|
|
|
|
|
Re: Wie sieht die tunesiche Wirtschaft aus?
#148597
16/08/2003 14:21
16/08/2003 14:21
|
Joined: Dec 2001
Beiträge: 4,993 NRW
Mabrouk
Member
|
Member
Joined: Dec 2001
Beiträge: 4,993
NRW
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Re: Wie sieht die tunesiche Wirtschaft aus?
#148603
16/08/2003 16:07
16/08/2003 16:07
|
Joined: May 2001
Beiträge: 44,033 Gera
Claudia Poser-Ben Kahla
Moderatorin
|
Moderatorin
Mitglied***
Joined: May 2001
Beiträge: 44,033
Gera
|
Dann seit ihr doch Kunden somit kannst du versuchen, auf der Internetseite mit der Kundennummer den bericht abzurufen in Volltext. Politik 11.08.03 Das Musterländle des Maghreb Tunesien ist wirtschaftlich gut entwickelt, doch mangelt es an Demokratie / Von Leo Wieland TUNIS, Anfang August. Eingekerbt zwischen dem unberechenbaren Libyen und dem chaotischen Algerien, behauptet sich Tunesien als afrikanischer ... 1187 Worte; 0.75 EUR http://fazarchiv.faz.net/webcgi?WID=46753-4200733-72600_1Claudia
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Re: Wie sieht die tunesiche Wirtschaft aus?
#148605
18/08/2003 18:38
18/08/2003 18:38
|
Joined: May 2001
Beiträge: 44,033 Gera
Claudia Poser-Ben Kahla
Moderatorin
|
Moderatorin
Mitglied***
Joined: May 2001
Beiträge: 44,033
Gera
|
18.08.2003
Krisenherd an der Südflanke Europas
Wirtschaftliche Einheit in weiter Ferne
Die Maghreb-Staaten sind auf die EU ausgerichtet, was ihrer Entwicklung nicht unbedingt nützt Von Mohamed Dridi
Mordanschläge islamischer Fundamentalisten, Entführung von Sahara-Touristen, und immer wieder dramatische Nachrichten von Versuchen illegaler Emigranten, nach Europa zu kommen: Immer wieder zieht der so genannte Maghreb (Karte) die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf sich. Zudem ist auch die wirtschaftliche Lage prekär, obwohl die politischen Führer mit Unterstützung der Europäischen Union einiges in die Wege geleitet haben, um Staat und Gesellschaft nach europäischem Modell zu modernisieren. Zugleich sollten die Volkswirtschaften durch Reformen auf europäisches Niveau gebracht werden, um so den Nordafrikanern eine ökonomische Entwicklungsperspektive zu geben.
Die Ausgangsposition hierzu ist im Grunde günstig. Der Maghreb ist geographisch ein riesiges zusammenhängendes Gebiet von sechs Millionen Quadratkilometern und 81 Millionen Menschen. Viele haben eine ähnliche Geschichte, Sprache und Kultur. Auch wenn die politischen Systeme der fünf Maghreb-Länder – Tunesien, Algerien, Marokko, Libyen und Mauretanien – unterschiedlich sind, so haben ihre einzelnen Volkswirtschaften doch einige gewichtige Wirtschaftsbereiche, die sich bestens ergänzen können: Marokko, Tunesien und Mauretanien mit ihren großen Phosphatvorkommen, Marokko und Tunesien mit ihren reichhaltigen Agrarprodukten und ausgedehnten Küstenstränden für die Tourismusindustrie und schließlich Algerien und Libyen mit ihren immensen Erdöl- und Erdgasreserven. Hinzu kommt die hohe Zahl an qualifizierten Absolventen der verschiedensten Bildungseinrichtungen.
