, jemand anderen schlecht zu machen, sondern nur darum, sachlich die Fakten zu vermitteln und den anderen dann selbst über etwaige Konsequenzen entscheiden zu lassen (vielleicht liegen ihr ja auch Informationen vor, die Du nicht kennst), bzw. sie auch nur wachsam für die Zukunft zu machen. Nur der, der über möglichst viele Informationen über einen Sachverhalt verfügt, kann eine richtige und/oder vernünftige Entscheidung treffen. Ob Dir jemand glaubt, oder nicht, ist da gar nicht so wichtig (falls man Beweise hat, umso besser), viel wichtiger ist es, einen anderen nicht im Unklaren zulassen, wenn man mehr weiß als der andere, wenn der eine weitreichende Entscheidung für seine Zukunft fällt - und natürlich auch, Unwahrhaftigkeit und Berechnung als "schlechte" Eigenschaften nicht zu tolerieren oder gar indirekt zu unterstützen, sondern den Versuch zu unternehmen, sie negativ zu sanktionieren bzw. einem solchen Verhalten Grenzen aufzuzeigen - ich denke, daß ist sehr wohl unsere moralische Pflicht, wenn wir ernsthaft für Werte eintreten und sie verteidigen wollen.