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Re: Wann ist bitte Ramadan? #47307
22/10/2002 10:51
22/10/2002 10:51
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Ich werde es aber gern jetzt immer komplett und ausführlich schreiben, dann mußt du nicht mehr so viel Tee trinken.

So bis später, vielleicht schreiben ja andere auch mal was zum Thema Ramadan, und wie sie es durchführen und welche Regeln sie im Ramadan einhalten und welche nicht.

Claudia

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47308
22/10/2002 11:47
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Es war einfach KÖSTLICH! Ich habe so laut lachen müssen. Also Anna und Claudia, ihr 2 müsst öfter diskutieren! [Breites Grinsen] [Breites Grinsen] [Breites Grinsen]

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47309
23/10/2002 00:03
23/10/2002 00:03

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Na dann hatte wenigstens einer seinen Spaß!
LG Anna

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47310
23/10/2002 00:36
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Sehr interessante Diskussion!
Man lernt nie aus! Aber dass Rauchen und Sex zum Luxus gehören ist mir neu! [Breites Grinsen]

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47311
23/10/2002 00:37
23/10/2002 00:37

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Du machst ja auch keinen Ramadan! [Breites Grinsen]

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47312
22/10/2002 14:50
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Wer hat denn geschrieben das Rauchen und Sex zum Luxus gehören, vielleicht solltest du richtig lesen.

Mein Satz lautet so:
"Man raucht nicht, man hat keinen Sex man soll eben auf alles was Luxus ist verzichten."

Rauchen muß man nicht, darauf kann man verzichten ein Leben lang.

Sex muß man auch nicht haben, auch darauf kann man verzichten, es ist nicht Lebensnotwendig.

Hier ein kleiner Auszug über Luxusgüter:
"Die Arbeit "Erfolgsfaktoren im Luxusgütermarketing" liefert eine Einführung in die Thematik der Luxusgüter und versucht, die Erfolgsfaktoren zu identifizieren, die im Rahmen der Strategieentwicklung und ihrer Anwendung im Marketing-Mix für Luxusgüterproduzenten gelten. Im Geschäft mit Luxusgütern gilt jedoch, daß jedes Unternehmen seine eigene Kultur hat. Daraus folgt, daß es sich bei Erfolgsfaktoren nicht um allgemeingültige Gesetzmäßigkeiten handelt, sondern es werden Empfehlungen abgeleitet, die für alle Luxusgüterhersteller gelten können.
Die vorliegende Arbeit konzentriert sich aufgrund der schweren Faßbarkeit von immateriellem Luxus auf die Rolle (materieller) Luxusgüter. Es wird deren Relevanz in der heutigen Zeit und in der Zukunft beleuchtet und aufgezeigt, wie demnach die Hersteller von Luxusgütern diese vermarkten und positionieren sollten. Aus einem marketingpolitischen Blickwinkel ist das Thema vor allem im Hinblick auf das Paradoxon zwischen Marketing und Luxus interessant, das Bernard Dubois so beschreibt: Ein Luxusgut ist, laut Definition, ein rares Gut, während das Ziel von Marketing-Aktivitäten darin besteht, den Absatz zu steigern.

Durch eine zunehmende Expansion des Luxusgütermarktes auch auf konjunkturabhängige Kunden, die bei sinkender Nachfrage mit Kaufzurückhaltung reagieren, unterliegt auch der Handel mit Luxusgütern konjunkturellen Schwankungen. Gleichzeitig verkauft sich Luxus nicht mehr von selbst. Diese Entwicklung stellt das Marketing vor die interessante Aufgabe, das Phänomen Luxus zu ergründen und die Faktoren zu ermitteln, die beim Verkauf von Luxusgütern Erfolg versprechen. "

Für mich sind sicher andere Dinge Luxus, wie für dich.

Claudia

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47313
22/10/2002 18:18
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@Anna,
ich faste in Ramdhan.
Was willst Du genau wissen?
wie ich mich beim Fasten fühle??
welche Kompromisse meinst Du??

Gruss

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47314
22/10/2002 18:33
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Saladin hälst du alles ein was verlangt wird im Ramadan?

Wenn ja wie hälst du es in Deutschland durch?

