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Re: Erschießung von Strandhunden am La Rose
[Re: LOE110209]
#335048
04/09/2010 16:12
04/09/2010 16:12
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Batall_DJE
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Hallo Zusammen!
Nach Total-Ausfall meines PCs bin ich endlich wieder online, und môchte mich zum Thema äussern:
Es ist nicht richtig, dass es sich um 20 Hunde handelt. Alles in allem sind es derzeit ca. 60, da viele, besonders gerne auch Europäer, ihre Hunde, die sie nicht mehr brauchen können, bei Bechir abgeben.
Bechir ist mit seinem 'Camp' ca. 250 Meter vom Strand entfernt. Bei einem verselbständigten Rudel dieser Grösse ist das 'Zuhause', zumal sie vorher direkt am Strand waren. Die Hunde ziehen als Meute von dort am La Rose vorbei bis quer durch die nächste Ortschaft Mezraya und weiter.
Es gab nicht 1 Reklamation, sondern zig verschiedene. Von den Tunesiern, die am Plage Publique Ferien machen wollten, das aber durch die Hunde nur bedingt konnten. Von europäischen Gästen aus den Hotels, die auf ihren Strandspaziergängen von den Hunden bedroht und oft genug auch gebissen werden. Von den Bewohnern der Umgebung, die ihre Hühner, Lämmer und Zicklein an die Hunde verloren haben. Von Autofahrern, die Unfälle wegen der Hunde hatten. Von Ranchen und Quad-Anbietern, deren Pferde und Quads von den Hunden gejagt werden (rein territoriales Verhalten).
Bechir hat sich jahrelang sehr um seine Hunde gekümmert, keine Frage. Er hat viele Hilfsangebote bekommen und diese oft genug auch ausgeschlagen. Er ist gesundheitlich nicht mehr in der Lage, sich um die Hunde zu kümmern. Wenn Menschen von diesen Hunden gestellt werden, kann er sie nicht zurückrufen, weil er fast nicht mehr sprechen, geschweige denn rufen kann. In dem ersten Tierschutz-Thread habe ich schon geschrieben, dass eine Französin, die gebissen wurde, gedacht hat, Bechir würde darüber lachen, weil es sich für sie so anhörte. Das ist natürlich Quatsch! Aber er ist auch körperlich nicht mehr fähig in Notsituationen, und die gab es diesen Sommer täglich mehrfach, einzugreifen, weil er fast nicht mehr laufen kann.
Leider ist auch das Pflegeproblem nicht zu unterschätzen. Der Strandbereich, in dem Bechir haust ist ziemlich Floh-, Zecken- und Milben- verseucht.
Und, auch wenn es sich hart und herzlos anhört: Das die Hunde erschossen werden ist nicht schön, aber nötig! Und besser erschiessen als vergiften. Es gab diverse Vorankündigungen und Verwarnungen. Da diese nicht fruchten, wiederholt sich das 'Spiel' in jedem Spätsommer. Und bei der Rudelgrösse machen 5 nichts aus. Irgendjemand bringt ihm Neue, und der nächste Wurf lässt auch nicht lange auf sich warten.
Danke und viele Grüsse!
Alles lediglich meine bescheidene und subjektive Sichtweise, welche ich - meistens - im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte kundtue
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Re: Erschießung von Strandhunden am La Rose
[Re: LOE0101228]
#335062
05/09/2010 00:46
05/09/2010 00:46
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Batall_DJE
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Hallo Vitasun,
stimmt, ich vergass, Bechir spricht manchmal davon nur noch 10 Hunde zu haben. Die anderen würden nicht ihm gehören. Die sind einfach nur da...
Und es geht auch nicht nur um Dein vorrangiges Ziel, den Gästen eine heile Welt zu präsentieren, sondern darum, dass einfach viel zu viel passiert, u.a., und nicht zuletzt, auch den Einheimischen.
Keine tierischer Befall? Logisch. Fast wildlebende und streunende Tiere haben sowas nie, nirgendwo auf der Welt. Wenn man auf dem alten Platz, kurz nach dem Umzug, stand, dann konnte man es krabbeln sehen.
