Sie wurde verprügelt, gefoltert und durch gefälschte *****bildern diffamiert: Die tunesische Journalistin und Menschenrechtlerin Sihem Bensedrine hat in ihrem Land die Hölle durchgemacht. Zur Zeit lebt sie auf Einladung der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte in Deutschland, denn kritische Stimmen sind unerwünscht in Tunesien. In einem Land, das sich nach außen gerne einen westlichen Anstrich gibt, findet man von Pressefreiheit keine Spur. Ausgerechnet hier findet in dieser Woche der Weltinformationsgipfel der UNO statt, eine Veranstaltung, die den freien Zugang zum Internet auch in ärmeren Ländern propagiert. Zapp über die unterdrückte Pressefreiheit in Tunesien.

Weiße Strände, blaues Meer, schicke Hotels. Eine malerische Kulisse für den Weltinformationsgipfel, der heute beginnt. Tunesien gibt sich westlich. Schleier sind auf den Straßen die Ausnahme. Staatspräsident Ben Ali hat seit seiner Machtübernahme 1987 Tunesien zu einem der reichsten Länder Afrikas gemacht.

Bittere Realität

Wie es hinter dem schönen Schein aussieht, weiß Sihem Bensedrine. Die tunesische Journalistin lebt momentan in Deutschland, als Gast der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte. Sie hat regierungskritische Artikel geschrieben und dafür teuer bezahlt. Sihem Bensedrine, tunesische Journalistin: "Das fing schon 1992 an. Da haben sie ein *****heft in Umlauf gebracht, in dem ich als Prostituierte dargestellt war. Dann haben sie bei meinem Auto die Bremsen angesägt. Sie haben den Hund meiner Tochter aufgehängt. Dieser Psychoterror, all diese Sachen, haben ein normales Leben mehr und mehr unmöglich gemacht, eine feindliche Umgebung geschaffen." Auf Schritt und Tritt wurde Sihem Bensedrine von Polizisten überwacht. Wie hier vor einem Jahr bei einer Demonstration der einzigen oppositionellen Partei, die sich offen gegen Ben Ali äußert. Bereits nach fünf Minuten greifen die Zivilpolizisten ein, schlagen die Demonstranten zusammen. Das Kamerateam, das Bensedrine begleitet, wird an Dreharbeiten gehindert. Immer wieder wird ihr Büro durchsucht und verwüstet, Telefon- und Internetverbindung abgestellt. Bensedrine wird auf offener Straße überfallen und verprügelt. Sie wird verhaftet, drei Monate Gefängnis, Folter.

Repression per Gesetz

Die Verfolgung kritischer Journalisten hat System. Ein Kinospot der Organisation "Reporter ohne Grenzen": Eine Durchsage an unbedarfte Touristen: In Tunesien gibt es keine Pressefreiheit. Elke Schäfter, "Reporter ohne Grenzen": "Es ist gesetzlich noch vorgeschrieben: Für Verleumdung und Beleidigung kann man bis zu fünf Jahre Gefängnis kassieren. Man kann auch zu hohen Geldstrafen verurteilt werden. Für Kritik am Präsidenten kann man bis zu fünf Jahre bekommen. Das passiert auch Journalisten. Sie werden für kritische Artikel, für Falschmeldungen, wie es heißt, Beleidigung, Diffamierung, zu hohen Haftstrafen verurteilt."

Ben Ali ist medial allgegenwärtig. Bei den Wahlen im Oktober 2004 erzielte der alte und neue Präsident fast 95 Prozent der Stimmen. Seit 18 Jahren regiert er das Land und stützt sich dabei auf mafiöse Strukturen. Kritik an seinen Machenschaften lässt er nicht zu. Sihem Bensedrine: "Es gibt keine unabhängigen Zeitungen mehr, seit Ben Ali an der Macht ist. Genauso wenig wie ein unabhängiges Radio und ein unabhängiges Fernsehen. Ich habe versucht, eine Erlaubnis für den Druck meiner Zeitung zu bekommen. Immer wieder reiche ich diesen Antrag offiziell ein und konfrontiere die Behörden damit. Inzwischen ist er bereits vier Mal abgelehnt worden. Deswegen habe ich eine Online-Zeitung gegründet, die natürlich in Tunesien gesperrt ist."

Warum Tunis?