Claudia

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47315
22/10/2002 18:34
22/10/2002 18:34

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Hallo saladin,

ich meinte Kompromisse in der Art "ich kann in Deutschland keinen Ramadan machen, weil..... in Tunesien mache ich ihn dann wieder" oder "ich kann Ramadan nur eingeschränkt machen, weil...." usw. Also Leute, die meinen, daß sie in D keinen "richtigen" Ramadan machen können. Mich interessiert aber auch, wie man als Tunesier hier in D den Ramadan konkret begeht. Geht man in die Moschee? Trifft man sich zum "il'iftar" mit Freunden und ißt so ausgiebig, wie man es zu Hause in Tunesien macht? etc....
Beschränkst Du Dich auf das Fasten, oder kannst Du alle anderen Regeln auch einhalten? (dumme Frage...)
LG Anna

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47316
22/10/2002 18:56
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@Anna + Claudia
Ich klassifiziere die Kompromisse, die Du erwähnt hast als ein Heuchlerei. Die Atmosphäre in Tunesien während Ramadan ist zwar mit D nicht zu vergleichen, das Fasten ist aber auch in D schön.
Der Tag ist hier in D sogar kürzer.
Die Temperatur ist niedriger d.h. Durst stellt kein grosses Problem dar.
An Was sollte ich mich sonst halten? Klar ist man während Ramadan "praktizierender" ,sprich man fluchtet weniger, man ist geduldiger, man betet mehr, etc...
Die Atmosphäre ist auch in den Moscheen sehr gut.
Abends essen und beten die Leute zusammen.
Als wir Studenten waren, haben wir Zeit gehabt. Da wurde zusammen gekocht, Karten gespeielt, Wasserpfeife geraucht usw. Jetzt geht das aus zeitlichen Gründen nur am Wochenende.
Ich finde es nicht schwer. Ich finde es sogar angenehm. Es bringt mir Geduld bei.(Viele können dabei abnehmen [Winken] )
Ich freue mich darauf.

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47317
23/10/2002 08:13
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Wer macht noch Ramadan in Deutschland?

Claudia

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47318
23/10/2002 10:50
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Vieeeeeeele!

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47319
23/10/2002 17:51
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Na das glaube ich aber nicht, das sich so viele Moslime die in Deutschland leben, daran halten und Ramadan machen.

Ich habe viele Freunde aus verschiedenen Ländern, die es nicht machen.

Claudia

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47320
24/10/2002 09:53
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Ich mach zwar keinen Ramadan, muss die 4 Wochen aber trotzdem Fasten. Haben mir meine Ärtzte verordnet. 4 Wochen nur Äpfel und Wasser. Aber natürlich unte Ärtzlicher aufsicht.

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47321
24/10/2002 10:35
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Dann machst du eine Art Kur, oder?

Claudia

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47322
24/10/2002 10:57
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Sowas ängliches. Nur muss ich nebenbei auch noch arbeiten gehen. Was ja bei einer "richtigen" Kur nicht der Fall ist.

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47323
24/10/2002 13:57
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Das stimmt, kennst du die Mayer Kur, mein Schwager macht sie jedes Jahr und es hilft ihn sehr.

Claudia

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47324
24/10/2002 14:47
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Sagt mir gar nix.
Ich hoff ja das ganze hilft zumindest. Die ständige Medikamente Fresserei is nämlich nicht so toll...

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47325
26/10/2002 22:34
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Ab wieviel Jahren dürfen denn die Kinder Ramadan
machen gibt es da ein bestimmtes Alter?

Lg [Tierisch]

