Tunesien Informationsforum ARCHIV Tunesien Informationsforum ARCHIV
Jawhara FM Mosaique FM
Dieses Forum ist nur als Archiv nutzbar.
Popular Topics(Zugriffe)
1,650,666 Magic Life Club
1,228,787 Islamische Fragen
TunesienCom Galerie
Der Flughafen Enfidha/Hammamet - Bilder von Walter
Hammamet Fotos von Walter
Djerba Fotos von Walter
Impressum
Impressum
Datenschutzerklärung

Kontakt E-Mail
Previous Thread
Next Thread
Print Thread
Bewerte Thread
Anschläge fordern mindestens 26 Menschenleben #13968
08/10/2004 11:21
08/10/2004 11:21
Joined: Mar 2003
Beiträge: 2,199
Sachsen
8SuSu8 Offline OP
Mitglied
8SuSu8  Offline OP
Mitglied

Joined: Mar 2003
Beiträge: 2,199
Sachsen
Bei einer Anschlagserie in Touristenorten auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel sind am Donnerstagabend mindestens 26 Menschen gestorben. Nach Angaben der ägyptischen Regierung wurden mindestens 122 weitere Menschen verletzt. Das berichtet der israelische Rundfunk am Freitag und beruft sich auf die israelischen Rettungskräfte. Nach den insgesamt drei Bombenexplosion werden noch immer Menschen vermisst. Unter den Opfern sind viele Israelis, welche die jüdischen Sukkot-Feiertage zu einem Urlaub auf der Sinai-Halbinsel am Roten Meer genutzt hatten. "Nach vorläufigen Informationen sind wohl keine Deutschen betroffen", sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin.

Autobombe explodierte in Hilton-Hotel
Der folgenschwerste Anschlag wurde am späten Donnerstagabend auf das Hilton-Hotel im Badeort Taba am Grenzstreifen Ägyptens zu Israel verübt. Bisher wurden 24 Tote geborgen - darunter auch zwei Briten und mindestens ein Russe. Israelische Sicherheitskreise gingen davon aus, dass Terroristen einen mit Sprengstoff beladenen Lastwagen zündeten. Ein weiterer Sprengsatz war zeitgleich von einem Selbstmordattentäter gezündet worden. Nach Angaben von Ärzten wurden mehr als hundert verletzte Israelis nach Eilat ins Krankenhaus gebracht.

Mehrere Stockwerke stürzten ein
Zehn Stockwerke des Hotels stürzten ein, das Gebäude stand in Flammen. Unter den Opfern waren viele Israelis. Das Hotel war voll belegt. "Es gab eine große Explosion. Dann fielen Trümmer auf uns", berichtete eine Zeugin des Anschlags, die ins nur wenige hundert Meter entfernte Israel flüchtete. "Die Tore zur Hölle haben sich plötzlich geöffnet", sagte ein israelischer Arzt. Ein anderer Zeuge berichtete: "Als wir raus kamen, haben wir gesehen, dass die Geschäfte und die ganze Wand des Hotels eingestürzt sind. Viele Leute liegen auf dem Boden, überall ist Blut, überall Schreie."

Anschläge auf Restaurants
Zwei weitere Anschläge ereigneten sich in Restaurants einer Urlauberkolonie mit dem Beinamen "Satanskopf" nahe Nuweiba, etwa 40 Kilometer südlich der Grenze. Dabei starben zwei Menschen. Zum Zeitpunkt der Anschläge hielten sich rund 30.000 Israelis in den Badeorten der ägyptischen Küste des Roten Meeres auf.

Islamisten-Gruppe bekennt sich
Zu der Anschlagserie bekannte sich am Freitag im Internet eine offenbar der Al Kaida nahe stehende Islamisten-Gruppe. "Vier unserer das Märtyrertum suchenden Brüder haben diese tapfere Operation trotz intensiver Sicherheitsvorkehrungen ausgeführt", erklärte eine Gruppe namens Islamische Tawhid Brigaden. In der Erklärung, deren Echtheit nicht geprüft werden konnte, wurden Al-Kaida-Chef Osama bin Laden und dessen Stellvertreter Aiman Al Sawahiri mit historischen moslemischen Militär-Kommandeuren verglichen.