Wann ich das letzte Mal da war? An Bechirs Planen-Quartier? Lange her. Mein Hund vor kurzem. An den Nachwehen basteln wir immer noch. Bechir sehe ich dagegen fast jeden Tag, mehr oder weniger von Nahem. Deswegen sage ich seit Wochen, dass in erster Linie ihm geholfen werden muss (in welcher Richtung auch immer), dann erledigt sich das Hundproblem in dem Bereich fast von selber.
Was sind denn die Grundvoraussetzungen für das Tierschutzzentrum, dessen Bewilligung ihr seit Monaten an entsprechender Stelle (wo?) platziert habt? Und in wieweit sind diese erfüllt, bzw. erfüllbar? Und wer kümmert sich (von europäischer und tunesischer Seite) hier vor Ort ständig und in welcher Form um die Bewilligung?
Gruss!
Alles lediglich meine bescheidene und subjektive Sichtweise, welche ich - meistens - im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte kundtue
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Re: Erschießung von Strandhunden am La Rose
[Re: Katousti]
#335066
05/09/2010 01:37
05/09/2010 01:37
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Batall_DJE
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Hallo Katousti, Du hast Recht, ich sollte mich hier raus halten, aber es fällt mir schwer. Sorry, wenn ich meine Meinung vertrete Nur, wenn man hier lebt, und gerade diese spezielle (mal ganz krass ausgedrückt) 'Baustelle' und ihre Entwicklung jeden Tag und seit Jahren vor Augen hat, bekommt man andere Eindrücke, Einsichten und Einstellungen. Kennst Du Bechir und seine Hunde? Die Situation aus der er kommt, und die, in der er ist? Und das, was zwangsläufig irgendwann passieren wird? Die Problematiken, die daraus entstehen? Und, ich versuche in meinem Umfeld sowohl Menschen als auch Tieren zu helfen. Ich denke nämlich, dass das eine ohne das andere wenig Sinn macht. Ebenso, wie es sich als bedingt sinnvoll herausgestellt hat, moderne Landmaschinen z.B. nach Äthiopien zu bringen. Naja, das ist weit her geholt an dieser Stelle. Vielleicht ist dieses Beispiel deutlicher: Der Mann, der mit Dromedaren am Strand arbeitet (es sind nicht seine, er verdient fix TND200,- im Monat und bekommt etwas Trinkgeld), der dem Dromedar, den von Gästen verfütterten Apfel aus dem Maul nimmt, ihn teilt und dann die Hälfte selber isst, die andere dem Dromedar zurück gibt, aber nur, weil die Gäste über diesen Mundraub entrüstet sind. Er kann sich so einen schönen Buffet-Apfel nämlich leider nicht leisten. Und er soll aber statt dessen für ca. 1/4 Monatslohn seinen Hund kastrieren lassen?!? Das kannst Du ihm ja mal vorschlagen. Davon weiss der Gast nichts, und damit hat auch niemand ein Problem. Aber, wenn ich ein Projekt dieser Form hier aufziehen will, dann muss ich mir darüber im Klaren sein, dass es nicht damit getan ist, Hunde und Katzen am Strand einzusammeln und diese zu versorgen. Es sei denn, das Ziel ist, einfach eine Sammelstation einzurichten, am Besten mit einer Art Babyklappe. Was denkst Du, wie schnell die Aufnahme-Möglichkeiten erschöpft wären. Und dann? Was ist mit den Tieren, die nicht mehr durch die Klappe passen, sondern an der Palme davor abgeliefert wurden? Wie geht es dann weiter? Wie an anderer Stelle bereits von mir geschrieben, würden hier viele Menschen einen gut durchdachten, organisierten und entsprechend mehr oder weniger sachlich kommunizierten Tierschutz unterstützen. Gruss!