Gescheiterter Anlauf
Doch nach der Erlangung der politischen Unabhängigkeit Anfang der sechziger Jahre ging jedes einzelne Land seinen eigenen Entwicklungsweg und hoffte, dass mit dem Modell zentral gelenkter Wirtschaft unter einer autoritären Führung der nationale Umbruch in eine ökonomische Entwicklungsperspektive umschlagen würde. Die Rechnung ging nicht auf. Zwar schien 1989 die lang erhoffte Wende zu kommen, als sich die Staaten zu einer „Union des Arabischen Maghreb“ zusammenschlossen, um ihre Länder zu entwickeln und die Region zu einer Wirtschaftmacht auszubauen.
Doch heute ist diese Hoffnung in weite Ferne gerückt. Lediglich im Energiebereich wurde der Bau von Pipelines aus Algerien und Libyen via Tunesien nach Italien und von Algerien via Marokko nach Spanien in Richtung Mitteleuropa realisiert. Ansonsten betrug der Handelsanteil zwischen den Gründerstaaten nicht einmal drei Prozent ihres gesamten Außenhandelsvolumens, das im vergangenen Jahr bei 1,25 Milliarden Dollar lag. Jedes Land suchte seinen Vorteil in bilateralen Wirtschaftsbeziehungen mit der EU und sorgte somit selbst für seine gesellschaftliche Unterentwicklung und wirtschaftliche Abhängigkeit.
Mit der EU wickelt Tunesien seinen Handel zu 75 Prozent ab, Algerien zu 65 Prozent, Marokko zu 60 Prozent – ein Handelsanteil, der knapp drei Prozent der gesamten Ein- und Ausfuhren der EU ausmacht. Im Gegenzug exportiert diese in den Maghreb vor allem Industrieausrüstungsgüter sowie Getreide und importiert Rohstoffprodukte wie Erdöl, Erdgas und Phosphate. Weitere Exporte aus dem Agrar- und Fertigwarenbereich in die EU werden weiterhin durch deren protektionistische Maßnahmen wie Importquoten und Kontingente begrenzt.
Solche ungleichen Handelsbeziehungen tragen dazu bei, dass bislang kein nachhaltiger Industrialisierungseffekt entsteht. Erdöl- und Erdgas-Förderung in Libyen und Algerien, der Ausbau des Massentourismus in Tunesien und Marokko sowie die Auswanderung zur Gastarbeit rückten an die erste Stelle der Haupteinnahmequellen dieser Staaten und lieferten somit die maghrebinischen Volkswirtschaften den internationalen Konjunkturschwankungen aus. Gleichzeitig aber erhielten sie – außer Libyen – von der EU im Rahmen ihrer Mittelmeerpolitik großzügige Kredite und andere finanzielle Zuwendungen. Von 1978 bis 1996 waren es insgesamt 1,7 Milliarden Euro aus Haushaltsmitteln und knapp zwei Milliarden Euro an Krediten von der Europäischen Investitionsbank, um ihre Wirtschaft zu sanieren und sie auf liberalen Kurs zu bringen.
Und während die Kapitalströme von Nord nach Süd flossen, strömten die Arbeitskräfte in die entgegengesetzte Richtung vom Maghreb in die EU. Die Gründe dafür sind in allen Ländern die gleichen. Anstatt die Landwirtschaft, von der die Mehrheit der Bevölkerung lebt, durch Agrarreformen zu stabilisieren, förderten die bisher unternommenen Reformen nur die Besitzkonzentration und damit die allgemeine Landflucht. Ein Großteil der Landbevölkerung wanderte in die Ballungszentren der Großstädte ab, um in den Slums das Heer der arbeitslosen Bevölkerung zu vergrößern. Hinzu kommen Schulabgänger und Universitätsabsolventen, die keinen Arbeitsplatz fanden.
Arbeitslosigkeit steigt
Der industrielle Sektor ist zu schwach, um sie aufzunehmen. Auf den ganzen Maghreb umgerechnet ist jeder vierte Arbeitswillige arbeitslos, am schwersten davon betroffen ist die Jugend, die 60 Prozent der Bevölkerung ausmacht. Die im Rahmen der Globalisierung notwendig gewordene Wirtschaftssanierung ist derzeit im ganzen Maghreb im vollen Gange und wird zusätzlich einen hohen Tribut an zusätzlichen Arbeitslosen einfordern.
