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kinder - religion #46765
11/04/2002 08:23
11/04/2002 08:23
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0leyla Offline OP
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0leyla  Offline OP
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guten morgen zusammen!

was würdet ihr sagen;
ein kind aus einer "mischlingsehe" zb Tunesien/Österreich, welche religion sollte es haben??
verallgemeinern kann man hier wahrscheinlich nicht, aber wenn man davon ausgeht das jeder der beiden religiös ist, aber auch von der religion des anderen schon so manches erfahren und gelernt hat.
doch nun das kind - welche religion soll es haben?
dem vater zuliebe moslem??
der mutter zuliebe katholik??

ist vielleicht das leben "leichter" wenn´s hier in europa ist und katholisch?
wie ist es aber wenns nach tunesien geht? wie wird es aufgenommen? was sagt die familie? [Durcheinander]

was ist eure meinung dazu? [nixweiss1] [nixweiss1]

liebe grüße
li

Re: kinder - religion #46766
11/04/2002 08:46
11/04/2002 08:46
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Claudia Poser-Ben Kahla  Offline
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Gera
ich ahbe das Thema unter Religion genommen bitte schreibt hier dazu weiter.

Claudia

Re: kinder - religion #46767
11/04/2002 11:26
11/04/2002 11:26

A
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Hallo Oleyla,

ich bin der Meinung, daß jeder Mensch selber entscheiden sollte, ob und welcher Religion er angehören will. Da Kinder sich noch nicht entscheiden können, sollte man diese, doch sehr wichtige Entscheidung auf ein Alter vertagen, in dem sie es können.
Ich habe mir mit meiner Einstellung sehr viel Ärger eingehandelt, weil meine Kinder nicht getauft wurden. Sie haben von jeder Religion sehr viel mitbekommen und hatten die Möglichkeit sich überall zu informieren. Sie sind glücklich darüber und haben sich beide dazu entschlossen keiner Religion anzugehören und können dies auch begründen.

LG Anna

Re: kinder - religion #46768
11/04/2002 11:49
11/04/2002 11:49
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Claudia Poser-Ben Kahla  Offline
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Marion
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erstellt am: 11-04-2002 11:42
--------------------------------------------------------------------------------
Dem Kind zuliebe würde ich es davon abhängig machen, wo es aufwächst und wahrscheinlich später auch leben wird.

Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, was Dir für ein harter Kampf bevorsteht, wenn Du Euer Kind wirklich taufen lassen willst!
Als erstes wirst Du mit der geballten Logik konfrontiert werden, wonach das Kind immer ganz automatisch die Religion des Vaters hat - also Moslem - wozu dann noch darüber diskutieren?!!?

Deshalb müssen nicht-moslemische Männer erst konvertieren, bevor sie eine Muslima heiraten dürfen, damit diese Logik unter dem Strich auch wieder aufgeht und dem Islam ja keine Nachkommen abhanden kommen!
Christlichen Frauen müssen dagegen nicht konvertieren, was immer gerne als Beispiel der Toleranz des Islams anderen Religionen gegenüber erwähnt wird; aber auch total überflüssig ist, da das Christentum in der nächsten Generation (siehe oben) ja ganz automatisch in der Familie aussterben wird!

Tut mir leid, wenn das ein wenig sarkastisch klingt, aber meine Erinnerungen in dieser Frage sind dermaßen horrormäßig, daß ich Dir wirklich nur viel Kraft - oder viel Nachgiebigkeit (leider Deinerseits) - wünschen kann!

Vielleicht noch ein kleiner Tip:
Ein sehr beliebtes "Tauschgeschäft" in gemischten Ehen ist Taufe gegen Beschneidung, da den Herren dieser Punkt meist noch eine Spur wichtiger ist, da sie im Gegensatz zur Religion auch von Verwandten "vor Ort" nachgeprüft werden kann!
Bei Mädchen wird's allerdings schwieriger...

LG
Marion

Re: kinder - religion #46769
12/04/2002 00:11
12/04/2002 00:11
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Dilan* Offline
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Hallo,
solange du nicht mit dem Vater deines Kindes verheiratet bist, kannst du ja die Entscheidung der Religion hinauszögern.

