nachdem ein moslem eine pilgerfahrt nach mekka gemacht hat...verändert sich danach etwas im zusammenleben mit diesem in punkto familie beziehung und allgemeinem leben?
muss man danach als moslem ein anderes leben führen bzw. danach streng religiös weiterleben wenn man bisher die religion nur halbherzig gelebt hat?

@soleil

http://de.wikipedia.org/wiki/Hadsch


hier mal einige infos zum hadsch.

verändern tut sich normalerweise schon was, es ist ja ein super wichtiges erreignis im leben eines muslims und ich denke mal, viele menschen, welche den hadsch gemacht haben sind dann schon religiöser als ev. vorher, es ist sicher sehr eindrücklich.

das ein muslim, der aber mit der religion nichts so viel am hut hat den hadsch macht, denke ich weniger. eher wird ein muslim irgenwann mal religiös (wie mouwahid so passend ausgedrück hat: die innere uhr tickt bei jedem muslim) und wird dann den hadsch machen.

hoffe konnte dir etwas helfen
liebe grüsse

danke habete!
den verlauf einer hadsch kenne ich schon - was ich aber niergends finden kann od. vielleicht auch übersehen hab....wie ist das zusammenleben/weiterleben danach? was verändert sich für den muslimen selber u auch für die mitmenschen? ändert sich überhaupt was?

mich würden erfahrungsberichte interessieren und auch niedergeschriebenes aus dem koran. - aber bis ich den koran danach durchforstet hab....

@soleil

also meine schwiegermutter in spe hat den hadsch gemacht und eigentlich hat sich nichts geändert im zusammenleben mit der familie, kindern, enkeln etc.. äusserlich mein ich.
aber sie ist schon sehr religiös, war sie zwar vor dem hadsch auch, aber vielleicht hat es ihren glauben noch gestärkt oder ihr mehr kraft gegeben. ich glaube wenn, dann verändert es innerlich was.

sonst ist es einfach das ansehen, dass sich ändert.. jemand der den hadsch gemacht hat der ist schon irgendwie eine respektsperson (wird zu ihm/ihr aufgeschauft).

sicher schreiben noch andere (muslime) die ev. den hadsch schon gemacht haben. das wäre wohl das beste um deine fragen zu beantworten. bin auch gespannt.

liebe grüsse

Hallo,

ich kenne das so, dass sie sich auf jeden Fall verändern, denn sie müssen nach der Pilgerfahrt alles einhalten was der Koran vorschreibt. Ob sie das tun ist eine andere Sache. Sehr viele und ich würde sogar sagen die meisten Muslime pilgern wenn sie älter sind, denn dann ist es um einiges leichter sich an Dinge zu halten die man vorher doch nicht so ernst genommen hat. In jungen Jahren kann man noch die Sau rauslassen.
Und es kann mir hier keiner erzählen, dass viele wegen dem Geld sehr spät pilgern, dass sind eher die die wirklich sehr arm sind oder eben nicht unbedingt in Europa leben.

Lg Jasna

Kleine Geschichte am Rande: Ich habe einen Bekannten nach sehr langer Zeit wiedergetroffen. Grund des Treffen`s war das Arbeitsamt, was ihm eine Stelle bei uns im Laden vermitteln wollte.
Er hat meine ausgestreckte Hand nicht wie früher zur Begrüßung gegriffen, sondern auf den Boden blickend und mit Hand auf seinem Herzen erklärt, das er die Hadsch gemacht hat und das jetzt nicht mehr geht. Ich solle bitte nicht böse sein und versuchen es zu verstehen...
Ich hab`s verstanden und denke durch die Pilgerfahrt hat sich (zumindest bei ihm) einiges geändert
Gruß ines

Es stimmt schon, dass sich viele, die die Pilgerfahrt nach Mekka absolviert haben religiöser werden (dass sie gepilgert sind zeigt, dass sie ja schon religiös waren). Vor allem Frauen tragen dann oft einen Schleier. Da tun aber ältere Leute meist unabhängig davon. Durch die kosmoplitische Lage (vor allem im nahen Osten) ist eine immer stärker werdende Tendenz zur Religiosität bei Muslimen zu merken, oft als Trotzreaktion oder als Nachahmung anderer in der Gesellschaft.

Hallo ihr lieben,

ich habe mal ne frage. In tunesien wurde uns erzählt, dass die frauen die so ein cremfarbenes gewand tragen, das die schon mal in mekka waren, stimmt das????

