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Re: Kopftuch!? #49771
15/01/2004 10:46
15/01/2004 10:46
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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12.01.2004:
Debatte: Türkischer Regierungschef gegen Kopftuchverbot
Regierungschef warnt vor der Spaltung der Gesellschaft

Der "Welt am Sonntag" sagte der Politiker, die Frage des Kopftuchtragens sollte gelöst werden, "indem man darüber spricht, nicht durch Zwang". In der mehrheitlich von Moslems bewohnten Türkei ist das öffentliche Tragen von Kopftüchern untersagt. Der Vorsitzende des Deutschen Beamtenbunds, Peter Heesen, befürwortete im Berliner "Tagesspiegel" ein Kopftuchverbot für Lehrerinnen. Er wandte sich aber gegen Pläne, dieses auf den gesamten öffentlichen Dienst auszudehnen.

Erdogan sagte laut Zeitungsmeldung: "Jeder sollte sein Leben so leben, wie er möchte, egal, was er glaubt." Er könne nicht verstehen, warum diese Frage plötzlich in Deutschland zu einem Problem geworden sei. Erdogan warnte vor einer Spaltung der Gesellschaft: "Wenn man über solche Sachen hitzig streitet, teilt man ein Volk, und am Ende werden sich beide Teile nicht lieben, sondern hassen". Der türkische Ministerpräsident bestritt, dass das Kopftuch auch Symbol der Unterdrückung sei. Auch seine Frau und seine Töchter wurden das Kopftuch aus freien Stücken tragen und nicht, "weil ich es ihnen aufgetragen habe".

Beamtenbunds-Chef Heesen lehnte ein Verbot des Kopftuchs im gesamten öffentlichen Dienst ab, wie es etwa in Berlin und Hessen geplant sei. "Das geht zu weit", sagte er in dem Interview. Im öffentlichen Dienst "treffen meist Erwachsene auf Erwachsene", die sich religiöser Einflüsse erwehren könnten. Das sei eine andere Situation als in der Schule. Dort jedoch sollten die Lehrerinnen ihre Kopftücher abnehmen müssen. Sie seien ein Symbol mit "Kampfattitüde", die auch auf Grund ihrer politischen Botschaft nicht mit dem Kreuz gleichzusetzen seien. Heesen kritisierte die Länder, sich nicht auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt zu haben. "Das muss die Kultusministerkonferenz leisten", sagte er.

Die nordrhein-westfälische Frauenministerin Birgit Fischer warnte vor der überhasteten Verabschiedung von Gesetzen gegen das Tragen von Kopftüchern in Schulen. In einem Beitrag für "Welt am Sonntag" nannte die SPD-Politikerin zuvor eine gründliche Auseinandersetzung über alle Aspekte der Integration und über das Verhältnis von Staat und Gesellschaft zum Islam notwendig. "Es wäre fatal, wenn am Ende ein Verbot stünde, das von Muslima und Muslimen als Signal von Ausgrenzung und Nichtanerkennung (miss-)verstanden würde", schrieb Fischer.

Nach einer Meldung der Berliner "Tageszeitung" (Montagausgabe) will die niedersächsische CDU/FDP-Landesregierung im Zuge der Kopftuchdebatte den Lehrkräften strittige politische Äußerungen im gesamten Schulbereich gesetzlich untersagen. Die Schulgesetzänderung, die das Landeskabinett am Dienstag auf den Weg bringen will, "beschränkt sich nicht auf die Frage des Tragens von Kopftüchern", heiße es in der Begründung des Gesetzentwurfs. Vielmehr sollen den Lehrern in der Schule auch alle politischen Bekundungen verboten werden, "die geeignet sind, den Schulfrieden zu gefährden oder zu stören".