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47326
27/10/2002 11:59
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Am 16. November war es wieder soweit: Für über eine Milliarde Muslime weltweit begann an diesem Tag der Fastenmonat Ramadan. Wie das Fasten zu einem wichtigen Aspekt des muslimischen Lebens und Empfindens wurde, wie es im Einzelnen praktiziert wird und welche Rolle der Ramadan für das spirituelle und soziale Leben der Muslime spielt, soll im Folgenden dargestellt werden.
1.1. Der historische Hintergrund
Das Wort Ramadan ist arabischen Ursprungs. Der Ramadan ist der 9. Monat des Mondkalenders, in dem Muhammed mit 40 Jahren sein erstes Offenbarungserlebnis hatte: Lies im Namen deines Herren, welcher schuf; welcher den Menschen schuf aus einem Embryo; Lies; denn dein Herr ist der Allgütige, der den Menschen mit der Feder lehrt; den Menschen lehrt, was er nicht weiß. (96:1-5)1. Diese Offenbarung war der Beginn seiner Prophetenschaft, während der er die Religion des Islam verkündete. Solche ihm im Laufe von 22 Jahren immer wieder zuteil gewordenen Offenbarungen fügten sich zum Koran zusammen und begleiteten die im Wachsen befindliche junge Gemeinde. Eineinhalb Jahre nach dem Auszug der muslimischen Gemeinde nach Medina, zu der sie sich angesichts der Verfolgung in Mekka gezwungen sah, verkündete der Prophet eine neue Offenbarung, die da besagte: O ihr Gläubigen! Das Fasten ist euch vorgeschrieben worden, so wie es denjenigen vor euch vorgeschrieben wurde. (2:183) Somit wurde das Fasten als dritte der fünf Säulen des Islam zum festen Bestandteil des Lebens der Muslime. Desweiteren wird in dem Vers darauf Bezug genommen, dass das Fasten bereits im Alten und Neuen Testament als eine Form des Gottesdienstes und der Buße vor Gott Erwähnung fand. Der Ablauf und die Regeln des islamischen Fastens wurden im Koran und in der Praxis des Propheten (arabisch: Sunna) definiert. Der Monat Ramadan, in dem ja in der laylat-al-kadr, in der Nacht der Bestimmung, die Erstoffenbarung des Koran stattgefunden hatte, wurde im Koran als der vorgeschriebene Zeitraum zum Fasten bestimmt. Seitdem fasten alle Muslime weltweit so, wie es Muhammed, seine Familie und seine Gefährten vor 1400 Jahren schon taten. Der Ramadan wird von den Muslimen stets mit Freude erwartet und als ein Neuanfang betrachtet, der dem Menschen immer wieder eine neue Möglichkeit bietet, an Leib und Seele zu genesen und die Nähe zu Gott wieder zu finden.

1.2. Wann fastet man? Wie fastet man?
Mit dem Beginn des Ramadan bricht die Fastenzeit2 an. Da der Ramadan ein Monat des Mondkalenders ist, dessen Jahr nur 354 Tage dauert, durchläuft er im Laufe von ca. 33 Jahren alle Jahreszeiten. Das heißt, dass der Muslim es lernt, die Entbehrungen des Fastens während drückender Hitze ebenso zu ertragen wie bei strenger Kälte. Das Fasten ist jedem Muslim und jeder Muslimin ab der Pubertät vorgeschrieben. Entbunden von der Pflicht zu fasten sind Kinder, Altersschwache, Kranke, Reisende und Frauen während der Menstruation, der Schwangerschaft und nach der Entbindung. Vom Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang sind Essen, Trinken, Einatmen von aromatischem Rauch, die Zufuhr von jeglichen Stoffen und geschlechtlicher Kontakt untersagt. Wenn am Morgen die Absicht zu fasten gefasst wurde, dieses aber vorzeitig gebrochen wird, gilt der betreffende Tag nicht als Fastentag und erfordert je nach Situation einen Ausgleichsakt. Allerdings gibt es eine Reihe erleichternder Regelungen, die dem Fastenden in verschiedenen Situationen entgegenkommen und diesen Ausgleichsakt minimieren. Denn überhaupt bietet der Islam genügend Freiräume, die sich in schwierigen Situationen nutzen lassen. Im Koran heißt es, dass Gott es den Menschen leicht machen will und von niemandem mehr verlangt, als er zu leisten vermag. So gibt es Regelungen, die einen vorzeitigen Abbruch von Fastentagen ermöglichen und vor allem für Menschen gelten, die vom Fasten völlig erschöpft sind. Erfolglos verlaufene Fastentage sollen bei nächster Gelegenheit nachgeholt werden. Wenn die Umstände aber auch das verbieten, so ist eine Armenspeisung vorgeschrieben. Am erstrebens-wertesten ist laut Koran aber zu fasten und gleichzeitig armen Menschen Speise zu geben. Wenn beide Alternativen nicht rea-lisierbar sind, so soll sich der Muslim in die Barmherzigkeit Gottes flüchten.