Tod von Hamas-Chef gerächt
Die Anschläge seien dem früheren Hamas-Chef Scheich Ahmed Jassin gewidmet. Er war im März bei einem gezielten israelischen Angriff getötet worden. Die Anschläge seien nur "der erste auf Juden abgefeuerte Schuss". Ägypten, eines der wenigen arabischen Länder, die Frieden mit Israel geschlossen haben, bezeichnete die Gruppe als "Regime, das Verrat gegen sein eigenes Volk und seine Religion begangen hat."

"Handschrift von Al Kaida"
Der stellvertretende israelische Verteidigungsminister Seew Boim hatte zuvor gesagt, die Anschlagserie "trage die Handschrift der Al Kaida" und unterscheide sich von den Anschlägen, die üblicherweise von militanten Palästinenser-Gruppen verübt würden. Außenminister Silvan Schalom sagte, Al Kaida bedrohe alle Staaten, eingeschlossen die arabischen, die zu enge Beziehungen zur westlichen Welt oder Israel unterhielten.

Schröder verurteilt "menschenverachtende" Tat
Kanzler Gerhard Schröder (SPD) verurteilte die Serie von Bombenanschlägen als "menschenverachtend". "Da werden Kinder, Frauen, zu Opfern gemacht wegen angeblich politischer Ziele, die nun wahrlich keine sind", sagte er. Schröder mahnte aber auch, trotz aller Brutalität am Friedensplan für den Nahen Osten festzuhalten.

Israel rät Bürgern zur Abreise
Die Regierung in Jerusalem rief rund 10.000 Bürger auf, sofort die Sinai-Halbinsel zu verlassen. Mit Bussen und Hubschraubern solle Touristen und Verletzten eine umgehende Rückreise ermöglicht werden, berichteten israelische Medien. Israels Ministerpräsident Ariel Scharon hat für den Mittag eine Dringlichkeitssitzung des Kabinetts angesetzt, um verschärfte Sicherheitsmaßnahmen zu beraten.

Geheimdienst hatte gewarnt
Der israelische Geheimdienst hatte die Bürger des Landes bereits vor vier Wochen vor Anschlägen gewarnt. Es gebe Informationen, wonach Terrorgruppen Touristenhotels in der Region zum Ziel nehmen wollten. Die Tourismusbranche ist in Ägypten ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Das staatliche Fernsehen hatte das Attentat in Taba zunächst als Gasexplosion bezeichnet.

Sinai-Halbinsel im Sechs-Tage-Krieg besetzt
Die Sinai-Halbinsel wurde 1967 im Sechs-Tage-Krieg von Israel besetzt und nach dem israelisch-ägyptischen Friedensabkommen von 1979 an Ägypten zurückgegeben. Im Hilton-Hotel in Taba hatten im Januar 2001 die gescheiterten Friedensgespräche zwischen Israelis und Palästinensern stattgefunden.

Re: Anschläge fordern mindestens 26 Menschenleben #13969
08/10/2004 19:16
08/10/2004 19:16
Joined: May 2001
Beiträge: 44,033
Gera
Claudia Poser-Ben Kahla Offline
Moderatorin
Claudia Poser-Ben Kahla  Offline
Moderatorin
Mitglied***

Joined: May 2001
Beiträge: 44,033
Gera
Artikel URL: http://de.news.yahoo.com/041008/3/48ntm.html

Freitag 8. Oktober 2004, 18:22 Uhr
Eine israelisch-ägyptische Oase des Friedens ist zerstört

Taba (dpa) - Eine angesengte Matratze liegt im Schutt. Der Swimmingpool ist leer, das Wasser wurde zum Löschen benutzt. Die Rettungsarbeiten am Hotel Hilton im ägyptischen Taba, unmittelbar am Grenzübergang zu Israel, sind wenige Stunden nach dem Anschlag in vollem Gange.

