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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109387
04/03/2001 11:47
04/03/2001 11:47
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Joined: May 2001
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Claudia Poser-Ben Kahla
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Hallo Rosa, das Thema ist sehr gut, es gibt viele verschiedene Meinungen dazu. Ich würde mich freue wenn auch hier viele die Erfahrungen dazu schreiben, egal ob es deutsche oder tuesische Frauen sind. Ich weiß das jeder andere Erfahrungen zu diesem Thema gemacht hat. Ich bin in verschiedenen Familie zu Hause in Tunesien, wo die Frauen auch Arbeiten gehen und nicht mit Kopftuch auf die Straße müssen. In Tunesien ist es schon viel lockerer geworden wie vor 5 Jahren. Im Islam gilt die Ehe als Vertragsgemeinschaft, in der beide Partner verschiedene Rechte und Pflichten haben. Der Mann gilt als Haupt der Familie. Im Koran heißt es: "Die Männer haben Vollmacht und Verantwortung gegenüber den Frauen, weil Gott die einen vor den anderen bevorzugt hat und weil sie von ihrem Vermögen (für die Frauen) ausgeben. Die rechtschaffenen Frauen sind demütig ergeben und bewahren das, was geheimgehalten werden soll, da Gott es geheimhält. Ermahnt diejenigen, von denen ihr Widerspenstigkeit befürchtet, und entfernt euch von ihnen in den Schlafgemächern und schlagt sie. Wenn sie euch gehorchen, dann wendet nicht Weiteres gegen sie an. Gott ist erhaben und groß" (Koran 4:34) Ich finde das man dieses nicht mehr oft in Tunesischen Familien findet. Es halten sich sicher viele an den Koran, es wird aber nicht mehr so praktiziert. Die Frauen gehen auch Arbeiten auch in Öffentlichen Einrichtungen wie Schulen oder Kindergärten. Ich würde gern auch eure Meinung dazu lesen. Claudia Poser
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109389
11/03/2001 01:30
11/03/2001 01:30
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Tina
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vieles ist nur schein,zwar sind die frauen nicht verschleiert und gehen zur schule , üben sogar einen beruf aus,aber ich selbst habe gerade erlebt wie eine jener frauen von ihren eltern zur ehe gezwungen wurde.gerade in den ländlichen gebieten immer noch gang und gebe. gruss tina
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109390
11/03/2001 14:43
11/03/2001 14:43
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Claudia Poser-Ben Kahla
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Gera
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Hallo, ja das ist auch in Tunesien noch Gang und Gebe das die Töchter dort verheiratet werden. Es bekommen viele der Urlauber gar nicht mit und viele denken das alles in Ordnung ist. Auf dem Lande von Tunesien ist vieles noch strenger geregelt, wie in Touristenstädten. Ich habe auch schon solche Dinge wie du Rosa in Tunesien erlebt. Auch mit meinem damaligen Partner. Ich habe mich aber oft durchgesetzt, was mir auch immer positiv angerechnet wurde. Zum Beispiel: mein damaliger Freund, sagt am Telefon zu mir ich kann nur für 2 Wochen nach Tunesien kommen, ich hatte aber schon für 4 Wochen gebucht, ich sollte stornieren und neu buchen, was ich auf gar keinem Fall einsah. Ich konfrontierte ihn mit vielen Dingen und setzte mich durch, auch wenn es für ihn nicht leicht war hat er es akzeptieren müssen. Später sagte er zu mir, ich bin froh das du für 4 Wochen da bist und wir werden eine tolle Zeit haben, was auch so war, aber wenn ich gleich zu allem ja und Ahmen gesagt hätte, wäre sicher einiges nicht so toll geworden. Die Tunesischen Männer die mit Europäischen Frauen zusammen sind, müssen einfach auch unsere Stellung akzeptieren, ich passe mich auch an verschiedene Dinge Im Islam an. Jetzt habe ich einen Mann aus dem Iran, wo ja vieles noch viel extremer ist, aber auch das werde ich schaffen. Denn Moslems haben viel gemeinsam, egal wo her sie kommen, der Charakter ist immer ähnlich. Claudia Poser
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109394
12/03/2001 01:56
12/03/2001 01:56
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Anonym
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Anonym
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Hi, ich lasse auch eine tunesische meinung raus! Auch wenn ihr ein paar banale Erlebnisse erlebt habt heißt das nicht, das es so in Tunesien gang und Gebe! In Tunesien haben die Frauen seit unserer Unabhängigkeit 1956 einen sehr hohen Stellenwert und genießen die gleichen Rechte wie Männer, was übrigens auch im Koran steht (daß sie auch die gleichen Rechte wie Männer haben, das steht in verschieden Sourats, Es langt nicht ein sourat zu nehmen aus dem Koran und sie so zu verstehen wie sie steht Claudia! Man muss den Zusammenhang erstmal verstehen und das ist gar nicht einfach deswegen kann nicht jeder den Koran auslegen, wie er will! Dazu gibt es Experte, die den Islam richtig studiert haben) Und seit 1956 ist in TN schulpflicht für alle ohne Ausnahmen und ich versichere Euch, dass wir prozentual viel mehr Professorinnnen, Ärztinen und Frauen in hohen Positionen als in Deutschland haben, ganz zu schweigen in den technischen Berufen!!! Und das nicht nur seit den letzten 2-3 Jahren, das war so vor fünf Jahren und auch vor 20 Jahren (meine Tante ist Professorin und das seit über 15 Jahren)! In euren Beiträgen scheint es mir als haettet ihr die tunesische Frau gerettet und ihnen die Augen geöffnet. Nein das ist weder Euer Verdienst (ich meine Euch nicht persönlich) noch der Verdienst der binationalen Ehen! Das ist der Verdienst der tunesischen Frau und unserer Regierung. Sie haben schon gegen die französische Kolonie gekämpft und in den Gewerkschaften mitgewirkt und hatten schon eine Ministerin, in einer Zeit wo man in Deutschland nicht einmal mit dem Gedanken gespielt hat, dass eine Frau so ein Amt übernehmen könnte! Damit will ich nicht sagen, daß alles rosig ist und daß sie es besser haben als in Europa, nein gar nicht. Daß viele noch gegen ihren Willen verheiratet werden oder unterdrückt werden oder was auch immer, hat nur mit noch existierendem veraltetem Denken und strengen Köpfen zu tun und Leuten, die genau wie sehr viele ein Sourat im Koran gelesen haben und dachten es waere so, man muss Frauen so behandeln... Das ist noch in ländlichen Gegenden der Fall, aber auch da nicht mehr so stark! Daß man Frauen in Cafes nicht sieht, liegt es nur darin, daß sie die alten Cafés für Männer bestimmt und konzipiert waren auch von der Lage her und es ist so geblieben, und dorthin würde eine Frau niemals hingehen, wenn man sie darum bittet. Die neueren und moderneren Cafés sind genauso gut befüllt mit Frauen wie mit Männern und da rauchen auch alle! Draußen tun sie es nicht, nicht aus Angst! Nein, meistens aus Respekt, ein Wort was hier keine Bedeutung mehr hat. Ihr mögt fragen Respekt vor wem! Nicht vor dem Mann, nein (ich rauche selber nicht vor vielen Leuten aus Respekt). Wir glauben noch an viele Traditionen und wir haben eine andere Erziehung und Denkweise als hier und von daher kommt auch der Respekt. Mit dem Kopftuch, hmmm das ist so eine Frage! Erstens würde ich dich gerne fragen Claudia, hast du jemals eine Tunesierin gesehen mit einem Kopftuch? Viele würden es gerne tragen, dürfen es aber nicht! Zweitens, ich verstehe nicht warum dies viele Leute stört! Euere Nonnen tragen es ja auch! Keiner beschwert sich über halb nackte Frauen, also warum ausgerechnet darüber! Ich sage ja; es sind Vorurteile, es sind insbesondere Leute mit Komplexen und krank und vor allem mit großer Angst vor dem Nichts, die sich darüber aufregen. Na ja es langt erstmal. Ich bitte um Entschuldigung, wenn dieser Beitrag vielleicht an manchen Stellen arrogant erscheint. Ich betone nur, daß ich Euch nicht persönlich meine (mit "ihr" meine ich eine große Zahl der westlichen Gesellschaft). Bye bye
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109396
13/03/2001 01:14
13/03/2001 01:14
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Joined: May 2001
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Rosa
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Hallo Blid, hallo Rebecca, ich habe das Thema angeschnitten, weil ich mir ein Bild vom "tunesischen Frauenleben" machen wollte. Und ihr müßt zugeben, dass das Interesse an den Themen "Männer" bislang sehr groß war und ich jetzt ein paar Anläufe brauchte um überhaupt Antworten auf das Thema "Frauen" zu bekommen. Natürlich kann ich nur aus meiner Sichtweise und meinen kleinen bescheidenen Erlebnissen berichten. Deshalb bin ich Dir, Blid, für Deinen Beitrag dankbar. Das war ja Sinn und Zweck des ganzen. Weil ich selbst betroffen bin, interessieren mich die Auswirkungen von Touristinnen und bi-nationalen Paaren besonders. Noch ein Beispiel zur Erklärung: mein Kind hat einen tunesischen Vater, allerdings keinen tunesischen Pass - dafür bräuchte sie die schriftliche Zustimmung seinerseits - mein Antrag, meine Zustimmung genügt nicht, obwohl ich sie allein groß ziehe und er ihr in all den Jahren noch nicht mal eine Postkarte geschickt hat und sie auch nur vom Foto kennt). Claudia hat den Koran 4:34 zitiert und Blid, ich muss sagen, dass ich trotzdem noch meine Zweifel habe, ob mich andere Sourats dann noch recht besänftigen können. Und wenn den Koran nur Experten richtig auslegen können, die den Koran studieren, dann könnte man sich ja fast sparen selbst darin zu lesen? Das würde mich aber noch mehr wundern. Liebe Rebecca, Du kannst mir glauben, das ich Tunesien liebe, sonst würde ich hier vermutlich gar nichts schreiben. Vielleicht schreibe ich ja gerade so viel Kritisches, damit es widerlegt wird...? Jedefalls bist Du ja dafür um so positiver eingestellt, das hebt dann so manches wieder auf... Liebe Grüße Rosa