Re: Kopftuch!? #49772
17/01/2004 18:37
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15.01.2004:
Duisburg: Neue Initiative muslimischer Frauen
Frau wehrt sich: Unterschriftenaktion und offener Brief an die SPD

Die Duisburger Initiative „Mein Kopftuch" ist ein neuer Zusammenschluss von Ärztinnen, Erzieherinnen, Hausfrauen, Studentinnen und Theologinnen. Die Frauen sind jeden Alters und jeder Gruppierung, die sich bewusst zum Islam bekennen und ihn praktizieren, ob mit oder ohne Kopftuch. Die Ziele der Initiative sind es : Den Muslimischen Frauen eine Stimme geben, Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit, den gleichberechtigten Dialog mit anderen Religionen zu führen und die aktive Teilnahme an der Gesellschaft. Sinn der Initiative ist es zu zeigen, dass muslimische Frauen mehr können, als nur „ein Tuch auf dem Kopf“ tragen. Das Motto: „Mit dem Tuch verschleiern wir unseren Kopf, nicht unser Gehirn“. Als Protest gegen die Äußerungen über das Tragen des Kopftuches der SPD-Parteiabgeordneten Frau Lale Akgün und das Vorhaben von Frankreich das Tragen von Kopftuch in Schulen und öffentlichen Ämter zu verbieten, hat die Initiative eine Unterschriftenaktion gestartet. Nach Angaben der Initiative sind in 14 Tagen bereits mehr als 10 000 Unterschriften gesammelt worden .Die Unterschriftenaktion geht noch weiter und die Unterschriften werden am gleichen Tage zur gleichen Zeit von verschieden Orten an die SPD Berlin ,Köln,und die Bundesregierung gefaxt.

Außerdem veröffentlicht die Initiative den folgenden offenen Brief an die SPD:

Sehr geehrte Damen und Herren der SPD,

Die Äußerungen Ihrer Parteiabgeordneten Frau Lale Akgün gegen das Tragen von Kopftüchern in Schulen und öffentlichen Einrichtungen in den verschiedensten Magazinen und Sendungen sind nicht zu überhören oder gar zu übersehen. Die neue Karriere ihrer Genossin als Medien-Liebling und Islam Expertin mag zwar Herrn Peter Scholl­-Latour Konkurrenz machen, uns hingegen beeindruckt sie nicht im Geringsten.

Die Tatsache, dass sie türkisch-muslimischer Herkunft ist, berechtigt sie noch lange nicht, sich als Sprachrohr der Muslime hinzustellen. Wir muslimischen Frauen weigern uns, sie als unsere Repräsentantin anzuerkennnen.Die Art und Weise, wie sie über muslimische Frauen spricht ist nicht nur erniedrigend sondern auch diskriminierend. Sie spricht uns jegliche Intelligenz ab und stellt uns als unmündige Wesen hin.

Unser Kopftuch ist nicht wie Sie behauptet ein Symbol der Unterdrückung und Benachteiligung. Im Gegenteil: Es erfordert eine große Portion Selbstbewusstsein und viel Mut, um in einer Gesellschaft, die Andersdenkende mit Ausgrenzung und Diskriminierung bestraft, zu seiner/ihrer Überzeugung zu stehen und sie auch äußerlich zu zeigen.Wenn sie auch nur die leiseste Spur eines Wissens über den Islam hätte, könnte sie nicht das „Kopftuch in die Moschee“ verbannen. Lange genug wurden mit solchen Phrasen das Kopftuch und damit die Frauen aus der Öffentlichkeit herausgehalten. Gerade Ihrer Partei sollte es doch ein Anliegen sein, die muslimischen Frauen aus den Moscheen herauszumotivieren und ihnen eine aktive Teilnahme am öffentlichen Leben zu ermöglichen. Als ehemalige Leiterin des Zentrums für Zuwanderung sollte Frau Akgün doch genauestens im Bilde sein über die Situation und Probleme der Migranten, die sie angeblich vertritt. Dem scheint nicht so, wenn man Ihre Äußerungen in den Medien betrachtet. Ihren Aufruf in der türkischen Zeitung „Hürriyet“ zu einer Unterschriftensammlung empfinden wir als eine Provokation. Frau Akgün scheint die Politik der Türkei hinsichtlich der Menschenrechtsverletzungen in Bezug auf Andersdenkende und -glaubende auch hier in Deutschland weiter führen zu wollen. Weiterhin möchten wir nur daran erinnern, dass die meisten muslimischen Arbeiter bei den Wahlen ihrer Partei ihre Stimmen gaben, weil sie in ihren sozialdemokratischen Ansätzen sich am besten vertreten fühlten. Mit Bedauern müssen wir nun feststellen, dass einige ihrer Abgeordneten in nichts den CDU und CSU-Vertretern nachstehen.