Liebe Grüße

ich habe mal ne frage. In tunesien wurde uns erzählt, dass die frauen die so ein cremfarbenes gewand tragen, das die schon mal in mekka waren, stimmt das????


Hi Boussa, welcher Tourist hat Dir das denn erzählt???

Ne, das ist eine alte Tradition.. sollte die Frauen vor Staub und Schmutz schützen...mehr nicht!

Lg. habiba50

und inwiefern verändert sich das leben der muslime nach einer pilgerreise? hat das auch auswirkungen auf die mitmenschen?

warum darf ein mann nach einem hadsch der frau nicht mehr die hand zur begrüßung reichen wie es ines erzählt hat?

@habiba: das hat uns der reiseführer erzählt

@soleil: das ist eigentlich generell so. also normalerweise gibt der mann der frau nicht die hand, oder?? also auf jedenfall nach dem beten nicht.

das man das nach nem hadsch gar nicht mehr darf wusste ich nicht....

gibt´s noch sowas in diese richtung?

@soleil,
ich denke, es ist doch eigentlich alles "Auslegungssache" oder?!
Ja es steht geschrieben, Mann sollte keine fremde Frau berühren, ob und wie "fremde Frau" nun definiert ist, weiß ich nicht. Mir hat`s wie gesagt nicht viel ausgemacht - er ist ein grundanständiger Mensch mit kerngesunden Ansichten zum Leben und ich habe ihn auch füher respektiert.

@boussa,
da wollte sich euer Reiseführer wohl wichtig machen mit seinem "allumfassenden Wissen" ?!

Gruß ines

@ines1 hmm ich will hier nichts verurteilen. will nur info´s haben! religion ist für mich immer eine sache die ich respektiere.

verstehe ich dass nun richtig?
im prinzip verändert sich nach ner pilgerreise nicht viel im ausleben einer religion?
was aber wenn sich menschen auf eine pilgerreise begeben die nicht so religiös waren (da kenn ich einige die das vorhaben)? fangen die dann an 5 x am tag zu beten? verändert sich da sonst noch was?
was kann der grund sein um auf eine pilgerreise zu gehen wenn man sich vorher nicht an den koran gehalten hat? denkt man da: "so und nun mach ich nen cut u fang ein neues leben an?"

ich frag einfach weil ich in dieser hinsicht einfach zu unwissend bin!

@soleil:
im Prinzip hast Du die Frage schon richtig beantwortet. Viele halten sich lange Zeit nicht an die Religion, nehmen sich aber vor nach der pilgerfahrt dann strikter zu werden, wobei sich die wenigsten tiefere Gedanken über die Religion machen, es sind ja eh 99,99% sunniten im Land. Der Gedanke, "ich werde dann fromm und komme ins Paradies" ist schon verlockend, wenn man daran glaubt.

was ist dann der unterschied "vor u nach" dem hadsch. - wenn es auslegungssache ist?

menschen die ne pilgerfahrt gemacht haben wird ja mehr respekt entgegengebracht. wie ist es dann wenn sich jem. nach so ner fahrt nicht zurücknehmen kann u nicht "brav" wird/bleibt?
- zerreißen sich die leute dann das maul u das war´s?

da gibt´s ja so viele seiten die man da beleuchten kann.....

Die Hadj ist sicherlich ein sehr prägendes Ereignis. Stell dir vor, du bist ca. 4 Wochen eine(r) unter ca. 2 Mio Menschen die dort zusammen beten. Du bist an heiligen Orten und dem Ursprung des Islam damit so nah wie es nur geht. Das ist garantiert sehr spirituell und hinterlässt Spuren.

Die erste Hadj die man macht hat zur Folge, dass dir alles SÜnden vergeben werden. Und nur das erste Mal! Das bedeutet, danach gibt es keine Chance mehr zur Vergebung. Natürlich macht man sich dann so seine Gedanken und verändert sein Leben und Verhalten. Du darfst ja schließlich auch den Namenszusatz hinterher tragen und zeigst damit auch nach außen, das du Hadj gemacht hast.
Für einen Muslimen gibt es z.B. keinen schöneren Tod als bei der Hadj zu sterben, denn das ist der direkte Weg ins Paradies.
Ich kenne einige Muslime die Hadj gemacht haben und sie haben sich noch mehr mit ihrem Glauben auseinandergesetzt als vorher und sind auch ein bischen gläubiger geworden.
Für einen Moslem ist es nicht nur eine Pflicht die Hadj einmal im Leben zu machen, es ist ihm ein tiefes Bedürfnis und auf dieses Ereignis bereitet man sich ja auch vor.
Sehr zu meiner Freude durfte ich bei einer Freundin Wasser von der Quelle ZimZim trinken (eine Station der Hadj) und ich muß sagen, es war ein sehr erhebendes Gefühl mit sehr viel Erfurcht.
Schau dir mal die Augen der Menschen an die Hadj machen (in TV-Berichten oder auf Fotos) - diese Menschen strahlen einen inneren Frieden und eine Zufriedenheit aus wie ich es selten gesehen habe.