Derzeit erzielen die fünf Länder zusammen ein geringeres Bruttoinlandsprodukt (BIP) als ihr nördlicher Nachbar Spanien. Trotz jährlichen Wirtschaftswachstums von durchschnittlich drei Prozent sinkt im Schnitt ständig das Pro-Kopf-Einkommen, weil die Bevölkerung schneller wächst. Eine Reduzierung der hohen Arbeitslosenrate setzt ein Wachstum des BIP von derzeit etwa 1,3 Prozent auf 5 Prozent voraus. Ein schier unmögliches Unterfangen angesichts der Bevölkerungsexplosion: Im Jahre 2020 dürfte nach Schätzungen der Weltbank die Einwohnerzahl von heute 81 Millionen auf knapp 112 Millionen anwachsen.
Als Ventil für den überlasteten Arbeitsmarkt diente bislang die Auswanderung zum Zweck der Gastarbeit. Nach Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) leben heute an die 4,6 Millionen Nordafrikaner in der EU. Doch die anhaltende Rezession in Europa, die streng kontrollierten Grenzen des Schengen-Gebiets und die kriegerischen Auseinandersetzungen am Persischen Golf haben die legale Emigration aus Nordafrika gestoppt. Die illegale fängt erst richtig an. Das ist der bericht von Annegret und ich finde er sollte hier stehen zum lesen, da die Links nach eine gewissen zeit wechseln und dann dieser Artikel nicht mehr vorhanden ist.
Claudia
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Re: Wie sieht die tunesiche Wirtschaft aus?
#148608
19/08/2003 09:11
19/08/2003 09:11
|
Joined: Dec 2001
Beiträge: 4,993 NRW
Mabrouk
Member
|
Member
Joined: Dec 2001
Beiträge: 4,993
NRW
|
Hier ist der Bericht vom 11.08.03 Das Musterländle des Maghreb Tunesien ist wirtschaftlich gut entwickelt, doch mangelt es an Demokratie / Von Leo Wieland TUNIS ; Anfang August. Eingekerbt zwischen dem unberechenbaren Libyen und dem chaotischen Algerien, behauptet sich Tunesien als afrikanischer Solitär mit gemäßigtem islamischem Klima. Die moderne Wiedergeburt des antiken Karthago, welches einmal – lange bevor die Araber dorthin kamen – das Mittelmeer beherrschte und mit Hannibals Elefanten sogar die Römer herausforderte, sitzt wie ein Keil auf der maghrebinischen Landkarte. Von den Badestränden des Nordens über die Wein- und Olivengärten der Mitte zeigt seine Südspitze in die trockenene Glut der Sahara. Der kleinste der fünf Maghreb-Staaten, mit Marokko und Mauretanien als etwas entrückten westlichen Nachbarn, hat weniger innere und äußere Schwierigkeiten als die vier anderen zusammengenommen. Deshalb gilt er ihnen und sich selbst als das Musterländle der Region. Wer sich anders als der Oberst Gaddafi in Tripolis oder die Generäle in Algier ohne sprudelnde Erdölquellen oder andere nennenswerte Bodenschätze behelfen muß, ist auf seinen eigenen Einfallsreichtum, seine Leistungskraft und seine Anpassungsfähigkeit angewiesen. Das hat die ehemalige französische Kolonie in dem knappen halben Jahrhundert seit der Unabhängigkeit im Jahr 1956 in einem nicht immer glatten Hindernislauf bewiesen. Der erste Präsident, Habib Bourguiba, der sich noch in sozialistische Experimente verhedderte, bevor er einen marktwirtschaftlichen Kurs einschlug, machte Tunesien, dem schon ein besonders reichhaltiger Entwicklungshilfestrom aus dem Deutschland der Hallstein-Doktrin zufloß, zu einem im kontinentalen Vergleich erfolgreichen Entwicklungsland. Seitdem ist es, wie Bourguiba mit Understatement zu sagen pflegte, zwar nur eine „kleine Briefmarke auf dem Riesenpaket Afrika“, aber eine, die sich sehen lassen kann. Ministerpäsident