04/2005
Tunesische Republik
(Al-Jumhuriya at-Tunisiya)
Hauptstadt (Einwohnerzahl) Tunis (ca. 1,9 Mio. Einwohner)
Fläche 163.600 km²
Lage Nordafrika, grenzt an das Mittelmeer, Libyen und Algerien

Bevölkerung
Einwohnerzahl: 9,974 Mio. (Juli 2004)
Bevölkerungswachstum: 1,01% (2004)
Durchschnittliche Lebenserwartung: 73 Jahre (2004)
Kindersterblichkeitsrate: 23,7 Sterbefälle je 1.000 Lebendgeburten (2002)
Alphabetisierungsgrad: 74,2% (2003)
Sprachen: Arabisch, Französisch auch als Verkehrssprache, in Touristenzentren auch Deutsch

Religion: Islam 98%, daneben kleine jüdische und christlichen Gemeinden

Politik
Staatsform: Präsidialrepublik mit Einkammerparlament
Staatsoberhaupt: Zine El Abidine Ben Ali, Präsident der Republik seit 07.11.1987

Wirtschaft
Währung: 1 Tunesischer Dinar (TND) = 1.000 Millimes = 0,64 EUR;
1 EUR = 1,5 TND (Okt. 2004)

Bruttoinlandsprodukt (BIP): 24,9 Mrd. USD (2003), Anteil der Wirtschaftszweige am BIP:
Landwirtschaft 10,4%, Industrie 29,1 %,
Dienstleistungssektor 60,5%
Prokopf-BIP: 2.336 USD (2003)
BIP-Wachstumsrate: 5,6% (2003)
Inflationsrate: 2,9% (2003)

Staatshaushalt
Einnahmen: 5,2 Mrd. USD (2002)
Ausgaben: 5,7 Mrd. USD (2002)

Wirtschaftsstruktur
Bodenschätze/Rohstoffe: Erdöl (gesicherte Reserven 308 Mio. Barrel, 2002), Erdgas
(gesicherte Reserven 79 Mrd. m³, 2002), Phosphat, Eisenerz, Blei, Zink, Salz

Industrie: Erdölförderung (78.000 b/d, 2002), Bergbau (Phosphatabbau,
Tunesien ist viertgrößter Weltproduzent von Phosphaten), Textil- und Schuhindustrie, Lebensmittelverarbeitung

Landwirtschaft: Oliven, Olivenöl, Datteln, Tomaten, Orangen, Mandeln, Getreide, Zuckerrüben

Dienstleistungen:
Tourismus (Einnahmen 2002 ca. 2 Mrd. TND; Anteil am BIP ca. 7%), Handel (mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen sind im Dienstleistungssektor beschäftigt)

Energieproduktion: 10,48 Mrd. kWh (2001), zu 99,5% aus fossilen Brennstoffen
und 0,5% aus Wasserkraft

Energieverbrauch: 9,748 Mrd. kWh (2001)

Besonderheiten/Sonstiges:
Tunesien hat sehr starke Handelsbeziehungen in den
europäischen Wirtschaftsraum. 2003 gingen über 80% der tunesischen Exporte dorthin. Im gleichen Zeitraum importierte Tunesien fast 71% seiner Einfuhren aus Europa. Zu den drei größten Handelspartnern gehören Frankreich,
Italien und Deutschland. Mit der EU besteht ein
Assoziationsabkommen, im Jahr 2008 soll die Zollunion mit der Europäischen Union verwirklicht werden.

Wichtigste Wirtschaftszweige sind der Dienstleistungssektor (Anteil am BIP über 50%) und die Landwirtschaft (1/3 aller Beschäftigten), die jedoch mit Dürreperioden zu kämpfen hat.
Eine nicht unbedeutende Einnahmequelle ist der Transit von algerischem Erdgas durch die Trans-Mediterranean-Pipeline – TransMed - nach Sizilien.

Außenhandel
Export: 9,538 Mrd. USD (2003), in die EU 5,56 Mrd Euro (2003)

Exportwaren: Textilien, Phosphat- und chemische Erzeugnisse (Tunesien ist
zweitgrößter Exporteur von Phosphatdüngern),
landwirtschaftliche Produkte, Olivenöl (drittgrößter Olivenöl- Exporteur weltweit), Erdöl

Exportländer: Frankreich 25,6%, Italien 19,5%, Deutschland 8,9%
Import: 10,431 Mrd USD (2003) aus der EU 6,67 Mrd. Euro (2003)
Importwaren: Maschinen, Ausrüstungen, Textilien, Chemieprodukte, Nahrungsmittel, Raffinerieprodukte, Strom

Importländer: Frankreich 26%, Italien 20%, Deutschland 9%

Außenhandel mit Deutschland:
Deutschland ist der drittgrößte Handelspartner Tunesiens. 2004 wurden tunesische Waren im Wert von 945,9 Mio. EUR importiert, vor allem Textilien, Lederwaren, Rohöl, Waren der Lebensmittelindustrie und Teppiche. Damit belegt das Land den 47. Platz in der Rangfolge der Importländer. Im gleichen Zeitraum exportierte die deutsche Wirtschaft Produkte in einem Umfang von 823,7 Mio. EUR nach Tunesien (Platz 50 der Ausfuhrländer). Wichtigste Ausfuhrgüter sind elektronische Erzeugnisse, Maschinen,
Kraftfahrzeuge, chemische Produkte, Nahrungsmittel und Eisenwaren.

Zwischen Deutschland und Tunesien bestehen ein
Investitionsförder- und –schutz- sowie ein
Doppelbesteuerungsabkommen. Die Bundesrepublik ist der drittgrößte ausländische Investor. Es gibt über 260 Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung.
Ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor sind die
Überweisungen der ca. 42.000 tunesischen Gastarbeiter in Deutschland (über 50 Mio. EUR jährlich). Handelsbilanz mit Deutschland in Mio. EUR 2001 2002 2003 2004
Ausfuhr 1.009,990 948,496 894,9 945,9
Einfuhr 1.141,072 985,719 877,7 823,7