Alles lediglich meine bescheidene und subjektive Sichtweise, welche ich - meistens - im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte kundtue
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Re: Erschießung von Strandhunden am La Rose
[Re: Batall_DJE]
#335070
05/09/2010 03:33
05/09/2010 03:33
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Hallo
wie kommst du jetzt auf 10 Hunde, weil Bechir das erzählt? Er erzählt ja auch, dass Hunde erschossen wurden, was sich ja nicht bewahrheitet hatte. Habe doch geschrieben, H. und M. haben letzte Woche 20 bis 25 Hunde gezählt. Sage doch bitte, warum jetzt 60 Hunde da sein sollen? Würde mich interessieren. Wußte gar nicht, dass du auch einen Hund hast und der sich bei Bechirs Rudel aufgehalten hat, ohne dass du da warst. Wie kam er denn in die Nähe und wie hat er sich das Ungeziefer eingefangen? Was sind das denn für Nachwehen, die behandelt werden müssen? Wo siehst du Bechir denn fast täglich? Wenn er auf dem Weg ist mit seinem Fahrrad und 2 mal am Tag Wasser im Cafe D. holt. Wenn du ihn siehst, sprichst du dann auch mit ihm? Wie du schon geschrieben hast, er will sich offenbar nicht helfen lassen, in Bezug auf die Tiere und ihn selbst. Nur lange wird er das nicht mehr machen können. Was meinst du damit, wenn ihm geholfen wird, erledigt sich das Hundeproblem in dem Bereich fast von selbst?? Nach den Gesprächen Anfang April zwischen SPA und BM gibt es leider immer noch keine konkreten Absprachen. Unser letztes Schreiben war vor 3 Wochen. Werden diese Woche noch mal persönlich anrufen. Solange es das Zentrum nicht gibt, kann ich hier auch keine weiteren Aussagen machen.
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Re: Erschießung von Strandhunden am La Rose
[Re: LOE0101228]
#335081
05/09/2010 15:18
05/09/2010 15:18
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Batall_DJE
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... Wie du schon geschrieben hast, er will sich offenbar nicht helfen lassen, in Bezug auf die Tiere und ihn selbst. Nur lange wird er das nicht mehr machen können. Was meinst du damit, wenn ihm geholfen wird, erledigt sich das Hundeproblem in dem Bereich fast von selbst?? Nach den Gesprächen Anfang April zwischen SPA und BM gibt es leider immer noch keine konkreten Absprachen. Unser letztes Schreiben war vor 3 Wochen. Werden diese Woche noch mal persönlich anrufen. Solange es das Zentrum nicht gibt, kann ich hier auch keine weiteren Aussagen machen. Hallo Vitasun, okay: Bechir ist sehr eigen. Ich betone nochmals, dass ich nichts gegen ihn habe, aber seine Lebensumstände sind kaum noch haltbar. Die Verwaltung scheint, so sagen Gerüchte, vorzuhaben, das zu beenden. Was dann mit den Hunden geschieht versteht sich doch eigentlich von selbst, oder?! Angefangen haben sie mit den ersten Hunden, wobei ich nicht weiss, welche sie erwischt haben. Bechir hat mir irgendwann im Frühsommer erzâhlt, er habe nur noch ca.10 Hunde, zwischendurch waren es auch nur 6. Das das nicht korrekt ist, weiss jeder. Die Hunde haben sich sehr verselbständigt im letzten Jahr. Sie liegen weit am Strand, auf der Salzfläche und in den Dünen verteilt. Manche der Hunde gehen auch nicht mehr mit ihm an den Strand. Sie bleiben in dem Dorf auf der anderen Seite der Strasse. Z.B. Max, der schöne rote Rüde pendelt. Der hübsche, langhaarige, bunte mit dem geteilten Gesicht ebenfalls. Manchmal sieht man sie tagelang nicht, dann tauchen sie irgendwo wieder auf. Die Zahlen beruhen auf Beobachtungen der Anwohner und Zählungen der Polizei, die u.a. mit Quads am Strand unterwegs sind. Es gab diverse Einreichungen, darauf folgend Ultimaten. Aber jemanden wie Bechir ändert man einfach nicht mehr. Er ist, wie er ist. Schwer zu beschreiben... Ich