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Re: Tunesische Traditionen
[Re: Frogger]
#297331
15/02/2009 18:52
15/02/2009 18:52
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Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893 DE: NW
Frogger
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Re: Tunesische Traditionen
[Re: Sajana]
#297382
15/02/2009 22:58
15/02/2009 22:58
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Joined: Feb 2006
Beiträge: 1,296 BW
Katousti
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Beiträge: 1,296
BW
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Hallo Sajana, du hast Recht, wenn ich einen Sohn mit einem deutschen Mann hätte, würde ich ihn nicht beschneiden lassen. Dann würde ich mir darüber gar keine Gedanken machen. Ich glaube nicht, dass es viele moslemische Männer gibt, die es zulassen, dass der Sohn nicht beschnitten wird. Ich möchte mal sehen, wie du dich da widersetzen möchtest Eine binationale Ehe funktioniert nur mit dem Eingehen von Kompromissen. Ja, unser Sohn wird beschnitten. Aber im Gegensatz dazu wird er z.B. "deutsch" erzogen. D.h. er wird lernen im Haushalt mitzuhelfen usw. Und in dem Punkt habe ich die "Hosen" an. Es heißt ja nicht, wenn man mit der Beschneidung einverstanden ist, dass man deshalb das kleine "Dummchen" zuhause ist, dass sich von ihrem Mann unterdrücken lässt. viele Grüße
Verträume nicht dein Leben sondern lebe deinen Traum!
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Re: Tunesische Traditionen
[Re: Katousti]
#297395
16/02/2009 00:16
16/02/2009 00:16
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Joined: Jan 2005
Beiträge: 1,319 Zwickau
marini
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Katousti, so etwas in der Art wollte ich heute Mittag auch schreiben, aber es hat eh keinen Zweck. Jeder hat hier seine Meinung, das ist auch gut so, im Sinne eines Diskussionsforums. UNd ich behaupte mal, man widersetzt sich so oft in wesentlichen und weniger wesentlichen Dingen bis man feststellt, dass alles nicht passt und man lieber getrennte Wege geht. Das ist dann sicher die super Lösung schlechthin fürs Kindeswohl.
Die Frage Beschneidung halte ich persönlich nicht für sooo existentiell, als dass man Gott und die Welt in Bewegung setzen muss. Auch jede deutsche Impfung ist nebenbei bemerkt eine vorsätzliche Körperverletzung, lässt man gegen Hepatitis impfen, die hier gar nicht mehr vorkommt, lässt man gegen Windpocken inpfen, weil es so schrecklich fürs Kind wäre die Krankheit durchzumachen oder weil der Kinderarzt auch von irgend etwas leben muss... Fragen über Fragen, die jedes Elternpaar zu klären hat. Bei binationalen halt ein paar mehr. Wie gesagt, im Idealfall weiß man das vr der Zeugung.
Die Freiheit ist immer nur Freiheit des Andersdenkenden. Rosa Luxemburg
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Re: Tunesische Traditionen
[Re: Katousti]
#297419
16/02/2009 12:26
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Joined: Oct 2005
Beiträge: 242 Germany
Sajana
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Germany
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Hallo Sajana, du hast Recht, wenn ich einen Sohn mit einem deutschen Mann hätte, würde ich ihn nicht beschneiden lassen. Dann würde ich mir darüber gar keine Gedanken machen. Ich glaube nicht, dass es viele moslemische Männer gibt, die es zulassen, dass der Sohn nicht beschnitten wird. Ich möchte mal sehen, wie du dich da widersetzen möchtest Eine binationale Ehe funktioniert nur mit dem Eingehen von Kompromissen. Ja, unser Sohn wird beschnitten. Aber im Gegensatz dazu wird er z.B. "deutsch" erzogen. D.h. er wird lernen im Haushalt mitzuhelfen usw. Und in dem Punkt habe ich die "Hosen" an. Es heißt ja nicht, wenn man mit der Beschneidung einverstanden ist, dass man deshalb das kleine "Dummchen" zuhause ist, dass sich von ihrem Mann unterdrücken lässt. viele Grüße Ich bin seit etlichen Jahren mit einem Tunesier verheiratet, wir haben 2 Kinder und ich widersetze mich! Keine arabischen Vornamen, die Kinder tragen meinen deutschen Nachnamen und wären es Jungen (sind Mädchen) würde er nicht beschnitten werden, zuschauen beim Schlachtfest gibt es auch nicht (finde das barbarisch) - mein Mann wurde selber erst mit 13 gewaltsam beschnitten dort und lehnt diese Praxis ebenfalls ab! Und wo bitte geht's zum Forum wo sich die tunesischen Männer so fürsorglich darüber informieren und austauschen, wie sie es denn kompromissmäßig am besten mit ihren europäischen Ehefrauen halten sollen? Tauschen die auch putzige Namenslisten mit deutschen Vornamen aus, die für ihre Kinder in Betracht kommen - oder erkundigen sich, wie das mit Weihnachten und Ostern bei uns abläuft???