Zum Händeschütteln: man sollte vermeiden Männern die Hand zu schütteln die nicht direkt mit dir verwandt sind. Ist aber hier in Deutschland mit Nicht-Muslimen z.B. im Job gar nicht umzusetzen.
Wenn man Wudu (Gebetswaschung) gemacht hat und man gibt einem nicht verwandten Mann die Hand, dann muß man erneut Wudu machen, weil man unrein geworden ist.

Das hast du schön beschrieben, okhtii! barakallahu fiiki!

danke für die ausführliche u gute beschreibung!

eine hadsch hilft den inneren frieden gleichgewicht herzustellen u man ist bemüht sich danach noch mehr als sonst um ein ausgewogenes u faires leben zu bemühen....

ändert sich dann auch der umgang mit den menschen die eine hasch gemacht haben im alltäglichen leben? ich meine damit, für mich als christ mit einem muslimen der eine pilgerreise gemacht hat. wie tritt man sojemanden gegenüber?
denn wenn jem. die religion so viel bedeutet will man ja niemanden vor den kopf stoßen indem man sich dann falsch verhält - auch wenn es toleriert wird weil man ja die kultur/religion nicht kennt.

ach ja u dann noch ne frage dazu.....
es heißt ja das man wenn es geht, man mehrere male nach mekka pilgern soll - wenn das 1. x das wichtigste x ist, wozu dienen dann die anderen reisen?

hoffentlich erscheinen euch meine vielen fragen nicht allzu naiv.....

@soleil

also den hadsch macht man 1x im leben (gem. den 5. säulen des islam). alle anderen reisen sind einfach um die stätten zu besichtigen, anzuschauen..etc.
ich kenne einige, die mehrmals in makka waren mal mit der schwester, mal mit dem mann etc..

korrigiert mich, falls ich mich irre.

lg

Pflicht ist es einmal im Leben Hadj zu machen, man kann es freiwillig mehrmals machen, aber von Bedeutung ist nur das 1.Mal. Die anderen Male machst du das nur, weil es z.B. den Glauben festigt, es einfach nur gut tut,...
Hadj ist es auch nur im Monat Hadj. Wenn man sonst die Pilgerreise macht nennt man das Oumra (weiß nicht wie man das richtig schreibt). Während der Hadj kann man bestimmt keine Sehenswürdigkeiten anschauen. Viel zu viele Menschen.

Einem Muslimen solltest du immer mit Respekt und Höflichkeit begegnen, genau wie allen anderen Menschen und es spielt keine Rolle, ob dieser Hadj gemacht hat oder nicht. Bei der Anrede kannst du den Namenszusatz einfügen, aber es ist keine Pflicht.

Hallo Nassima

Bin neu in diesem Forum und hätte da noch eine Frage an Dich. Wie ist lautet dieser Namenszusatz den man nach der Pilgerfahrt anbringen darf?

Der Mann bekommt den Zusatz Hadji und die Frau den Zusatz Hadja

@Hallo Solei

Zitat:

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mich würden erfahrungsberichte interessieren und auch niedergeschriebenes aus dem koran. - aber bis ich den koran danach durchforstet hab....

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Erfahungsgberichte werden dir nicht viel hilfen, da nicht alle Menschen gleich sind. Und wenn du nach der Wahrheit suchen will, solltest du lieber nicht nach Erfahrung oder Berichter suchen sondern nach die Bedeutung und Definition.

Da nach der erfahrung, wie es Prister geben, die ihre ganzes Leben im Kloster verbringen und trozdem Kinder misshandeln , gibt es auch Leute die Haj machen aber trotzdem lassen ihr Sau danach raus.

Aber du solltest selber für dich entscheiden, ob du frohm gläubig bleibt oder alles raus willst.


Weder du noch ich kann ich die Menschen veurteilen. Jeder soll am besten sich erst kritisieren und seinen besten Weg finden.

