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Dienstag 27. Mai 2003, 11:49 Uhr
Trotz Luftfahrtkrise: Eine Million mehr Fluggäste in Deutschland
Wiesbaden (AP) Der weltweiten Luftfahrtkrise zum Trotz sind im ersten Quartal 2003 in Deutschland eine Million mehr Fluggäste gezählt worden als ein Jahr zuvor. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden berichtete am Dienstag, auf deutschen Flughäfen seien von Januar bis März 2003 insgesamt 15 Millionen Passagiere zu einem In- oder Auslandsziel gestartet. Das waren den Angaben zufolge 5,4 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Allerdings verliefen die Entwicklungen im Inlands- und Auslandsflugverkehr sehr unterschiedlich: Vor allem die Billigflugangebote haben nach Angaben der Statistiker die Zahl der Inlandsflüge drastisch gesteigert. 5,3 Millionen Passagiere - 14,9 Prozent mehr - wurden hier gezählt. Dagegen flogen mit 9,7 Millionen Passagieren nur 0,6 Prozent mehr ins Ausland.

Deutlich unterschiedlich waren auch die Zahlen für den innerdeutschen Flugverkehr. Besonders stark legte hier der Flughafen Köln/Bonn (plus 35,2 Prozent auf 408.000 Fluggäste) zu. Auch die Flughäfen Berlin-Tegel (777.000 abfliegende Passagiere, plus 29,3 Prozent), Hamburg (550.000, plus 21,5 Prozent) und Stuttgart (304.000, plus 20,4 Prozent) konnten ihre Fluggast-Zahlen steigern. Der Frankfurter Flughafen verzeichnete dagegen nur ein Plus von 2,2 Prozent auf 960.000. München legte um 16,3 Prozent auf 1,1 Millionen zu, Düsseldorf um 16,1 Prozent auf 465.000 Passagiere.

Zugleich berichteten die Statistiker, dass mit Jahresbeginn 2003 auch der Flughafen Hahn (Hunsrück) in die monatliche Luftfahrtstatistik einbezogen worden sei. Damit ist die Anzahl der ausgewählten Flughäfen auf 18 gestiegen. «Um bei den prozentualen Veränderungsraten deckungsgleiche Grössen aufeinander zu beziehen, wurden hier bei der Ermittlung die Daten der früheren 17 ausgewählten Flugplätze zu Grunde gelegt. Die Absolut-Werte für das erste Quartal 2003 beinhalten dagegen auch die Ergebnisse des Flughafens Hahn und betreffen somit 18 Flughäfen», erläuterte das Bundesamt die neuen Zahlen.

Unter den europäischen Zielländern (7,1 Millionen Passagiere) konnten vor allem Italien (698.000, plus 10,9 Prozent) und Österreich (355 000, plus 12,4 Prozent) sogar zweistellig zulegen. Dagegen reisten nach Spanien (mit 1,6 Millionen das bedeutendste Zielland) 3,9 Prozent weniger Gäste mit dem Flieger. Auch die Türkei (549.000 Passagiere) verbuchte 8,8 Prozent weniger.

Auch Afrika verzeichnete Einbussen im ersten Quartal 2003. Insgesamt reisten 458.000 Flugpassagiere dorthin, 16,7 Prozent weniger. Besonders betroffen waren mit einem Einbruch von 40 Prozent Tunesien (81.000), Ägypten (167.000, minus 16,9 Prozent) und Marokko (35.000, minus 15,2 Prozent).

«Nach Kontinenten erreichte Amerika das grösste Plus (5,5 Prozent): In die USA reisten mit 0,7 Millionen 5,0 Prozent mehr Passagiere; nach Kanada (114.000) 6,9 Prozent mehr, in die Dominikanische Republik waren es 81.000 (plus 8,7 Prozent) und nach Mexiko 48.000 (plus 8,1 Prozent), erläuterten die Statistiker.

Zuwächse gab es in den ersten drei Monaten 2003 auch bei asiatischen Zielländern (insgesamt plus 3,6 Prozent). Dabei seien China (plus 19,4 Prozent) und Indien (plus 12,6 Prozent) jeweils auf 94.000 Fluggäste gekommen. Nach Thailand (121.000) dagegen flogen 14,1 Prozent weniger und der Wert für Japan (102.000, plus 0,3 Prozent) stagnierte fast.

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