1.3. Der Ablauf eines Ramadan-Tages
Eine vom Propheten vorgegebene unverbindliche Praxis ist es, zu einem Frühmahl aufzustehen um sich für den anstehenden Fastentag ausreichend zu stärken. Die Familie findet sich zusammen und nimmt vor dem Morgengrauen möglichst spät ein Frühmahl zu sich. Gegebenenfalls wartet man auf die Dämmerung, um noch vor Aufgang der Sonne das rituelle Morgengebet zu verrichten. Währenddessen kann sich der Muslim mental auf das Fasten vorbereiten, indem er sich z.B. in Koranrezitationen oder Lobpreisungen Gottes vertieft. Ansonsten ist der Fastende dazu angehalten, seinen üblichen Tagesablauf beizubehalten. Allerdings soll der Muslim nicht nur mit dem Körper, sondern auch mit dem Geist fasten. Üble Nachrede, Lüge und Verleumdung gelten als besondere Herabwürdigung des Ritus. Von den Mitmenschen wird gegenüber den Fastenden Rücksichtnahme verlangt. Das Auftreten von Hunger und Durst ist nicht etwa ein unerwünschter Nebeneffekt, sondern gerade der zentrale Bestandteil des Fastens. Denn nur so entfaltet das Fasten seine Wirkung auf Geist und Charakter des Menschen.
Wenn der Sonnenuntergang naht, ist es nach den Worten des Propheten das gute Recht eines jeden Muslims, sich auf das Fastenbrechen zu freuen. Um den schönen Moment des Fastenbrechens in der Gemeinschaft zu erleben, versucht man entweder mit der Familie oder mit Freunden, vor allem aber auch mit ärmeren Menschen zusammenzukommen bzw. sie mit ihrer ganzen Familie zu sich nach Hause einzuladen.
Muslime fasten also nicht einen Monat hindurch, sondern jeweils nur vom Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang. Dabei ist ihnen nicht nur das Essen, sondern auch das Trinken untersagt. Zwischen Sonnenuntergang und Morgengrauen ist dafür alles wieder erlaubt, was während des Tages verboten ist. Dennoch sollte man weder beim Frühmahl noch beim Fastenbrechen zu viel essen und trinken. Denn es geht ja nicht darum, den ganzen Tag nichts zu essen, um sich dann am Abend über das Maß hinaus beim Essen zu verausgaben; vielmehr sollte man die Entbehrungen während dieser geistigen und körperlichen Übung im Gehorsam gegenüber Gott einzig und allein für Sein Wohlgefallen auf sich nehmen. Auch ein überschwängliches Feiern des Fastenbrechens am Abend entspricht nicht dem Wesen des Fastens. Damit der Fastende optimal vom Ramadan profitiert, sollte er seine Abende eher mit spirituellen Aktivitäten verbringen.