Hier in Tunis steht der Regierungsserver, über den sämtliche Internet-Seiten geblockt werden können. Regierungskritik im Netz bekommen die Menschen in Tunesien so erst gar nicht zu sehen. Dass gerade hier der UNO-Informationsgipfel zu Gast ist, findet nicht nur Sihem Bensedrine zynisch. Elke Schäfter: "Als wir gehört haben, dass der Welt-Informationsgipfel in Tunesien ausgetragen wird, waren wir einfach schockiert. Wir konnten einfach nicht glauben, dass ein Gipfel, der sich den Austausch von Informationen auf die Fahnen geschrieben hat, ausgerechnet in einem Land stattfindet, das diesen Zugang reglementiert, kontrolliert und zensiert." Denn auf dem Informationsgipfel in Tunis wird derzeit über alles Mögliche gesprochen, nicht aber über die Zensur der Presse und die Verfolgung kritischer Journalisten im Land des Gastgebers. Arne Molfenter, Vereinte Nationen: "Die Vereinten Nationen sind sich absolut bewusst, dass, was die Meinungs- und Pressefreiheit betrifft, noch viel getan werden muss. Es ist nicht Ziel des Gipfels, über diese spezielle Situation in Tunesien zu sprechen." Was Journalisten kritisieren. Genau so wie die Akkreditierungsmodalitäten für den Gipfel. Die Vereinten Nationen behaupten zwar: Arne Molfenter: "Dass die UNO zum Beispiel die Akkreditierung übernimmt und alle Gruppen frei teilnehmen können." Doch Bensedrine und andere Menschenrechtsaktivisten haben eine andere Erfahrung gemacht, wurden nicht zugelassen. Aus Protest haben sie einen Gegengipfel in Tunis organisiert - unter größten Schwierigkeiten. Sihem Bensedrine: "Alle Hotels, die wir kontaktiert haben, haben uns abgesagt. Und auch die, von denen wir schon eine Zusage hatten, haben sich wieder zurückgezogen. Und das hängt eindeutig damit zusammen, dass die Polizei dort interveniert hat. Wir haben große Angst, wenn wir uns jetzt an einem privaten Ort treffen - und nichts anderes wird uns übrig bleiben -, dass die Polizei dann dort eingreifen wird und unser Treffen mit Gewalt beendet."

So sehr sie die Übergriffe fürchtet, Bensedrine würde sie in Kauf nehmen. Denn offenbar besteht nur so eine Chance, dass die Welt endlich das Tunesien abseits der schönen Hotels und Strände wahrnimmt.


http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,3147,OID2009220,00.html

dieser bericht ist vom 16. november 2005, also nicht neu.
solch´ unkommentierte berichte hier zu verbreiten ist nicht im sinne des forums!
keiner wird hier zensiert, aber politisches und ***uelles hat hier nichts zu suchen. dafür gibt es genügend andere foren.

mfg stefan

Hallo Fuchs,

code:

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 aber politisches und ***uelles hat hier nichts zu suchen 

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Wie soll man das jetzt bitte verstehen???

Lg Jasna

Dann nehmt es bitte wieder heraus...sorry

Oh Dany keine Sorge, wenn das so wäre, dann ist er nur noch mit löschen beschäftigt.


wir haben schon die hitzigsten Gespräche über s exuelle Sachen gehabt und politisch sowieso. Genauso wie religiös.

Na, es soll heißen, dass nur noch Hotelbewertungen, Ferienwohnungen, ich-bin-verlibt-geschichten (natürlich jugendfrei) behandelt werden sollen...

Oder auf andere Foren...

In dem Land geht es doch auch, schon durch den Tourismus, häufig um dieses s.exuelle. Stichwort Bezness.


Was der Zeitungsbericht nun mit S.ex zu tun hat? Das müsste uns dann Stefan einfach mal erklären.

Hier ging es auch schon einmal anders zu....

http://www.tunesien-online.info/cgi-bin/forum/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic;f=1;t=003048

http://www.tunesien-online.info/cgi-bin/forum/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic;f=1;t=002984

http://www.tunesien-online.info/cgi-bin/forum/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic;f=1;t=002916

http://www.tunesien-online.info/cgi-bin/forum/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic;f=1;t=002819

http://www.tunesien-online.info/cgi-bin/forum/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic;f=1;t=002556

Nur einmal ein paar wenige Beispiele. Oder ist der Bericht über Frau Bensedrine nicht erwünscht, weil er nicht tunesienfreundlich ist?

Wenn man sich für ein Land interessiert, muss man auch die Kehrseite der Medaille betrachten, ansonsten wäre alles nur oberflächlich und verlogen.

Es wurde abermal über die Frau Bensedrine hier diskutiert, nur ist es hier eine Wiederholung.

Eben nicht nur alle Friede Freude eierkuchen interessiert.

auch das andere.

