@elli

tut mir leid, aber da kann ich dir nicht zustimmen, wenn du sagst, niemand liest sich das hier sicher genau durch...das machen wahrscheinlich nur leute, die denken, sie würden darüber schon alles wissen...

Hallo Leute,
mir ist es egal, ob jemand nun mit oder ohne Kondom mit einem Mann ins Bett geht. Ich werde da niemanden verurteilen.
Wobei ich aber auch glaube, daß es öfter vorkommt, als man gemeinhin denkt und nach außen zugibt.

Nur finde ich es gefährlich zu denken HIV sei nicht der Auslöser für AIDS. Wer einmal jemanden an dieser Krankheit hat sterben sehen, der denkt vielleicht anders!
Ich jedenfalls stelle beruflich immer wieder fest, wie sehr die Gefahr von sexuell übertragbaren Krankheiten aus den Köpfen der Leute verschwindet. Gerade Gonorrhoe ist wieder stark "im kommen"!
Und EIN HIV- Test ist überhaupt noch nicht aussagekräftig. Dazu muß man 3 Tests innerhalb von 6 Monaten machen! Und dazwischen ist das Zölibat angesagt, oder nur mit Kondom.
Provokante Frage, wie oft wiederholt ihr den Test, bevor ihr wieder mit Habibi in die Kiste steigt?
Übrigens ist ein Test frühestens nach 4 Wochen positiv, wenn man sich also gestern infiziert hat, heute einen Test macht, ist der negativ, man ist aber bereits Überträger des Virus!!!

Wie groß die Gefahr ist sich in Tunesien zu infizieren, oder auch wie klein, ist in dem Moment egal, wo man sich infiziert hat. Und genauso trifft das auf jedes Land dieser Welt zu.

Zu Claudias langer Liste von Erkrankungen: Wieviele von euch kannten denn all die Erkrankungen, ihre Folgen?
Ich gebe zu, daß ich zwar mal wärend meiner Ausbildung was darüber gelernt habe, aber alle hatte ich so auch nicht mehr im Kopf!

Elissa

Es wird immer welche geben, die ihr Leben riskieren. Sei es bei ungeschütztem Verkehr, sei
es mit Drogen, Alkohol, sei es unter Drogen- und/
oder Alkoholeinfluß Auto zu fahren usw.... Man
kann die Menschheit noch so oft vor den diversen Gefahren warnen. Hg Gabi

Da stimmt wohl leider.
Nur finde ich es halt immer wieder erstaunlich wie schnell diejenige, die hier zugibt sich nicht ausreichend geschützt zu haben angegriffen wird.
Man muß vielleicht einfach mal die Angst mitgemacht haben, auf ein evt. schlimmese Testergebnis zu warten. Dann würde man vielleicht sensibler reagieren, schreiben. Ich mußte mal auf ein Ergebnis von einem Krebstest warten. Das waren 10 furchtbare Tage, mit einem Wochenende und Feiertagen dazwischen!!!

Ja, wie ich bereits am 08.03. geschrieben habe,
es gibt immer Moralapostel, die man wohl am
wenigsten in solchen Situationen gebrauchen kann.
Es sind doch schon die Kinder die nicht hören
wollen (geh nicht bei Rot über die Straße etc ...). Ce la vie. Gabi

ximena so sehe ich es auch und das Thema wird auch aufgerufen.
Mir geht es hier nicht darum den Moralapostel zu spielen, es gehört aber dazu aufzuklären, und da ich genau zu diesem Thema sehr oft Vorträge halte, wir auch genau dieses Thema am Samstag auf der ITB mit der REWE Gruppe diskutiert haben, denke ich schon das es auch in so einem Forum nicht fehlen sollte.

Es muß keiner lesen, aber es kann keiner sagen ich habe nie Infos darüber bekommen.

Sicher wissen Ärzte über Inkubationszeiten Bescheid, aber ist es dann nicht leider zu spät?

Wir bekommen nicht selten Anfragen zu diesem Thema: z.B. ab wann kann man einen HIV test machen, ab wann ist es erkennbar, also kann es doch nicht so uninteressant sein.

Das Thema geht uns alle an, denn wir könnten die nächsten sein, lasst uns doch alle etwas bewußter mit solchen Themen umgehen, Aufklärung ist in dieser Sache sehr wichtig, dies tun wir zum Beispiel in 160 Ländern wo wir Projekte haben und immer egal wo wir dies machen, ist es gleich denn hier gibt es keine Unterschiede nur z.B. die Zeiten vom Ausbruch der Krankheit bei HIV sind verändert, hier bei uns dauert es etwas länger wie z.B. in Malawi.