2. Zum spirituellen Aspekt des Fastens im Ramadan

2.1. Der Ramadan ist die Zeit der Wiederentdeckung der Barmherzigkeit Gottes
Der Ramadan gilt unter Muslimen als Monat der Barmherzigkeit, und das in zweierlei Hinsicht: Einerseits erwartet den Muslim eine großzügige Vergebung vieler Sünden. Andererseits lernt der Mensch es, die Gaben Gottes, sprich: Seine Barmherzigkeit, angemessen zu würdigen. Für den gläubigen Menschen stellt die Welt eine Darbietung der Barmherzigkeit Gottes dar. Unter Barmherzigkeit in diesem Sinne verstehen wir die Eigenschaft Gottes, die die Welt zu einer nie versiegenden Quelle an Gaben und Geschenken macht. Jeder Atemzug des Menschen, jede Neubelebung der Erde im Frühling, jedes belebte und unbelebte Element der Welt, das seine Rolle in diesem, dem Menschen gewidmeten kosmischen Theater spielt - in all diesen Dingen spiegelt sich für den Muslim die allumfassende Barmherzigkeit Gottes wieder. So heißt es im Koran, dass Gottes Barmherzigkeit jedes Ding umschließt.
Doch wer alles hat, was er braucht, beginnt schnell Ansprüche zu stellen. Plötzlich wird der Mensch wählerisch und legt die Messlatte für die Befriedigung seiner Bedürfnisse Tag für Tag ein Stück höher. Spätestens dann, wenn die Grenzen seiner Möglichkeiten überschritten sind, findet er sich in einem Zustand von Resignation und Unzufriedenheit wieder. Die Farben seiner Welt werden grau - und sein Essen schmeckt fade. Oder anders ausgedrückt: Er hält die Barmherzigkeit Gottes immer mehr für selbstverständlich, was schließlich daraus hi-nausläuft, dass er sie gering schätzt, ja sogar völlig übersieht.
Der Fastenritus verfolgt nun das Ziel, dem Fastenden wieder klar zu machen, welch existenzielle Bedeutung Essen und Trinken für ihn haben. Denn vor dem Hintergrund des Hungers schmecken auch die unbeliebtesten Speisen wie Festmähler. Ein Glas Orangensaft lässt förmlich die Sonne aufgehen. Die Nahrung erfährt in den Augen des Menschen eine Aufwertung, von der er noch ein ganzes Jahr zehren kann. Kurz: Der Muslim empfindet das Fastenbrechen am Abend als eine großzügige Einladung seines Schöpfers. Er erkennt, wie großartig die Dinge sind, die ihm auf der Welt zur Verfügung stehen, und wie wohltuend es ist, die sich in der Natur manifestierende Barmherzigkeit zu spüren - eine Barmherzigkeit, von der alle Geschöpfe Gottes profitieren.
Je hungriger er am Abend ist, umso größer ist die Dankbarkeit des Fastenden gegenüber dem, der unser Dasein und unsere Versorgung ermöglicht hat und der uns die Gelegenheit bietet, durch unsere bewusste Wahrnehmung Zeuge unserer Emotionen und unserer Nahrungsaufnahme zu werden. Möglicherweise wird uns ein Computer eines Tages Emotionen vorspielen und sich besser behaupten können als so mancher Lebenskünstler. Aber er wird wohl nie das empfinden, was wir empfinden, wenn wir unseren Durst stillen, wenn wir eine Person, die uns nahe steht, umarmen, oder wenn wir angesichts der harmonischen Poesie der Natur tief in uns ehrfurchtsvoll etwas empfinden, dem der Muslim mit den Worten Ma scha'allah (arab.: was Gott will) Ausdruck verleiht.
Dieser emotionale Aspekt gibt uns genügend Anlass zum Tafakkur. Eine Stunde Tafakkur (arab.: das Nachdenken) wurde vom Propheten Muhammed einem Jahr Gottesdienst für ebenbürtig erklärt. Und so denkt der Muslim nach und sieht ein, dass eigentlich alles im Universum eine Barmherzigkeit Gottes darstellt. Auch im Koran werden ja am häufigsten diejenigen Aspekte Gottes beschrieben, die sich auf Seine Barmherzigkeit beziehen. Schließlich lebt der Mensch nicht nur von der Mahlzeit auf dem Tisch allein, sondern auch von allen anderen Dingen die ihren Platz im Dasein haben, angefangen von seinen Atomen, über seinen Planeten bis hin zum gesamten Universum.

2.2. Die Erziehung zur Bescheidenheit
Eine weitere, mit der Barmherzigkeit Gottes in Zusammenhang stehende Tugend, die im Islam groß geschrieben wird, ist die Bescheidenheit. Eigenschaften wie Arroganz und Überheb-lichkeit gelten als Irrwege des Egos, das seine Unabhängigkeit von der Welt und letztendlich von Gott zu behaupten versucht. Der Weg des Muslims zu Gott führt jedoch über die Anerkennung der Größe Gottes und der Abhängigkeit des Menschen von Seiner Güte und Macht. Denn diese Güte und Macht finden ihren Ausdruck in der Natur, deren ständige Nutznießer wir sind.
Das Fasten hilft dem Menschen auf die Sprünge, sich sei-ner Stellung vor Gott gewahr zu werden - seiner Stellung als schwaches Geschöpf, dessen ganze Existenz von dem abhängt, was Gott ihm gewährt hat. Die Bescheidenheit gegenüber dem Schöpfer und seinen Geschöpfen dient uns nicht nur dazu, zu uns selbst zu finden, sondern auch unsere Erwartungen herunterzuschrauben und stets mit dem glücklich zu sein, was uns vergönnt ist. Bescheidenheit erzeugt also auch eine besondere Freude am Leben, die dafür sorgt, dass wir all die kleinen Dinge des Lebens genießen können.