Hochachtungsvoll

Initiative „Mein Kopftuch“ Adresse: HDR, Am Flachsmarkt 12, 47051 Duisburg Web: www.meinkopftuch.org E-mail:info@meinkopftuch.org

Re: Kopftuch!? #49773
19/01/2004 19:35
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18.01.2004:
Berlin: "Schockartige Veränderungen"
Bundestagsvizepräsidentin Vollmer rügt Rau und polemisiert gegen muslimische Frauen

(dpa)Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer hat sich für ein Kopftuchverbot für Lehrerinnen in Deutschland ausgesprochen. Zugleich bemängelte die Grünen-Politikerin im «Tagesspiegel am Sonntag» die ihrer Ansicht nach zu langsame Reaktion auf die Islamisierung von Migranten in Deutschland. Vollmer kritisierte auch die Forderung von Bundespräsident Johannes Rau, Kopftuch und christliche Symbole gleich zu behandeln. «Wir waren vor allem zu blauäugig in Bezug auf die schockartige Veränderung der islamischen Alltagswelten. Die Veränderungen selbst in einigen Stadtteilen Berlins, wo man das Kopftuch immer häufiger sieht, haben wir als kulturelle Folklore abgetan», sagte Vollmer. Dabei handele «es sich um massive politisch-ideologische Veränderungen, die im Kopftuch ein Symbol finden - für die vollständige Unterstellung der Frau unter die Autorität des Mannes».

Zu Bundespräsident Rau sagte Vollmer: «Seine Äußerung hat zu Recht Unverständnis hervorgerufen, weil er keine Unterschiede macht. Wir wissen alle, dass wir es beispielsweise mit aggressiv fundamentalistischen christlichen Strömungen an unseren Schulen derzeit nicht zu tun haben.» Rau hatte in einem Interview kurz nach Weihnachten gesagt: «Wenn das Kopftuch gilt als Glaubensbekenntnis, als missionarische Textilie, dann muss das genauso gelten für die Mönchskutte, für den Kruzifix.»

Re: Kopftuch!? #49774
21/01/2004 22:55
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21.01.2004:
Lyon: "Vorstufen der Verfolgung in Europa"
Französisches Gericht: Islamisches Kopftuch ist Entlassungsgrund

(dpa)Frauen mit islamischem Kopftuch können in Frankreich von ihrem Arbeitgeber entlassen werden, auch wenn sie keinen direkten Kundenkontakt haben. Das Arbeitsgericht von Lyon hat am Mittwoch die Klage einer Muslimin gegen ihre Entlassung abgewiesen, die nicht auf ihre rituelle Kopfbedeckung verzichten wollte. Der Arbeitgeber habe das Recht, auf die Kleiderordnung des Unternehmens zu bestehen, befand das Gericht. Die 22 Jahre alte Klägerin Fatima Amrouche war im vergangenen Jahr als Telefonistin von der Gesellschaft Téléperformance eingestellt worden. Bereits nach zwei Monaten wurde ihr gekündigt, weil sie sich hartnäckig weigerte, ihr die Haare, Ohren und den Hals bedeckendes Tuch abzulegen oder wenigstens im Nacken zusammen zu binden. Amrouche zog daraufhin vor Gericht und verlangte ihre Wiedereinstellung und 5000 Euro Schadenersatz. Das Gericht bescheinigte ihr aber «eine starrköpfige Haltung» und wies die Klage ab.

