Hallo Simone

hier kannst du dir einen sehr interessanten Bericht dazu durch lesen:
http://www.braunschweig.ihk.de/in/in03/mai/Umwelttechnologie%20Tunesien,%20von%20der%20AHK.pdf

IHK-Magazin Wirtschaft Nr. 07/2002

Nordafrika - ein wachsender Markt sucht Investoren

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Die Volkswirtschaften Nordafrikas befinden sich in einer Aufschwungphase. Wirtschaftliche Reformen auf der einen und zugleich hohe Einnahmen aus Öl- und Gasexporten auf der anderen Seiten sind die Ursachen für diese positive Entwicklung. Viele deutsche Unternehmen nutzen bereits die sich daraus ergebenden Chancen: Die deutschen Exporte in die Region stiegen zwischen 1996 bis 2000 um 40Prozent, im Jahr 2001 sogar um weitere 17 Prozent.

Die deutschen Direktinvestitionen in der Region entwickeln sich ebenfalls gut. In Tunesien haben sich fast 270 deutsche Firmen niedergelassen. Zwar gehören die meisten von ihnen zur Bekleidungsbranche, inzwischen produzieren aber auch fast zwei Dutzend Automobilzulieferer dort mit großem Erfolg für den deutschen und europäischen Markt. Auch in Algerien sind deutsche mittelständische Unternehmen engagiert, beziehungsweise stehen kurz davor. Das Anfang Juni 2002 in Kraft getretene Investitionsschutz- und -förderabkommen mit Deutschland schafft dafür einen sicheren Rahmen.

War die Wirtschaftspolitik der nordafrikanischen Staaten bis zum Ende der achtziger Jahre stark von der Planwirtschaft bestimmt, rangieren diese Länder, mit Ausnahme von Libyen, in den aktuellen Länderklassifikationen zur Bewertung unternehmerischer Freiheiten inzwischen sehr viel weiter oben. Die Umstrukturierungen schlugen sich bereits in kontinuierlichen Steigerungen des Bruttoinlandsprodukts nieder. Das Wirtschaftswachstum betrug im Jahr 2000 in Libyen 5,4 Prozent, in Tunesien 4,8 Prozent und im Sudan sogar 8,3 Prozent. Für das vergangene Jahr schätzt die Weltbank für Libyen ein Wachstum von 6 Prozent, für Tunesien von 5 Prozent, für Algerien von 4 Prozent und für den Sudan wiederum fast 10 Prozent. Einstellige Inflationsraten sind ein weiteres Kennzeichen makroökonomischer Stabilität der Volkswirtschaften Nordafrikas.

Deswegen lohnt es sich auch, in die industrielle Produktion und Infrastruktur für den jeweiligen lokalen Markt zu investieren. Im Gegensatz zu anderen internationalen Investoren, besonders aus Spanien, Frankreich und Italien, aber auch den Vereinigten Staaten, finden sich aber bisher kaum deutsche Firmen bereit, dies zu tun. So gingen bislang fast alle Konzessionsvergaben im Wasser- und Abfallbereich an die europäische Konkurrenz.

Absatzchancen in Algerien, Libyen, Marokko, Mauretanien und Tunesien sowie im Sudan bieten sich in der Umwelttechnik, vor allem in den Bereichen Wasser, Abwasser, Abfall, Erneuerbare Energien. Einen erfolgversprechenden Markt gibt es darüber hinaus im Bereich Infrastruktur-, Erdöl- und Industrieausrüstungen, außerdem in der medizinischen Versorgung und im Ausbildungswesen. Daneben bieten sich einige nordafrikanische Länder auch als Standorte für Investitionen in Industrie und Infrastruktur an.

Absatzchancen für Umwelttechnik

Aber auch der Bedarf an Dienstleistungen in den Bereichen Management, Finanzplanung, Qualitätssicherung, Vertrieb und Berufsausbildung ist enorm, denn die Assoziierung der maghrebinischen Volkswirtschaften über Freihandelsabkommen an die Europäische Union zwingt deren Unternehmen, die Organisation ihrer Betriebe wesentlich straffer als bisher zu gestalten. Die Europäische Union unterstützt diese Restrukturierung in Marokko, Tunesien und jetzt auch in Algerien mit beträchtlichen finanziellen Mitteln.

Der erfolgreiche Eintritt in diese Märkte ist für deutsche Unternehmen sicherlich nicht einfach und die Risiken teilweise beträchtlich. Doch jedem Unternehmer stehen seitens des Bundes und der Länder effiziente Instrumente der Markterschließung zur Verfügung. Besonders hervorzuheben sind dabei die offiziellen deutschen Messebeteiligungen in Algier, Tripolis und Khartoum. In Algier stellten im laufenden Jahr schon 55 und in Tripolis fast 40 deutsche Firmen im deutschen Gemeinschaftspavillon aus. Die Messe in Khartoum wurde auf Antrag des Afrika-Vereins neu in das Messeprogramm für 2002 aufgenommen und zählte bereits bei der Premiere 16 Aussteller.

Darüber hinaus gibt es eine Reihe von finanziellen Anreizen: Finanzierungen von Außenhandelsgeschäften und Investitionen sind möglich. In Ländern mit guten Hermes-Einstufungen wie Tunesien (3), Marokko (4) oder Algerien (5), für die auch Investitionsschutz- und -förderabkommen bestehen, gibt es bei der Exportfinanzierung keine größeren Probleme. Für Libyen, den Sudan oder Mauretanien, die jeweils noch in Klasse 7 eingestuft sind, sollte man vorab eine Außenwirtschaftsberatung konsultieren. Dann dürfte sich die Abwicklung eines Geschäftes ebenfalls problemlos gestalten. Gleiches gilt für Kauf-, Handels- und Vertretungsvereinbarungen, auch hier hilft eine entsprechende Vorbereitung, mittelfristig an der Aufwärtsentwicklung dieser Märkte erfolgreich teilzuhaben.

Weitere Informationen: Afrika-Verein, Walter Englert, Tel. (040) 419133-0/-15, Fax: (040) 354704 und Email w.englert@afrikaverein.de.

Walter Englert ist stellvertretender Geschäftsführer des Afrika-Vereins

Genaue Anschriften und Firmenbezeichungen kannst du dir sicher bei dem Afrika Verein besorgen, oft geben diese Vereine die Adressen aber nicht kostenfrei ab.

Oder du fragst auf der Deutschen Botschaft in Tunis nach dort sind auch alle Deutschen Firmen registriert.

Claudia