Die meisten Familien reisen jedes Jahr in den Sommerferien nach Tunesien, bzw. Deutschland. Einige besitzen dort ein eigenes Haus, viele wohnen jedoch bei der Familie.

Für die (Klein-)Kinder, die in Deutschland aufwachsen, ist die plötzliche Nähe zur tunesischen Familie nicht immer angenehm. Es wird nach einem anderen Tagesrhythmus gelebt, hauptsächlich abends (wenn die Kleinen normalerweise schon schlafen würden). Es ist oft laut, die Bewahrung einer Privatsphäre ist meist unmöglich. Die Kinder müssen sich an das oft scharfe Essen gewöhnen. Außerdem berichten fast alle Befragten davon, dass sie es als sehr unangenehm empfanden, fremden Menschen Küsschen geben zu müssen (in Tunesien ein Höflichkeitsbeweis). Aus diesem Grund beschließen auch einige Familien, ihren Urlaub in einem tunesischen Hotel zu verbringen, zumindest so lange die Kinder klein sind.
Trotz allem sind diese Sommerurlaube sehr beliebt; oft zitiert werden die Herzlichkeit und das Gemeinschaftsgefühl.

Die Familien reisen nicht immer vollständig nach Deutschland, bzw. Tunesien. Je nach Möglichkeit reist der Vater oder die Mutter mit den Kindern; ältere Kinder besuchen die Familie auch gerne alleine.
Wenn der Vater nicht mitreist, ist die Ausreise etwas kompliziert. Alle tunesischen Kinder benötigen, solange sie nicht volljährig sind (mit 20 Jahren) eine sog. „autorisation paternelle“, eine Ausreisegenehmigung. Bei Zollkontrollen wird diese oft streng überprüft, da man befürchtet, die ausländischen Mütter könnten sich von ihrem Mann trennen und heimlich mit ihren Kindern ins Ausland ziehen.

Spontan verbinden die meisten Kinder mit Deutschland oder Tunesien ihre Familie und geographische / klimatische Gegebenheiten (Meer und Sonne, Schnee...). Auch im Erwachsenenalter bleiben ihnen diese Erlebnisse sehr positiv in Erinnerung, vermitteln jedoch nicht selten ein falsches Bild des jeweiligen Lands. Manche Kinder ziehen, wenn sie älter sind, nach Deutschland bzw. Tunesien.
Nach ihrem Studium in Deutschland lassen sich viele der in Tunesien aufgewachsenen Kinder in Deutschland nieder.
In Deutschland aufgewachsene Kinder hingegen träumen davon, nach Tunesien überzusiedeln. Viele realisieren diesen Traum, indem sie einen Tunesier heiraten. Einige werden jedoch enttäuscht, und die ursprüngliche Ferienstimmung vergeht nach den ersten Wochen. Abgesehen von evtl. auftauchenden Mentalitäts- und Eingewöhnungsproblemen sind finanzielle Schwierigkeiten ein Hindernis. Für beide Ehepartner eine Stelle zu finden erweist sich als schwierig, weshalb sie nicht selten beschließen, nach Europa zurückzukehren.

Im Laufe ihres Lebens verbringen die Kinder letztendlich oft eine Periode in Deutschland und in Tunesien. Die meisten, jedoch nicht alle, fühlen sich in beiden Ländern wohl.

Sofern die Familie in Tunesien einen Aufenthalt im Hotel nicht boykottiert

Es gibt Familien, da ist es eine Beleidigung wenn das Wort Hotel nur erwähnt wird!!!


LG

klar, da muss man sich halt durchsetzen Aber ich weiss schon, was Du meinst, mein Vater würde es auch nie verstehen wenn ich ins Hotel ginge!