Claudia

Ich denke, "Moralapostel" oder nicht ist hier nicht die Frage. Wenn alle Frauen, die ungeschützt mit einem Mann geschlafen haben, so empfindlich auf "Kritik" reagieren, dann zeigt das doch, daß sie selbst mit ihrer Verhaltensweise nicht ganz einig sind - oder?
Wenn ich etwas für mich total in Ordnung finde, dann stört mich doch nicht, was ein anderer dazu sagt
Das Problem bei vielen ist, daß alle diese Krankheiten "sooo weit weg" sind und man immer glaubt, das könne einem nicht ernsthaft betreffen. Ich freue mich für jeden, dem da nix passiert, aber durch meine Ausbildung weiß ich, wie gefährlich diese ganzen Dinge sind, die Claudia aufgezählt hat.

ich habe anfang september einen aidstest für 45 euro machen lassen, weil man mir sagte (im aidsberatungscenter), der würde genau so viel aufschluss geben, wie der eine, der kostenlos ist und den man frühestens nach drei monaten machen lassen kann...gottseidank war er negativ...große, wahnsinnig große erleichterung...bei mir platze ein kondom...stimmt das jetzt mit dem test, den ich gemacht habe oder sollte ich doch noch mal einen machen lassen?

Also, ich denke auch, dass jeder für sich selber verantwortlich ist und wenn man ein bisschen Hirn hat, dann lässt man sich sowieso nicht gleich am ersten Abend auf Sex ohne Kondom ein.....wer sich dann mit einer Krankheit, es muss ja nicht nur Aids sein, infiziert, hat echt selber schuld.

@ Claudia, ich weiss, dass mein freund auch kein Aids hat, da ich auch schon ohne Kondom mit ihm geschlafen habe.....und ich denke, dass es "normal" ist, wenn man nach mehreren Jahren Beziehung auch ohne Kondom miteinander schläft, oder???? Immerhin läuft es ja sowieso darauf hinaus, wenn man mal Kinder haben möchte.....
Ich finde es gut, dass Du nochmal "zur Abschreckung" einge Krankheiten und Gefahren aufgelistet hast......obwohl man sowas ja eigentlich wissen sollte, es ist ja auch Aufgabe der Eltern die Kinder aufzuklaren und offen mit ihnen über alles zu reden!!! Naja, das nochmal so am Rande..........
Liebe Grüße
Christin

Hallo Ihr Lieben ALLE!

Na, da haben wir ja eine nette Diskussion ausgelöst! Bei mir ist das auch heftigst im Freundeskreis diskutiert worden. Ich hab' ja ehrlich zugegeben, dass mir der Verstand kurzzeitig abhanden gekommen ist.
Danke übrigens auch für die vielen Antworten, die Verständnis zeigten und nicht gleich mit: "Das würde ich NIE machen usw." angekommen sind!
Mittlerweile ist mein Hirn natürlich wieder in den Kopf zurückgekehrt. Wir (meine Freundinnen) haben uns alle ernsthaft vorgenommen, NICHT mehr ungeschützt mit einem Fremden zu schlafen (nur was machen wir mit unseren festen Partnern? Sie und uns zum Aidstest etc. schicken? Wie läuft das in Tunesien?

Ich für meinen Teil, werde vorsichshalber in meinem "Renovierungsset" zukünftig auch ein paar Tüterl mit mir rumtragen (ist ja bekannt, dass frau mehrere benötigt ).
Im Grunde ist es mir ja ein Rätsel, dass die tunesischen Männer ungeschützten Verkehr mit uns riskieren? Ich denke, WIR brachten AIDS und Konsorten zu ihnen ins Land. Gibt es denn keine Aufklärung in Tunesien? Auch erinnere ich mich, wie empfindlich Tunesier reagieren, wenn sie irgendeine Krankheit haben. Da wird sofort der Arzt aufgesucht, wenn es auch nur ein kleiner Kratzer ist. Warum sind sie dann andererseits so unvorsichtig?

Achlem

Liebe Christin, dass Dein Freund kein AIDS (HIV positiv ist meinst du wahrscheinlich)kannst Du gar nicht wissen........Man kannpositiv sein, aber ev. kann der Partner Glück haben und sich noch nicht angesteckt haben......

Ich glaube als grösste oder einzige Abschreckung für solche Leute die dieses Thema nicht ernst nehmen, wäre es gut, wenn diese mal einen Aidskranken begleiten dürften bis zum Tod.....
Ich habe das in meiner eigenen Familie erlben können oder dürfen......und ich sage Euch, ich wünsche diesen körperlichen elenden Zerfall niemandem.......Nur so, weiss man, was es heisst an AIDS zu sterben.....

Ich glaube in TN wird nicht genug über HIV informiert, denn viele kennen den Unterschied zwischen HIV und AIDS gar nicht ( ist zumindest meine Ehrfahrung).
Und demzufolge sind viele der Meinung das man es jemanden "ansieht" wenn er HIV hat.
Das gleiche gilt natürlich auch für viele andere Geschlechtskrankheiten, nicht alle machen gleich Symptome...