Meine Freundin hat ein deutsch-ägyptisches Kind (8 Jahre), war aber mit dem Vater des Kindes, der auch in Deutschland lebt nicht verheiratet und zwischenzeitlich leben sie auch getrennt.
Der Junge hat einen arabischen Vornamen, ist beschnitten aber konfessionslos.
Der Junge hat überhaupt kein Interesse am Islam sondern geht lieber in die Kirche. Meine Freundin wird ihn wahrscheinlich demnächst taufen lassen.

Re: kinder - religion #46770
11/04/2002 13:33
11/04/2002 13:33
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Jens Offline
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Jens  Offline
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Hallo Oleyla,

Ich würde das so machen: Wenn ihr in Österreich leben wollt, würde ich warten, bis das Kind alt genug ist, bis es selbst entscheiden kann, welcher Religion es angehören will (vorausgesetzt, euch beiden ist eure Religion sehr wichtig). So kann es aus beiden Religionen etwas mitbekommen und ihr beide könnt dem Kind die Werte eurer jeweiligen Religion vermitteln. Und ich wette, das Kind wächst dann zu einem sehr toleranten und weltoffenen Menschen heran und würde unsere Gesellschaft bereichern, egal ob es sich für eine der Religionen entscheidet oder nicht. Darauf sollten die in Tunesien lebenden Verwandten keinen Einfluss haben, denn die Entscheidung liegt einzig und allein bei euch! Ich weiß, dass sowas viele Probleme mit sich bringen wird, aber das ist dir sicherlich klar und ich finde, das ist es wert!

Der veraltete Gedanke "dem Islam dürfen keine Nachkommen abhanden kommen" stammt noch aus einer Zeit, als es um das Überleben in einer feindlichen Welt ging, in der Menschen mit anderer Religionszugehörigkeit als Bedrohung galten. Auch wenn dieser Gedanke in vielen Köpfen (sowohl bei Christen als auch bei Muslimen) auch heute noch vorhanden ist, man sollte sich davon frei machen.

Mir liegt dieses Thema sehr am Herzen denn ein Freund von mir ist Theologiestudent und mit einer Muslimin zusammen. Beiden ist ihre Religion wichtig und trotzdem wären die beiden sehr glücklich miteinander, wenn der Vater der Frau nicht geistig im Mittelalter leben würde und seinen Töchtern Beziehungen zu Andersgläubigen verbieten würde. Die schlimmste aller Religionen ist wohl die Intoleranz [Enttäscht]

Wenn ihr dauerhaft in Tunesien leben wollt, sieht das sicherlich anders aus: Hier würde ich mich wohl anpassen, damit das Kind von den Verwandten akzeptiert wird. So ganz gefällt mir der Gedanke nicht, aber ich glaube, für das Kind wäre das besser.

Wie gesagt, das ist alles nur meine persönliche Meinung. Die Entscheidung liegt natürlich bei euch!

Gruß Jens

Re: kinder - religion #46771
11/04/2002 14:10
11/04/2002 14:10
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Hallo Anne,

der Ärger, den Du Dir eingehandelt hast, weil Deine Kinder nicht getauft wurden, wäre sicher ungleich größer gewesen, wenn Du sie hättest taufen lassen, er wäre halt nur von anderer Seite gekommen.
Ich bin mir da ziemlich sicher, gerade weil ich auch "beide Lager" zur Genüge kenne...

Ansonsten könnte ich Dir voll zustimmen, aber wie sieht denn sowas in der Realität aus?
Ich glaube nicht, daß wir "verweichlichten" Christinnen große Energie darauf verwenden, den Kindern "unsere" Relion wirklich nahe zu bringen.

Ganz im Gegensatz zu den Männern, denn wie schon erwähnt sind die Kinder ja eh ganz automatisch Moslems, und so wird es in der Regel auch in den Köpfen der Väter aussehen.

