Kate:
Zitat:
Bleibt die Frage zu stellen, wer ist eigentlich der naivere Part, die deutsche Frau, die einen Tunesier heiratet und sich nicht ausreichend informiert hat und deshalb reinfällt, oder der tunesische Mann, der glaubt in Europa wächst das Geld auf den Bäumen und alle haben auf ihn gewartet....
Ich denke eindeutig die deutsche Frau...weil sie sich der Illusion hingibt, ihr Mann werde sich genauso intensiv mit den binationalen Unterschieden beschäftigen und sie gibt oft auch die Illusion nicht auf......das tut er definitiv nicht (bis auf die vielen Ausnahme-Ehemänner hier natürlich... [Ha!] )...im übrigen ist das ja generell so, nicht nur bei tunesischen Männern, dass sie sich grundsätzlich weniger mit Beziehungsfragen und sowas beschäftigen...das meine ich wertfrei und finde ich manchmal sogar beneidenswert)...

Mir fällt das oft auf, dass Frauen sich mit tuneischen Kochrezepten, mit Ramadangepflogenheiten, mit allem möglichen tunesischen beschäftigen, die Kinder kriegen automatisch arabische Namen, und und und aber von der anderen Seite wird kein Deut weit irgendwas verändert....
Ich stelle mir immer vor, eine deutsch-tunesische Familie lebte in Tunesien und hätte Kinder. Ich glaube nicht, dass es für den Mann selbstverständlich wäre, dass die Kinder Bruno oder Lisa hieße..ich glaube nicht, dass es für den Mann selbstverständlich wäre, sozusagen ein Automatismus, dass das Kind getauft wird, ich glaube nicht, dass der Mann in der Vorweihnachts- und Weihnachtszeit sich die Hacken abrennt, um Dominosteine und Rotkohl zu bekommen...ich glaube nicht, dass der Mann kleine Nikolausgeschenke für die Kinder macht, ich glaube nicht, dass der Mann von sich aus vorschlägt, das Kind könne ja mal in die Kirche gehen...und und und...
es ist teilweise sowas von absurd, was wir Frauen uns verbiegen und verdrehen...und meinen, das sei "normal" so....
lange Rede kurzer Sinn...deshalb sind Frauen oft auch der naivere Part in solchen Beziehungen und v.a. der Part, der letztendlich gezwungen ist, Teile seiner Identität aufzugeben...die andere Seite ist zwar in Europa...das ist aber meistens auch alles...ob da große Auseinandersetzungen mit dem Leben hier stattfinden, wage ich bei einem großen Teil doch zu bezweifeln...

Und ich kann sehr gut verstehen, wenn eine junge Frau sagt, wenn ihr Mann streng den Islam praktizieren würde, wäre das für sie ein Trennungsgrund...das geht doch auch gar nicht...das führt doch zu Dauerkonflikten: Frau geht abends mit Freunden weg und trinkt ein Bierchen...Mann sitzt in der Moschee...(überspitzt gesagt)...weder er noch sie könnten auf Dauer damit leben....das hat nichts damit zu tun, dass man nicht wünscht, der Mann sei glücklich..er kann doch in dieser Konstellation auch nicht glücklich werden...
Ich könnte es mir auch nur schwer vorstellen, genauso schwer halt wie mit einem stren praktizierenden Christen oder Adventisten oder orthodoxen Juden....

LG
Katja