komme auf meinen Ausritten regelmässig dort vorbei. Und manchmal bin ich mit Hund dort am Strand, der darf dann tatsächlich ohne Leine laufen, dabei kommt es schon mal zu der einen oder anderen Begegnung. Das ist kein grosses Problem, denn untereinander sind die Hunde supersozial, das ist der Vorteil an grossen Rudeln. Die Zecken und Flöhe hat sich der Hund auf Bechirs altem Platz eingefangen. Befall lässt sich doch bei der Lebenssituation des Rudels nicht vermeiden, und wie sagte frûher unser Tierarzt in D 'Ein Hund/eine Katze ganz ohne Floh führt auch kein glückliches Leben.'. Nur auf meinem Sofa habe ich sie nicht so gerne. Und auf meinen Ausritten zähle ich auch mehr. Ich bin fast jeden Tag mehrfach in der Gegend, beruflich und privat. Treffe Bechir zwischen Hanut und Cafe, oder am Strand. Manchmal reicht es für ein paar Worte, manchmal nicht. Weisst Du, Vitasun, ein Tierschutzzentrum wäre Klasse. Aber es braucht schon ein sehr stimmiges Konzept, um die Behörden von der Dringlichkeit zu überzeugen. Und dann jede Menge Beharrlichkeit und Durchsetzungsvermögen und noch bessere Kontakte um das durchzusetzen. Aber bitte wohldosiert, denn sonst schaltet man gerne auf stur. Weisst Du, dass es auf Djerba irgendwo einen staatlichen Tierschutz-Beauftragten gibt, der aber schon lange den Kopf eingezogen hat? Ich habe bis heute keine Ahnung, wer das ist. Viele Grüsse!
Alles lediglich meine bescheidene und subjektive Sichtweise, welche ich - meistens - im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte kundtue
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Re: Erschießung von Strandhunden am La Rose
[Re: Batall_DJE]
#335095
05/09/2010 19:35
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Hallo Batall, klar Bechir wird sich nicht mehr ändern. Die Hunde sind eben alles, was ihm noch was bedeutet. Er hat sich ja von allen zurückgezogen und will so leben. Deshalb wird es auch nichts bringen, wenn die Polizei alle Hunde im Umkreis erschießt. Er wird sich wieder neue "besorgen". Er kann eben nicht ohne leben. Das ist ja wohl durch seine private Situation entstanden. Das Konzept der SPA liegt ja vor. Ich denke schon, dass die Dringlichkeit den Behörden bewußt ist. Aber warum was ändern, wenn es bis jetzt immer gereicht hat, regelmäßige Erschießungen durchzuführen. Der SPA versucht es seit 30 Jahren. Wo werden eigentlich die erschossenen Tiere hingebracht? Wir sind schon beharrlich und nach besseren Kontakten sind wir natürlich ständig auf der Suche. Aber Tunesien, bzw. der ganze nordafrikanische Kontinent (außer Marroko) ist für viele Tierschutzorganisationen nicht im Programm, leider. Lediglich vom ETN, der diverse Schreiben an die Behörden geschickt hat, erhielten wir Unterstützung. Kontakt zum WSPA haben wir auch aufgenommen. Aber zur Aufnahme als Mitglied dort ist noch ein persönlicher Vor-Ort-Termin notwendig. Wer dieser staatliche Beauftragte ist, müßte doch rauszukriegen sein. Werden wir mal nachfragen.
LG
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Re: Erschießung von Strandhunden am La Rose
[Re: LOE0101228]
#335106
06/09/2010 00:12
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Katousti, wir haben hier in der eigenen Familie sehr arme Leute, und glaub mir wir helfen Ihnen wo wir nur können. Hamduleh, hier haltet die ganze Familie zusammen und alle die von uns in Europa leben, helfen immer zusammen. Noch mehr ist nicht möglich...aber das gehört eh net hierher.... dennoch sind diese streunden Hunde eine Gefahr für alle hier. So und das war glaub das letzte was ich dazu sage, irgendwie hab ich das Gefühl es ist besser ich sag nix mehr, vielleicht würde manch anderer anderst darüber denken, wenn einem, was man ja niemandem wünscht, durch so ein Tier was zustosst.