Zine El Abidine Ben Ali, der den senil gewordenen „Präsidenten auf Lebenszeit“ im Jahr 1987 durchen einen friedlichen „medizinischen Coup“ ablöste und seit seiner ersten Wahl im jahr 1989 alle vier Jahre mit Neunundneunzig-Prozent-Ergebnissen bestätigt wurde, behielt den marktwirtschaftlichen Kurs konsequent bei. Mit guten Kreditnoten von der Weltbank und dem Internationalen Währungsfons, Investitionen und Firmenansiedlungen insbesondere aus Europa, dem Ausbau von Infrastruktur und Tourismus und dem beweglichen Eingehen auf die Globalisierung stieg das pro-Kopf-Einkommen der Tunesier von nur bescheidenen 113 Dinar im Jahr 1969 auf 2841 Dinar (2136 Euro) im Jahr 2001. Das ist nach Libyen das höchste in Nordafrika. Damit war die Überwindung der Stufe von einem Entwicklungs- zu einem Schwellenland verbunden. Der nächste Schritt zum Aufstieg in die Oberliga der Industrieländer soll langfristig mit Hilfe der Europäischen Union geschafft werden. Mit ihr hat Tunesien als erstes afrikanisches Land ein Freihandelsabkommen abgeschlossen, welches bis Ende dieses Jahrzents in Kraft treten soll. Mit seinen zehn Millionen Einwohnern auf einer Fläche von drei Vierteln derer Großbritanniens ist das europa- und amerikafreundliche Tunesien nicht nur politisch, wirtschaftlich und sozial stabil, sondern auch ein wichtiger Verbündeter bei der Eindämmung des islamischen Fundamentalismus. Am 11. April vorigen Jahres wurde es erstmals selbst Opfer des Terrors, als in Djerba ein aus Frankreich eingereister fanatisierter Tunesier vor der Synagoge der Ferieninsel eine Autobombe zündete und 21 Menschen, darunter vierzehn Deutsche und (nach noch nicht ganz gesicherten Angaben) sich selbst, ums Leben brachte. Zu diesem Zeitpunkt hatte die tunesische Wirtschaft auch schon begonnen, die negativen internationalen Auswirkungen des amerikanischen 11. September und der weltweiten Konjunkturflaute zu spüren. Nun kamen ein empfindlicher Rückgang der Urlauber, vor allem aus Deutschland, und auch noch die Unwägbarkeiten eines verschärften neuen Wettbewerbs in einer um Ost- und Mitteleuropa erweiterten Europäischen Union hinzu. In dieser lage schaut das Land, das sich für „europäisch-arabisch“ mit mediterranem Temperament und entsprechender Lebensart hält, wieder erwartungsvoll auf seine nördlichen Handelspartner und Investoren, vorneweg Deutschland und Frankreich. Die Voraussetzungen für das nur achtzig Seemeilen von Sizilien entfernte Tunesien muten im Kern weiterhin günstig an. Als einziges Land der Region hat es eine Mittelklasse, die zwei Drittel der Bevölkerung umfasst und bei Turbulenzen vor allem durch radikale Islamisten viel zu verlieren hat. Ben Ali ist – noch bevor zum Beispiel der junge marokkanische König nach dem Attentat von Casablanca jetzt das Verbot islamistischer Parteien ankündigte – mit harter Hand gegen die Fundamentalisten vorgegangen. Sie sind als politische Kraft weitgehend neutralisiert. Auch auf religiösem Gebiet müsen sie sich in einem islamischen Land (98 Prozent Sunniten), das wohlwollend eine kleine jüdische Gemeinde und eine überwiegend ausländische christliche duldet, vorsehen. Hetzpredigten in den Moscheen sind untersagt. Die Imame haben sich an den Koran und nur an ihn zu halten. Das war zugleich eine Vorsichtsmaßnahme, denn die langen Grenzen zu Libyen und Algerien sind nicht leicht zu kontrollieren, und mit unerwünschten Infiltrationen muß insbesondere im Süden