Hallo an alle,

die ganz ganz alten Hasen hier kennen mich vielleicht nur. Bis vor ca. 4 Jahren war ich hier noch praesent und habe hin und wieder geschrieben.

Danach habe ich das Thema Tunesien fuer mich abgehakt. WAr damals noch sehr jung (2002 ging ich das letzte Mal nach Djerba, damals fuer einen Monat, war damals 17 Jahre alt) und bin heute sehr froh darueber. Was mich wieder zu dem Thema Tunesien gebracht hat ist mein Ex, der nun in Deutschland lebt und mich in seiner "Notsituation" angerufen hat. Wir waren lange "zusammen", damals.
Nach und nach habe ich mich wieder mit dem Thema binationale Ehen beschaeftigt und habe auch viel nachgelesen. Heute bin ich immun gegen diesen Mann, der mich nun wieder angerufen hat und ich habe ihn auch abgewiesen, aber trotzdem wollte ich nun hier doch noch meine Gedanken loswerden.

Insgesamt bin ich waehrend 5 Jahren immer wieder nach Tunesien gereist und hatte auch mehrere Liebschaften dort. Bloed war nur, dass ich so jung war und damals noch gar nciht so richtig realisiert habe, wie die Dinge lagen.

Was ich immer wieder lese ist, dass sich viele Frauen von ihrem tunesischen Mann sehr viel bieten lassen und Sachen machen, die sie zuhause nie machen wuerden. Bei mir war das genauso. Im Endeffekt und nach diesen vielen Jahren, in denen ich die ganzen Geschichten nun relativ abhaken konnte, wurde mir klar wie gut es viele Tunesische Maenner in der Tourismusbranche verstehen an ihre Ziele zu kommen indem sie ihre "Partnerinnen" auf das uebelste manipulieren. Sie verstehen viel von diesen Psychospielchen und im Nachinein wurde mir auch einiges klar ueber diese Spielchen, was ich natuerlich damals nicht verstehen konnte/wollte. Ich war in meinem Glauben stark: Der Glaube an ihn, an uns, an seine Liebe. Ich wollte mir bis am Ende nciht eingestehen, dass ich nicht auch nur eine Marionette fuer ihn war, die er bewegte, durch Worte, durch sein Handeln. ER wusste immer genau was er tun musste um in mir die Gefuehle auszuloesen, die mich im Endeffekt dazu brachten all das fuer ihn zu tun - naja eher gesagt die mich dazu brachten immer wieder fuer sein Handeln entschuldigungen zu finden und im Endeffekt auch seine Mentalitaet und Art zu akzeptieren, die manchmal sehr komisch war.
Ich glaubte an das gute in ihm und in mir drin sah ich ihn auch als guten Menschen. ER wusste eben, was er mir erzaehlen musste, was er tun musste.

Neulich lass ich diesen Bericht http://www.turkish-talk.com/entscheidung_fuer_den_tourismus.html und ich habe mich selber darin wiederentdeckt - meiner Meinung nach einer der besten Berichte, der jemals ueber das Thema geschrieben wurde...

Auch die 1001 geschichten auf Evelyn Kerns webpage habe ich mal ueberflogen. Aber diese Geschichten existieren ja nciht nur da.

Was ich jedoch einfach mal loswerden wollte:

Wenn sich diese Frauen, die im Urlaub auf diese Beznesser treffen, und sich nachher beschweren, einfach so verhalten wuerden, wie sie es in Deutschland auch taeten, wuerde diese Branche bei weitem nicht so gut florieren...
Jedoch weiss ich auch, wie schwer ist, sich daraus zu befreien, weil dieser Psychoterror bei den meisten Frauen von Anfang an sher gut funktioniert. Besonders, wenn man eine schwere Zeit hinter sich hat oder ein nicht so grosses SElbstbewusstsein besitzt.

Doch letztendlich wollte ich noch meine Bewunderung fuer binationale Paare aussprechen, die sich wirklich lieben und Ihre Beziehung pflegen und hegen und es schaffen trotz der kulturellen Unterschiede, was fuer mich einen grossen Mut zeigt und auch eine grosse Faehigkeit aufeinander zuzugehen und KOmpromisse einzugehen.

Heute bin ich froh von all dem weit entfernt zu sein. Aber ich bin auch froh das alles erlebt zu haben. Ich habe viel gelernt in dieser Zeit und auch viele ERfahrungen gemnacht. Seien es gute oder schlechte. Letztendlich war aber meine Entscheidung ich von diesem Land, das ich so sehr liebte und diesem Mann, den ich sehr liebte, fernzuhalten, weil es mir nciht gut tat.

Meine Liebe fuer Fremdsprachen und andere Laender habe ich jedoch nie aufgegeben. Heute lebe ich in Barcelona und arbeite in einem HOtel an der REzeption. Viva la vida!!

MIt freundlichen Gruesse an all diejenigen, die gluecklich sind oder noch kaempfen.

Sarah