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109397
12/03/2001 14:41
12/03/2001 14:41
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Anonym
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Hallo Rebecca, was ist denn daran positiv? Es ist doch wohl sonnenklar, daß die tunesischen Frauen nicht gleichberechtigt sind, oder? Wie kann eine Frau gleichberechtigt sein, die in den meisten Fällen keine oder eine schlechte Ausbildung hat? Die Professorinnen von denen Blid redet sind doch wohl noch mehr in der Minderheit, als hier bei uns in Deutschland. Die Auswirkungen von binationalen Ehen, sind eher die, daß es zu Problemen führt, weil die Tunesierinnen das die gleichen Rechte wollen wie Ihre Schwägerinnen und da machen weder die Eltern noch die Brüder mit (oft genug selber erlebt, daß meine Schwägerinnen irgendetwas, das für mich selbstverständlich ist, auch machen wollten und ihre Brüder und Männer total ausgerastet sind). Natürlich ist es für Frauen in Tunesien leichter als z.B. in den Emiraten, doch kann von partnerschaftlicher Gleichberechtigung nicht die Rede sein. Tunesien besteht nicht aus Tunis, wo es relativ fortschrittlich zugeht. Tunesien besteht in der Hauptsache aus der Landbevölkerung und die ist weiß Gott nicht fortschrittlich. Da werden die Frauen nämlich noch zwangsverheiratet, müssen das Haus hüten und werden nach den Pflichtjahren sofort aus der Schule genommen, weil es der Familie mehr bringt, wenn sie zu Hause hilft oder eben in einer Fabrik arbeiten geht. Ins Café darf ich z.B. in Tunesien auch nicht gehen, da dort nur "Nutten" sitzen. Ich habe das mittlerweile akzeptiert und halte mich daran. Für tunesische Frauen ist es wahrscheinlich von vornherein klar, daß sie nicht ins Café gehen, da sie ja wissen, daß sie dort nichts zu suchen haben. Sie gehen die weilichen Verwandten besuchen und das reicht ihnen. Vielleicht auch nicht, doch sie haben gar keine andere Wahl. Natürlich wird es von Jahr zu Jahr besser, nur positiv ist es heute bestimmt noch nicht. Doch das ist es Deutschland auch nicht, oder? Annegret
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109399
14/03/2001 01:58
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Rosa
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Hallo Ines, die Frauen, die hier Beiträge geschrieben haben, sind, soweit ich es beurteilen darf, eben nicht mehr "nur Gast". Sie haben zum Teil länger in Tunesien gelebt, haben Verwandte, Beziehungen, Kinder. Das ich mich als "nur Gast", den Sitten und Gebräuchen anpasse und nicht "großkotzig" versuche Mißstände aufzuzeigen, ist ja sowieso o.k. Und wie Blid und Annegret darauf hingewiesen haben, liegt bei uns hier auch noch vieles im Argen (sonst bräuchten wir vermutlich keine "Frauengleichstellungsstellen" und Frauenhäuser etc...). Wenn Du die schönen Seiten Tunesiens genießt und Dir das "Drumherum" egal ist, ist das auf jeden Fall legitim. Aber diese Seite ist ja nicht nur "ausschließlich für Nur- Tourist/innen", wenn ich mich nicht täusche. Wenn man vielleicht auch nichts weltbewegendes verändern kann, so kann man sich doch wenigstens informieren, sich austauschen, ein bischen solidarisch sein oder manchmal einfach nur unbequem... Rosa
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109401
14/03/2001 01:24
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Tina
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ich finde diese art von gesprächen sehr an- regend,und gedankenaustausch lebt von ver- schiedenen ansichten. bei dieser gelegenheit möchte ich euch ein buch zum thema ans herz legen,das auch ein wunderbarer reiseführer ist: tunesien für frauen von nadia hassani rio und elster verlag zürich 34 dm tina
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109404
14/03/2001 12:03
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Hand in Hand Ich möchte an deiner Seite durchs Leben gehen. Und DU möchtest mir einen Ring durch die Nase stecken, an dem du mich mit dir ziehst. Von der Liebe vergiftet will ich dich lieben, und DU möchtest Gott sein, der mich erschafft und zerbricht. Ich möchte für immer im Hof deines Herzens tanzen. Und DU besingst meine Hilflosigkeit, schlägst auf dem Tamburin meiner Bedürfnisse, läßt mich zappeln wie eine Marionette. Ich wäre so gern ein Parfüm, das deinen KÖrper durchdringt, doch DU willst mich in deiner Tasche verstecken. Ich möchte weinen: und DU willst, dass ich lache, wenn du mit dem Finger schnippst. Atiya Dawood Sindhi-Dichterin, Pakistan
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109406
15/03/2001 01:06
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Claudia Poser-Ben Kahla
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Hallo Rosa, das Kopftuch kann jeder dort tragen, die älteren Frauen tragen es auch noch auf der Straße und auch zu hause, die Jungend sieht schon davon ab. Es gbt Regeln wie man das Tuch binden muß, aber eins ist sicher, wenn man eins trägt, dann müssen alle Haare bedeckt sein, denn das ist der Sinn eines Tuches. Man erkennt am tragen einer Tuches das die Frau in Festen Händen ist, also sie ist verheiratet und soll von anderen Männern nicht mehr angeschaut werden. Das ist so ein kleiner Teil davon. Es tragen nicht mehr viele, weil die religion ja auch nicht mehr so streng ist. Ich vergleiche es immer sehr gern mit dem Iran, da kenne ich mich sehr gut aus, wenn ich als Deutsche Frau in den Iran fliegen möchte, muß ich auch ein Kopftuch dort tragen, das schreibt die Regierung so vor und in jeder Visabehörde wird man darauf hingewissen. Ich habe mir jetzt auch eins kaufen müssen, da ich ja im Mai in den Iran fliegen möchte, was bis jetzt noch sehr schwer ist mit dem Visa. Also dann Claudia Poser
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109410
14/03/2001 22:33
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Anonym
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Anonym
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Hi, also liebe Anna es würde mich interessieren, zu wissen ob du jemals in einer tunesischen Universität warst, oder vielleicht auch in der Nähe und den Frauenanteil beobachtet hast! Mit den Professorinnen von denen ich geredet habe war keineswegs übertrieben, nicht ein bisschen! An der Universität, wo ich studiert habe gab es keine einzige Professorin (auch wenn sie nur eine technische Uni ist).
Ich habe den Eindruck Du kennst Tunesien überhaupt nicht, oder vielleicht noch das alte Tunesien vor 20 Jahren! Es reicht nicht einen Urteil zu geben, wenn man/frau nur die enge Umgebung seines/ihres Partners kennt und womöglich auch noch ausgerechnet in einer noch strengeren Umgebung, um überzeugt zu sagen die meisten waeren nicht gleichberechtigt und werden zwangsverheiratet usw. Da staune ich wirklich, und frage mich, von welcher Epoche du redest! Mich wundert ja auch die Aussage "Tunesien besteht in der Hauptsache aus der Landbevölkerung", alleine in Tunis un Sfax leben knapp 2 Mio von den 9,5 MiO Tunesiern und wir haben einige große Städte entlang der 1300 Km Küste (da spielt sich hauptsächlich das wirtschaftliche Leben Tunesiens ab und nicht mehr in der Agrarwirtschaft), sowie viele andere Städte im Innern des Landes mit hoher Industriebedeutung. Dass es Frauen in Tunesien gibt, die eine schlechte Ausbildung haben verneine ich nicht! Die gibt es genauso viel in Deutschland. Ich behaupte auch nicht, dass viele nicht unterdrückt werden, das gibt es noch, aber nicht wie du behauptest. Verprügeln, Vergewaltigung und Ermordung von Frauen ist fast ein Tagesgeschäft in D. Sowas kommt auch in Tunesien vor, mit dem Unterschied, dass die bei uns ihre Strafe einmal bekommen, und die wirkt auch sofort und für immer! Und nicht nach langjährigen Verhandlungen ein paar Jahre, die vielleicht auch zur Bewährung gesetzt werden und dann ist er am nächsten Tag wieder im Werk. Mit harten Gesetzen werden Frauen geschützt in Tunesien und das nicht nur in solchen Fällen. Ich koennte bis morgen aufzaehlen, wie sogar Frauen vom der gesetzlichen Seite her mehr Rechte als die Männer haben... und die sind bei weitem fortschrittlicher als die deutschen Gesetze! Dass viele noch trozdem nicht in diesem Genuß kommen hängt nur von ihrer Familie ab, und es sind meistens in der übrig gebliebenen ländlichen Bevölkerung! Dass sie eine schlechte Ausbildung haben, genauso. Denn selbst wenn die Familie bedürftig ist, werden sie insbesondere zu diesem Zweck finanziell geholfen, und Tunesien wird auf diesem Gebiet jedes Jahr mit Anerkennung international erwähnt. Tja manchmal kann man den Leuten nicht zu ihrem Glück zwingen!
