http://de.news.yahoo.com/030606/286/3hcq9.html

Freitag 6. Juni 2003, 21:45 Uhr
El-Kaida-Prozess: Staatsanwalt fordert zehn Jahre
Brüssel (AFP)

Im Brüsseler El-Kaida-Prozess hat die Staatsanwaltschaft jeweils zehn Jahre Haft für die beiden Hauptangeklagten Nizar Trabelsi und Tarek Maaroufi gefordert. Die mutmaßlichen Mitglieder der Terrorgruppe El Kaida planten im Sommer 2001 einen Anschlag auf einen US-Stützpunkt in Belgien, auf dem sich Atomwaffen befinden. "Nizar Trabelsi plante, eine 1000-Kilo-Bombe vor einem Gebäude mit 50 Menschen zu zünden", sagte Staatsanwalt Bernard Michel. "Ich fordere die zulässige Höchststrafe."

Maaroufi soll eine Schlüsselrolle bei der Rekrutierung von Freiwilligen für den Einsatz in Afghanistan gespielt haben. Er wird beschuldigt, für das Attentat auf den Kommandeur der afghanischen Nord-Allianz, Ahmed Schah Massud, mitverantwortlich gewesen sein: Er soll dafür zwei Tunesier rekrutiert und mit Hilfe falscher Papiere nach Afghanistan eingeschleust haben.

Neben dem Tunesier Trabelsi, der als Fußballprofi in Deutschland unter anderem bei Fortuna Düsseldorf spielte, und dem aus Tunesien stammenden Belgier Tarek Maaroufi, sitzen weitere 21 mutmaßliche El-Kaida-Mitglieder auf der Anklagebank. Die Staatsanwalt wirft ihnen vor, nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA mehrere Attentate in Europa geplant zu haben.