Re: Kopftuch!? #49775
28/01/2004 07:24
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Mittwoch, 28. Januar 2004

Basel: Kein Problem mit dem Kopftuch
Wenig Verständnis für Kopftuchverbote an Schulen in Frankreich und Baden-Württemberg

BASEL. Ein Kopftuchverbot kommt an Basels Schulen nicht in Frage. Während das Thema in Frankreich die Gemüter erhitzt und Baden-Württemberg am Gesetzentwurf über ein Kopftuchverbot für Lehrerinnen laboriert, plädiert das Basler Erziehungsdepartement für Gelassenheit gegenüber religiöser Symbolik an den Schulen. "Wir wollen Probleme dort lösen, wo sie entstehen, nicht in der Bildungszentrale", sagt Hans Georg Signer, Chef des kantonalen Schulressorts.

Die baden-württembergische Debatte um ein Kopftuchverbot für Lehrerinnen wurde in Basel bislang kaum wahrgenommen. Signer wundert das wenig: Er fühle sich bei dieser Art der Bevormundung von Pädagogen "an den Radikalenerlass der 70er-Jahre" erinnert. "Die Deutschen wollen wohl nichts falsch machen und glauben daher an die Kraft ihrer Gesetze", meint Signer. Schweizer Bildungsbehörden seien in dieser Hinsicht "etwas furchtloser" - und dadurch auch beweglicher.

Im Bemühen um die Integration muslimischer Kinder hält Signer eine staatlich vorgeschriebene Kleiderordnung für kontraproduktiv. Die Basler Schulbehörde beruft sich auf die eidgenössische Verfassung. Das Grundrecht auf Glaubensfreiheit dürfe nur eingeschränkt werden, wenn das im öffentlichen Interesse liege. "Und wenn eine 14-Jährige im Unterricht ein Kopftuch trägt, sehe ich kein öffentliches Interesse, das dem Mädchen zu verbieten", stellt Signer klar. Jedenfalls nicht in Basel.

Dort sind Kopftücher ohnehin die Ausnahme. Rund 3000 von 17 000 Jugendlichen an den allgemein bildenden Schulen gehören dem Islam an, unter ihnen rund 1000 Aleviten, die den Brauch, das weibliche Haupthaar zu verbergen, nicht kennen. Wenn es an den Schulen, die mit rund 40 Prozent einen hohen Ausländeranteil verkraften, zu Spannungen auf dem Pausenhof kommt, mag es um Rivalitäten zwischen ethnischen Jugendgruppen gehen - um ein Kopftuch ging es laut Signer noch nie.

Re: Kopftuch!? #49776
28/01/2004 09:15
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Ich finde es interessant wie in den verschiedenen Ländern / Städten dies aufgefasst wird.

Hier auch noch ein Bericht dazu:
Politischer Ritualismus

Zur Grammatik des Streites um das islamische Kopftuch

VON FRANZ MACIEJEWSKI

Der Streit um die politisch korrekte Kleiderordnung, den sich das alte Europa seit vielen Jahren leistet, ist dabei zu eskalieren. Als Prinzipienstreit gewinnt er die Kontur eines in der Nussschale ausgefochtenen "Kampfes der Kulturen". Pierre Bourdieu hatte schon zu Beginn der Kopftuch-Affäre die Vermutung ausgesprochen, hier werde auf einem Nebenkriegsschauplatz die für die westlichen Staaten zentrale Frage nach dem Zugehörigkeitsverhältnis muslimischer Staatsbürger verhandelt: "Indem die ewigen Meinungsmacher auf dieses banale Ereignis ihre riesigen Begriffe projizieren - Laizismus, Freiheit, Emanzipation der Frauen - , haben sie nur wieder ihre uneingestandene Meinung in Sachen Immigration zum Besten gegeben" - nämlich: Dass das Angebot der Einschließung nur zum Preis der Unterwerfung zu haben ist. Liest man die großen Worte der symbolischen Politik unserer Tage unter diesem Aspekt, wird unversehens die Gestalt eines vormodernen politischen Ritualismus sichtbar.