2.3. Das Erlangen von Geduld
Der Fastenmonat Ramadan ist eine Zeit, in der die Geduld und Demut gegenüber Gott besonders auf die Probe gestellt wird. Jeder Fastende sollte versuchen, einen Zustand der Gelassenheit und der Ausgeglichenheit zu erreichen. Vom Propheten wird überliefert, dass der als unangenehm empfundene Geruch des Hungers vor Gott wertvoller ist als so man-ches angenehme Aroma. Das Fasten, das nur für das Wohlgefallen Gottes durchgeführt wird, gilt als eine besondere Form des Gottesdienstes, dessen Lohn einzig und allein von Gott bemessen werden kann. So ist das geduldige Warten in den letzten Minuten vor dem Fastenbrechen ein besonders verdienstvoller Dienst an Gott. Man nimmt ja schließlich nicht an einer Hungerkur teil, sondern fastet, um sich einmal mehr sei-ner selbst als Diener Gottes bewusst zu werden!

2.4. Die Aufmerksamkeit auf die Armut und Not lenken
Das Fasten öffnet Türen zu einer sozialeren und rücksichtsvolleren Gemeinschaft. Der Mensch erhält die Möglichkeit, in den tiefen Abgrund des Hungers und der Bedürftigkeit zu blicken. Wohlhabenden wird deutlich, dass ihr Wohlbefinden keine Selbstverständlichkeit ist. Der Islam, der sich z.B. mit der Armensteuer ohnehin gegen die Spaltung der Gesellschaft wandte, lässt die Reichen in der Fastenzeit einen Einblick in die Probleme der Armen nehmen. Wirtschaftliche Unterschiede zwischen den Menschen verlieren an Bedeutung. Dadurch, dass Menschen, die es sich leisten können, dazu angehalten sind, das Fastenbrechen mit den Armen durchzuführen, wird außerdem die Gemeinschaft auch praktisch gefördert. Graue Theorie ist dem Islam fremd. Alles hat sowohl eine theoretische als auch eine praktische Seite. Be-stimmt gibt es den einen oder anderen Reichen, der erst im Ramadan spürt, wie es wirklich ist, in Armut zu leben, und ein ehrliches Mitgefühl für Arme entwickelt. Es gibt da eine schöne Anekdote über Nasreddin Hodscha, einen Gelehrten, dem sowohl belehrende als auch belustigende Äußerungen zugeschrieben werden. Nasreddin Hodscha fällt eines Tages vom Baum und bricht sich dabei ein Bein. In den nächsten Tagen wird er von allen möglichen Leuten besucht, die ihm gute Besserung wünschen und ihn aufzuheitern versuchen. Völlig frustriert verliert er die Beherrschung und schreit: "Raus! Raus! Auf euer Mitleid kann ich verzichten! Wenn ihr mich wirklich trösten wollt, dann schickt mir bitte jemanden, der sich auch das Bein gebrochen hat!" Es ist nicht weiter verwunderlich, dass die Armensteuer gerade im Ramadan zu zahlen ist.

2.5. Die Zeit, in der Freundschaft besonders hoch im Kurs steht
Im Ramadan wird besonders viel Wert auf ein Zusammenwachsen der Gemeinschaft gelegt. Die verpflichtende Armensteuer, die auch zu den fünf Säulen des Islam gehört, wird fällig, und daneben wird auch viel freiwillig gespendet. Der Muslim soll sich in diesem Monat besonders davor hüten, zu streiten oder Zwietracht zu säen. Man lädt sich gegenseitig zum Fastenbrechen ein, und man freut sich auf das Ramadanfest, bei dem die Menschen endgültig wieder zueinander finden sollen.

3. Das Ramadanfest
Das Finale des Ramadan ist ohne Zweifel das Ramadanfest, das an den letzten Fastentag anschließt. Das dreitägige Ramadanfest zum Ende des Jahres 2001 wird vom 16. bis zum 18. Dezember dauern. Dieses Fest ist einerseits ein Ausdruck der Freude, den Ramadan erlebt zu haben, und andererseits ein Höhepunkt der gemeinschaftlichen Verbundenheit. Im Türkischen und Persischen bezeichnet man Festtage als 'Bayram'. Das Ramadanfest ist neben dem Opferfest eines der beiden Hauptfeste der Muslime. Nach dem Festtagsgebet am Morgen des ersten Tages beginnt eine Zeit der Warmherzigkeit, in der sich alle Familienmitglieder und Freunde gratulieren, sich gegenseitig besuchen und sich jeder zum Ziel setzt, aus Feinden und Zerstrittenen Freunde zu machen. Nach dem Ramadan sollen alle Unstimmigkeiten ausgeräumt und Frieden und Freundschaft eingekehrt sein. Kinder genießen bei diesem Fest die besondere Aufmerksamkeit der Erwachsenen. In Anatolien ist es Brauch, dass Kinder von Haus zu Haus gehen und überall mit Süßigkeiten beschenkt werden. Überall in der islami-schen Welt ist es aber auch Sitte, dass jüngere Menschen die älteren besuchen und ihnen zum Bayram gratulieren. Mancherorts sind an den Festtagen öffentliche Verkehrsmittel kostenlos nutzbar, damit auch Ärmere ihre Verwandten besuchen können. Über eine Milliarde Menschen feiern dieses Fest des Friedens und nehmen sich vor, eine friedliche Welt zu schaffen - eine friedliche Welt, weil sie daran glauben, dass eine Welt ohne Frieden keine menschenwürdige und Gott gefällige Welt sein kann. Und man kann zurecht feststellen: Die Botschaft des Ramadan ist die Rückbesinnung auf Bescheidenheit, Spiritualität und Nächstenliebe.

