Hallo

Habe soeben den Film „Heremakono“ En attendant le bonheur – Reise ins Glück, Mauretanien 2002 von Abderrahmane Sissako im Kino gesehen. Es ist zwar kein tunesischer Film, aber trotzdem sehr sehenswert, da er im weiteren Sinne auch von der Beziehung zwischen Afrika und Europa handelt: Es geht um das Hierbleiben oder Fortgehen, das Reisen, das Fernweh, die Migration, das Glück, das Leben in der Schwebe....
Der Film erhielt einige Anerkennungen an Festivals, wie z.B. Cannes 2002: Un certain regard, Biennale des Cinémas Arabes, Paris: Grand Prix Institut du Monde Arabe, Grand prix du Fespaco 2003, Ouagadougou, Bester afrikanischer Film 2003.

Kurzbeschrieb des CH-Verleihs trigon-film:
„Nouadhibou, eine Kleinstadt an der Küste Mauretaniens, ein Ort des Transits. Abdallah besucht vor seiner Abreise nach Europa noch einmal seine Mutter. Er sitzt in seinem Zimmer mit dem ebenerdigen Fenster und beobachtet das Leben auf der Strasse als Fremder, da er die lokale Sprache nicht spricht. Fixiert auf Europa bleibt er zunächst distanziert. Aber im Lauf der Zeit nähert er sich einigen Bewohnerinnen und Bewohnern der kleinen Stadt an, beginnt, sich für sie und ihr Leben zu interessieren. Soll er überhaupt noch fortgehen oder nicht? Abderrahmane Sissako schildert in ruhigen und wunderschönen Bildern das Leben in dieser afrikanischen Kleinstadt, zeigt ihre Menschen mit grosser Sympathie und subtilem Humor. Und er behandelt sein immer wiederkehrendes Thema vom Fortgehen oder Hierbleiben.“

Ich habe den Film sehr genossen und wünsche ihm ein grösseres Publikum. Er besitzt einen eigenen Rhythmus und eine Schönheit und Poesie in Licht, Räumen, Farben, Symbolen und Tönen. Er wird sicher auch auf Arte zu sehen, da er eine Coproduktion mit Arte France ist. Sein Reiz kommt aber im TV sicher nicht so zur Geltung wie im Kino. Haltet also die Augen und Ohren offen.
[daumen2]
Gruss Lisa