Was spricht also dagegen, wenn ein Kind die "typischen Stationen" des Landes durchläuft, in dem es lebt, d. h. Taufe, ein bißchen die Religion in der Schule kennenlernen, dann die - besonders wegen der Geschenke sehr geschätzte - Kommunion oder Konfirmation mitmachen, um dann später wegen der Kirchensteuer sowieso wieder auszutreten?!?

Für uns ist das alles doch gar keine reine Glaubensfrage mehr, sondern einfach ein durch Traditionen normales Mit- und Untereinander, was ich gerade für Kinder als schön und wichtig empfinde.

Warum nur ist es so schwer, dies den Männer zu vermitteln, zumeist Männern, die sich selbst überhaupt nicht für ihre eigene Religion interessieren oder danach leben (ansonsten könnte ich diesbezügliche Bedenken ja noch verstehen)?!?

Nur weil es ach so peinlich für sie ist, vor der Familie, den Freunden oder gar den Nachbarn?
Weil man als Weichei gilt, das nicht das durchsetzen konnte, was ja schon immer so üblich war?
Weil es mal wieder eine Frage der sogenannten "Ehre" ist...?!?

Sorry, aber wenn ich in Tunesien leben würde und wollte die Kinder taufen lassen, würde man an meinem Verstand zweifeln, und das vielleicht sogar zu recht.
Aber auf europäischem Boden sieht ja alles ganz anders aus, da soll man halt mitspielen, nur weil die Herren es so gewöhnt sind.

Wer interessiert sich da denn noch dafür, daß Kinder einfach so aufwachsen wollen wie auch die anderen in ihrer Umgebung? Oder warum schauen sogar manche Kinder mit türkischen Eltern ganz traurig auf die Weihnachtsgeschenke ihrer Freunde?
Weil es eben ein ganz natürlicher Impuls ist, den man mal losgelöst von der reinen Religionsfrage betrachten sollte!

LG
Marion

Re: kinder - religion #46772
11/04/2002 14:32
11/04/2002 14:32

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Hallo Marion,

meine Kinder haben den Religionsunterricht an der Schule besucht und nicht am Ethikunterricht teilgenommen.
Anna

Re: kinder - religion #46773
12/04/2002 01:16
12/04/2002 01:16
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nouri&dita Offline
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abgesehen davon, dass die kinder ohnehin muslime sind, wenn du sie nicht erst taufen lässt, stelle ich mir da schon noch eine andere frage:
europäer sind doch im gesamten weit weniger religiös als z.b. die arabischen länder. warum wird dann die frage nach der religion in so vielen beziehungen zum streitpunkt??
lässt man die kinder wirklich taufen, um dann jeden sonntag mit ihnen in die kirche zu gehen, oder eher um sie getauft zu haben, weil es hier so üblich ist.
wer sagt, dass die kinder nicht die ansichten und eigenarten der religion der mutter vermittelt bekommen dürfen, selbst wenn der vater muslim ist??? das verbietet der islam in keinster weise.
dann frage ich mich, muss das kind dazu getauft sein, oder kann man es einfach so belassen, wie es auf die welt gekommen ist und ihm trotzdem offenheit vermitteln???
die beschneidung wiederum ist ein anderes thema und dient der reinheit genauso wie das rasieren der achselhaare und schamhaare, dem schneiden der fingernägel und dem stutzen des bartes. das wurde von mohammed (sas) zusammen in einem satz genannt.
also, alle männer mit rasierten achselhaaren bitte vortreten... soviel zur beschneidung. es wurde keines der dinge betont oder als wichtiger angesehen. es soll immerhin auch muslime geben, die nicht mal wissen dass die beschneidung auf den propheten ibrahim zurückzuführen ist... *g*
aber das ist ein anderes thema.
also, warum ist das taufen denn ach so wichtig????
für mich sieht das eher nach streitmittel aus.
und wenn man ein muslimisches kind nur einem streng gläubigen muslim zugesteht, dann wäre ich beim thema kirche genauso radikal und würde ein getauftes kind nur einer absoluten kirchgängerin zugestehen...aber so wird das ja nie gesehen und da entsteht für mich der eindruck, dass der islam in den augen vieler eine bedrohnung darstellt, der man sein kind nicht aussetzen mag.
warum kein muslimisches kind????zumal es sich später ohnehin selbst entscheiden kann, ob es sich dem glauben entsprechend verhalten kann oder nicht!
lieber gruss
judith