Mittlerweile haben israelische Spezialkräfte die Regie übernommen. In der Nacht hatten die Ägypter sie zunächst nicht über die Grenze gelassen. «Wir haben von vier Uhr morgens bis acht Uhr gewartet», sagt Yaron, ein junger Rettungshelfer. «In dieser Zeit hätten wir viele Menschen retten können.» Die Opferzahl steht noch nicht fest, unter den Trümmern werden noch immer Menschen vermutet. «Wahrscheinlich sind die meisten von Ihnen jetzt tot», klagt Yaron.

Unterdessen bewegt sich eine lange Schlange von Touristen über den Grenzübergang zurück nach Israel. Ihre Mienen sind starr. Manche von von ihnen machen zögernd noch ein Foto von dem Luxushotel, dessen Frontseite komplett zerstört ist. Autowracks liegen dort, wo zuvor ein Parkplatz war, möglicherweise ist das Fahrzeug eines Attentäters darunter. Die Betonböden hängen wie Vorhänge an dem Gebäude herunter, die Teppiche haben sich gelöst und baumeln im Wind. Von einem Balkon im zweiten Stock hängt ein aus Bettlaken gedrehtes Behelfsseil, mit dem sich Hotelgäste abgeseilt hatten.

Helfer laufen zwischen den Trümmern herum und suchen weiter nach menschlichen Überresten. Zwei Kräne stehen bereit, um die die großen Schuttbrocken beiseite zu schaffen.

Die Ostküste der Sinaihalbinsel war das einzige Naherholungsgebiet der Israelis jenseits ihrer engen Grenzen. «Wir waren alle paar Wochen hier», sagt Zaki Grunberger, ein 27-jähriger aus Tel Aviv. «Es ist billig, und es ist wunderschön: auf der einen Seite die Wüste, auf der anderen das Meer.» Mit Ägyptern hätten sie sich immer gut verstanden, sagte Zaki. Im Sinai lebten israelische Touristen und Ägypter in einer kleinen heilen Urlaubswelt friedlich zusammen. «Das ist jetzt vorbei», meint Zaki bitter.

So wie Zaki und seine Freunde stehen viele Leute mit Rucksäcken und Schlafmatten in der Schlange an der Grenzkontrolle. Dahab und Nuweiba, wo es einen weiteren Anschlag gegeben hatte, waren bislang herrliche Faulenzerparadiese. Die meist jungen Urlauber gingen entweder schnorcheln oder lümmelten in Strohhütten mit Meerblick auf dicken Polstern am Strand herum. Man trank süßen Tee mit Beduinen und rauchte Wasserpfeife oder andere Rauschmittel.

Die wenigsten Israelis, die am Freitag die Grenze überquerten, können sich vorstellen, in absehbarer Zeit wiederzukommen. «Das wird sicher zwei bis drei Jahre dauern", sagt Schachar Ye'ori, der mit seiner Frau und drei Kindern regelmäßig in den Sinai gefahren ist. «Wir haben uns hier immer sehr sicher gefühlt. «Jetzt werden wir erst einmal nicht mehr herkommen.»

Die Ägypter sind von dem Anschlag mindestens ebenso schockiert wie die israelischen Touristen. «Viele von uns haben nun Angst, ihre Arbeit zu verlieren», fürchtet Nasser, ein Reiseführer aus Taba. «Wir sind wütend auf die Leute, die das angerichtet haben. Sie haben uns alles kaputt gemacht.»

