In einer Erklärung an alle Bürger veröffentlichte heute das Innenministerium das Verbot, auf der Straße oder an öffentlichen Orten zu beten. Der religiösen Pflicht möge doch bitte zu Hause oder in der Moschee nachgekommen werden.
Ebenso ist das Tragen des Niqab (Vollverschleierung) in Bildungseinrichtungen jetzt vollkommen untersagt, da man nicht sehen könne, wer hinter dem Schleier steckt. Es werden auch keine Gebetsräume installiert, da es jetzt schon einen erheblichen Mangel an Klassenzimmern gäbe. Die Schäden an den Schulen durch Randalierer nach der Revolution wurde mit 10 Millionen Dinar beziffert. Das verkündete der Bildungsminister Taieb Baccouche in einer Pressekonferenz.
Offizielle Bergündung ist, daß der Straßenverkehr und das Geschäftsleben davon gestört werden. Inoffiziell dürfte wohl die Bet-Aktion bei der Demonstration der islamischen Partei in der letzten Woche eine Rolle gespielt haben.