Fußnoten:
1. Zu den Koranzitaten siehe u.a. Rudi Paret, "Der Koran" u. Murad Hofmann, "Der Islam als Alternative".
2. Zum Fasten siehe u.a. die Katechismen von Ömer Nasuhi Bilmen und Mehmet Dikmen. Die Bedeutung des Ramadan für die Muslime.

Quelle: Die Fontäne

@ Ekrem Yolcuhttp://www.enfal.de/grund27.htm

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47327
28/10/2002 01:08
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Um deine Frage auch hier zu beantworten:

Wer ist zum Fasten verpflichtet?

Die Fastenvorschrift im Monat Ramadan gilt für jeden geistig zurechnungsfähigen Muslim, Mann oder Frau, der die Pubertät erreicht. Die Pubertät kennzeichnet die Mündigkeit im Islam. Kinder, die die Pubertät nicht erreicht haben, werden ermutigt so viele Tage zu fasten wie sie können. So können sie sich nach und nach mit zunehmenden Alter an dieses Gebot gewöhnen.

Claudia

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47328
31/10/2002 11:44
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Liebe Brüder und Schwestern im Islam
Liebe Islaminteressenten,
es ist wieder mal soweit. Ein herrlicher und wundersamer Monat steht vor der Tür. Gemeint ist der Fastenmonat Ramadan. Dieser wird voraussichtlich am Dienstag, den 05.11 oder am Mittwoch, den 06.11.2002 beginnen.
Weshalb wir keine genauen Beginn angeben, liegt darin, das die islamische Zeitrechnung nach der Monberechnung erfolgt. Erst bei Sichtung des Neumondes (bei Beginn der Abenddämmerung am 29. Tag vom Monat Scha'ban hält man Ausschau) kann man sicher davon ausgehen, das am darauffolgenden Tag der Monat Ramadan beginnt.
Wenn man auch nach bestem Ausschau keine Neumond entdeckt, hat man den Monat Scha'ban mit dem 30. Tag zu vollenden.
Mit den heute zur Verfügung stehenden technischen Instrumenten ist eine Mondsichtung einfacher geworden.
Dennoch passiert es hin und wieder, das in der muslimischen Weltbevölkerung ein Land einen Tag früher oder später anfängt. Ob es absichtlich oder nicht absichtlich erfolgt ist, sei dahin gestellt. Als Muslim hat man nach dem Neumond zu sichten, so wie es im Quran steht. Konnte man keinen ersichten, so sollte man seinen Nachbarn fragen.
(auf internationale Ebene übertragen soll es heißen: Land mit Land).
Die Einheit unter den Muslimen ist ein hohes Gut. Deshalb hoffen wir inschallah, daß alle Muslime zum gleichen Tag den Fastenmonat Ramadan beginnen und beenden.
In diesem Sinne, wünschen wir allen Muslimen ein friedliches und segenreiches Fasten.
Euer Tauhid Moschee

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47329
04/11/2002 22:23
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Und gehts jetzt morgen schon los?? [Durcheinander]

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47330
04/11/2002 22:37
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Laut einer Interseite die ich bei google endeckt habe gehts erst am 06.11 los.

Also wünsch ich allen schon mal Ramadan karim!

[winken2]

Re: Wann ist bitte Ramadan? #47331
04/11/2002 23:47
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Naja es hängt auch davon ab wo man wohnt und von der Stellung des Mondes, aber bei uns voraussichtlich am Mittwoch (6.11.)

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