Ich rede mit einem Ägypter über Religion. Ali hat eine Lieblingsmoschee, obwohl er betont, dass Muslime in verschiedenen Moscheen beten sollten. In diese eine Moschee aber gehe er besonders gerne, weil er dort einem mutigen Sheikh zuhören könne. Dieser spreche auch über Themen, die die Regierung nicht hören wolle. So wie die Geschichte vom christlichen Fisch auf Kairos Autos.

Die Geschichte des Fisches geht zurück ins Alte Rom, als sich die verfolgten Christen mit diesem Symbol einander zu erkennen gaben. Vor einigen Monaten begannen Christen in Kairo, diesen Fisch auf ihre Autos zu kleben. „So wie die Fische mit der Aufschrift „WWJD“, What Would Jesus Do, auf den Wagen in den USA“, sagt Ali. Leider sei die Antwort einiger „dummer“ Muslime in Kairo ein Aufkleber mit einem Hai gewesen – darunter stand „Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammad ist sein Prophet“.

„Das war widersprüchlich zum Islam“, sagt Ali. Deshalb freute sich der Ägypter, als der Sheikh in seiner Lieblingsmoschee erklärte, dass kein guter Muslim den Hai auf sein Auto klebe. Der Islam sei freundlich und akzeptiere andere Religionen, sagt Ali. Er lädt mich ein, mit ihm in die Moschee zu gehen.