Um die Wahrheit zu erlangen, braucht man dafür mühe und Zeit. Nichts ist einfach.

Und Berichter aus Lebenserfahunggibt es dafür anderes Forumbereich.

Zitat:

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ändert sich dann auch der umgang mit den menschen die eine hasch gemacht haben im alltäglichen leben? ich meine damit, für mich als christ mit einem muslimen der eine pilgerreise gemacht hat. wie tritt man sojemanden gegenüber?

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Der Umgang mit der Menschen ändert sich nicht. Vor Haj war er auch Moslem. Und Als Moslem muss er alle Menschen respektieren und zu denen gerecht und gut sein . Deswegen seine Umgang mit dir als Moslem vor dem Haj oder nach dem Haj ist gleich. Die Frage ist nur, ob er vorher glaubig war oder nicht.

Und das ist das gleiche was Nassima gesagt hat.

Zitat:

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Einem Muslimen solltest du immer mit Respekt und Höflichkeit begegnen, genau wie allen anderen Menschen und es spielt keine Rolle, ob dieser Hadj gemacht hat oder nicht.

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Und hier ist eine kurze erläuterung über dem Haj von Al Alama Abu Al Aala Al Maududi aus dem Buch "Weltanschauung und Leben im Islam"


Der Hadsch oder die Pilgerfahrt nach Mekka ist die vierte der fundamentalen Pflichten im
Islam. Diese Reise ist nur für jene bindende Pflicht, die die Mittel dazu aufbringen können. In diesem Fall sollte die Pilgerfahrt mindestens einmal im Leben unternommen werden.

Mekka steht heute dort, wo einst der Prophet Abraham (Allahs Segen sei mit ihm) ein kleines
Haus zur Anbetung Allahs erbaute. Allah belohnte ihn, indem Er es Sein Eigenes Haus nannte
und es zum Mittelpunkt für alle Gläubigen machte, die sich bei der Verrichtung ihrer Gebete
stets dorthin wenden müssen, wo immer sie sich auch befinden mögen auf unserem Erdenrund. Er erlegte es auch nur denen als Pflicht auf, diesen Ort wenigstens einmal in ihrem
Leben zu besuchen, die die notwendigen Mittel dazu haben. Die Reise nach Mekka darf aber
nicht zu einem reinen Höflichkeitsbesuch werden.

Auch diese Pilgerfahrt ist an feste Riten
und Voraussetzungen gebunden, die erfüllt werden müssen, um Frömmigkeit und Güte in uns
wachzurufen. Wenn wir uns auf den Hadsch begeben, so wird von uns verlangt, daß wir
unsere Leidenschaften zügeln, Blutvergießen vermeiden und aufrichtig in Wort und Tat sind.
Gott verspricht uns herrliche Belohnung für unsere Aufrichtigkeit und Ergebenheit.

Denn wenn ein Mensch nicht wirklich von der Liebe zu Allah erfüllt wäre, würde er niemals
eine so lange Reise auf sich nehmen und all seine Freunde und Lieben zurücklassen. Auch
unterscheidet sich die Pilgerfahrt grundlegend von jeder anderen Reise. Hier beschäftigt sich
der Reisende in all seinen Gedanken nur mit Allah, sein ganzes Wesen erschauert förmlich vor
inniger Ergebenheit und Ehrfurcht. Wenn er die heiligen Stätten erreicht, so findet er eine
Atmosphäre, getragen von Frömmigkeit, Milde und gutem Willen, von Er besucht die Stätten,
die Zeugnis vom Glanz des Islams ablegen, und all dies hinterläßt einen unauslöschlichen
Eindruck in seiner Seele, den er bis zum letzten Atemzug in sich trägt.

Doch wie bei den anderen Ibadat gibt es noch viele weitere Vorteile, die die Gläubigen aus
dieser Pilgerfahrt ziehen können. Mekka ist der Mittelpunkt der islamischen Welt, an dem die
Moslimen einmal jährlich zusammenkommen müssen, um sich gemeinsam niederzulassen
und über Themen von allgemeinem Interesse zu diskutieren. Dadurch wird der Glaube um so
lebhafter entfacht und das Bewußtsein wachgerufen, daß alle Moslimen gleich sind und die Liebe und das Mitgefühl der anderen verdienen, unabhängig von ihrer geographischen oder kulturellen Herkunft.

So verbindet die Pilgerfahrt die Moslimen der ganzen Welt zu einer
internationalen Bruderschaft.

Schöne Grüsse
Mouwahid