Wie jedes Symbol so hat auch das islamische Kopftuch einen unmittelbaren und einen weiterführenden Sinn. Das Anlegen des Schleiers verhüllt mit den Haaren partiell die Reize einer Frau und entzieht damit dem Spiel der Geschlechter ein Stück Sinnlichkeit. Ob dies einseitig zu Lasten der Frau geht und damit den Grundsatz der Gleichheit der Geschlechter verletzt oder dem Geschlechterverhältnis insgesamt zugute kommt, ist nicht zu entscheiden. Ebenso strittig ist der Rekurs auf den Koran und damit die Frage, ob die Bedeckung ein unhintergehbares religiöses Gebot darstellt. Was für die eine islamische Schülerin oder Lehrerin kaum mehr als ein modisches Accessoires sein mag, kann für die andere eine kulturelle Gewohnheit bedeuten, für die dritte die Erfüllung einer religiösen Pflicht - und für die vierte eine Zumutung, der man/frau sich zu entziehen versucht. Zwischen Banalität und Hoheit, Schönheit und Schrecken changierend, zeigt das im Kopftuchstreit angehäufte symbolische Kapital vor allem eines: Vieldeutigkeit.

Wie ist dem gegenüber die entschieden eindeutige Zuschreibung seitens der Kopftuch-Gegner zu erklären? Am feministischen Angriff, wie er etwa im französischen Frauenmagazin Elle mittels einer Petition von Stars der Kulturszene (unter ihnen Emmanuelle Béart, Jane Birkin, Isabelle Huppert) vorgetragen wurde, lässt sich zunächst die verschwiegene Selbstreferenz sichtbar machen. Der auf die islamischen Geschlechtsgenossinnen gerichtete Zeigefinger vermag die auf den eigenen Körper weisenden Finger nicht vergessen zu machen: Die Unterzeichnerinnen symbolisieren ja ihrerseits die schamlos zur Schau gestellte Nacktheit der Frau - genaues Gegenbild zur inkriminierten Verborgenheit. Ganz im Sinne des Diktums von Claude Levi-Strauss, wonach sich in kulturellen Dingen vor allem die Unterschiede ähneln (und nicht die Ähnlichkeiten), lässt diese Einblendung mit einem Schlag die Verwandtschaft der so gegenläufigen Positionen erahnen.

Der naive Einspruch der weiblichen Stars, die der Zurichtung ihrer eigenen Körper für den männlichen Blick nicht inne sind, zeigt, wie sehr deren Handeln dem Bannkreis patriarchaler Macht, an die sie die Musliminnen verloren glauben, selber noch verhaftet ist. Wenn es sich aber so verhält, dann gilt die Empörung nicht allein einem inakzeptablen zivilisatorischen Gefälle; sie scheint sich auch aus dem Unbehagen an der eigenen Kultur zu speisen.

Auch die Politiker bezahlen mit dem in Sachen Kopftuch anfallenden symbolischen Kapital ihre eigenen Schulden. Allerdings betreiben sie die "Tyrannei der Gleichmacherei" (Adorno) mit anderen Mitteln. Der französische Präsident Chirac hat sich hier am weitesten vorgewagt und ausgesprochen. In einer Rede vor Schülern des französischen Gymnasiums in Tunis gab er der Sprachregelung von der "öffentlichen Zurschaustellung religiöser Symbole" eine bemerkenswerte Drehung: Frankreich habe sich "gewissermaßen angegriffen gefühlt. In unseren öffentlichen Schulen wirkt das Tragen des Kopftuches als Aggression".

Begleitende Feindphantasien

Johannes Rau hat, erst recht mit seiner jüngsten Attacke, mit der er seine Kritiker attackiert hat, auf die Konsequenzen eines Sprachgebrauches aufmerksam gemacht, mit dem auf eklatante Weise der Gleichheitsgrundsatz der Religionen verletzt wird. Während Kreuz und Kippa die tragende Person lediglich als christlich oder jüdisch ausweisen, verwandelt das Kopftuch ihre Trägerin (in den Augen der Befürworter eines Kopftuchverbotes) in eine militante Gotteskämpferin. Ohne Ansehen der Person wird so eine Gruppe von Staatsbürgerinnen einem Generalverdacht unterstellt. Ein singulärer Vorgang, der ohne begleitende Feindphantasien kaum erklärbar ist.