Re: Anschläge fordern mindestens 26 Menschenleben #13970
08/10/2004 19:19
08/10/2004 19:19
Joined: May 2001
Beiträge: 44,033
Gera
Claudia Poser-Ben Kahla Offline
Moderatorin
Claudia Poser-Ben Kahla  Offline
Moderatorin
Mitglied***

Joined: May 2001
Beiträge: 44,033
Gera
http://de.news.yahoo.com/041008/336/48npx.html

Freitag 8. Oktober 2004, 16:53 Uhr
Reisehinweise verschärft - Auswärtiges Amt rät von Reisen auf Sinai-Halbinsel ab - Fischer äußert sich bestürzt

Berlin (ddp). Nach den Bombenattentaten auf der Sinai-Halbinsel hat das Auswärtige Amt seine Reisehinweise für Ägypten verschärft. Wegen der Anschläge gegen Hotels und Touristenziele werde «bis auf Weiteres» von Reisen auf die Sinai-Halbinsel abgeraten, heißt es dort. Wie ein Außenamts-Sprecher am Freitag in Berlin sagte, wurden die unter anderem im Internet abrufbaren Reisehinweise entsprechend geändert.

Nach den Anschlägen müsse die weitere Entwicklung der Lage sorgfältig verfolgt werden, heißt es in den Hinweisen. In den klassischen ägyptischen Touristenzielen im Niltal sowie in Hurghada sei die Lage weiterhin ruhig. Kurzfristige Verschlechterungen seien allerdings auch hier möglich. Reisenden wird empfohlen, sich von Demonstrationen und größeren Menschenansammlungen fern zu halten.

An den Flughäfen in Kairo, Hurghada, Sharm el Sheikh, Luxor, Assuan und Marsa Alam seien erhöhte Sicherheitsmaßnahmen ergriffen worden. Passagiere und Gepäck würden verstärkt kontrolliert. Hierdurch könne es zu längeren Wartezeiten bei der Abfertigung sowie zu Verspätungen im Flugverkehr kommen.

Bereits seit den Anschlägen am 11. September 2001 werden in besonderem Maße auch Ägyptenreisende auf die weltweite Gefahr terroristischer Anschläge in Orten mit Symbolcharakter hingewiesen.

Außenminister Joschka Fischer (Grüne) äußerte sich nach einem Treffen mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Amre Moussa, am Rande der Frankfurter Buchmesse bestürzt über die Terrorakte. Moussa und er seien «gemeinsam entsetzt» über die Attentate. Ihr Mitgefühl gelte den Familien der Opfer. Moussa sprach von «traurigen Neuigkeiten». Zum wiederholten Male seien «unschuldige Zivilisten» Opfer geworden.

Fischers Sprecher Walter Lindner sprach im Namen des Ministers von «verbrecherischen Bombenanschlägen». Die Urheber dafür müssten ermittelt und bestraft werden. Nach bisherigen Erkenntnissen seien keine Deutschen von den Anschlägen am späten Donnerstagabend betroffen.

Nach Ansicht des außenpolitischen Sprechers der Grünen-Fraktion, Ludger Volmer, verdeutlichen die Anschläge «die schwere Krise», in der sich die Friedensbemühungen im Nahen Osten befinden. Sollten sich Behauptungen bestätigen, wonach es eine Zusammenarbeit zwischen dem Terrornetzwerk Al-Qaida und extremistischen palästinensischen Gruppen gebe, werde dies den berechtigten palästinensischen Anliegen «schwersten Schaden zufügen», sagte Volmer. (Weitere Quellen: Außenamts-Sprecher auf ddp-Anfrage; Fischer und Moussa in Frankfurt/Main; Volmer in Erklärung; Lindner in Berlin)

Re: Anschläge fordern mindestens 26 Menschenleben #13971
08/10/2004 19:21
08/10/2004 19:21
Joined: Sep 2004
Beiträge: 30
freiburg
S
sandy Offline
Member
sandy  Offline
Member
S

Joined: Sep 2004
Beiträge: 30
freiburg
Hallo Claudia,
habe dir PN geschickt!! [winken1]