Trotzdem gibt es Familien wie hier auch, die vorziehen ihre Kinder arbeiten zu schicken. Nicht jede/jeder ist hell genug zu studieren (tut mir leid für den Ausdruck, wenn er ein bisschen mißachtend klingt, das meine ich gar nicht!), genau wie hier in D braucht das Land auch Arbeiter/innen, es sind meistens auch Frauen in Deutschland, die in Fabriken arbeiten (wenn es keine harte Arbeit ist, in Tunesien sind es meistens Textilfabriken ) oder ist nicht jede zweite Deutsche eine Krankenschwester? Sicherlich sind wir auf allen Gebieten noch weit weg von Deutschland. Wir hatten auch keine Großmacht wie die USA, die hinter uns stand und das Land aufgebaut hat durch ihre Bewilligung und finanziellen Mitteln, bis das Land auf die Beine stand. Und gott sei dank, dass es bei uns so ist, denn die schreiben uns nichts vor, was wir machen oder lassen sollen, und brauchen auch nicht zu allem zu nicken!!! Nun liebe Rosa, die Einbürgerung der Kinder bedürfen in dem Fall die Einwilligung des Vaters. Das hat hier erstmal nichts mit Frau oder Mann zu tun, von einer Tunesierin, die ihre Kinder alleine erzieht werden sie keine Einwilligung verlangen. Es geht mehr um eine Beweislage, dass sie tatsächlich Tunesier sind bzw. der Vater Tunesier ist. Denn Du redest als Deutsche mit einer ausländischen Behörde und ohne Beweise (behaupte ich erstmal, vielleicht klärst du mich auf, ich kann mich auch irren) , und das würde mir genauso passieren mit einer deutschen Behörde in so einem Fall. Ich weiß nicht, ob Du mit ihm verheiratet warst und jetzt geschieden seid oder auch niemals verheiratet gewesen seid, das würde die Lage noch unmöglicher machen ohne Einwilligung. Mit dem Besänftigen mit anderen Sourats hatte ich nicht vor! Jeder kann der Koran lesen und verstehen, er ist nicht auf eine bestimmte "Kategorie Mensch" begrenzt! Nur es gibt Einiges, was man den Sinn nur versteht, wenn man die Zusammenhänge, die Geschichte und den Grund dieser Sätze kennt und dazu gibt es das "Heilige Hadith" (Offenbarung Gottes mit den Worten des Propheten weitergegeben), "Hadith" (Empfehlungen des Propheten ..." und was übersetzt, erklärt und ausgelegt wurde/wird von Fachmännern! Sowie derImam in der Moschee. Das ganze war nur eine Anmerkung an Besserwissende... Ich sehe Ihr werdet Euch langweilen mit dem Lesen, ich gehe kurz auf das Kopftuch und mache einen Punkt. Liebe Claudia das Kopftuch war nie ein Zeichen dafür, daß eine Frau in festen Händen ist! und die Religion hat sich auch nicht verändert, also sie ist weder strenger noch lockerer geworden! Das Kopftuch ist für alle vorgeschrieben, ob verheiratet oder nicht, jung oder alt... Zum Thema "jede kann es tragen in Tunesien" sage ich lies mal den mild verfassten Beitrag von Samira (ist sowieso an dich adressiert, oh ich sehe hast du schon gelesen! Es gibt Welten zw. TN und Iran und ich glaube wir reden über TN) Bei Gelegenheit ich habe eine Frage an Dich: ich habe lange geforscht im Stammbuch und komme nicht auf den richtigen Familienbuch vor lauter lauter. Klär mich bitte auf ist/war Dein Freund Tunesier, Bosnier, Iraker, Iraner oder Türke? Die besten Grüße an ALLE blid
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109412
15/03/2001 09:45
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Anonym
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Anonym
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Hallo Blid, da Du Dich ja anscheinend so gut auskennst, hier ein paar Fragen: wie hoch ist der prozentuale Frauenanteil an den Akademikern in Tunesien? Wie hoch ist die Zahl der Landbevölkerung? Wieviele tunesische Fauen haben eine Festanstellung, üben ihren Beruf tatsächlich aus? Da die Emanzipation ja bekanntlich die ökonomische Unabhägigkeit voraussetzt: wieviele Frauen in Tunesien verdienen genug, um ihre Familie zu finanzieren? Welche staatlichen Förderungen gibt es für Mädchen, deren Familien nicht wollen, daß sie eine Ausbildung machen, die Mädchen aber dorthin steuern? Wie sieht es innerhalb der Familien aus, wieviele Männer kochen, waschen, putzen, hüten die Kinder? Niemand bestreitet, daß Tunesien im Vergleich zu anderen Schwellenländern sehr große Fortschritte gemacht hat, nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht. Tunesien hat zwar nicht die USA direkt hinter sich, doch wenn ich da richtig informiert bin, wird es doch sehr kräftig durch Frankreich, Italien und Deutschland unterstützt, oder??? Die Auslandsverschuldung Tunesiens liegt doch immerhin bei ca. 11 Mrd. Dinar und dadurch entstehen selbstverständlich auch Abhängigkeiten. Tunesien kann nicht machen was es will. Welches Land kann das schon. Allein Tunesiens Bemühungen bei den EU-Anrainerstaaten mitzumachen, bringt Tunesien in eine Position der Abhängigkeit. Die Handelsbeziehungen und ausländische Firmen, die Lohnveredelung in Tunesien betreiben bringen weitere Abhängigkeiten. Ganz zu schweigen vom Tourismus. Tunesien ist genauso abhängig wie Deutschland, England etc. Kein Staat ist in seiner Handlung frei. Bei den Bildungsreformen ist Tunesien natürlich Vorbild für alle afrikanischen Länder. Auch, daß man versucht die Frauen gut auszubilden bestreitet niemand. Doch wie wird das in der Praxis umgesetzt? Ich habe auch nicht behauptet, daß es in Deutschland rosig aussieht mit der Frauenpolitik. Was sollten wir sonst mit Frauenbeauftragten etc. Doch auch bei uns studieren immer mehr Frauen, auch in technischen Berufen. Ich glaube aber, daß bei uns die Gleichberechtigung innerhalb der Familie mehr realisiert ist. Es gibt nicht mehr viele Männer, die sich vor den Fernseher setzen während ihre Frauen waschen, putzen, die Kinder ins Bett bringen. So, ich hoffe, daß ich meine Position etwas besser beleuchten konnte. Im übrigen ist mir schon klar, daß gerade die jungen Tunesier nichts auf ihr Land kommen lassen, alles verteidigen und oft beschönigen..... Ich wünsche Dir einen schönen Tag Anna PS: Ich habe auch in einer technischen Fakultät studiert. Die verschwindende Minderheit in Deutschland. Doch auch hier werden die Frauen gefördert, die es auf sich nehmen in Männerdomänen einzudringen.....
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109419
15/03/2001 16:26
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Joined: May 2001
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Claudia Poser-Ben Kahla
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Gera
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Hallo Blid, deine Frage verstehe ich jetzt nicht genau? Welches Stammbuch meinst du denn? Ich habe kein stammbuch wo du nach geschaut haben könntest. Ich weiß das es welten zwichen Tunesien und dem Irangibt deshalb habe ich es ja auch als Beispiel angeführt. Als einziges Land hat die Türkei die Scharia abgeschafft. erst nach dem 2.Weltkrieg begannen Frauen damit, vor allem in den Oberschichten und in den Metropolen, den Schleier demonstrativ abzulegen. Seit rund 15 Jahren ist wieder ein gegenteiliger trend im Zuge einer neuen Identitätssuche zu beobachten: Muslimische Frauen, die nach den islamischen Regeln bekleidet sind, begründen den Schleier häufig, sie wollten nicht, wie Frauen im Westen oder Europa männliche Sexualobjekte sein und darstellen. Das ist ein Zitat wo ich auch meine Infos herbekomme. Du fragtest mich ob ich in Tunesien schon mal eine Frau mit Schleier gesehen habe, da kann ich nur sagen ja zur Genüge, auch in den Familien wo ich immer zu Hause bin, tragen die älteren Frauen eine Kopfbedeckung in Form eines Tuches wo man die Haare und Stirn nicht sieht. An Samira, wenn du dich ja auch sehr gut mit dem Islam auskennst, dann nenne mir doch bitte mal die Säulen des Islams, und warum tragt man im Islam den Schleier oder das Kopftuch? Da weißt du ja sicher auch was eine Scharia ist? Schreibe doch mal darüber einen Bericht vielleicht kann ich durch diesen noch etwas genaueres zum Islam und seinen Regeln lernen.
Claudia Poser
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109420
15/03/2001 17:12
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Samira
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Hallo Claudia Hier meine Antworten auf Deine Fragen: Was ist eine Scharia: Die Scharia ist das umfassende Gesetz der Muslime, das von zwei Quellen abgeleitet wird: a) dem Koran und b) der Sunna, den Handlungen des Propheten Muhammad. Sie umfaßt alle Bereiche des persönlichen und gesellschaftlichen Lebens im Alltag. Das Ziel des islamischen Gesetzes ist der Schutz der Grundrechte des Menschen als Individuum. Dies schließt das Recht auf Leben und Besitz, auf politische und religiöse Freiheit, sowie den Schutz der Rechte der Frau und von Minderheiten mit ein. Die niedrige Verbrechensrate in muslimischen Gesellschaften ist auf die Anwendung des islamischen Gesetzes zurückzuführen. Und die fünf Säulen: 1. Das Glaubensbekenntnis (SHAHADA) "Es gibt keinen Gott, ausser dem einen Gott und Mohammed ist sein Prophet. 2. Das tägliche Gebet (SALAT) Das Gebet ist ein tägliches Ritual und wird fünfmal am Tag gebetet: Am Morgen, zu Mittag, am Nachmittag, bei Sonnenuntergang und am Abend 3. Die Armensteuer (ZAKAT=Almosen) Die Sorge für die Armen ist für alle Muslime eine Verpflichtung, sie dürfen die Armen nicht vergessen. Die ZAKAT ist eine Art Steuer auf die Ersparnisse, die nicht der Staat erhebt, sondern die der Muslim selbst verteilt. Viele geben sogar einen Zehntel ihres Einkommens dafür her. 4. Das Fasten (RAMADAN) 5. Die Wallfahrt nach Mekka (HAJ) Wenigstens einmal im Leben soll ein Muslim, wenn es möglich ist, die Wallfahrt zum grössten Heiligtum des Islams, der KAABA in MEKKA, machen. Nicht schlecht beantwortet, was? Wenn Du gestattest, möchte ich mir zum Thema Kopftuch im Islam mehr Zeit für meine Erklärung dazu nehmen. Deshalb wird später einen weiteren Bericht dazu folgen. Ach ja, Blid's Stammbaum frage bezog sich auf Deine Beziehungen. In den verschiedenen Beiträgen von Dir erzähltest Du einmal, Dein Freund sei ein Bosnier, dann hattest Du einen Tunesier, nun ist ein Iraner gerade aktuell... Geht mich ja nichts an, aber anscheinend hat Blid dies nicht so auf die Reihe gebracht.
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109422
15/03/2001 18:13
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Hallo Samira, wenn Du sowieso noch am Thema dran bist, dann bitte noch um Aufklärung. Unter Hadith findet man die Empfehlungen des Propheten, und unter Sunna die Handlungen des Propheten? Oder hab ich es jetzt ganz vermasselt? Der Prophet hatte angeblich zuerst die schöne, reiche nicht mehr ganz junge Khadija zur Frau, wie ich las. Nach ihrem Tode heiratete er dann zuerst Sawdah und Aisha (seine Lieblingsfrau), die erst sechs Jahre alt war und noch eine Zeit bei den Eltern lebte, bis es soweit war. Dann heiratete er Hafsa. Dann hatte er seine Eingebung, dass man nur vier Frauen heiraten sollte (wenn man denen gerecht werden könne), sonst nur eine. In den zwölf Jahren nach Khadijas Tod bis zu seinem eigenen hatte Mohammed zwischen neun und zwölf Frauen, scheinbar um durch die "Familienbande" feindlich gesinnte Stämme für sich zu gewinnen. Wegen einer Christin bekam er dann doch Zoff mit den anderen. Dann kommt eine Eingebung, dass die anderen Frauen sich entweder friedlich zu verhalten hätten oder eine ehrenhafte Scheidung akzeptieren könnten. Im ersteren Fall habe Allah dann eine große Belohnung bereit, im letzteren verlange dann Allah, dass sie im Hause bleiben und sich nicht so zur Schau stellen sollten wie zuvor. Danach blieben die natürlich. Die waren ja vermutlich nicht doof. Sag mal, findest Du das nicht ... na ja, irgendwie, wie sag ich's ... sonderbar? Bevor das Donnerwetter über mich hereinbricht, will ich nur noch betonen, dass ich einiges wirklich Schönes über den Koran gehört und gelesen habe und besonders der Punkt mit der Scheidung zu jener Zeit geradezu grandios gewesen sein muss, zumindest hatte man zwei Möglichkeiten zur Auswahl. Ich hab die Informationen nur aus einem Buch - stimmen diese und sind die dann in der "Sunna" nachzulesen? Nix für Ungut (in der Bibel sind auch zahlreiche wunderliche Dinge zu finden - auch im Neuen Testament, obwohl ich den Propheten Jesus sehr bewundere!!!). Außerdem für meiner einer ist weder ein Platz im katholischen Himmel noch im moslemischen frei, also darf ich frotzeln. Rosa P. S. Dass nur eine Ehefrau in Tunesien gestattet ist, weil man ohnehin nicht mehreren gerecht werden könne, rechne ich der Regierung hoch an.