Was ist das für ein kultureller Raum, in dem eine signifikante Geste die Macht hat zu bewirken, was sie symbolisch darstellt? Welche Sprachprozessordnung kennt den Tatbestand einer Geltung ohne Bedeutung? Ohne Zweifel gilt dies für die Ordnung der Rituale. Die besondere Leistung eines Rituals besteht gerade darin, dass es seine Wirkung unabhängig davon erzielt, was die Beteiligten im Vollzug dabei empfinden - solange es nur korrekt vollzogen wird. Der performative Akt ist von der Intention weitgehend unabhängig. Könnte es sein, dass die Protagonisten einer Verwerfung des Kopftuches die in Rede stehende Handlung (das Tragen des Schleiers) in vergleichbarer Weise nicht als individuelle Alltaghandlung, sondern als rituellen Vollzug einer sakralen Handlung begreifen? Dafür spricht, dass sie allein an Gebärde und Geste interessiert sind, als sei mit der Körpersprache alles gesagt. Tatsächlich avanciert im klassischen Ritual der Körper zum Hauptträger kulturellen Sinns, weil er verlässlicher als der Geist archiviert. "Alle sozialen Gruppen", heißt es bei Bourdieu, "vertrauen ihr kostbarstes Vermächtnis dem Körper an, der wie ein Gedächtnis behandelt wird."

Ritualgeschichtlich bedeutet die Dominanz der Gebärde gegenüber dem Geist nicht das letzte Wort. So wurde durch die Reformation, also im Kontext konfessioneller Spaltung, ein Ritualdiskurs in Gang gebracht, der gegenüber dem Konformismus der Buchstabentreue den Vorrang der Intention der Handelnden betont. Die liturgische Ordnung der Rituale mit dem Anspruch auf authentische Gesten zu versöhnen, ist, wie etwa ein Blick auf die Gedenkrituale des Holocaust zeigt, ein Problem unserer Zeit, auf das die Forschung u.a. mit der Betonung dynamischer und innovativer Momente ritueller Prozesse antwortet. Dagegen ist der politische Ritualismus, wie er im Kopftuchstreit aufblitzt, konservativ, weil er sich einer vormodernen Formensprache bedient.

Zeugen einer Ritualerfindung

Aus der Sicht der Ritualtheorie lautet der Befund: Das Verständnis des Symbols Kopftuch als einer aggressiven Handlung folgt dem Muster der Decodierung einer rituellen Geste. Das Tragen des Kopftuches wird als rituelle Abbreviatur gelesen, das heißt als Kurzform einer längeren Handlungssequenz. Es ist, als würden die Musliminnen unterschiedslos ein Schema erfüllen, nämlich mit dem Tragen des Kopftuches einen religiösen Akt "rite" (ordnungsgemäß) befolgen und so wieder und wieder das Ritual der Unterwerfung unter die Scharia (dem islamischen Gesetz) in Szene setzen.

Das Ritual wird weder im Realen noch im Symbolischen so aufgeführt; tatsächlich findet es auf dem Feld des Imaginären statt. Sind wir Zeugen einer Ritualerfindung? In einem eminent dialektischen Sinne trifft dies zu. Die Einrede von der verwerflichen, rituell nur gebändigten Gewalttat der Kopftuchträgerinnen (die unverhohlen die offene Gewalt der Selbstmordattentäterinnen Palästinas und Tschetscheniens zitiert) steht ja im Dienste der Einsetzung eines eigenen Rituals seitens der westlichen Politik. Mit der Vorbereitung eines Gesetzes, welches das Tragen des Kopftuches verbieten soll, antwortet der Souverän auf die Unbotmäßigkeit der muslimischen Frauen seinerseits mit dem Begehren nach der rituellen Bändigung ihrer Körper. Dieses etwas andere Unterwerfungsritual arbeitet mit der gleichen fetischistischen Vorstellung von Gruppenzugehörigkeit wie das imaginierte der Gegenseite; und es bedient sich derselben Mittel performativer Magie, dem Zauber von Repetition, Rigidität und Stereotypisierung.

