Hallo,

um mal wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen, möchte ich versuchen aus meiner Sicht darzustellen, was den Unterschied und die Probleme ausmachen: die Beziehungen zu tunesischen Partner werden meistens in der Urlaubssituation eingegangen. Also in ganz lockerer und entspannter Atmosphäre. Man/frau wird in Tunesien in der Regel nicht als das selbständige, emanzipierte Wesen behandelt, das sie in Deutschland ist. Eine Rolle, die wir Frauen uns im Laufe vieler Jahre hart erkämpft haben, aber dann plötzlich feststellen, daß es auch ganz angenehm sein kann, mal wieder ganz charmant umgarnt zu werden, alles für sich erledigen zu lassen, sich um nichts kümmern zu müssen. Man läßt sich fallen und wird von den "starken" Armen eines tunesischen Mannes aufgefangen. Vorbei ist es mit der Selbständigkeit der ach so emanzipierten deutschen Frau. Es ist ja so angenehm auf das exotische Werben einzugehen. Hinzukommt das fremde Aussehen des Mannes, die fremde Kultur, die der Mann durch sein Wesen verkörpert, die nichtfunktionierende Kommunikation, die ja auch ihren Reiz haben kann. Viele deutsche Frauen haben schon lange festgestellt, wie kalt und anonym unsere Gesellschaft geworden ist und fühlen sich in Tunesien seit langer Zeit mal wieder richtig geborgen und gut aufgehoben. Man empfindet vieles als positiv, was man in Deutschland schon lange abgeschafft hat. Das, was die deutschen Männer in den Thaifrauen (Anlehnungbedürfnis, Unselbständigkeit etc.)suchen, das suchen die deutschen Frauen in den tunesischen Männern - nur umgekehrt. Die Probleme kommen dann, wenn der Alltag einkehrt und die 2 verschiedenen Kulturen aufeinander prallen. Der Reiz des Fremden verflüchtigt sich im Alltag. Man stellt fest, wie tief man im Wertesystem seiner eigenen Kultur verwurzelt ist. Die Angst, die eigene Identität zu verlieren kommt ins Spiel. Man will sich nicht selber verlieren. Das kann alles zu einer positiven Entwicklung einer binationalen Ehe führen, wenn beide in ständiger Selbstreflektion zu einer gemeinsamen Lösung der Probleme finden, es kann aber auch zum Ende der Beziehung führen.
Anna

Ich glaube die schwierigste Aufgabe in einer Beziehung ist tatsächlich die Bewältigung des Alltags (gilt für alle Beziehungen).

@Anna,

ich stimme dir da zu, wenn man jemanden in Urlaub kennenlernt, dann läßt man sich leicht von dieser Stimmung verführen, kann ich mir zumindest gut vorstellen! Ich vergesse das oft bei meinen STatements, da ich meinen Mann in D kennegelernt habe und deswegen sozusagen in der ganz normalen Stimmung war!

Allerdings hatte ich nie dieses Gefühl, ich hätte jetzt etwas besonders "exotisches" kennegelernt ....hihi erinnert mich jetzt irgendwie eher an Zierfische oder so etwas! Ich habe irgendwie meinen Mann schon immer einfach nur als Mensch und Mann empfunden, Ausflüchte "in unserer Kultur ist das eben so" gabe es bei uns von beiden Seiten noch nie...

hi steif mein Herz ist ok und mein Kopf auch. Bin 9 Jahre verheiratet. Mal sehen wie lange die <Geschichten halten von denen wir hier hören(wer heiratet dieses Jahr noch usw.)Die völlig enttäuschten wird man hier gar nicht mehr finden.

ach ja steif. zurück aus dem Tunesien Urlaub?

9 Jahre verheiratet? Gratuliere Karim, aber das heisst noch lange nicht, dass es dein Verdienst ist und ist kein Beweis dafuer, dass dein Herz zu grossartigen Empfindungen faehig ist, auch mit dem Kopf haette ich meine Zweifel, sonst wuerdest du nicht immer noch denken, ich waere kein Tunesier.
Denk jetzt nicht, ich wuerde keinen Spass verstehen