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109424
15/03/2001 20:10
15/03/2001 20:10
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Joined: May 2001
Beiträge: 44,033 Gera
Claudia Poser-Ben Kahla
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Gera
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Hallo an alle, ich weiß nicht ob das so wichtig ist mit welcher nationalität ich zusammen bin, aber wenn ihr es gern wissen möchtet und es euch weiter bringt dann bitte schön. Mein Freund ist Iraner. Ich war 4 Jahre mit einem Tunesier zusammen, wenn ihr noch wissen wollt warum ich nicht merh mit dem Tunesier zusammen bin, weil er in der zeit wo ich in Deutschland war eine andere Frau hatte, wofür kann sich jetzt hoffentlich jeder denken. Mein bester Freund auch Kumpel genannt ist Bosnier. Ich hoffe jetzt das alle Unklrheiten beseitigt sind. Wenn noch private Fragen sind, dann bitte solche in Zukunft per Mail, denn hier geht es um Tunesien und nicht um meine Privaten Dinge. Ich bitte um Verständins. Claudia Poser
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109425
15/03/2001 20:27
15/03/2001 20:27
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Joined: Jun 2001
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Samira
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Schwaz
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Hallo Rosa Ich versuche mich so kurz wie möglich zu halten. Zur Frage Sunna und Hadith: Die Sunna bedeutet die Überlieferung. Um dem Menschenbild im Islam gerecht zu werden, sind verschiedene Faktoren zu beachten. Der Koran ist die Grundlage. Die SUNNA gibt viele Ausführungsmuster an, die in den verschiedenen Kulturen und Zeiten ihre ganz speziellen Ausprägungen erhielten. Die Lehre des Islam gründet sich in erster Linie auf das Wort Mohameds und auf sein persönliches Verhalten. Er selbst hat seinen Schreibern gewisse Texte diktiert (das ist der Text, den wir Koran nennen); das Übrige wurde von seinen Genossen herausgegeben, meist auf Grund ihrer eigenen Initiative. Mann nennt es "Hadith". Die beiden grössten Gruppen sind die Sunniten (85-92%) und die Schiiten (7-15%). Sie anerkennen sich grundsätzlich gegenseitig. Ihr Hauptunterschied ist die Frage der Nachfolge Mohameds. Während die Sunniten nur die Zugehörigkeit zum Stamm der Quraisch (zu denen Mohamed gehörte) Voraussetzung für das Kalifenamt war, sind die Schiiten der Auffassung, dass dieses Amt nur Ali, dem Vetter und Schwiegersohn Mohameds, und seinen Nachkommen zusteht. Die sunnitische Richtung des Islams ist für uns in Mitteleuropa die vertraute Form. Ihr gehören bis auf wenige Ausnahmen alle Türken, Jugoslawen und Araber an. Die oben dargestellten Glaubensformen treffen voll auf sie zu. Unterschiede sind vor allem kultureller Art. Die vier Rechsschulen (Hanafiten, Malikiten, Schafiiten, Hanbaliten) sind keine Sekten. Sie anerkennen sich gegenseitig und unterscheiden sich nur minim in der Rechtsauslegung. Die Grundlage des Glaubens der Schiiten sind die gleichen wie bei der Sunniten. Die Nachfolgefrage war der Grund der ersten grossen Spaltung, sie war auch der Grund für weitere Spaltungen. Die verschiedenen Richtungen der Schiiten anerkennen eine unterschiedliche Anzahl von Imamen. So gibt es Fünfer, Siebener und Zwölfer Schia. Die Mehrheit der Schiiten zählen sich zur Zwölfer Schia. Sie erwarten den "verborgenen Imam". Der zwölfte Imam soll nicht gestorben sein, er lebt weiter, so der Glaube. Nur der Imam (nicht zu verwechseln mit dem Vorbeter der Sunniten!) kann die Lehre richtig weitergeben, weil er wie die Propheten frei von jeder Sünde ist. Berühmtheit erlangte der schiitsche Islam durch die Revolution im Iran. Khomeini war nicht nur Vorkämpfer und Galionsfigur, sondern wurde auch von breiten Massen der iranischen Bevölkerung als Imam verehrt. Sein Grabmal ist heute schon ein Wallfahrtsort. Es sind weniger glaubensmässige Unterschiede zwischen Sunniten und Schiiten, die heute für Spannungen sorgen. Vielmehr sind es die Schwierigkeiten im Umgang von Mehrheiten mit Minderheiten. Die Polygamie erhitzt die Gemüter oft. Sie ist nach dem Koran erlaubt. Als Idealfall gilt die Mehrehe aber nicht. Sie ist eher ein Zugeständnis an die soziale Wirklichkeit zur Zeit Mohameds. Die Vorstellung, dass ein Mann zu seinem Vergnügen eine junge Frau dazuheiraten könne, wenn seine Frau durch die Arbeit und das Kindergebären gealtert und für ihn an Attraktivität eingebüsst hat, wird nach dem Koran klar abgelehnt: "....heiratet, was euch an Frauen beliebt, zwei, drei oder vier. Wenn ihr aber fürchtet, (sie) nicht gleich zu behandlen, dann nur eine."(Koran, 4,3) Die Erlaubnis zur Polygamie ist also mit der Verpflichtung zur materiellen und emotionellen Gleichbehandlung verbunden. Die Polygamie hatt auch eine soziale Komponente. Weil damals die Männer durch die vielen Kriege eine niedere Lebenserwartung hatten, waren die Frauen zwangsläufig in der Überzahl. Die Wittwen waren darauf angewiesen, wieder geheiratet zu werden. Nun wurde dieser Bericht, doch etwas länger als ich wollte. :-) Ich hoffe, ich konnte Dir Deine Fragen mehr oder weniger beantworten.
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109427
15/03/2001 22:36
15/03/2001 22:36
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Anonym
Nicht registriert
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Anonym
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Hi, liebe Anna ich behaupte nicht, dass ich mich sehr gut auskenne, es ist aber so, dass ich besser weiss über mein Land, wo ich aufgewachsen bin als die meisten hier, die nur als Touristen oder angeheiratete sind... Denn selbst wenn ich seit über 14 Jahren in D lebe, habe immer noch einen engen Kontakt zu meiner Familie und meine Freunde sind auch hauptsächlich Tunesier mit denen ich auch vieles über Tunesien diskutiere! Es ging mir bei diesen Beiträgen nur darum, dass ich die gespitzte Übertreibung korrigiere, denn es ist nicht sooo schlimm wie hier vorgetragen wurde, und ich habe in meiner eigenen Familie einige, die auf dem Land und von der Landwirtschaft leben, und deren Töchter (meine Kousinen) wurden auch nicht zwangsverheiratet und einige von ihnen haben es geschafft bis zum Diplom... Also ich habe auch nie behauptet, trotz allem, was an Möglichkeiten gibt und was von der staatlichen Seite bereitgestellt wird und wurde seit der Unabhängigkeit, dass sie eine Superstellung oder was auch immer geniessen! Es ist nur so, dass man auch die Leute nicht zu ihrem Glück zwingt! Auch hier kommt kein Beamte und klopft an die Tür und sagt, bitte bitte kommt und nehmt diese Ausbildung an! Soviele Ausbildungsmöglichkeiten gibt es auch nicht in TN, die fängen erst an sich zu entwickeln, dazu fehlen die Mitteln! Ein Beamter kommt aber doch und klopft an die Tür, wenn die Kinder mit 6 Jahren nicht erscheinen in der Schule und wenn sie hinterher die Schule nicht schaffen, dann ist es Sache der Familie, dass sie sich bemühen um die weitere Ausbildung ihrer Kinder und sie werden unterstützt. Es gibt genug Es sind auch keine 32% Analphabeten in Tunesien! Soweit ich mich an einem 2-3 Jahre alten Bericht erinnern kann, waren es in Afrika Tunesien und ein anderes schwarzafrikanisches Land (dessen _name mir im Moment nicht einfällt ), die Analphabetismus unter 10% unterdrückt haben. Wenn ihr aber Analphabetismus mit benedeter Ausbildung und anschließend ein Job zu haben verbindet, tja dann reden wir aneinander vorbei!!! Natürlich verdient man in Tunesien nicht soviel (Frauen wie Männern) wie hier und gerade in einer Textilfabrik werden sie auch ausgenutzt und nicht soviel bezahlt, und das langt auch nicht um einen Familie zu ernähern! Ich kenne auch das Beispiel meiner Schwester als Akademikerin, die weniger verdient hat als ihre Mitarbeiterin, weil ihr Vater der Freund bom Boss ist, und sie hatte nicht einmal einen Diplom! Das sind aber Probleme, die genauso in D existieren. Ich bestreite das alles nicht, ich bestreite nur die maßlose Übertreibung. Also liebe Rosa, auf Deine Frage zurückzukommen (gibt es Verbesserungen für in Tunesien lebende F...), sage ich, es gibt gewiss noch sehr viel zu tun, aber ich wünsche nicht, dass es in Tunesien soweit wie hier kommt! Denn wir haben eine andere Kultur, wir denken anders und es gibt Dinge, woher sie auch immer kommen, Religion, Tradition, Geschichte, Kultur..., die Ihr nicht verstehen werdet, oder nicht verstehen wollt, aber Frauen in Tunesien finden sie selbstverständlich, auch wenn nicht alle, aber die meisten. Es muß nicht alles wie hier sein. Laßt uns auch (Frauen und Männer, egal wo auf der Welt) ein bißchen von unserer Identität bewahren, denn nicht nur hier ist das Wahre! Das ist genau das Problem, abgesehen von diesem Thema, glauben viele von Euch, alles was hier ist, ist das Richtige, und die anderen sollen sich gefälligst dementsprechend ändern! Ach ich mache Schluß! Nur noch eins: alle erben Anna beim tod der Eltern oder Vater, auch die Mutter erbt. Auch dies ist im koran genaustens geregelt und soweit ich noch weiss, wird es in Tunesien befolgt. Der Sohn erbt das doppelte von der Schwester und die Mutter, wenn ich mich recht erinnere ein 1/8 . Das wichtigste ist, dass der Sohn verpflichtet ist für seine Mutter und für seine Schwester/innen alle Kosten übernimmt zum Leben, Ausbildung, Aussteur ... Und was sie bekommen ist nur für sie gedacht und sind nicht verpflichtet es auszugeben für die Familie. UND FANGEN WIR NICHT AN MIT EINER NEUEN DISKUSSION, OB ES DER FALL IST IN DER PRAXIS! Denn es gibt beides, das Gute und das Böse. Danke Claudia für die Aufklärung. Macht's gut blid
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109429
16/03/2001 09:45
16/03/2001 09:45
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Anonym
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Anonym
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Hallo blid, ich finde deine Beiträge wirklich super. Ich halte dich für einen sehr interessanten Menschen und schätze es, wie du an nicht so erfreuliche Themen rangehst. Besonders gut finde ich, das du dir deine Identität nicht nehmen lässt. Ich bin der Meinung, das es in TN nicht so werden soll wie in D. und habe mehrfach versucht, das hier zum Ausdruck zu bringen. Es ist mir wohl nicht so gut gelungen.Ich persönlich werde tunesische Frauen auch nie 100%ig verstehen können, einfach weil ich nicht in deren Kultur aufgewachsen bin. Aber ich respektiere das und versuche nicht darüber zu urteilen, welche Seite nun besser oder fortschrittlicher ist. Auf alle Fälle hat sich in den letzten Jahren in TN enorm viel getan in Hinsicht auf Frauenbewegung und das sieht man auch. Ich kenne auch Leute die vor 10 Jahren das letzte mal in TN waren, das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, im Vergleich zu heute. Malika, zu deiner "Frage": Ganz einfach, höre auf dein Herz! Es hat bestimmt mehr Sinn, etwas zu erreichen was man selber will, als wenn man sich abkuckt "was alles so möglich ist". Tina, wo ist denn dein Zitat her? Meine persönliche Ansicht: Statistiken drücken nie das wahre Leben aus... Wir haben in D laut Statik eine ziemlich geringe Arbeitslosigkeit, dem ist aber auch nicht ganz so.... Ganz kurz zum Abschluss: Ich glaube die weigsten Frauen hier in D könnten von ihrem Gehalt eine Familie ernähren! Grüße an alle! Ines
