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Re: Glaube an Allah, aber...
[Re: CandelaNeu]
#273440
09/09/2008 18:12
09/09/2008 18:12
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Joined: Jul 2007
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Anwar08
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Salam alikoum
es geht ja nicht in erster Linie um den Propheten, sondern um die Botschaft, die sie empfangen und weitergegeben haben. Im Islam gelten die Propheten (auch die früheren, im hl. Koran erwähnten)als Vorbilder, da sie sich entgegen aller Widerlichlkeiten und Traditionen aus der Umgebung nicht von ihrem Glauben an einen einzigen Gott abbringen liessen.
Hier noch die weiter oben erwähnten Suren im Zusammenhang:
Sura 23: 71. Wenn die Wahrheit ihren Neigungen gefolgt wäre, gerieten die Himmel und die Erde und wer in ihnen ist wahrlich ins Verderben. Aber nein! Wir kamen zu ihnen mit ihrer Ermahnung, sie aber wenden sich von ihrer Ermahnung ab. 72. Oder verlangst du von ihnen eine Entlohnung? Aber die Entlohnung deines Herrn ist besser, und Er ist der beste Versorger.
Sura 37 123. Auch Ilyas gehörte wahrlich zu den Gesandten. 124. Als er zu seinem Volk sagte: „Wollt ihr nicht gottesfürchtig sein? 125. Wie könnt ihr Baal anrufen und den besten Schöpfer verlassen, 126. Allah, euren Herrn und den Herrn eurer Vorväter?"
Gerade die Sure 37 (die Gesandten) gibt einen guten Überblick über die früheren Propheten.
Noch etwas zum Fasten: Es ist immer eine Sache zwischen dem einzelnen Menschen und Allah. Und dient genau dazu, den Glauben zu stärken, indem man weniger auf die materiellen und körperlichen Bedürnisse achtet, sondern sich mehr der geistigen Dimension zuwendet. Ob sich jemand krank oder gesund fühlt, ist sehr subjektiv und hängt von der allgemeinen Verfassung jedes Einzelnen ab. Dass es auch hier Menschen gibt, die ihre Grenzen nicht kennen, ist sicher bedauerlich, kommt aber auch in anderne Bereichen des Lebens vor (z.B. Alkoholmissbrauch, zu schnelles fahren, Extremsportarten...)
Einen schönen Abend wünsch ich noch. Monika
Last edited by Anwar08; 09/09/2008 18:14.
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Re: Glaube an Allah, aber...
[Re: Karmoussa]
#273523
10/09/2008 13:33
10/09/2008 13:33
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Frogger
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...wenn nun morgen ein neuer prophet auftaucht? oder sich rausstellt, dass der koran doch auf recht irdische weise zustande kam?...
Nun, jeden Tag steht ein neuer Prophet (bzw. in anderen Glaubensbereichen,eine neue Inkarnation, auf - nur heutzutage mit wachsender Bildung und Information haben sie es sehr schwer, gehört und noch schwerer, geglaubt zu werden <g>. Falls da nicht etwas ganz spektakuläres geschieht, wird es keinen Propheten mehr geben, der mehr als nur lokale Bekanntheit erlangt, und selbst dann wird man eher von einem Kult- oder Sektenführer reden und ihn "hochnehmen", sobald er gegen allzu irdische Gesetze verstößt, die Zeit ist einfach eine andere heutzutage...
Auf dem Höhepunkt der "Zeitreise"-Diskussonen in den 80er und 90er Jahren kam vielfach die Frage auf, ob z.B. eine Reise in das Jahr 0 der Todesstoß für die Kirche sein könnte, doch die Mehrheit der Religionsgelehrten und Philosophen meinte, daß dies nicht zu befürchten sein, weil der esoterische, immaterielle Bestandteil des Glaubens (der unnahbare, allwissende und allsehende Gott) ja nicht angegriffen würde, selbst wenn man Jesus als kranken oder irren Mann treffen würden, oder er sich als gar nicht existent heraustellte. Dasselbe dürfte für den Islam zutreffen, der auch ohne Mohammed existieren kann, allein die übermäßigen Einflüsse auf das tägliche Leben, hauptsächich bezogen aus der Sunna und den Hadithen, dürfte weitgehend zurückgedrängt bzw. durch andere Bewegungen (mit der Reminiszenz auf die moralische Festigkeit, ähnlich wie wir es ja auch in Europe vielfach sehen) übernommen werden. Die Religions-Regeln sind ja durchweg recht irdischen Ursprungs, was man auch bereits daran sieht, daß so gut wie jede Gruppe, jeder Verein, jeder Club seine ganz eigenen Rituale mit größer Ernsthaftigkeit entwirft, pflegt und befolgt - der Mensch liebt es halt, sich uniform zu verhalten und sich damit Außenstehenden als ein Mitglied einer bestimmten Gruppe darzustellen.