Re: kinder - religion #46774
12/04/2002 01:21
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nouri&dita Offline
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p.s. mit weichei hat das ganze für mich überhaupt nichts zu tun, sondern viel mehr damit, dass sie noch viel mehr mit ihrer religion verbunden sind, selbst wenn sie sich nicht an alle vorschriften halten. aber der respekt vor Allah(swt) und der glaube an Ihn sind doch wesentlich grösser als in der westlichen welt. auch ohne grosses drumherum.
für sie ist das einfach selbstverständlich und somit unvorstellbar anders zu handeln, es würde für sie bedeuten, ihr kind Allah vorzuenthalten.

Re: kinder - religion #46775
12/04/2002 10:29
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0leyla Offline OP
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wünsch euch allen einen schönen guten morgen! [Lächeln]

@claudia
hallo claudia!
ich muss dir recht geben, wo das kind aufwächst spielt eine große rolle...
würden wir in tunis leben, wär für mich religion keine frage!
laut deinem beitrag hast du wohl keine so guten bzw einfachen erfahrungen mit diesem thema gemacht...!?
ich kann zu deinem beitrag nicht viel sagen ausser das du höchstwahrscheinlich recht hast.
es ist ein druck von beiden seiten, er/sie wird ja katholisch ist doch klar, von der "anderen" seite aber genauso logisch das er/sie moslem wird...
auch wenn ich mir jetzt kopfzerbrechen, sorgen,...mache. wahrscheinlich wird es so sein wie du sagst. ich muss wohl ganz schön nachgibig sein!!

so stört es mich ja nicht wenn es moslem würd... aber was ist ein leben in europa, ohne weihnachten ohne ostern ohne nikolaus, gerade wenn sie noch klein sind... laut meinem freund: ja das kann man ja trotzdem machen -ok. was ist aber mit taufe, erstkommunion, firmung...?
alle kinder machen das ich nicht- warum?
wären wir in tunis hätten wir andere feste laid, ramadan, weihnachten etwas anders... doch wer feiert bei uns in österreich laid??


@dilan
hi dilan,
glaub mir ob hochzeit oder nicht, mit dem hinauszögern bezüglich religion hab ich keine chance.
ich möcht halt nur das es einen akzeptablen weg von beiden seiten gibt... und das kind auch glücklich ist und eine religion hat.
doch wenns jetzt zb moslem ist, und lernt vom katholischen was, was ihm mehr gefällt..!?
oder umgekehrt?
und konffessionslos?? - ich weis nicht!?

@jens
hallo,
ich find deinen beitrag sehr schön!!! und vernünftig. aber so wird das bei mir nichts...
es ist ja nicht nur von seiner seite der druck sondern auch von meiner.
aber desto mehr ich jetzt so drüber nachdenke sind mir langsam die familien egal weil ich sonst zum deppen werde. ich kanns sowieso nicht jedem recht machen und es geht um UNSER kind und das sollte bei der sache glücklich aussteigen nicht die eine oder andere hälfte der familie.

@marion
ich muss auch dir vollkommen recht geben! es ist einfach eine frage der tradition... wie vorhin gesagt. in österreich ein leben ohne weihnachten ostern nikolaus erstkommunion ist fürs kind komisch weil es ja bei den anderen sieht die feiern, die bekommen geschenke...usw. am sonntag zur kirche gehen tu ich aber auch nicht.

aber auch bei meinem freund ist es nicht anders. einfach nur tradition.
mich würds zb nicht stören wenn das kind katholisch ist und beschnitten ist, verschiedenste feiertage mit meinem freund feiert, was ich mir für mich auch vorstellen kann.

