Hey! Ich würde mich freuen, wenn ihr mich an euren Erfahrungen teilhaben lasst, wie es war, als eure Männer dann endlich hier in D waren. Wie sie sich gefühlt haben, etc. Stehen ja auch bald davor und hoffe, dass es einigermaßen angenehm wird für meinen Schatz! Erfahrungen und Tipps? ...dann mal los! LG DaNila

Hallo DaNila

Also für meinen Mann war es am Anfang ziemlich schwer.

Ich musste ja den ganzen Tag arbeiten und somit war er immer alleine. Da wir noch auf dem Land, "am Ars.. der Welt" wohnen war er für ihn doppelt so langweilig.

Bei uns fährt nur 3x im Tag ein Buss, sonst kommt man ohne Auto nicht weg. Er hatte aber noch keinen Führerschein. Den ganzen Tag Fernsehen ist ja auch öde, zumal er am anfang nicht sooo gut Deutsch konnten und wir noch keine Arabischen Sender empfangen konnten.

Und dann war da noch die Sache mit dem Geld. Natürlich habe ich ihm Geld gegeben aber er hat sich jedes mal fast geschämt dass er von mir Geld nehmen muste und er nicht sein Eigenes hatte.

Zum Glück haben wir dann nach ca. 4 Monaten Arbeit für Ihn gefunden.

die ersten wochen werden sehr, sehr hart. für beide wahrscheinlich. da hilft nur sehr viel geduld, verständnis und ein unglaublich dickes fell manchmal.
ich drück euch die daumen, dass ihr es einigermaßen gut übersteht.

ich hab genau diesen text schon vor kurzem in einem anderen thema geschrieben. passt sehr gut hier her, und deshalb kopier ich ihn einfach

Zitat:

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denn in diesem prozess bist du als frau mit all deiner kraft und geduld gefragt. man darf bei dem ganzen urlaubsgefühl nicht die realität vergessen, denn der alltag sieht ganz anders aus. wenn zum eventuellen heimweh, der frust über "nutzlosigkeit" aufkommt (wird zwangsläufig geschehen, solange kein job da ist). hört sich vielleicht komisch an, aber es werden sicherlich einige gesundheitlichen probleme aufkommen, da der körper sich erst mal an unsere begebenheiten gewöhnen und seinen biorythmus umstellen muß. und bei all diesen dingen mußt du stark sein, und auffangen. du wirst oft das gefühl bekommen, er sei undankbar und ungerecht, weil du als partnerin, therapeutin, krankenschwester und familien- und freundesersatz denkst alles zu geben, und es irgendwie doch nicht ausreicht, ihm ein ständiges dankbares lächeln aufs gesicht zu zaubern..... und der ach so herrliche glanz in den augen so langsam verschwindet!
entweder platzt der knoten irgendwann, sei es er hat einen job, der ihn ausfüllt, oder er lernt mit seinem neuen leben klar zu kommen, oder aber man muß der realität ins auge sehn, und früh genug merken, daß es keine basis für eine dauerhafte gemeinsame zukunft gibt

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wenn er noch nie hier war, überfordere ihn nicht gleich mit den "großartigen" dingen hier. führe ihn nicht übermäßig bei deinen freunden und bekannten vor, auch wenn du super stolz bist! jeder kaufhof oder C&A wird ihm schwindel und kopfschmerzen bereiten, viele dinge werden neu für ihn sein (bei meinem mann war das erstaunen und die freude gleichermaßen groß über banale dinge wie spülmaschine und staubsauger....)

hab geduld und versuche viel viel verständnis aufzubringen. ich wünsche euch von herzen glück!!!

Ja, also zum Glück bin ich wegen der Kleinen ja noch nicht am arbeiten... aber kann auch schlecht sein, immer aufeinander zu hocken... und er hat Bekannte in Hamburg. Ist 20 Minuten mit dem Zug weg. Ne Arbeit hat ja zu 80 % auch schon, es sei denn alles verzögert sich. Aber wenn wir bis Anfang Dezember geheiratet haben (was so sein wird), dann hat er einen Job... (habe ich heute erfahren... jippie)... Oh man, ich hoff das wird alles gut und ich kann ihm hier ein Heimatsgefühl schenken!

Er hat schon einen Job? Das ist ja klasse.
Ansonsten denke ich auch, dass es ganz gut ist, dass du noch Zeit für ihn hast wegen der Kleinen und außerdem wird er auch ganz glücklich sein, sie endlich wiederzusehen.
PN!

Hallo..

ich stecke gerade in dieser Phase "nach der Hochzeit" und kann nur sagen..es gibt von allem was.. gesundheitliche Probleme, die bayrische Luft ist eben nicht immer das Beste.. und beruflicher Frust, denn die ersten Jobabsagen tun schon weh und kratzen am Selbstwertgefühl.. etc... auch als gestandene Frau komme ich da mitunter ab und zu ins Schwitzen. Aber Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Ich hoffe, er wird das im Laufe der Zeit überwinden.

Bettina

Hallo,

bei uns war es damals so, dass ich anfangs einige Tage Urlaub hatte, so dass wir alle nötigen Behördengänge erledigen konnten.

Als ich dann wieder arbeiten mußte, hat mein Mann erstmal unsere Wohnung gestrichen, bevor er die Umgebung mit dem Fahrrad erkundet hat. Hat dann sehr bald mit Deutschkursen begonnen und nach 3 Monaten einen 400 € Job gefunden. Über einen Freund hat er dann einen Job vermittelt bekommen, so dass er relativ schnell Fuß gefaßt hat. Im großen und ganzen kann ich mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen. Es ist mit viel Geduld verbunden, denn man darf ja nicht vergessen, dass die Männer in Tunesien alles aufgeben, um hier ein neues Leben zu beginnen, verbunden mit dem Erlernen einer neuen Sprache, ohne Freunde und i.d.R. auch ohne Arbeit. Die Frauen hingegen haben ihr gewohntes Umfeld.
Ich fand das erste Jahr anstrengend aber aúch sehr spannend.

Wünsche euch ein schönes Wochenende.