gerechnet werden. Die wichtigste zivilisatorische Leistung Tunesiens, die seine innere Widerstandkraft stärkt, ist die Emanzipation der Frauen. Schon in der ersten Landesverfassung verankert, setzte es hier ein zunächst riskantes und von anderenarabischen Regierungen misstrauisch oder ablehnend betrachtetes Beispiel. Erst fiel der Schleierzwang. Dann wurde die Polygamie abgeschafft. Scheidung und Abtreibung wurden ermöglicht. Nur bei Erbschaften werden noch die Männer bevorzugt. Auf dem Arbeitsmarkt wurde das Ziel der Chanchengleichheit gesteckt. Frauen stellen jetzt die Hälfte der Lehrkräfte an den Schulen, vierzig Prozent der Staatsangestellten, darunter zahlreiche Polizisten, und rund fünftausend Unternehmerinnen. Ein Viertel der Tunesierinnen ist inzwischen berufstätig, mehr als fünfzig Prozent der Studenten an den Hochschulen sind junge Frauen. Anders als etwa in Algerien, wo alljährlich fast vierzig Milliarden Euro-Einnahmen aus Erdölverkäufen spurlos zu versickern scheinen, ist in Tunesien bei allen gelegentlichen Klagen über Vetternwirtschaft Wohlstand auch von oben nach unten gelangt. Achtzig Prozent der Bevölkerung haben eine eigene Wohnung sowie eine Kranken- und Sozialversicherung. Die Armutsgrenze liegt unter fünf Prozent, die Einschulungsquote bei fast hundert Prozent und die Versorgung mit Strom und fließend Wasser weit über dem nordafrikanischen Durchschnitt. Die schwache Stelle Tunesiens ist, dass die Demokratisierung nicht mit dem dynamischen Tempo der Wirtschaftsentwicklung Schritt gehalten hat. Faktisch wird das Land seit der Unabhänigkeit als Einparteienstaat regiert. Die kontrollierten Zeitungen sind infromationsarm und steril – dabei steht je nach verfügbarer Satellitenschüssel ein unbeschränkter Zugang zu allen wichtigen internationalen Fernsehsendern offen. Amnesty International hat sich in einem Bericht gerade wieder über Verletzungen der Menschenrechte und eine nicht unabhängige Justiz beschwert sowie darüber, dass der „Antiterrorkampf“ auch als Vorwand für die Verfolgung von missliebigen Oppositionellen verschiedenster Couleur benutzt werde. Präsident Ben Ali, der von Washington bis Madrid als außenpolitischer Gesprächspartner mit Augenmaß geschätzt wird und – von Nahost bis zur Westsahara – noch als Vermittler verschiedentlich diskrete Rollen spielen könnte, steht im nächsten Jahr abermals unangefochten zur Wiederwahl. Der 66 Jahre alte Politiker, der einmal die „lebenslange Präsidentschaft“ abschaffte und drei Amtszeiten als Grenze setzte, hat inzwischen die Verfassung ändern lassen, so dass er theoretisch bis zum Jahr 2014 auf seinem Posten bleiben könnte. Er könnte sich nach dem Urteil tunesischer wie auch ausländischer Beobachter durchaus eine behutsame Liberalisierung leisten, ohne seine Machtstellung zu schwächen. Um eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Stagnation zu vermeiden und die Wettberwerbsfähigkeit zu sichern, halten viele solche Lockerungsimpulse sogar für unvermeidlich. Im arabischen „Fernen Westen“ (dafür steht das Wort Maghreb) ist Tunesien nach Einschätzung seiner eigenen Regierung „ein Land, das funktioniert“. Mit seinen europäischen Ambitionen und seinem Integrationsehrgeiz wird es sich an den Maßstäben der Wunschpartner messen lassen müssen. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung von Montag, 11. August 2003 Mabrouka war fleißig, dafür hat sie 10 Boussas bekommen.
|
|
|
|
|
|
|
|
|