Also ich kenne keinen, der dieses Thema nicht
ernst nimmt, aber trotzdem darf ich die, denen
ein Fehler (egal welcher) passiert, nicht ver-
urteilen. Oder? Aus meinen beiden One-Night-Stands (immer mit Kondom) gingen mehrjährige Beziehungen hervor. Und trotzdem versuche ich
zu verstehen. Ich durfte meine Mutter, die an Hepatitis C aufgrund einer Bluttransfusion vor
12 Jahren erkrankte, bis zu Ihrem Tode Ende November'03 begleiten. Sie hat es nicht selbstverschuldet. Und auch hier versuche ich
zu verstehen. Wobei ich nicht sagen möchte, immer
und für alles Verständnis zu haben. Nein sicher nicht. Gabi

Sandra ich kann dich verstehen und weiß genau wie du wie es ist einen HIV positiven zu begleiten bis in die letzte Minute.

Hier schreiben viele das sie sich dem bewußt sind was passieren kann usw. aber wer sich ein ganz klein wenig auskennt mit dem Thema AIDS / HIV weiß das die aktuellen Zahlen weltweit sehr angestiegen sind.

Aufklärung zu diesem Thema wird sicher viel zu wenig gerade in Tunesien betrieben, da es immer noch ein Tabu Thema ist und HIV positive sich niemals outen würden und darüber sprechen. Gerade in Tunesien nicht wo man als HIV positiver in eine Einrichtung kommt.

Claudia

AIDS in der arabischen Welt

Die WHO unterscheidet drei epidemiologische Typen im Hinblick auf die Verbreitung von AIDS/HIV in den verschiedenen Teilen der Welt, die jeweils sowohl durch den Zeitpunkt des verstärkten Auftretens der Krankheit, als auch durch die Hauptübertragungswege des HI-Virus charakterisiert sind.

TYP I:

In den Regionen, die diesem Typ zuzuordnen sind, erfolgt die Mehrzahl der HIV-Infektionen über homosexuelle Kontakte und intravenöse Injektionen von Drogen. Der Beginn des gehäuften Auftretens von Infektionen ist wohl in den späten 70er Jahren anzusiedeln. Heterosexueller Geschlechtsverkehr spielt bei der Übertragung von HIV nur eine untergeordnete Rolle, doch sind die Fälle einer Ansteckung auf diesem Wege in einer stetigen Zunahme begriffen. Das Verhältnis von an AIDS erkrankten Männern und Frauen beträgt 1:10 bis 1:15. Der Anteil von seropositiven Personen an der Gesamtbevölkerung liegt deutlich unter 1%, kann bei sogenannten Risikogruppen* jedoch über 50% betragen. Dieser epidemiologische Typ war bis vor kurzer Zeit auf die gesamte westliche Welt anzuwenden; inzwischen hat hier die Übertragung* auf heterosexuellem Wege jedoch stark an Bedeutung gewonnen, entsprechend höher ist auch die Rate von HIV-positiven Frauen.


TYP II:

Diesem Typ werden vor allem Afrika (südlich der Sahara) und Teile der Karibik zugeordnet. Die meisten Infektionen erfolgen hier über heterosexuelle Kontakte; aber auch perinatale Übertragung und Infektionen durch die Benutzung von unsterilen Injektionsnadeln* im medizinischen Bereich sind eine häufige Ursache. Auch hier muß das erste gehäufte Auftreten von HIV-Infektionen in den späten 70er Jahren datiert werden. Frauen erkranken genauso häufig an AIDS wie Männer; die allgemeine Durchseuchungsrate* liegt deutlich über 1%, sie kann in manchen Gegenden bis zu 80% erreichen. Ein besonders hoher Anteil von Prostituierten* ist seropositiv.

Einige Teile der Welt, wie etwa Lateinamerika, lassen sich nicht eindeutig dem Typ I oder II zuordnen, da sie Merkmale von beiden Typen aufweisen, oder sich in einer Übergangsphase von Typ I zu Typ II befinden. Diese Regionen werden als Typ I/II klassifiziert.


TYP III:

Hier traten die ersten AIDS-Fälle in den späten 80er Jahren auf. Sie ließen sich auf äußere Einwirkungen zurückführen, wie auf sexuelle Kontakte mit Ausländern aus Regionen, die den Typen I oder II zuzuordnen sind, oder auf Transfusionen von infizierten Blutkonserven, die aus diesen Regionen importiert wurden. Doch inzwischen ist der Anteil der Übertragungen ohne Fremdeinwirkung in den Regionen diesen Typs sprunghaft angestiegen und nimmt auch weiterhin zu. Zwar ist der Anteil der Infizierten an der Gesamtbevölkerung noch ziemlich gering (1/10 000), doch ist zu erwarten, daß sich diese Zahl noch deutlich erhöhen wird.

Die Situation im arabischen Raum stimmt, mit Ausnahme des Sudans, wo eher Merkmale des Typs II vorzufinden sind, weitgehend mit dem Typ III überein. Aus diesem Grund trifft auch das meiste, was über AIDS in Entwicklungsländern bzw. in der sogenannten 3. Welt gesagt wird, auf diese Region nur sehr bedingt zu, da sich diese Aussagen in der Regel auf die Situation in Zentralafrika beziehen.