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109430
16/03/2001 10:29
16/03/2001 10:29
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Joined: May 2001
Beiträge: 44,033 Gera
Claudia Poser-Ben Kahla
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Gera
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Hallo an euch alle, ich schreibe sehr gern und beantworte auch sehr gern eure Fragen auch zu persönlichen dingen, man sollte aber mal versuchen die Wortwahl etwas zu ändern, denn so wie ich nach meinen Privaten Beziehungen gefragt wurde fande ich es ein wenig provokativ, aber gut, ich bin froh das ich euch alles beantworten konnte. Trotzdem noch eins, ich ihr wollte mehr über mich (Privat) wissen, es steht schon ein Bericht drin wo cih mich sehr genau und auch persönlich vergestellt habe, vielleicht schaut ihr euch diesen Berichte nochmal an, ich werde ihn wieder auf das neutige Datum holen. So ich bin bis Sonntag nicht da werde aber am Sonntag alles lesen was geschrieben wurde, und auch auf Fragen antworten. Also ein schönes Wochenende für euch alle, und Alles Gute. Claudia Poser
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109431
16/03/2001 12:53
16/03/2001 12:53
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Anonym
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Hallo Ines, ist doch schlimm genug, wenn deutsche Frauen das nicht können, doch ist es unsere Sache dagegen etwas zu unternehmen. Genau wie in Tunesien die Frauen etwas gegen Ihre Misere tun müssen. Mir ging es in meinen Beiträgen nur darum, daß Du alles so positiv siehst. Es ist weder in Deutschland noch in Tunesien positiv um die Stellung der Frau gestellt und da ändert auch der Jasminduft und das tolle Wetter nichts dran. Tunesische Frauen stehen in der dicksten Hitze am Herd um ihrem Mann ein Essen zuzubereiten, müssen das Haus putzen, die Wäsche waschen, während er im Café sitzt und gemütlich seinen Tee trinkt. Es ist nicht so rosig, wie es Euch wohl erscheinen mag. Es ist der tägliche Existenzkampf, der in Tunesien den Alltag bestimmt. Wenn die Frau dann noch ganz großes Pech hat und ihr Mann nicht genug Geld mit nach Hause bringt, dann muß sie auch noch nebenbei arbeiten gehen, womit sie aber die traditionelle Rolle als Herrin von Heim und Herd nicht abgelegt hat. Sie bekommt damit die Doppelbelastung von Job und Hausarbeit kräftigst zu spüren. Im Gegensatz zu unseren Verhältnissen wird zwar einiges durch die Familie (Mutter, Tante etc.) abgefangen, aber doch nicht alles. Emanzipation muß in den Köpfen der Menschen vor sich gehen, d.h. die tunesische Bevölkerung müßte das nachvollziehen, was bei uns seit Jahrzehnten versucht wird und immer noch nicht realisiert ist. Bei uns gingen die Frauen auf die Barrikaden und haben das durchgesetzt, was wir hier heute als Rahmenbedingungen vorfinden. Die Frauen in Deutschland wollten selber ihre Stellung in der Gesellschaft verändern. In Tunesien ist die Stellung der Frauen eine andere als bei uns. Den Frauen reicht die Anerkennung als Haufrau und Mutter in vielen Fällen aus, so daß der Wunsch nach Gleichberechtigung nicht so stark ist wie bei uns. Alles eine Frage der Kultur, Tradition und nicht zuletzt der Religion... Man kann Deutschland nicht mit Tunesien vergleichen, doch werden die ökonomischen Zwänge dieses Land in einigen Jahren dorthin führen, wo wir heute sind. Ob das nun positiv ist oder nicht. In Tunesien müssen aus finanziellen Gründen immer mehr Frauen mitarbeiten. Immer mehr Frauen spüren, wie schwer ihr Leben dadurch wird und es wird sich zwangläufig eine Wandlung in den Köpfen vollziehen. Denn wenn die Frauen den Lebensunterhalt der Familien mitfinanzieren, dann stehen ihnen natürlich auch die gleichen Rechte wie den Männern zu. Das wird noch einige Jahre dauern, aber ich bin mir ziemlich sicher, daß es sich so entwickeln wird. Die Situation der deutsche Frauen war vor 50 Jahren auch noch eine andere als heute. Anna
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109432
16/03/2001 14:14
16/03/2001 14:14
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Joined: May 2001
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Rosa
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München
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Hallo Samira, danke erstmal, für die ausführliche Antwort Samira. Einiges ist mir schon klarer geworden, einiges werde ich noch nachschlagen. Noch zum Thema Identität: Auch Kinder aus Mischehen werden mal nach ihrer Identität forschen und so gibt es oft einen schmalen Weg, den sie bestreiten müssen. Es kann einen, glaube ich, nur freuen, wenn es Menschen schaffen, dass Beste aus beiden Kulturen herauszufiltern, wo immer es möglich ist und Diskussionen führen ohne sich die Köpfe einzuhauen, na ja, dass ist ja hier Gott sei Dank nicht möglich. Rosa
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109433
16/03/2001 21:54
16/03/2001 21:54
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Anonym
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Hallo alle miteinander, nachdem ich mich jetzt durch alle Beiträge hier in diesem Ordner geackert habe (finde ich Klasse, denn das Thema war wohl mal fällig) einige Anmerkungen. Blid: Du hast meine volle Zustimmung, ich bin keine Tunesierin, aber genau diese Eindrücke hatte ich auch. Anna: Du hast recht, es gibt Ungerechtigkeiten hier wie dort. Aber die Situation der tunesischen Frauen mit der der deutschen Frauen vor 50 Jahren zu vergleichen funktioniert nicht. Mir ist nicht bekannt, daß ca. 50% unserer Mütter (bzw. Großmütter) Abitur oder gar einen Akademischen Abschluß hatten. Ganztägige Kinderbetreuung fand in D vor 50 Jahren nicht statt (und tut es heute immer noch nicht). Hast Du vergessen daß ein Mann seiner Frau per Gesetz verbieten konnte berufstätig zu sein (das Gesetz wurde erst in den 60er abgeschafft)? Die Liste läßt sich noch verlängern. Was mir in einigen Beiträgen hier bitter aufstößt, ist der deutsche Eifer, allen anderen den eigenen Weg zur Glückseligkeit aufzuzwingen. Dabei vergessen wir, daß auch wir von dem ach so rückständigen Tunesien lernen können. Ich wünsche mir, daß wir hier in D vom tunesischen Kinderbetreuungsangebot lernen. Da gibt es nur Ganztagsschulen und einen Betreuungsplatz für die Kleinen zu finden ist kein Problem. Zeigt mir eine Frau in Deutschland, die es fertigbrigt mit vier Kindern berufstätig zu sein. Damit meine ich nicht halbtags auf der Mami-Schiene, sondern richtig Karriere machen. In D-land bist du doch spätestens nach dem zweiten Kind weg vom Fenster. In Tunesien jedenfalls habe ich solche Frauen kennengelernt. Meine Schwägerin z.B. ist jetzt Mitte vierzig hat vier Kinder von 5 - 17 Jahren, hat nicht ein Jahr zuhause verbracht und ist mittlerweile im Bildungsministerium für die ausländischen Studenten in Tunesien verantwortlich. Eines ihrer Kinder kam in den USA zur Welt als sie an einer Uni dort arabisch gelehrt hat. Daß sie das nur mit einem kooperativen Mann geschafft hat ist wohl klar. Also vorsicht, den tunesischen Männern im allgemeinen zu unterstellen, daß sie im Cafe sitzen und sich Zuhause nur bedienen lassen. Wenn ich mir das so anschaue, werde ich richtig neidisch, denn keine Frau würde dort auf Kinder verzichten, was leider traurige Realität in D-Land ist. Noch ein Wort zur "rückständigen Landbevölkerung": Sicher kommen die angesprochenen Mißstände heute eher auf dem Lande als in der Stadt vor. Andererseits habe ich es selbst erlebt, daß Familien, die für uns Europäer auf den ersten Blick durch ihre Lebensweise, Kleidung etc. sehr traditionell wirken, extremen Wert auf die Ausbildung ihrer Kinder legen (Söhne wie Töchter). Denn die meisten haben kapiert, daß sie nur eine Chance haben mit einer Top-Ausbildung. Und noch was zum Kopftuch: der weiße Sefsari wurde ja bereits erwähnt, ist heute aber meist den älteren Frauen vorbehalten und hat für mich nichts mit einem Kopftuch zu tun, eher mit einem Mantel/Umhang. Daß darunter die Haare völlig verschwinden (wie sie dies beim Kopftuch islmischer Prägung, daß den meisten hier wohl vorschwebt)ist mir neu. Noch etwas zu Kopfbedeckung und Tradition: Tunesien liegt in Nordafrika und nicht im Nahen Osten. Die Urbevölkerung in Nordafrika waren die Berber, die zwar heute arabisiert sind aber trotzdem z.B. an ihren Kleidersitten festgehalten haben. Eine Berberfrau war und ist nie verschleiert gewesen. Die Kleidung kennzeichnet sich durch sehr bunte leuchtende Stoffe, viel Goldschmuck (je mehr desto besser)und ein um den Kopf geschlungenes Tuch aus dem die eine oder andere Haarsträhne rausschaut . Meine Schwiegermutter ist so gekleidet und sie ist eine waschechte Tunesierin (inkl. der tätowierten Punkte im Gesicht)aus dem Mittleren Teil des Landes. In ihrem Fall hat das nichts mit Folklore zu tun, sondern ist Teil der Alltagskultur. Mit ihrer Generation wird diese Tradition wohl leider aussterben, den alle jüngeren Frauen sind "westlich" gekleidet. Sie hatte sicher kein leichtes Leben, ist aber im Gegensatz zu vielen Frauen in D-Land die heute in den sechzigern sind keine spur verhärmt, vom Leben enttäuscht oder einsam. Wenn sie ihr Leben lang wirklich so geknechtet und unterdrückt, vom Mann geschlagen und schlecht behandelt worden wäre wie dies manche hier voraussetzen, woher nimmt sie dann diese glückliche Ausstrahlung, Herzlichkeit und Wärme gegenüber anderen Menschen (die auch mich, die Ausländerin, vom ersten Augenblick an einschloß - meine Mutter war da meinen Mann weitaus kritischer gegenüber und hat ihm erstmal keine guten Absichten unterstellt)? Es grüßt Regie
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109434
16/03/2001 23:12
16/03/2001 23:12
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Anonym
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Anonym
Nicht registriert
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Liebe Leser, liebe Anna, liebe Tina, erstmal ganz kurz Anna; mir scheint es als würdest du alle Last und Leid der tunesischen Frauen auf Deinen Schultern tragen! Ich wundere mich immer wieder, wie und woher willst du wissen, dass sie sooo unglücklich sind, vielleicht kapierst Du (ich entschuldige mich für diesen Ausdruck), dass sie anders denken als hier in Europa und das gerne tun, das Essen für ihren Mann zuzubereiten usw., vielleicht erkennst du es endlich, dass wir ein anderes Verständnis für Kinder und Familie haben als hier. Und woher weißt Du überhaupt, dass Männer nicht helfen? Ich sage Dir was, Frauen in Tunesien haben heute zu Tage das Sagen über ihre Männer. Wenn ich meine Freunde höre, was sie mir erzählen, dann bin ich froh mit einer Deutschen verheiratet zu sein.