Egal wie schlimm es ist

Hallo,
nehmen wir mal an, es stimmt was in dem Artikel steht. Nehmen wir weiterhin an, das ähnlich wie in der DDR damals, alles regimekritische gesperrt wird. Das würde bedeuten - das diese Seite durch Verbreitung vieler solcher Artikel in Tunesien nicht mehr gelesen werden könnte.
Ich denke darum geht es, deshalb sind solche Themen nicht "im Sinne des forums".
Gruß ines

hallo zusammen,

ich verstehe die ganze diskussion hier gerade nicht, von wegen, sollte hier sowas als thema angebracht werden oder nicht.

natürlich sollte es das, den schließlich ist die welt da draußen nicht immer gut und ich finde es mehr als angemessen, dass man auch hinter die kulissen guckt.

tunesien hin oder her ... aber jeder von uns weiß, dass das was wir dort als tourist geboten bekommen nur eine große kulisse eines noch größeren theaterspiels ist. die wahrheit liegt nunmal irgendwo dahinter.

und wozu gibt es foren, wenn man nicht auch genau über diese dinge sprechen kann.

lg
anni

Ines kann ich gerade nicht nachvollziehen.

Wollen wir wirklich ein Forum, wo es nur immer um das schöne geht. Habibi hin oder her, billige Flüge, komische Geschichten.

Ne also ich denke gerade auch solche Themen sind wichtig.

Was sträubt ihr euch so dagegen, Dany hat das hier nicht verfasst sonder nur hierher kopiert und ich für meinen Teil finde es sehr interessant.

ich denke, so wie ich das gelesen hab. hat ines nur eine vermutung aufgestellt, warum solche themen plötzlich nix mehr in diesem forum zu suchen haben.
ob dies auch ihre meinung ist bezweifel ich

Danke daya!
Ich habe die Vermutung, das es eventuell besser ist, in solche Themen nicht vertieft einzutauchen, um in Tunesien weiterhin als web site aufgerufen werden zu können.
Das ist alles...
Gruß ines

Ich kann mich jedoch noch an Zeiten erinnern, da hat auch Claudia solche oder ähnliche Themen eingestellt.
Die einzige Kritik, die ich von Fux nachvollziehen kann, ist, dass der Artikel unkommentiert eingestellt wurde.

Aber es ist doch nunmal so und man braucht nix verheimlichen.

DDR hin oder her. Dieses Forum beinhaltet doch nicht nur solche Artikel. Jetzt ist mal einer da und es wird ne Welle gemacht.

Klar interssiert es in Tunesien mehr, welcher Typ wieder ne Deutsche abgeschleppt hat. Aber es gehört für uns einfach mal dazu..

Ich denke nicht, daß wegen einem Bericht die Seite gesperrt wird. Schlimmer vielleicht, wenn täglich solche Berichte bei uns geschrieben würden.

Hallo Ihr Lieben,

erstmal vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten. Ich hätte nicht gedacht das dieser Artikel soviel Diskussionsstoff bietet.

Zitat:

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Wenn man sich für ein Land interessiert, muss man auch die Kehrseite der Medaille betrachten, ansonsten wäre alles nur oberflächlich und verlogen.

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Genauso sehe ich das nämlich auch

Vielleicht habe ich wirklich einen Fehler gemacht, diesen Artikel unkommentiert hier reinzustellen, dachte aber, dass dieser Artikel schon für sich alleine spricht.

Ich hätte noch mehr solcher Artikel zu bieten und würde diese auch gerne hier reinsetzen um vielleicht neuen Diskussionsstoff zu bieten....Ehrlich gesagt weiss ich nicht genau ob dies noch gewünscht wird....???


Ganz liebe Grüße

Dani

oh bitte, wenn ihr wollt stellt rein, was ihr mögt.
nichts wird von mir persönlich zensiert oder gelöscht.
aber bitte mit feingefühl ausgesucht, versehen mit der quelle, dem erscheinungsdatum und selbst kommentiert, damit es einen persönlichen bezug zu demjenigen hat, der das rein gestellt hat.
gruss fux
ps. und mit dem 6uellen meinte ich halt irgendwelche verbalen entgleisungen. nicht, dass einer glaubt, ich wäre die rechte hand vom papa, oder so ;-)
pps. falls es noch keiner gemerkt haben sollte : auch dieses forum war schon mal in tunesien nicht erreichbar ...

Irgendwie klingt dein Post etwas beleidigt, lieber Stefan.
Was wiegt mehr, ein ordentliches Informations- und Diskussionsforum, das alle Seiten eines Landes betrachtet oder dass dieses Forum auch in dem Land, um das es hier geht, immer gelesen werden kann?

wer in tunesien eine "verbotene", also nicht erreichbare, seite wirklich sehen will, kann das auch!

Hey Fritzi, weißt du auch wie? Könntest du dann ja als Arbeitshinweis hier einstellen... Sorry, bin grad renitent....