Sicherlich ist es eine Konditionierung. Aber die haben wir hier ja auch.

Ich weiss nur, dass es auch in modernen arabischen Kreisen (ich lass jetzt mal die Tschador-Länder aussen vor - da bin auch ich zu konditioniert, um das zu verstehen)es ein "schlimmes" gesellschaftliches Schicksal ist, nicht verheiratet zu sein (vor allem für die Frau)

Im übrigen haben die meisten eine weniger romantische romantische Vorstellung von der Ehe, als die Europäer - das ergibt sich wohl aus der relativ schlechteren Wohlstandslage.

Ehe(mann)= Versorgung + gesellschaftliche Anerkennung + Kinder, die wiederum beides steigern und vor allem im Alter sicherstellen sollen.

Um unnötigen Reibereien vorzubeugen, wird jemand gewählt, der
1. Geld hat (daher idR älter oder "reüssiert")
2. vergleichbaren Background (weniger Probs miteinander, sowie mit (Schwieger)Familie
3. möglichst "rechtschaffen" (nicht brutal, kein Trinker, deshalb leicht religiös bevorzugt)

Im übrigen sind die "westlichen" Scheidungsquoten im Orient durchaus bekannt.
Dies wird oft als zusätzliches Argument für arrangierte Ehen herangezogen. Vielleicht nicht zu Unrecht, denn im orientalischen Umfeld sind die Scheidungsraten durchaus geringer (zwar auch auf dem Vormarsch, aber längst nicht so hoch).

Ich persönlich, finde auch, dass niemand zum Heiraten gezwungen werden sollte - aber dies ist zB in Tunesien doch eher selten der Fall.
Ich weiss nur, dass die meisten(die ich kenne), die eine urspr. arrangierte Ehe führen unterm Strich ganz zufrieden sind und es im Nachhinein als richtig empfinden.

Für mich wär's auch nix - aber wer bin ich, über deren Leben zu urteilen.