Der Glaube an einen GOTT an sich hingegen entzieht sich dem Realismus und kann insofern durch reale Ereignisse auch nicht erschüttert werden. Und selbst wenn z.B. der Fall einträte, daß man eine Art Gott als Mitglied einer hochstehenden außerirdischen Zivilisation finden würde, so würde sich der Glaube vertikal nach oben weiterübertragen und "Gott" stets dort vermutet werden, wo man ihn nicht sehen und fassen kann, sozusagen als Quelle, Schöpfer und Antwort auf alle Fragen des Universums.
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Re: Glaube an Allah, aber...
[Re: Frogger]
#273839
12/09/2008 23:36
12/09/2008 23:36
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almourabit
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Das würde ich, so wie ich den Koran verstehe, nicht unbedingt unterschreiben.
In den Versen 37.125 und 23.72 wird Allah eher als der Beste bezeichnet (im ersteren sogar der Gott Ba'al namentlich genannt), so daß ich es eher so interpretiere als ob es sehr wohl andere Götter gibt, doch Allah der Beste dieser ist und deshalb er derjenige ist, dem Respekt gezollt werden soll bzw. er der einzige ist, der die "Qualität" eines echten Gottes bringt. du meinst vieleicht, wie du den Qoran verstehen willst. was du überhaupt was Ba'al ist? Wenn ja , kannst du uns dann bitte erklären. ich schreibe dir noch die verse : Qoran[37 125] "Wollt ihr Ba'l (euren Götzen) anrufen und den besten Schöpfer verlassen, Erkläre uns bitte dann worum es hier geht? Salam
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Re: Glaube an Allah, aber...
[Re: almourabit]
#273858
13/09/2008 03:24
13/09/2008 03:24
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Frogger
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Es spielt weniger eine Rolle, wie ich es verstehen will, sondern wie es geschrieben steht, denke ich einmal. :-)
Des einen Gott ist des anderen Götze - denn auch ein Götze ist ein Gott, eben nur nicht der eigene.
was ein "Ba'al" ist (davon gab es ja reichlich, damals), ist mir durchaus bekannt - doch vielleicht schreibst Du einmal, wie er aus der Sicht des Islamkonformisten betrachtet wird - denn daß es hier eine konforme Erklärung gibt, das ist schon klar.
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Re: Glaube an Allah, aber...
[Re: Karmoussa]
#273909
13/09/2008 20:41
13/09/2008 20:41
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AliBaba
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und wenn nun morgen ein neuer prophet auftaucht? oder sich rausstellt, dass der koran doch auf recht irdische weise zustande kam? Hi, Du wirst erkennen, daß es mächtige Vertreter gibt, die kein, aber auch rein gar kein Interesse daran haben, daß solches publik wird... so, wie Frogger schon schrieb. Der ganze Bohei, der damals um Salman Rushdie gemacht wurde, dürfte uns ja noch präsent sein. LG, Alibaba
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Re: Glaube an Allah, aber...
[Re: AliBaba]
#273914
13/09/2008 21:01
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Frogger
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...Du wirst erkennen, daß es mächtige Vertreter gibt, die kein, aber auch rein gar kein Interesse daran haben, daß solches publik wird...
Na, das sieht z.B. bei der katholische Kirche ähnlich aus. Seit Jahrunderten werden Dokumente, die vom Vatikan als potentiell beschädigend betrachtet werden, in den Archiven weggeschlossen und/oder,speziell in früheren Zeiten, auch verfälscht. Dasselbe geschieht in Firmen, der Politik und und anderen Gruppierungen - ist doch ganz normal, daß man nichts, was der eigenen Sache schadet, in der Öffentlichkeit sehen will. :-)
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Re: Glaube an Allah, aber...
[Re: Frogger]
#273916
13/09/2008 21:08
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Im Islam kommt erschwerend hinzu, daß man als Gläubiger an ALLES der Lehre glauben muß (bzw. tut), und insofern weder das Äußern, noch das Haben von Zweifeln möglich ist. Man kann über den Islam denken, was man will, doch die Legende und Indoktrination ist schon ziemlich wasserdicht, und man muß dem oder den Verfassern und strategischen Denkern schon den Respekt dafür zollen, daß sie eine geschlossene, und von den Anhängern nicht angreifbare monotheistische Glaubensvariation geschaffen haben.
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Re: Glaube an Allah, aber...
