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Re: Kurzarbeit bei Leoni
[Re: Frogger]
#300317
24/03/2009 22:20
24/03/2009 22:20
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Uwe Wassenberg
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Schlecht für Arbeitskräfte in Europa, gut für Nordafrika! Die weltweite Autokrise hat den Kabel- und Bordnetzspezialisten Leoni schwer erwischt. Konzernchef Klaus Probst kündigte am Dienstag in Nürnberg massive Einschnitte in Produktion und Beschäftigung an. Für das erste Quartal drohen tiefrote Zahlen. [...] Zudem will der Konzern weiter Arbeitsplätze von Osteuropa nach Nordafrika verlagern. Die bisherigen Standorte in Rumänien, Tschechien und der Slowakei werden für Leoni nach Lohnerhöhungen und der Aufwertung der lokalen Währungen zu teuer, sagte Bordnetz-Vorstand Uwe Lamann. Zunächst sollen weitere 2 000 Arbeitsplätze nach Nordafrika verlagert werden. Bereits jetzt arbeiten in Marokko, Tunesien und Ägypten 17 000 Menschen für Leoni – erstmals mehr als in Osteuropa. [...] Der ganze Artikel: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/leoni-steckt-tief-im-kabelsalat;2213487;0 Quelle: Handelsblatt
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Re: Kurzarbeit bei Leoni
[Re: Uwe Wassenberg]
#300357
25/03/2009 16:31
25/03/2009 16:31
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Frogger
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Naja, der Aktinekurs hat sich immerhin seit der goldenen Zeit 2007 von 45€ auf 5€ ermäßigt. :-)
Die Umschichtung der Produktionsstätten von Osteuropa nach Nordafrika findet statt, weil die Gehälter z.B. in der Slowakei mit Stundenkosten von 3€ weit über denen in Marokko oder Tunesien (1,50€) liegen, in Ägypten sind es sogar nur 0,90€). Zudem hat Leoni mit der Übernahme der spanischen VCS auch Priduktionsstätten in Marokko geerbt, von wo aus z.B. der Kunde SEAT einfach beliefert werden kann. Zudem sind eventuelle Entlassungen und Kurzarbeit schnell und problemlos möglich. Und schließlich locken natürlich auch Steuervorteile (mit der Einstellung neuer Leute wird Leoni die eigentlich nach jetzt 30 Jahren auslaufende Steuerbefreiung nochmal um 5 Jahre verlängern können). Andere Firmen nutzen auch die Möglichkeit, nach 5 Jahren den Laden zu- und gleich wieder durch ein anderes Unternehmen aus dem Konzern neu aufzumachen.
Leoni gilt als Übernahmekandidat durch den etwa 7mal größeren japanischen Sumitomo-Konzern, der auch u.a. in Tunesien Kabel-Produktionsstätten besitzt.
Außer Leoni weiten auch z.B. Kromberg & Schubert (Beja, Ariana) die Produktionskapazität für Kabel in Tunesien aus, letztere sucht in den nächsten MOnaten 600 neue Arbeitskräfte.
Sobald die Lohnkosten in Tunesien steigen und die Steuervorteile sinken, wird der Treck weiterziehen - z.B. nach Ägypten oder in die Ukraine; Standorte in China und Indien sind eigentlich nur für Konzerne interessant, deren Abnehmer dort zu finden sind (japanische, chinesische und indische Autofirmen).
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