Nun zu den Zahlen: Da ihr einfach mit Zahlen rumschmeißt, und z.T. nicht wisst was sie erfassen und bedeuten, helfe ich Euch auf die Sprünge und liefere Euch Statistiken aus dem nationalen Institut für Statistik (www.ins.nat.tn/html/page02.htm). ** Heute (Statistik '99) beträgt der Anteil der Agrarwirtschaft+Fischerei 22.7% vor 35 Jahren (1966) waren es 45.8%, die auf diesem Gebiet tätig waren! Also könnt Ihr mir nicht erzählen, die meiste Bevölkerung sei eine Landbevölkerung, und die Tatsache, dass man auf dem Lande lebt, heisst nicht man sei zurückgeblieben und ohne Rechte und nicht gleichberechtigt! Kleines Beispiel: wir waren eine Gruppe von 45 Regierungsstipendiaten, die nach D geschickt wurden (vor 14 Jahren) und es waren Frauen dabei, eine davon kam aus dem tiefsten Hinterland Tunesiens. Zu den Frauenquoten: ** Analphabetismus: Vorabinfo: Männeranteil in der tun. Bevölkerung: 50.4%, aber tun. Frauen leben länger als tun. Männer und es wird nicht lang dauern, dann haben sie die Führerschaft, Prognose:im Jahre 2025) Im Jahr 99-00: Einschulung von 6 jährigen (Pflicht für alle) 99% Männer 98.9% Frauen Immer noch Schüler zw. 6 und 12 Jahre: 92% Männer 91.9% Frauen (schon vor 10 Jahren waren es 83.6 %), liebe Tina, ich komme noch zu Deiner 37.2% AnalphabetINNEN und erkläre Dir, was dies erfaßt! ** ich überspringe Gymnasium und komme zu den Universitäten: Eingeschrieben für das Jahr 2000/2001 sind 207388 Studenten, davon 51.9% FRAUEN (das hat selbst mich überrascht, obwohl ich überzeugt war von einer hohen Quote) Vor 7 Jahren waren es 42.2% und nicht heute 40%!!! Im Jahre 99/00 haben 9195 FRAUEN v. 19646 Absoventen ihr Diplom bekommen, das sind 47.8% Liebe Anna heute sind es 33.3% FRAUEN, die an den 7 tunesischen Universitäten unterrichten, (ich habe nicht übertrieben letztes Mal) und würde gerne den Frauenanteil in D erfahren auch von den Absolventinnen!
Ich glaube nicht, dass du mir solche Zahlen liefern kannst und sage Dir warum (meine eigene Interpretation): Die Möglichkeiten auszuweichen in T sind nicht so groß wie in D (so z.B. statt Studium eine Krakenschwesterausbildung zu machen!). Also ganz kurz und grob zusammengefaßt, in Tunesien ist man/frau folgendes: 1) Animateur/in 2) Arbeiter/in, Verkäufer/in 3) Akademiker/in (und wenn sie arbeitslos bleiben, dann machen sie weiter mit Doktorarbeit oder Aufbaustudium, oder wandern sie aus. MANN UND FRAU GLEICH) ** Nun zu den 37.2% AnalphabetINNEN: Genauer gesagt sind es 36.3%, allerdings diese Zahl beinhaltet auch meine 83 jährige Mutter, ja sie ist analphabet! Meine 65 jährige Mutter hatte uns in den ersten Schuljahren Arabisch und Französisch beigebracht und mein Großvater hatte einen BAUERNHOF und wohnte in einem Dorf und trotzdem schickte er auch damals seine Töchter auf die Schule. Eine repräsentativere Statistik gibt die Zahl der Analphabeten zwischen 10 und 29 Jahren an und die ist mit 13.6% noch recht hoch aber Tendenz fallend. Wenn ihr die Zahlen ganz oben nochmal betrachtet, dann werdet ihr sehen, dass kein Unterschied mehr zw. Mann und Frau gibt, was Ausbildung angeht. Und deswegen liebe Tina, wenn Du mit Zahlen spielst, dann auch richtig interpretieren, sonst würde ich auch sagen heute im Alter von 6 Jahren haben wir 1.1% AnalphabetINNEN. Ich schließe mit dem Anteil der Frauen im beruflichen Leben ab: Von den 9.5 MiO Bevölkerung (hatte ich schon einmal geschrieben Anna, bevor Du mir die Frage gestellt hast) sind 3143900 Tunesier beruflich aktiv (über die ganze Bevölkerung ab 15J), davon sind 23.7% Anteil an Frauen. Nun ja, wenn ich bedenke, dass sie z.B. nicht in "Gorleben" arbeiten werden, können, wollen..., auch nicht als Fischer usw., dann ist diese Zahl recht gut und gar nicht negativ auszuwerten, abgesehen von den Frauen, die freiwillig ihren Beruf wegen ihrer Kinder aufgeben. Oh gott, was habe ich da gesagt, Kinder!!! Wie ungerecht!!! Wieso kriegen nur Frauen Kinder!!! Warum sollen sich die Männer nicht zusammenreißen und auch welche kriegen!!! und sie sollen auch noch stillen!!! NEIN, NEIN NEIN so geht es nicht weiter!!! wir stellen einen Antrag bei gott um dies zu ändern! Meine Unterstützung habt Ihr... Die besten Grüße mit der Bitte um Verzeihung für meine "provokative" Ausdrucksweise blid
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109435
17/03/2001 10:09
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Anonym
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Anonym
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Liebe Anna, ich kann mich Regie und blid nur anschließen.Auf mich macht die Mehrheit der Menschen in TN einen ganz und gar nicht geknechteten oder unterdrückten Eindruck. Und Ausnahmen gibt es ja leider überall. Der Kern der ganzen Sache liegt doch wohl eher darin, daß wir Deutschen versuchen sollten, uns von den Tunesiern einiges abzuschauen. Mir geht es dabei besonders um die Offenheit, Herzlichkeit und Aufgeschlossenheit allem Fremden gegenüber. Und trotz eines harten Alltags kann man positiv an das Leben gehen und freundliche Gefühle verbreiten, statt die Mundwinkel hängen zu lassen. Und genau DAS bewundere ich an TN. Diese Menschen !!!!!! Mir wurde hier im Forum schon öfter vorgeworfen ich sei zu positiv und würde die Augen vor unschönen Dingen verschließen. Ich stehe dazu ganz anders. Ich glaube einfach nur, das man TN und seine Menschen nicht ändern sollte. Und wenn jeder der im Urlaub dort war, auch nur ein bißchen der positiven Lebenseinstellung zurückbringt, wird es hier in D viel angenehmer. Ich sage es ganz offen und ehrlich, ich schäme mich oft, Deutsche zu sein. Nicht wegen der dt. Vergangenheit, sondern wegen meiner überheblichen und grießgrämigen Mitmenschen. Und sehr viele Deutsche glauben einfach, sie seien das Maß aller Dinge.... Egal, in 10 Tagen ist es so weit und ich kann in eine mir fremde und doch vertraute Welt eintauchen....TUNESIEN Ines
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109437
17/03/2001 19:31
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Anonym
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Anonym
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Gestern abend habe ich über Internet ganz spontan eine Reise nach Tunesien mit meinem Sohn Philipp gebucht und so bin ich, jetzt ganz hungrig nach Infos auch auf eure interessante Diskussion gestoßen. Ich reise als alleinstehende Frau, habe meinen sechzehnjährigen Sohn dabei und bin jetzt wirklich sehr gespannt. Ich lebe schon seit 15 Jahren mehr oder weniger allein, und ich kann bestätigen, dass es hier in Deutschland nicht sehr einfach ist, vor allem, wenn man einen Beruf hat, der einen fordert! Ich muss ehrlich sagen, ohne meine Schwiegermutter wäre das völlig unmöglich. Karriere machen, auch mit nur einem Kind, als Alleinstehende - undenkbar. Ich bin sehr beeindruckt von dem, was ich hier gehört und erfahren habe! Und eigentlich ist es auch ein Lebensgesetz: Es gibt nie nur gut, oder nur schlecht! Abgesehen von den wirklich üblen Ausnahmen sog. Psychopathen! Mich beeindruckt ganz besonders, dass ein tunesischer Mann eine deutsche Frau "pflegeleichter" einstuft. Also, ich bin sehr gespannt, und freue mich wirklich darauf, das Land und die Menschen kennenzulernen! Wird man tatsächlich überall "angemacht", wenn man als Frau ohne Kopftuch durch die Straßen geht?