Salam aus Mahdia. Yvonne
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Re: Erschießung von Strandhunden am La Rose
[Re: Mahdia_haeti]
#335157
07/09/2010 01:59
07/09/2010 01:59
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Ich möchte auch nicht von einem streunenden (tollwütigen)Hund angefallen werden. Deshalb ist es ja wichtig, dieses Problem in den Griff zu kriegen. Jeder der einen Hund hat,müßte dafür sorgen, dass es keinen "ungewollten" Nachwuchs gibt, der dann irgendwo ausgesetzt wird und somit diese Rudel entstehen. Aber dazu müßten die Menschen, die eine Hündin haben, sie dann auch kastrieren lassen. Das angestrebte Tierzentrum auf Djerba würde die Hunde operieren, sofern der Besitzer das will, zu einem kostenlosen oder geringen Preis, das ist ja auch ein Teil des eingereichten Vertrages an den BM von HS. Wenn ich dann aber weiß, dass es auf Zarzis vor einiger Zeit einen Aufruf gegeben hat, bitte alle Hunde kostenlos gegen Tollwut zu impfen und keiner gekommen ist, weiß ich nicht wie die dort lebenden Menschen zu diesem Thema stehen.
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Re: Erschießung von Strandhunden am La Rose
[Re: LOE0101228]
#335235
08/09/2010 10:54
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Guten Morgen Vitasun Ich finde es wie gesagt vorbildlich, wenn jemand was Grosses, professionelles aufziehen möchte. Dennoch muss natürlich geschaut werden, dass das Ganze dann nicht „überläuft“. Gibt ja viele ehrenamtliche Tierschützer/innen (bsp. Spanien), welche danach völlig überhäuft werden und wo die Hunde noch am Gartentor angebunden werden, weil die Neuaufnahme gestoppt werden musste. Spricht sich ja rum, wenn sich jemand (kostenlos oder günstig) um „überflüssige“ Tiere kümmert. Kastration und Impfen ist jedoch ein guter, erster Schritt. Das bezweifle ich auch nicht. Wer sein kastriertes und versorgtes Tier aussetzt, dem können wir auch nicht helfen. Warum macht er das?
Weil es ihm zu wild, zu anstrengend zu dreckig wird? Nicht zuletzt zu gefährlich? Habe gerade im Mai wieder 2 Jungs mit einem Pit Bull-Staff-Mix (?) auf dem Roller gesehen und ein weiterer junger Mann an einem Café, welche alle ihre Hunde sehr gerne präsentiert haben. Das sind durchaus Hunde mit Power und durch zu wenig Auslastung oder falsche Behandlung (erst vorschicken, dann schlagen o.ä.) können diese Tiere auch für den Besitzer gefährlich werden. Für einen 50kg Tunesier ist es bestimmt nicht leicht einen 30kg Staff zu zügeln, wenn er wirklich angreifen will. Das war jetzt etwas ausführlich, aber ich versetze mich halt in die Situation, weil ich aktuell selbst eine Bulldogge mit sehr viel Kraft habe und vorher einen Dobimix aus einem Tierheim als Pflegehund hatte. LG Ps: Bitte nicht als Angriff verstehen, ist nur als Hinterfragung gemeint ;-)
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Re: Erschießung von Strandhunden am La Rose
[Re: LOE151215]
#335278
08/09/2010 23:50
08/09/2010 23:50
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Hallo Pina,
wenn sich junge Männer einen Pit-Bull (mix) aus Prestige anschaffen, frage ich dich, wo haben die die Hunde denn her? Gibt es spezielle Züchter auf Djerba? Die Einfuhr solcher Hunde z. B. aus Frankreich soll ja mittlerweile verboten sein. Es gab ja schon einige Vorfälle. Ein 7-jähriger Junge wurde vor knapp 2 Jahren von so einem Hund ohne Ankündigung einfach angefallen und fast totgebissen (2 Wochen Koma). Die Mutter hat den Hund mit Steinen beworfen, keine Reaktion, sie ist dann dazwischen gegangen und der Hund hat ihr durch die rechte Hand gebissen. Sie hat immer noch Probleme. Ja leider gibt es wohl keine Verordnung darüber, wie bei uns. Wenn sich jemand solch einen Hund anschafft, der auch nicht wenig kostet, sollte er sich doch auch mit dem Charakter der Rasse auskennen bzw. sich erkundigen. Eigentlich sind die ja nicht so aggressiv. Kommt immer auf die Herkunft und Haltung an. Wer sich einen solchen Hund als Welpen anschafft, sollte bedenken, dass er erzogen werden muss, ansonsten ist der Mensch dem Tier nicht gewachsen.