[Re: Frogger]
#273934
14/09/2008 08:57
14/09/2008 08:57
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Anwar08
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Salam alikoum
Karmoussa, du suchst hier vielleicht "nur" ein wenig Zerstreuung. Für mich geben die Fragen zum Islam aber eine gute Möglichkeit, mich in die islamischen Schriften hineinzulesen und zu vertiefen. Dabei kann ich nur sagen, je mehr ich weiss und aus verschiedenen Gesichtspunkten betrachten kann, umso spannender finde ich es... Und es gibt manche, die auch ein wirkliches Interesse haben, sich mit islamischen Fragen und Regeln auseinanderzusetzen. Nicht, um Unfrieden zu stiften und sich selbst über alles zu stellen, sondern um ein gegenseitiges Verständnis zwischen den Religionen und Kulturen zu erlangen und zu fördern...
Frogger, wieso nennst du es erschwerend, dass Moslems im Grossen und Ganzen sich in ihrem Glauben sehr sicher sind. Da du dir deiner Sache so sicher bist, dass es eine göttliche Dimension nicht gibt, verwundert dies mich ein wenig.
Die Diskussion und Auseinandersetzung über religiöse Fragen und darüber, was nun mit dem Alltag vereinbar ist und was nicht, ist unter Muslimen durchaus üblich und nicht so tabuisiert wie in westeuropäischer Tradition.
Gruss. Monika
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Re: Glaube an Allah, aber...
[Re: Karmoussa]
#274132
15/09/2008 18:53
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Anwar08
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Salam alikoum
Ich möchte hier noch ein paar Sätze zitieren aus der Einführung von "DER KORAN" herausgegeben von Murat W. Hofmann (zweisprachige Ausgabe, Diederichs Verlag):
Kaum ein westlicher Leser kann auch das nachvollziehen, was für den muttersprachlich arabisch sprechenden Gläubigen offensichtlich ist: Dass der Koran von so unnachahmlicher Schönheit ist, dass seine Rezitation zu Tränen rühren kann. Welche Übersetzung könnte den Reiz seiner Bilder, seine rhetorische Wucht, die Dynamik seiner Alliteration, oder doch wenigstens seinen Endreim und seine Reimparosa adäquat widergeben.
...
Unerlässlich ist es, im Koran alles als allegorisch zu verstehen, was sich auf die unsichtbare Welt (al-ghayb) bezieht), als blosse Metaphern einer uns nicht unmittelbar zugänglichen Wirklichkeit. Dies gilt nicht nur für Begriffe wie Himmel und Hölle oder Geister (Dschinn), sondern auch für die plastische Selbstdarstellung Gottes: sie darf nicht zu Seiner Vermenschlichung in unseren Köpfen führen.
...
Auf jeden Fall kann der aufmerksame Leser im Koran die Antriebsfedern für die verblüffende spirituelle, wissenschaftliche und künstlerische Explosion finden, welche vom 9.-14. jahrhundert zur islamischen Hochkultur von Baghdad bis Sizilien und Andalusien und von Ägypten bis Turkmenistan und Indien führte. Fordert der Koran denn nicht ständig dazu auf zu beobachten, nachzudenken, seinen Verstand zu gebrauchen? (Er ist die einzige heilige Schrift, welche dies tut.)
...
Schliesslich ist noch darauf aufmerksam zu machen, dass man die volle Wirklichkeit des Lebens eines Muslims und der islamischen Zivilisation dem Koran alleine nicht entnehmen kann, obwohl der Koran im Prinzip seine eigener bester Kommentar ist. Dazu bedarf es im prnzip der sogennanten Sunna, der zweiten Wurzel und Quelle des Islam. Dabei handelt es ich um Überlieferung dessen, was der Prophet des Islam gesagt, getan und gebilligt hat - gesammelt in umfangreichen sogennanten Hadith-Sammlungen.
Dies trägt vielleicht zu einem besseren Verständnis der Koran-Lektüre bei. Leider bin ich auch noch nicht so weit, diesen im Original zu lesen...
Gruss. Monika
Last edited by Anwar08; 15/09/2008 18:54.
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Re: Glaube an Allah, aber...
[Re: Karmoussa]
#274175
16/09/2008 08:57
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Anwar08
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Das war eine Antwort auf den vorherigen Beitrag, da ich bezweifle, dass My-Way gelesen hat, was ich geschrieben habe, da ihr Schwerpunkt kaum etwas mit meinen Aussagen zu tun hatte...
Du sagst meist gar nicht wirklich etwas zum Thema, sondern nimmst nur die anderen auseinander, stellst sie als zurückgeblieben hin (oder so kommt es mir wenigstens vor), und daher ist es fast unmöglich ernsthaft auf deine Einwände zu antworten...
So finde ich es sehr schwierig auseinanderzuhalten, ob du nun diskutieren willst oder ob du dich nur lustig machst über die Meinungen der "anderen". Humor an sich finde ich auch in Ordnung, aber Zynismus macht es unmöglich, wirklich miteinander zu reden...
Wenn du wirklich fair diskutierst, was du manchmal auch tust, dann ist auch eine Diskussion möglich, unabhängig davon, ob man dasselbe glaubt...
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