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109442
19/03/2001 01:37
19/03/2001 01:37
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Anonym
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tja liebe Tina, da muß ich sagen, du sollst besser recherchieren und tiefer in die tunesische Geschichte tauchen und die Rolle der Frau zum Aufbau Tunesiens! Unser Schulwesen ist nicht von den Franzosen aufgebaut! Wenn du unser Programm mit dem französischen oder deutschen vergleichst, dann wirst du auch merken, warum unsere Diplome anerkannt (wenn auch nicht alle in D)werden und das problemlos!!! Weder in D noch in Frankreich haben sie so ein volles Mathe und Physik-Programm wie bei uns! Einiges wird in Mathe erst an der Uni gelehrt, was wir schon in der 11ten Klasse gelernt haben (Stichwort: komplexe Zahlen.)Und in TN haben wir uns lächerlich gemacht über das franz. Abitur, so leicht waren sie für uns! Natürlich haben wir viele franz. Literatur an den Universitäten (genauso wie die engl. in D) und die sind auch sehr gut und hilfreich, aber unsere Schul- und Universitätslehrbücher sind alle tunesische Bücher von Tunesischen Lehrern und Professoren geschrieben, auch wenn sie in französisch geschrieben sind! Das können wir auch! Wenn Ihr Probleme mit Frauenquoten habt, und überall eine Quote verlangt (in Deutschland), dann heißt es nicht, dass ihr es auch anderen vorschreibt! Vorassetzungen waren nie Quoten, sondern Leistungen und Noten, die spielen eine Rolle. Wir schicken unsere Frauen ins Ausland zu studieren, weil sie auch fachlich sehr gut ausgebildet sind und nicht um ihnen (oder Deutschland) ein Gefallen zu tun. Wir sind stolz auf sie und trauen ihnen alles zu und das ist alleine ihr und das Verdienst aller Tunesier, nicht die sog. binationalen Ehen oder Deutschland!!! UND WIR HABEN NICHT GEJAMMERT, wie kommst du darauf? WIR SETZEN AUCH ZEICHEN, ist Dir mehr als 50% eingeschriebene Studentinnen kein kleines Zeichen? Vielleicht orientiert Euch und arbeitet selber daran so eine Quote zu erreichen und wieder auf den Boden zu kommen! oder war das auch von Deutschland vorgeschrieben? Gott sei Dank, dass wir Euch haben, sonst waeren wir im Sumpf... Hochachtungsvoll BLID
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109443
19/03/2001 09:32
19/03/2001 09:32
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Anonym
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Anonym
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Hallo Blid, kannst Du mir mal erklären warum alle Tunesier sofort beleidigt reagieren, wenn man irgendeine Kritik an ihnen oder ihrem Land äußert? Jetzt komm doch mal auf den Boden zurück! Du willst doch wohl nicht allen Ernstes behaupten, daß die Frauen in Tunesien den Männern gegenüber so gestellt sind wie die Europäerinnen, oder? Können sie nicht und sollen sie meiner Meinung auch gar nicht. Die Rolle der Frau ist in Tunesien eine ganz andere als bei uns in Europa. Schon von der Religion her funktioniert das nicht so, wie wir uns das denken. Die Frau kann noch soviel studieren, doch am Schluß ist sie doch wieder Mutter und Hausfrau. Wie sagtest Du in einem Deiner Beiträgen: "Unsere Frauen machen das gern!" Ja, genau da ist der Unterschied. Wir sehen es gar nicht mehr ein, warum wir arbeiten (oft mehr als die Männer) und die Kindererziehung und die Hausarbeit aufgebrummt bekommen. Wir machen das nicht gern und sind der Meinung, daß die Männer ihren Anteil dazu beitragen müssen. Tunesische Frauen sehen das nicht so, denn schließlich ist es ihre Rolle sich für die Familie abzuarbeiten. Das Problem für die tunesischen Männer ist nur, daß immer mehr der europäische Einfluß zum wirken kommt und die Frauen wie die Europäerinnen sein wollen. Eine persönliche Frage an Dich: würdest Du erlauben, daß Deine Schwester vor der Eheschließung mit einem Mann schläft? Ja wohl nicht, oder? Bei Männern ist das in Tunesien aber doch wohl völlig normal, daß sie sexuelle Erfahrungen vor der Ehe sammeln. Gleichberechtigung ist nicht das Sammeln von akademischen Vorzeigefrauen, sondern die wirkliche Gleichbehandlung in allen Lebenssituationen und das ist weder in Deutschland noch Tunesien realisiert. Ich kann ja verstehen, daß Du den ausländischen Einfluß (wirtschaftliche Hilfe durch europäische Länder) nicht so recht wahrhaben willst, doch sei mal ganz ruhig und überlege, wo wäre Tunesien heute ohne fremde Hilfe, ohne Entwicklungshilfe, ohne Lohnveredelung, ohne Handel mit Europa, ohne Gaststudenten im Ausland, ohne Tourismus und nicht zuletzt ohne immer Geld schickende Gastarbeiter in Europa? Jetzt zu den tunesischen Frauen, die im Ausland studieren: ihr schickt sie nicht ins Ausland, weil sie so gut ausgebildet sind, sondern weil Eure Unis überfüllt sind, oder??? Ich glaube auch, daß es für eine tunesische Frau ein Problem ist ins Ausland zu gehen. Die Schwester meines Mannes war vor kurzem bei uns zu Besuch. Oh Gott, war das ein Theater bis wir die Eltern überzeugt hatten, daß wir auf sie aufpassen werden. Nach langem Hin und Her durfte sie endlich kommen, mit bestimmten Einschränkungen natürlich. Das ganze endete dann damit, daß ich sie jeden Tag mit in meine Firma nahm und auf sie "aufgepaßt" habe....Jetzt wollte die Cousine meines Mannes kommen, doch ihr Vater (Direktor eines Gymnasiums-also ein gebildeter Mann) erlaubt es nicht, denn sie könnte ja zuviel Freiheit haben....Was hat denn das mit Gleichberechtigung zu tun? Das tunesische Schulwesen ist natürlich sehr gut. Keiner bezweifelt das. Nicht umsonst fallen über 50% der Gymnasiasten jedes Jahr durch und lachen tut Ihr nicht über das französische oder deutsche Lernprogramm, denn mein Mann (Abitur), der auch immer meinte, seine Ausbildung wäre besser als die deutsche, kann meiner Tochter (12. Klasse) in Mathe, Physik, Chemie, Geschichte etc. überhaupt nicht helfen. Wenn er die Aufgaben sieht, blickt er schon nicht mehr durch. Also, so gering sind die Anforderungen in Deutschland auch nicht. Ich glaube, daß Du, wie die meisten Tunesier, die Situation etwas sehr beschönigst. Natürlich gibt es in Tunesien Bestrebungen, die Frauen gleichzustellen, doch muß sich das im Kopf und nicht per Gesetz etc. abspielen. So lange Eure Frauen sagen, daß sie gern alles machen, wird sich nichts wirklich ändern. Die, die sichs leisten können machen eine Ausbildung und dann? Ich will niemanden in Tunesien meine Meinung auszwingen, ich finde es nur immer sehr traurig, daß meine Schwägerinnen springen müssen, wenn ihre Männer nach Hause kommen; daß sie die leeren Zigarettenschachteln etc. vom Boden aufheben müssen, die ihre Männer hinschmeissen; daß sie angebrüllt werden, wenn den Männern irgendetwas nicht paßt; daß sie obwohl sie gerade kochen nebenbei noch die schreienden Kinder versorgen müssen, obwohl ihre Männer nur rumsitzen und nichts tun. Ich könnte jetzt noch stundenlang weiter aufzählen, was mir in den letzten Jahren alles aufgefallen ist und mich jedesmal wieder traurig und wütend macht, doch habe ich gelernt, mich da nicht einzumischen, denn das verschlimmert die Situation der Frauen leider immer wieder. Nur, wenn ich mich nach dem Müll am Boden bücke, sind alle ganz entsetzt und die Männer springen auf, um mir zu helfen - komisch oder??? Jeder soll in seinem Land dafür sorgen, daß es lebenswert für alle ist. Ich bin sehr zuversichtlich, daß die tunesischen Frauen einen Weg finden werden wie sie Religion, Tradition und Moderne in Einklang bringen werden. Sie brauchen uns Europäerinnen nicht dafür. So wie wir hier in unserem Land dafür sorgen müssen, daß die Gleichberechtigung weiter verwirklicht wird. In diesem Sinne wünsche ich Dir, daß Du nicht gleich beleidigt bist, wenn Dein Land kritisiert wird. Anna
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109445
19/03/2001 23:08
19/03/2001 23:08
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Joined: Jun 2001
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Tina
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die franzosen haben bereits um 1850 vor der kolonialisierung tunesiens die ersten hochschulen im land gegründet.bitte in die geschichtsbücher sehen bevor man sich ereifert. die zahlen der frauenbeschäftigung sprechen für sich:85% in der industrie(mindestlohn in den fabriken 3dinar pro st.)oder kunsthandwerk(z.b. teppichknüpfen,wusstet ihr dass eine frau nur ca 10%des teppichverkaufs preises für ihre arbeit erhält?). 8% im handel(meist nur als verkäuferin oder im büro) 7% im sevice(im hotel nicht als restaurant- fachfrau,sondern als zimmermädchen u.ä.) aussnahmen bestätigen natürlich die regel! tina
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109446
20/03/2001 14:22
20/03/2001 14:22
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Anonym
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Anonym
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Hallo Monika und der Rest, ich wollte mich eigentlich nicht zu der heißen Debatte hier einmischen.... aber ich wollte Monika sagen, dass sie nicht darauf hören soll, wenn jemand sagt, in Tunesien wird man nur "angegraben" oder "angebaggert". Die Menschen dort sind höflich, freundlich und wenn man dort einkaufen oder bummeln geht, dann wird man auch angesprochen von den Verkäufern etc... Es kann natürlich auch passieren, das jemand anfängt zu flirten, aber das ist dort genauso wie in Portugal, USA oder Berlin. Also, denke nicht, Du müsstest ein Kopftuch tragen um Deine Haare zu verstecken... das ist völliger Quatsch.... viel Spass also, ciao Rebecca
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109448
21/03/2001 19:02
21/03/2001 19:02
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Joined: Jun 2001
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Tina
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Düsseldorf
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anbei die adresse der tunesischen frauenrechtsorganisation:www.unft.org.tu dort sind alle frauen aufgelistet die in führungspositionen arbeiten,damit ein voll- ständiges bild ensteht. leider ist sie nicht regierungsunabhängig, aber leistet trotzdem eine hervorragende arbeit. tina
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109450
24/03/2001 16:04
24/03/2001 16:04
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Anonym
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Hallo, ich erkläre nicht alle Tunesier für unfähig Kritik anzunehmen. Sie sind nur erstmal total beleidigt, wenn man in irgendeiner Form Kritik äußert und dann nach 1,2,3,4,5,6 und mehr Tagen sehen sie dann halt doch oft ein, daß man vielleicht doch etwas recht haben könnte. Das kann man dann aber nur sehr schwer zuzugeben, da man ja sein Gesicht nicht verlieren will. Man muß sich schon immer sehr gut überlegen, wie man evtl. Kritik verpackt und das stört mich ziemlich. Denn ich greife ja niemanden persönlich an, sondern kritisiere an der Sache - in unserem Fall die Emanzipation der Tunesierinnen. Da gibt es keinen Grund beleidigt zu sein, oder? In diesem Sinne ein schönes Wochenende Anna
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109452
10/05/2006 13:02
10/05/2006 13:02
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Joined: Apr 2006
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Channelle
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Bergstadt
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Ich weiß nicht, ob dieses Thema noch im Gange ist oder schon abgeschlossen, da ich noch nicht lange dabei bin. zum eigentlichen Thema:
Ich frage mich, warum eigentlich die ganze Zeit darüber diskuttiert wird, ob die tunesische Frau unterdrückt wird. Wenn ihr (ich meine hier meine deutschen Landsleute) ehrlich seid, war es doch bei uns früher (und bei vielen Familien auch heute noch) nicht anders. Die Frau war zu hause, hat sich um die Kinder gekümmert und der Mann hat gearbeitet und das Geld nach hause gebracht. Die Frau war POWERwoman.Hat alles andere gemanagt ob es Elternsprechtage oder Basteln im Kindergarten war.