bevor ich schwanger war, war unsere einstellung immer, egal welche religion, gott ist wichtig und an den glauben wir beide. und das wollten wir eben auch unserem erst geborernen lehren und es sollte soviel wie möglich von beiden religionen lernen. doch es wird immer schwieriger uns auf was zu einigen....

na dann ich wünsch euch allen noch einen schönen nachmittag und ein tolles wochenende.
ich hab jetzt kopfweh weil ich nicht mehr weis wie oder was... werd mich ein wenig hinlegen.
ciao baba [nixweiss1]
li

Re: kinder - religion #46776
12/04/2002 11:14
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hallo, also bei mir ist ja noch lange nicht soweit, aber gednakne habe ich mir da auch schon gemacht. nun ist es so, dass ich selbst zwar getauft und konfirmiert bin, aber mich nicht wirklich als glaeubig bezeichnen wuerde. allerdings bin ich durch den beduch einer christenlehre (zu ddr-zeiten gabs ja keinen religionsunterricht) stark von den christlichen werten gepraegt, wuerde ich sagen. mir hat die christenlehre als kind sehr gefallen und ich denke, sie hat mich sehr beeinflusst-zum guten. (z.b. habe meine freundin und ich, beide in der christenlehre es immer als unsere aufgabe betrachtet, den gehaenselten und denen, die in der schule die aussenseiter waren und oft ziemlich schlimm fertig gemacht wurden zu helfen. und das in einem alter, indem ich mir sonst bestimmt nicht solche gedanken gemacht haette)
na jedenfalls moechte ich deswegen, dass meine kinder auch eine christenlehre besuchen und ueber dinge wie naechstenliebe usw sprechen. und es ist auch wichtig, die grundlage unserer moralvorstellungen und kultur, die ja insgesamt schon stark christlich gepraegt ist, kennenzulernen und sich damit auseinanderzusetzen.
mein lieber amnn will sicher auch, dass seine kinder moslems sind, aber ich denke, ich aknn ihn an seinem unwissen ueber das chrsitentum packen- wie er in viele gespraechen festgestellt hat, sind ja die grundlagen und geschichten in bibel und koran ziemlich gleich. er war schon sehr ueberrascht, wenn er mir irgendeine biblische geschichte erzaehlen wollte, und ich die dann auch kannte. also kann ich ihm vielleicht auf diesem wege klarmachen, dass der besuch einer christenlehre auch fuer ein muslimischers kind sinnvoll ist.
ehe es ganz unwissend aufwaechst und am ende inglaeubig sit (was er ja nicht will), soll es doch etwas ueber die religion und den glauben erfahren. er kann ja dann dafuer sorgen, dass das kind unterscheiden lernt, was ist islam, was ist christentum. (was uebrigens oft auch inhalt einer christenlehre ist).
wie gesagt, ich lege keinen wert darauf, dass meine zukuenftigen kinder unbedingt glaeubig und getauft sein muessen, es ist mir gleich, ob sie atheisten, christen, moslems oder sonstwas sein meochten, aber sie sollen sich zumindest kritisch mit dem glauben und der religion auseinandersetzten und die positiven werte der religionen verinnerlichen! und das will schliesslich auch mein mann. also laesst sich da bestimmt eine vereinbarung finden...

Re: kinder - religion #46777
12/04/2002 11:27
12/04/2002 11:27
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mir kommt da gerade noch so ein gedanke...
wenn ein kind zweisprachig aufwachsen kann, ohne dass es eine schaden davon traegt. es also zwischen zwei sprachen zu unterscheiden lernen kann, warum soll es ihm nicht auch mit der religion gelingen? warum kann man das kind nicht sowohl ueber den islam informieren (z.b. eine koranschule in deutschland bzw. ein muslimische gemeinschaft) UND den religionsunterricht oder eine christenlehre.
es haengt doch nicht etwa von der taufe ab oder?
getauft werden kann das kind spaeter immer noch...
warum soll man das kind von vorherein festlegen, dass ist doch unfair, auch dem kind gegenueber. es waechst sowieso zwischen zwei kulturen auf ud ich faende es wirklich wichtig, dass es zu beiden bereichen ein POSITIVES verhaeltnis lernt und nicht von vorherein einer der bereiche, ob nun religion, kultur oder tarditionen als minderwertig oder minder wichtig vermittelt bekommt.(damit erreicht man womoeglich sogar das gegenteil, dass es naemlich dann genza besonders auf diesen teoil seiner herkunft besteht und das radikaler, als es waere, wenn es die gelegenheit haette, sich frei und vernuenftig damit auseinander zu setzten)

Re: kinder - religion #46778
13/04/2002 00:20
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Hallo Uli!