Last edited by Sajana; 16/02/2009 12:27.
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Re: Tunesische Traditionen
[Re: Sajana]
#297421
16/02/2009 12:41
16/02/2009 12:41
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Joined: Jul 2005
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LOE151215
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Hallo Sajana
Solange für die Frau die genannten Kompromisse kein Problem darstellen, ist doch alles ok!? Die Familie muss hinter ihren Entscheidungen stehen, nicht Drittpersonen.
Ich habe mitbekommen, dass einige Ehen an einer "zu starken" Frau gescheitert sind. Wie man das auch immer auslegen mag.
Ich selber würde sogar meinem CH/CH-Kind einen speziellen, vielleicht arabischen Vornamen geben, da ich es einfach spezieller, schöner finde - genau wie meine Eltern damals bei mir und meinen Geschwistern. Wir heissen alle nicht Ruth, Margarethe oder Fritz (nichts gegen die Menschen, die wirklich so heissen). Nachteile entstanden dadurch nie, es wurden meist Komplimente zu den schönen, "etwas anderen" Namen gemacht.
LG
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Re: Tunesische Traditionen
[Re: Alina 7ayati]
#297435
16/02/2009 17:14
16/02/2009 17:14
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Joined: Oct 2005
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Sajana
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Germany
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Ich bin seit etlichen Jahren mit einem Tunesier verheiratet, wir haben 2 Kinder und ich widersetze mich!
ich hätte da nur mal eine frage was ist wen dein mann mal nicht deiner meinung ist und sich auch wiedersetzt????man ist sich ja nicht immer einig oder gibt nicht immer nach........ lg Ich gebe in den wesentlichen Punkten (Religion, Namen, Traditionen) nicht nach . Die meisten dieser Ehen scheitern und die weitaus schwereren Konsequenzen haben die Frauen zu tragen - das Leben und Aufwachsen dieser Kinder aus solch gemischten Ehen findet zumeist hier statt, auch wenn immer wieder einige romantisch davon träumen, nach Tunesien auszuwandern - sehr häufig hat die Frau in solch Konstellationen auch den 'besseren' Beruf und ist eher die tragende wirtschaftliche und soziale Säule in solchen Beziehungen - darüberhinaus bin ich der Meinung, dass sich die tunesische Gesellschaft - vor allem in den ländlichen Regionen - stark in einem Veränderungsprozess befindet, ich sage mal , es gibt dort (im Moment noch!) Abläufe, Regeln, Ansichten und patriarchalische Strukturen die sind für mich schlichtweg nicht vereinbar mit modernen, westlichen Vorstellungen wie insbesondere Kinder heute aufwachsen sollen, wie Frauen sich ihr Leben gestalten etc. - warum sich nach etwas richten, wenn doch hoffentlich, in 10-20 Jahren, auch die dortigen Mann-Frau-Beziehungen in der 'Neuzeit' angekommen sind... und ich habe meinem zukünftigen Mann schon von Anfang an gesagt noch bevor Kinder da sind, wie meine Vorstellungen sind, wo der Lebensmittelpunkt für mich und gemeinsame Kinder sein wird (nämlich in Europa und nicht in Tunesien), wessen Nachnamen gemeinsame Kinder von uns haben, und dass unsere Kinder sich in keinem Fall an irgendwelche muslimischen Regeln zu halten haben, weil ich es generell strikt ablehne, dass sich Menschen an religiöse Regeln, egal welcher Religion zu halten haben - diese wenigen, aber sehr wichtigen Randparameter waren ihm vor der Heirat bekannt und ich sagte ihm auch er soll sich das gut überlegen ob er damit umgehen kann, weil is nich verhandelbar...