Solange sich der politische Ritualismus in der Sphäre des Imaginären bewegt, ähnelt er der Art einer erlernten Hilflosigkeit: er setzt sich hinter dem Rücken der Individuen durch. Als Gesetz, in dem sich die Formel einer Geltung ohne Bedeutung erneuert, wird er bewusstseinspflichtig. Das Feld, in dem er zu sich kommt und seine rituell erlaubte Gewalt entbindet, ist die Domäne des Politischen. Giorgio Agamben hat gesehen, dass dessen Wirklichkeit nur im Ausnahmezustand durchschlägt: "Denn das Leben unter einem Gesetz, das gilt ohne zu bedeuten, gleicht dem Leben im Ausnahmezustand, in dem die unschuldigste Geste und die kleinste Vergesslichkeit die extremsten Konsequenzen haben können."

Fixiert auf den Prägestock der Nationalstaatsbildung, wiederholen die Machthaber in Paris und Berlin die frühe Gewalttat der Unterwerfung der Untertanen, jenes Gründungsereignis des sub-jacere, das die Individuen erst zu nationalen Subjekten macht. Das Einsetzungsritual der symbolischen Entschleierung einer Muslimin, das dieser ein trügerisches Entree für den öffentlichen Raum verspricht, setzt die Suche nach einem Kompromiss fort: Wie lässt sich etwas von dem retten, das es gar nicht gab und dessen Verlust dennoch unerträglich ist? (den homogenen Nationalstaat, das christliche Abendland). In einem doppelten Sinne ist der Streit um den Schleier eine Don Quichotterie: ein Kampf am untauglichenen Objekt für ein nie erreichbares Ziel.

Der Autor ist Mitarbeiter des Sonderforschungsbereiches Ritualdynamik an der Universität Heidelberg.

http://www.fr-aktuell.de/ressorts/kultur_und_medien/feuilleton/?cnt=376173

Re: Kopftuch!? #49777
28/01/2004 15:54
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hallo,
habe mir alle postings durchgelesen, ich weiß nicht, ob kopftuch tragen wirklich im koran steht, aber ich finde, wenn es jemand tragen will, dann soll er es ruhig tun, ich würde niemals eines tragen, außer ich gehe in eine moschee, denn das ist einfach anerkennung der religion gegenüber, aber ich würde nur aus eigener überzeugung ein kopftuch tragen, nicht für einen mann oder für sonstwen.

Re: Kopftuch!? #49778
01/02/2004 19:28
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Die Österreichische Journalistin Elfriede Hammerl hatte in ihrer Kolumne im Heft 50/2003 der österreichischen Wochenzeitschrift „Profil“ geschrieben:

„... Wenn LaizistInnen, Feministinnen - frustriert oder nicht - und Religionsmodernisiererlnnen tatsächlich die Feindbilder der KopftuchbefürworterInnen sind, dann bin ich doch etwas beunruhigt. Nicht, weil ich den Islam fürchte - den Islamismus aber sehr wohl.“

und erhielt dazu von Ilkim Erdost per e-mail diesen Leserbrief:

„Als angesprochene Muslimin nehme ich es persönlich, wenn von Frauen der islamischen Glaubensgemeinschaft Osterreichs das Tragen eines Kopftuches als „normale" und folgerichtige Ausübung des Islams dargestellt wird. Das ist es nicht! Im Koran ist vorgeschrieben, während ritueller Handlungen, wie zum Beispiel dem Gebet, Haare, Schultern, Arme und Beine der Frau zu bedecken. Aus einem 500 Jahre alten Text jedoch Regeln abzuleiten, wonach Frauen sich ebenso in allen öffentlichen Lebenssituationen zu verhüllen haben, kann nur als Fundamentalismus bezeichnet werden. Das Tragen des Kopftuches im 21. Jahrhundert in Europa entspricht einer fundamentalistischen Religionsauslegung, und dem ist keine Präsenz im öffentlichen Sektor einzuräumen. Wenn das als Ausgrenzung einer ganzen Glaubensgemeinschaft hochstilisiert wird, ist der Populismus leicht zu erkennen.”

Re: Kopftuch!? #49779
04/02/2004 10:29
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Ich war mir bisher nicht sicher, aber gestern hörte ich im Beitrag "Nix deutsch" auf Arte (s. TV-Tipps) die Bestätigung:
In der Türkei gibt es schon lange in den Schulen ein Kopftuchverbot.