Mir gefallen deine Gedanken sehr gut! Ich halte es für sehr wichtig, dass man andere Religionen nicht als "Konkurrenz" sieht, sondern als Bereicherung.

Ich hatte damals mal einen recht guten Text gefunden über das Zusammenleben von Christen und Muslimen (aus christlicher Sicht). Vielleicht interessiert es euch, hier der Link:

http://www.ekd.de/EKD-Texte/islam/islam2.html

Gruß Jens

Re: kinder - religion #46779
12/04/2002 14:49
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Hallo,
ich habe nichts geschrieben es war Marion ich habe nur den Beitrag auf Allgeimein kopiert da ich das Thema unter Allgemein gelöscht habe, denn zweimal das gleiche muß nicht sein.

Claudia

Re: kinder - religion #46780
30/12/2002 01:27
30/12/2002 01:27
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Nadia hier ist ein Thema was älter ist dazu, was sicher schon einge Fragen von dir enthält.

Claudia

Re: kinder - religion #46781
30/12/2002 12:43
30/12/2002 12:43
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mudschahidat Offline
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Hallo an alle,

also ein Gedanke kommt mir immer bei den Gesprächen um die religiöse Erziehung der Kinder:

Die meisten Christen hier, seien wir mal ehrlich haben doch über das Christentum gar keine Ahnung (ich eingeschlossen). Ich lese immer von WErten wie Nächstenliebe usw., das allein ist ja nicht die Religion, genauso wenig wie das Kopftuch den Islam ausmacht (aber leider das immer der Aufhänger und erstes Thema ist). Also wie bitte will man seine Kinder jede Religion nahe bringen, wenn man gar ncihts darüber weiß und was ich noch viel entscheidender finde. Wie will man einem Kind, das Gefühl der REligion vermitteln, wenn es in einem Haus aufwächst, wo es keine Religion gibt die praktiziert wird? Das ist das Gleiche, wenn ich als Muslim will, daß mein Kind zwar als Muslim aufwächst, ihm die Regeln beibringe, mich aber selbst nicht daran halte. Kurz gesagt, ich muß meinem Kind die Religon vorleben, dann wird es auch davon überzeugt sein. Nur theoretisches Reden, das bringt keinen ,schon gar kein Kind dazu sich einer Religion angehörig zu fühlen.
Ich habe auch nichts dagegen, wenn mein Kind in der Schule christliche Glaubensmerkmale beigebracht bekommt, ich schirm auch meine Kinder nicht ab vor allem was christlich angehaucht ist [Winken] . Bei meinem Sohn muß ich sagen hatte ich bis jetzt Glück, weil er nie viel darüber gefragt hat, bis heute noch nicht bzw. wenn er eine Antwort bekommt ist gut für ihn. Das ist für mich wichtig. Daß ich meinem Kind vermitteln kann, er ist Muslim und da sind gewisse Dinge wichtig, aber was andere machen ist ihre Sache und darüber darf man nicht lachen oder spotten (kenne da auch andere Kinder [Winken] ). So hat er es bis jetzt kapiert, wenn es um Nikolaus ging, um Weihnachten und auch jetzt an Silvester, wo ich ihm einfach erkläre ,daß Silvester nicht unser Neues Jahr ist.