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Re: Tunesische Traditionen
[Re: Katousti]
#297467
17/02/2009 04:19
17/02/2009 04:19
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Joined: Feb 2005
Beiträge: 1,110 Hessen
AliBaba
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Joined: Feb 2005
Beiträge: 1,110
Hessen
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...Eine binationale Ehe funktioniert nur mit dem Eingehen von Kompromissen. Ja, unser Sohn wird beschnitten. ... Eine bedingungslose Zustimmung zu einer bewußt herbeigeführten, nicht notwendigen Körperverletzung ist nach meiner Ansicht kein Kompromiß!!! Ein Kompromiß wäre, den Sohn in einem angemessenen Alter, nach ausführlicher, ehrlicher und wertungsfreier Aufklärung und Darlegung der Vor- und Nachteile des Eingriffs, selbst entscheiden zu lassen. Dieses setzt nämlich eine gewisse geistige Reife (übrigens auf beiden Seiten )voraus. Damit sicher ist, daß er auch versteht um was es geht. Nach meiner Kenntnis ist die Beschneidung auch nur "sunna" und nicht verpflichtend! Damit ist es eine Tradition, die man fortführen oder beenden kann. Gerne wird aber auch von der Pro-Schnipp-Schnapp-Fraktion mit der kulturellen Keule gewunken; was denn die Familie und die Nachbarn denken sollen wenn der Bub mit xy Jahren nicht beschnitten ist... das sei doch seine Kultur... Und was ist da mit der anderen Kultur??? Muß das z.Zt. in meiner eigenen Verwandtschaft erleben mit ungewissem Ausgang ... Ich kann Frogger im wesentlichen zustimmen; er hat meist einen hellsichtigen Blickwinkel auf so manche Dinge... LG, Alibaba
Last edited by AliBaba; 17/02/2009 04:21.
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Re: Tunesische Traditionen
[Re: Karmoussa]
#297472
17/02/2009 09:51
17/02/2009 09:51
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Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893 DE: NW
Frogger
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Hmmm, in diesem Wiki-Artikel ist aber so einiges fraglich und verkürzt dargestellt, da sollte man basser andere (medizinische) Quellen zu Rate ziehen (z.B. sinken der AIDS-Rate bei beschnittenenen Männern - dafür wurde aber Ansteigen bei den Partnerinnen beobachtet, angeblicher nicht-freilegbarer Eichelkranz, etc. etc.). Das Problem des ganzen Berufens auf Studien liegt darin, daß es eigentlich gar keine wirklichen gibt, sondern oft lediglich das Resultat einer anders gezielten Untersuchung interpretiert bzw, exprapoliert wurde und insofern erhebliche Zweifel an der wissenschaftlichen Aussagekraft bestehen - dasselbe trifft ja auch auf viele andere Dinge zu, wie z.B. dem angeblichen Zusammenhang von Ernährung und Krankheitsanfälligkeit, dem angeblichen Vorteil fleischloser Ernährung, dem behaupteten Cholesterin-Risiko, etc. etc. Es werden meist Anzeichen, die für etwas sprechen, als Implikation gewertet (eben wie man es aus dem anschaulichen Beispiel von Storchenpopulation und steigender Geburtenrate auch tun könnte).
...die ihren kids tatoos und piercings erlauben...
aber selbstverständlich, wenn dies auf ANORDNUNG der Eltern und ohne zwingende medizinische Indikation geschieht, ist es ebenso zu verurteilen, doch wie Du selbst sagst, geht es hier bereits um ein "erlauben", vergleichbar mit einem Kind, das die Beschneidung selbst wünscht - und das ist schon anders zu beurteilen, da zumindest der Wunsch com Betreffenden selbst geäußert wird. Ob man dem so ohne weiteres "zustimmen" kann, ist allerdings eine weitere Frage, die davon abhängt, ob der Betreffende einen so-genannten "informierten Wunsch" äußert, oder es sich um eine "momentane Idee" handelt.