Männer waren auch öfters mit ihren Kumpels in Kneipen oder sonstwo unterwegs (Fußball schauen) und die Frauen waren oft allein zu hause und haben die Kinder ins Bett gebracht.
Aber worin liegt das Problem? War es nicht zu diesen Zeiten einfacher, als heute. Damals waren die "Rollen" verteilt und die Menschen haben sich auch noch auf Beziehungen eingelassen sowie z.B. in Tunesien. Heute und besonders hier in Deutschland ist doch jeder viel zu egoistisch, Entweder ist man glücklich damit oder nicht. Fertig! Wenn ich als Frau damit nicht klar komme, muss ich halt diese Beziehung beenden. Ich kann euch ein sehr gutes Beispiel aus meiner Familie nennen. Mein Vater erwartet auch jeden Abend etwas gekochtes auf dem Tisch stehen zu haben, obwohl meine Eltern beide berufstätig sind. Ok. in Tunesien sagt man, die Frau hätte wohl Angst vor ihrem Mann, weil er sie dann verlässt oder gar schlägt oder sie betrügt. Aber ich kenne auch genug DEUTSCHE MÄNNER die sowas machen.
Ich finde das hat nichts mit der Religion zu tun, sondern einzig und allein mit der Einstellungssache derjenigen Person und seiner früheren Erziehung. Wenn man es so vorgelebt bekommt, übernimmt man es automatisch. Ich hoffe ich hab mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.. bin noch etwas müde heute.
Lieben Gruß
Channelle
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109453
10/05/2006 22:35
10/05/2006 22:35
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Joined: Nov 2005
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LOE150328
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Zitat: warum sollten die Frauen von den bi nationalen Ehen profitieren. Sie selbst haben nichts davon. Sie können nicht so einfach einen Europäer heiraten. Diese Ehe wird in Tunesien nicht anerkannt
Hey, hab dazu mal ne Frage !!!! stimmt das????? Würde meine Ehe (z.b. jetzt mit einem Mann deutscher Staatsangehörigkeit unten nicht anerkannt werden???)
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109459
28/05/2006 00:48
28/05/2006 00:48
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Joined: Feb 2004
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sandi
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Bayern
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hallo blid, schade daß du es so nötig hast auf deinem professor und sonstigen titeln rumzureiten, schön daß es in tunesien auch mittlerweile gute ausbildungsstätten gibt, aber bitte vergleiche die ausbildung der frau in tunesien nicht mit der ausbildung der frau in deutschland, da sind noch welten dazwischen, das steht außer frage, es gibt einige emanzipierte frauen, die wenn die famile geneigt ist mehr tun dürfen als die anderen, aber es ist immer noch auch in der stadt so daß die frau egal ob schwester, tochter dem mann untertan und ergeben sein muß, was in der praxis heißt diese zu bedienen und sich nicht ohne wissen des männlichen oberhauptes mit einem mann nur zu einem cafe an einem öffentlichen ort zu treffen, bitte erzähl hier keine geschichten, das ist die realität, das ist heute noch so in tunesien auch in der stadt,die ausbildung der frau in tunesien ist wohl mehr als mangelhaft wenn sie denn überhaubt stattfindet, hat sich die frau nicht den regeln gemäß zu verhalten und dann ist es egal ob du dann tunesierin bist oder nur mit einem verheiratet, findet dein mann du hast nicht richtig gehandelt und schlägt dich dann ist es so, bist wohl schon zu lange weg aus deiner heimat....ich mein das nicht böse, aber bitte, bleib bei der raalität,lg
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109464
12/08/2006 13:07
12/08/2006 13:07
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Joined: Jan 2004
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Suad
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Leipzig
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Hallo alle zusammen, muß schon sagen ein sehr interessantes Thema Allerdings würde ich gern über einen anderen Standpunkt der tun Frauen reden, welcher nicht Bildung etc betrifft und eure Erfahrungen dazu hören... Also was mich so schockiert hat, dass nicht alle ein Kopftuch tragen dürfen. Hab es selbst erlebt, dass eine junge tun. Frau mit aufs "Revier" mußte. Hab die Welt nicht mehr verstanden und mich bei jmd der bei der Garde arbeitet erkundigt. Es soll demnach mittlerweile einige junge Frauen geben, die das Kopftuch nur als Mittel zum Zweck tragen. So wie mir gesagt wurde, um mehr Chancen auf einen guten (was auch immer sich dahinter alles verbergen mag) Ehemann zu haben. Denn das Kopftuch sagt deren Meinung aus, dass sie eine wohlerzogene muslimin ist... Und das es da jetzt Strafen gebe, sogar ein paar Tage Gefängnis! Find das schon ziemlich heftig, denn immerhin kann man doch als ausenstehender sowas nicht beurteilen. Dann gab es da ein Gesetz, was wohl vor kurzer Zeit abgeschafft wurde (zum Glück). Wenn ein Mann mit einer Frau geschlafen hat, die dann schwanger wurde, hatte er 2 Möglichkeiten... Entweder er heiratet diese oder er geht für ein paar Monate ins Gefängnis Welche Wahl ist das denn bitte? Mittlerweile ist es ja auch in den ländlichen Gegenden in Tn so, das die Mädels sehr offen für alles sind und für jeden... Bestimmt gibt es jetzt einige, die mein Kommentar nicht gut heißen werden, aber es nun mal so. Da brauch sich doch niemand was vormachen oder und es hat sich anscheinend einiges geändert. Neben unserem Haus (in einer rellativ ländlichen Gegend) gibt es seit gut 8 Monaten ein Motel und was da abgeht... Ist schon witzig, wenn man sich dann selbst auf der Straße irgendwelchen Blicken teils auch Beschimpfungen ausliefernd muss, dann kann ich die Vorurteile gegenüber den "westlichen" Frauen weiß Gott nicht mehr nachvollziehen Erstmal an die eigene Nase greifen oder? Und ich kleide mich nun wirklich keinesfalls provozierend... Wie seht ihr das denn bzw. habt ihr auch ähnliche Erfahrungen gemacht? Würd mich über Antworten aller Art freuen LG
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Re: Und was ist mit den Tunesierinnen?
#109466
15/08/2006 18:13
15/08/2006 18:13
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Joined: Jul 2005
Beiträge: 1 Braunschweig
Matty
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Joined: Jul 2005
Beiträge: 1
Braunschweig
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Hallo alle zusammen! Ich schreibe hier meinen ersten Beitrag in diesem Forum. Weil ich grade aus Tunesien zurück bin (Familienbesuch) möchte ich meine frischen Eindrücke in die Diskussion einbringen. In der Familie meines Mannes ist es so das sein Bruder wie meine Mann hier in Deutschland studiert, seine Schwester grade ihr Kunststudium in Tn abgeschlossen hat. Die Tanten dort leben alle verschieden. Eine ist Führungskraft in einer Fabrik (2 Kinder), die andere arbeitet an 2-3 Tagen in der Woche (3 Kinder)eine Tante hat keine Kinder, arbeitet aber auch nicht (vielleicht weil sie kein Geld für die Kinder braucht?) und die vierte Tante hat grade ihr drittes Kind bekommen und hat einen Kindergarten im Haus. Das sind nur die Tanten die in der unmittelbaren Nachbarschaft (angrenzende Häuser) leben. Meine Schwiegermutter arbeitet im Rathaus. soviel zu dem Recht eigenes geld zu verdienen....
Keine Frau der Familie wurde verheiratet, einige Ehen wurden sogar geschlossen, obwohl die Familie dagegen war...Allerdings gibt es in der Familie auch keine Scheidung und das soll auch so bleiben....
Ich finde das man als Frau in Tunesien weder besser, noch schlechter lebt als hier, sondern einfach nur anders.... Ich meine ich muss für mein Kind (4 jahre) verabredungen treffen damit sie mal mit gleichaltrigen spielen kann oder mindestens auf den spielplatz gehen/fahren und darauf hoffen das sie jemanden zum spielen findet, aber dort gehen die Kinder einfach raus und spielen mit cousins/Cousinen, Nachbarskindern oder wer da eben grade rumläuft.Die Mutter muss sich keine Gedanken machen ob das Kind ausreichend sozialisiert wird, oder wie sie es unterhalten soll. Wenn sie arbeitet oder den Haushalt erledigt, oder irgendwas ohne Kind vorhat ist immer eien Schwester, Schwägerin ,(Schwieger-)Mutter, Nachbarin oder auch ein männlicher Verwandter in der Nähe. Denn das ist mir aufgefallen, das die Männer zwar oft die Kinder mitnehmen, aber eher weniger im haushalt machen. Vielleicht liegt es auch an den frauen.
Meine (finnische!) Freundin zum Beispiel hat ihrem (Deutschen!) Mann zum Beispiel die hausabeit "verboten" weil sie festgestellt hat, das sie sowieso nie zufrieden ist wenn er etwas macht. Diese innere Überzeugung "ich kann das besser!" hat sie veranlasst aus Rücksicht vor den gefühlen des Mannes, den sie ja immer kritisiert hat, ihn davon auszuschliessen.
Einige Frauen denken das es hier in Deutschland einfacher ist zu leben, aber hier gibt es so viele Zwänge, soviele dinge zu erledigen das man kaum Zeit hat auch mal auszuruhen. Überhaupt hatte ich das Gefühl das die Uhren dort langsamer ticken, und das haben mir alle leute die ich darauf angesprochen habe bestätigt die schon mal da waren oder von dort kommen.
Was mir nicht so gut gefällt ist die Willkür de dort oft herrscht, vor allem bei der Polizei, und im sonstigen Staatswesen. Und das ist übrigens absolut nicht im Sinne der Religion, aber darüber zu streiten wäre zuviel....
Ich hoffe das mein erster Beitrag nicht zu lng war, aber das musste ich mal dazu sagen ;o)
Matty
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