Aber deine Hunde sind doch nicht auffällig, oder?
LG
Deine Kommentare sehe ich nicht als Angriff.
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Re: Erschießung von Strandhunden am La Rose
[Re: Mahdia_haeti]
#335281
08/09/2010 23:56
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Katousti
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Hallo Yvonne,
ich glaube, du hast mich falsch verstanden. Es ist ganz klar, dass die streunenden Hunde, die mit Tollwut infiziert sind oder aggressiv sind eine große Gefahr sind. Gegen die Tollwut gibt es keine Behandlung, wenn sie erstmal fortgeschritten ist. D.h. es bleibt nur die Möglichkeit die Tiere zu töten. Da stimme ich dir zu. Aber wenn man das Problem schon von vornerein in den Griff bekommen würde, in dem man die Hunde und Katzen kastriert und impft, wäre das eine schönere Lösung. Ich habe auch geschrieben, dass ich weiß, dass es größere Probleme in Tunesien gibt. Aber wenn sich jemand für die Tiere dort einsetzen möchte, warum nicht? Ich habe in Tunesien schon viele Situationen mit Tieren gesehen, wo ich am liebsten angefangen hätte zu weinen, weil es so schlimm war. Viele Menschen dort haben einfach kein Empfinden für Tiere. Und da muss etwas getan werden. Dafür gibt es vielleicht viele andere, die den Menschen helfen und denen die Tere egal sind. Jeder kann doch dort helfen wo er kann und möchte.
Verträume nicht dein Leben sondern lebe deinen Traum!
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Re: Erschießung von Strandhunden am La Rose
[Re: Batall_DJE]
#335286
09/09/2010 00:03
09/09/2010 00:03
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Joined: Feb 2006
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Katousti
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Halo Batall_DJE!
Ich kenne Bechir und die ganze Situation nicht. Mir kam es nur so vor, als wird hier jemand angemacht, weil er Tieren helfen möchte und nicht Menschen.
Dein Beispiel mit dem Dromedar war verständlich. Mir ist klar, dass dieser Mann niemals die Kosten einer Kastration aufbringen könnte. Aber vitasun schrieb ja schon, dass die Kastrationen bisher auf ihre Kosten gemacht wurden. Wenn man das wirklich groß aufziehen würde, würde das ohne Spenden überhaupt nicht funktionieren. Ich wollte schon immer gerne etwas in Tunesien für den Tierschutz tun. Ich würde auch sehr gerne ehrenamtlich dort Hunde und Katzen kastrieren (hab eine Ausbildung als Tierarzthelferin abgeschlossen und während der Ausbildung zumindest männliche Tiere auch alleine kastriert). Aber ich bin leider nicht so "frei" im Moment, dass ich hier einfach für einige Zeit wegkönnte. Ich habe aber immer zu meinem Mann gesagt, falls wir einmal nach Mahdia zurück sollten, ich etwas in der Richtung dort machen möchte.
Verträume nicht dein Leben sondern lebe deinen Traum!
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Re: Erschießung von Strandhunden am La Rose
[Re: Katousti]
#335292
09/09/2010 00:45
09/09/2010 00:45
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Batall_DJE
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Hallo Katousti!
Eigentlich sind wir alle einer Meinung.
Aber ich lebe jetzt über 10 Jahre ganz hier. Da verändert sich das Weltbild und Wertesystem sehr. Man darf einfach auch nicht ausser Acht lassen, dass Tunesien den europäischen Massstäben (noch) nicht gewachsen ist. Den Sprung, den Europa seit den 20er Jahren gemacht hat, der beginnt doch hier erst jetzt.
