Ausgrabungsarbeiten eines Tunesisch-Französischen Teams beleuchten das christliche Leben Tunesiens im 5. Jahrhundert

Tunis, 2. Mai 2008 (TunisiaOnline) - Tunesische und französische Archäologen zogen ein Resumee über die Ausgrabungsarbeiten zweier christlicher Basiliken, die vor Kurzem auf dem Gebiet der kleinen antiken Stadt "Aradi" auf dem Gebiet des heutigen Ortes Sidi Jdidi in der Cap Bon Region entdeckt wurden.
Die Funde sind Teil einer im Jahre 1991 gestarteten Ausgrabungskampagne, die sich auf die umfassende Ausgrabung eines jeden Denkmals und weiterer Fundstücke konzentriert.
Die Ausgrabungen werden die Historiker zweifellos mit wertvollen Informationen über die Christianisierung der Stadt versorgen. Die Archäologen erwarten auch weitere Erkenntnisse über das in der Stadt ausgeübte Handwerk, die sogenannte "späte" Töpferei.
Im Zusammenhang mit den Ausgrabungen in den benachbarten Städten "Neapolis" (Nabeul) und "Pupput" (Hammamet) haben die Experten keinen Zweifel an dem Bestand einer regionalen Kultur.
Die südliche Basilika wurde im zweiten Viertel des 5. Jahrhunderts erbaut. Das Gelände, auf der die Basilika gebaut wurde, wurde einst zu landwirtschaftlichen Zwecken durch eine uralte Gemeinschaft, deren Herkunft noch nicht bekannt ist, genutzt.
Auf dem Gebiet der südlichen Basilika konnte nur der Altar im Kirchenschiff dank des byzantinischen Wiederaufbaues in der Mitte des 6. Jahrhunderts erhalten werden.
Die beiden nördlichen Basiliken, gleichzeitig erbaut am Anfang des 5. Jahrhunderts,episkopale Kirchen, geführt von Bischöfen, sind ausgestattet mit einem Taufbecken. Zwischen den beiden Basiliken standen Wohnquartiere, umgeben waren die Kirchen von Produktionsstätten wie Getreidemühlen, Bäckereien und Ölmühlen.
Während der Vandalenzeit wurden die Kirchen erheblich beschädigt, sodass nur die westliche Basilika in der byzantinischen Periode wiederhergestellt werden konnte.
Zweifellos wird die Entdeckung der beiden Sakralbauten weitere Aufschlüsse über Tunesiens goldenes Zeitalter des Christentums geben. Als Beleg für die Bedeutung des Christentums in Tunesien wird auch die Anwesenheit des großen Sankt August gewertet, nachdem er seinen Geburtsort Hippo (heute Annaba, Algerien)
verließ.

Quelle: tunisiaonlinenews.com
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