Wir beteiligen uns an allen Aktivitäten der SChule oder Kindergarten, so daß er einfach auch mit seinen "anderen" Eltern Vor allem Mutter [Ha!] ) präsent ist. ich finde es immer schade, wenn die türkischen Eltern sich da fernhalten, weil es meiner Meinung dann auch sofort wieder auf den Islam bzw. heißt es dann "ja DIE Muslime eben". Ich muß sagen, daß ich sehr gut damit fahre, obwohl ich meine Grenzen habe, die aber viel mehr respektiert werden und für die anderen eher nachvollziehbar sind, als wenn ich generell nie komme.

LG
Aicha die Plappertante

Re: kinder - religion #46782
22/02/2003 16:46
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Hallo zusammen,
ich bin ganz neu hier. Seit ich neulich abends dieses Forum entdeckt habe, konnte ich es kaum noch erwarten freigeschaltet zu werden.
Ich bin Halbtunesierin, obwohl meine Eltern uns immer vermittelt haben, daß wir nicht halbdeutsch oder halbtunesisch sind, sondern BEIDES. Ähnlich haben sie es auch mit der Religion gehalten, wobei bei uns keiner richtig religiös ist. Wir wurden an beide Religionen herangeführt, da wir beide kennenlernen sollten. Eine Vorentscheidung wollten meine Eltern für uns nicht treffen, daher auch keine Taufe oder so. Allerdings bin ich früher immer in den Religionsunterricht gegangen, das fand auch mein Vater o.k. Er hatte keine Angst, daß wir irgendwie manipuliert werden. Er hatte da immer volles Vertrauen in unsere eigene Urteilsfähigkeit.
Bei uns wurde immer Toleranz gegenüber jeder Art von Glauben großgeschrieben und wir haben viel diskutiert. Ich finde dies mit die beste Art, den Kindern das Verständnis der jeweils anderen Religion nahezubringen. Entscheiden sollte schließlich jeder für sich selbst.

Re: kinder - religion #46783
22/02/2003 17:00
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Karim Offline
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Stuttgart
Muß es denn eine Religion haben?

Re: kinder - religion #46784
22/02/2003 17:17
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wiesbaden
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aline Offline
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wiesbaden
@Karim,
müssen muß es gar nix.
Zähle mich selbst auch zu keiner Religion gehörig.
Ich finde es aber wichtig, daß man den Kindern beide Religionen erklärt; ist schließlich auch ein Teil des sog. "kulturellen Erbes"

Re: kinder - religion #46785
22/02/2003 20:08
22/02/2003 20:08
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jambo Offline
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Hallo Aline!

Ich bin absolut Deiner Meinung und finde Deine Eltern haben das gut gemacht. So ähnlich machen wir das auch mit unseren 3 Söhnen. Eingetragen sind sie als Muslime, sie sind beschnitten, aber wir sind eigentlich überhaupt nicht religiös. Wir gen ihnen einfach beide Kulturen und Traditionen mit auf den Weg....
LG Sandra

Re: kinder - religion #46786
22/02/2003 20:24
22/02/2003 20:24
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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aline da gebe ich dir absolut Recht und denke auch das Kinder beide Religionen erklärt werden sollten, so kann das Kind dann später selbst entscheiden.

Claudia

Re: kinder - religion #46787
24/02/2003 11:50
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Hallo, es ist erst das 2. mal, dass ich hier etwas reinschreibe. Aber das Thema Religion der Kinder betrifft mich auch.
Ich bin röm.kath. und mein Mann Moslem. Wir haben einen 3jährigen Sohn. Wir werden ihn auch an beiden Religionen teilhaben lassen, wobei er in Österreich den kath. Religionsunterricht besuchen wird. Da wir hier leben.
Ich denke, es wäre für ein Kind nicht leicht mitanzusehen wie die andere Kinder beim Grippenspiel mitspielen, oder Erstkommunion feiern.
Er wird aber auch beschnitten, da das für meinen Mann sehr wichtig ist. Und wir feiern genauso Islamische Feste, genauso wird er, wenn wir in Tunesien sind mit meinem Mann in die Moschee mitgehen wenn er will.
Mit 18 kann er sich dann entscheiden welcher Religion er angehören will.
[Lächeln]