Seit wann geht es denn den Tieren in z.B. Deutschland, Österreich, Schweiz besser? Die Ständerhaltung für Pferde wurde in D vor knapp 15 Jahren endgültig verboten. Da lobe ich mir doch mein Pony, dass am Halsriemen unter einer Olive angebunden ist. Er hat Schatten und Windschutz, ungefähr doppelt soviel Bewegungsfreiheit wie ein mitteleuropäisches Boxenpferd und dazu frische Luft. Die Stallverordnung hier empfinde ich nämlich als Tierquälerei, denn die Pferde stehen bei den Temperaturen in extremen Ammoniak-Ausdünstungen und tragen oftmals einen massiven Lungenschaden davon.
Ich für meinen Teil versuche den 'Viechern' in meinem Umfeld zu helfen, indem ich irgendwelche Verletzungen verarzte, mir zum Beispiel ein lahmes Pferd anschaue, den Tierarzt für Kastration 2er Fundhunde bezahle und diese eben auch täglich auf der Ranch füttere, auf der sie netterweise aufgenommen wurden. Usw... Andererseits darf man die Menschen nicht aussen vor lassen. Wie willst Du ihnen erklären, dass sie sich selber auch besser fühlen würden, wenn es ihren Tieren durch bessere und professionellere Behandlung besser geht? Vielen Menschen geht es finanziell nicht besonders gut. Wie willst Du jemandem erklären, dass sein Hund geimpft werden muss, der kein Geld für neue Schuhe, und die kosten in Tunesien nun wirklich nix, hat? Es ist doch logisch, dass jeder Mensch erst mal an sich und dann an sein Tier denkt, wenn in solchen Dimensionen gerechnet werden muss. Alles andere ist europäisches Wohlstandsdenken. Aber die Menschen können lernen, dass sie schon einiges erreichen, wenn sie überhaupt verstehen, was sie tun. Also: 'Bemerken, Verstehen, Handeln und Erfolge erzielen' sind ein interaktiver Lernprozess.
Wieviele Menschen haben hier Hunde, egal, ob irgendwelche Pistentölen oder Staffords, aber überhaupt keine Ahnung, was ihr Tier braucht und obendrein unglaubliche anerzogene Angst. Es ist mit Kastrationen und Impfungen nicht getan, wenn Du die Menschen nicht erreichst. Ist Euch schon mal aufgefallen, dass die wirklich wild lebenden Hunde hier besser aussehen, was Futter- und Fellzustand betrifft, als viele der tunesischen Hofhunde? Jeder will ein¨schönes und gesundes Pferd, einen schönen und gesunden Hund,... aber, wie bekomme ich den?
Ist euch bewusst, dass sogar die jungen Leute aus den Bergen, die zwischen Schaf- und Ziegenherden aufwachsen, zum Teil niemals eine Geburt gesehen haben? Da bin ich aus allen Wolken gefallen. Oder die Diskussion, warum der Euter einer Kuh leer gemolken werden muss... das fragte mich mal ein Bauer, dessen Kuh bereits in 2 Vierteln Milchbrand hatte und einfach nicht mehr genug Milch gab...
Es muss ein klares Konzept für das Tierzentrum geben und unendlich viel Kommunikation, einschliesslich Vorleben,... Aber das kann eben nur funktionieren, wenn man ständig vor Ort ist, sich selber engagiert und nicht mehr davon ausgeht, dass es mit ein paar Aktionen und fliessendem Geld getan ist.
Woher kommen denn die Katzen und Hunde in den Hotelanlagen. Manche wandern dorthin aus, andere wurden abgesetzt...
Sonst wird nämlich aus einem Tierzentrum ganz schnell ein überfülltes Auffanglager und dann eine der ungeliebten, aber nötigen Tötungsstationen.
Sorry für die Länge, aber das Thema beschäftigt mich schon sehr.
Liebe Grüsse!
Alles lediglich meine bescheidene und subjektive Sichtweise, welche ich - meistens - im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte kundtue
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