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Re: Tunesische Traditionen
[Re: LOE151215]
#297507
17/02/2009 16:14
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Joined: Oct 2005
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Sajana
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...Ich denke aber das ist eher die Ausnahme!? Viele sagen doch zu Beginn ja - und wenn die Kinder da sind, man(n) selber älter+reifer ist, evt. selber mehr zur Religion gefunden hat, siehts wieder anders aus... Was sagt denn dein Mann z.Bsp., wenn die Kinder im Jugendalter Alkohol trinken wollen, wie andere in ihrem Umfeld vielleicht..?
LG es bleibt nur dann eine Ausnahme liebe Pina, wenn die europäischen Frauen auch weiterhin in solchen Beziehungen blind und brav zu viele Kompromisse eingehen, ein Verhalten das sich langfristig eher kontraproduktiv auf die Weiterentwicklung und die 'sozial-gesellschaftliche Evolution' unserer Männer - und damit auch letztendlich auf das Zusammenleben mit ihnen auswirkt. Ich sags mal ganz deutlich, eine gute Zukunft haben diese Männer und nachfolgende Generationen aus solchen Beziehungen nur, wenn der Zug - was so Themen wie gesellschaftliche, soziale, Mann-Frau-Familie und bildungsmäßige Bereiche angeht - eindeutig in Richtung Europa fährt und nicht umgekehrt! Sie verhalten sich oftmals wie unreife Kinder , und wir Frauen machen den Fehler, dass wir ihnen das, genauso wie bei Kindern, oftmals 'nachsehen', der 'Liebe' wegen aus einem falschen 'Verstehen' und 'Verständnis' heraus, weil ist ja auch irgendwie bequemer , ich gebe nach und gebe Habibi damit ein 'gutes Gefühl' damit er in 'seiner Kultur' nicht 'dumm dasteht' - wir sind aber schon längstens an dem Punkt angelangt, dass die angesprochenen Knackpunkte von oben, und wie diese in 'seiner Kultur' gehandhabt werden einer Revision wenn ich das mal so sagen darf unterzogen werden sollten, auch wenn dies schmerzhaft ist - sonst fallen wir in Schemata zurück wie unsere Großmütter sich in den 50ziger Jahren ihren Ehemännern gegenüber verhalten haben.
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Re: Tunesische Traditionen
[Re: Sajana]
#297518
17/02/2009 17:07
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Sajana, du magst sicherlich recht haben. Wir leben in Deutschland und da sollten unsere Männer und auch Kinder sich anpassen. Damit meine ich z.B. auch die Namensgebung. Ich finde aber, dass ein Kind, welches nun mal die Gene aus 2 verschiedenen Nationen enthält, auch beide Kulturen vermittelt bekommen soll. Ich meine damit, dass nicht alles, was aus Tunesien kommt schlecht sein muss und man da einen guten Mittelweg finden kann. So, wie du Sajana das darstellst, klingt es ein wenig so, als ob du deinen Mann unterdrückst (ich weiß so meinst du es bestimmt nicht, aber es klingt eben so). Zum Beispiel ist es doch nicht schlecht, wenn das Kind mit 2 Muttersprachen aufwächst, auch wenn es hier lebt. Genauso finde ich es nicht schlimm, wenn es auch von der Religion des anderen Landes erfährt (muss ja nicht praktizierend sein). Über wichtigere Dinge, wie eine Beschneidung, Taufe o.ä. sollte man sich dann im Familienkreis einig werden. Aber als deutsche Frau, kann ich nicht auf eine Taufe bestehen (gegen den Willen das Mannes), genauso darf ein Mann nicht auf eine Beschneidung bestehen. Da muss man eben schauen, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Wenn ich z.B. mehrere Gründe aufzeige, warum ich möchte, dass mein Kind meinen Nachnamen trägt und meinen Mann damit überzeuge und er mir Gründe nennt, warum eine Beschneidung sinnvoll ist und mich damit überzeugt, dann finde ich es völlig ok. Aber da muss jeder für sich schauen, wer wem in wie weit entgegen kommt. Auf jeden Fall denke ich, können wir nicht zu 100% unseren Willen durchsetzen, nur weil wir hier in Deutschland leben. Würden wir bei unseren Männeren in Tunesien leben, würden wir doch auch auf unsere Freiheiten bestehen, uns nicht ins Haus einsperren lassen oder mit den Kindern Weihnachtslieder singen.
Bevor ich das nehme, was ich kriegen kann, warte ich lieber darauf, bis ich das bekomme, was ich haben will!!!
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