Re: Kopftuch!? #49780
04/02/2004 12:21
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Die Diskussion über das Kopftuch ist wirklich anstrengend!
Es besteht ein Konsens (Idjma`) zwischen allen Gelehrten des Islams, dass die Kleiderordnug für die Frau (z.B. Kopftuch) eine Pflicht ist. Über diese Sachen diskuitert man unter den islamischen Gelehrten gar nicht weil sie trivial ist. Man diskutiert eher darüber ob es für eine muslimische Frau Pflicht ist das Gesicht zu verschleiern, da gibt es keinen Konsens.
Wenn nun Pseudogelehrte wie Murad Hofmann und seinesgleichen daherkommen und behaupten das Kopftuch wäre gar nicht Pflicht oder gar nur zu tragen sei bei Gottesdiensten, was kein einziger Gelehrter je gesagt hat, dann ist das kein islamisches Urteil und auch nicht für Interreligiöse Angelegenheiten zu verwenden. Denn Murad Hofmann kann nicht einmal die Sure Al-Fatihah richtig lesen, vom Verstehen mal ganz abgesehen.
Deswegen wäre es doch sehr nett von allen Menschen wenn sie über das Kopftuch diskutieren und nicht Zitate von Pseudogelehrte bringen sondern von richtigen islamsischen Gelehrten. Man geht doch nicht zu einem Architekten wenn man Magenschmerzen hat.
Wenn man sich die Biografien derjeniger anschaut die das Kopftuch relativieren, dann sind es solche die vor einigen Jahren in den Islam kamen und denken sie könnten darüber diskutieren oder sie haben Philosophie studiert und denken damit ist man ein Islamwissenschaftler geworden.
Zurück zum eigentlichen Thema:
Wenn die Länder das Kopftuch verbieten muss man die Frage stellen ob es noch eine Religionsfreiheit gibt. Alice Schwarzer & Co. die im Kopftuch nur die islamische Revolution Khumainies sehen behaupten mit dem Kopftuch würde die Person zu solch einer Revolution aufrufen. Das stimmt nicht. Es mag sein, dass einige dies gerne so hätten, eine islamische Revolution, allerdings ist das eine Minderheit. Als Lehrerin hat die Mislimin die Aufgabe Wissen zu vermitteln bzw. zu erziehen. Und egal wie neutral eine Person sein will so muss sie ein Menschenbild haben. Deswegen ist das Neutralitätsgebot einfach nur quatsch. Denn wenn eine Lehrerin kein Kopftuch trägt so vermittelt sie eine bstimmte Weltanschauung. Kinder oder Jugendliche zu beschränken nur eine Weltanschuung mitzubekommen wöre sehr schlecht, denn sie könnten sich frei entscheiden.
Gäbe es allerdings in der Schule verschiedene Sichtweisen, unter anderem die islamsiche, würde das den Kindern und Jugendlichen in ihrer Kenntnis über die Kulturen viel mehr Helfen. Dass eine Lehrerin ein Kopftuch trägt bedeutet noch lange nicht, dass alle anderen Schülerinnen das genauso tun.
Außerdem muss befürchtet werden, dass sich die Schere zwischen den Muslimen und den Nichtmuslimen weiter öffnen wird und dies für Zusammenleben in dieser Gesellschaft gar nicht gut.

Re: Kopftuch!? #49781
04/02/2004 12:25
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ich meinte: sie können sich nicht frei entscheiden

Re: Kopftuch!? #49782
04/02/2004 12:47
04/02/2004 12:47

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oh, die Stimme ist wieder da...war ja lange abgetaucht...
[Boah!]

Re: Kopftuch!? #49783
04/02/2004 12:49
04/02/2004 12:49

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Zitat:
Wenn die Länder das Kopftuch verbieten muss man die Frage stellen ob es noch eine Religionsfreiheit gibt
schlage vor, das mal mit Politikern in der Türkei oder in Tunesien zu diskutieren! Bin gespannt, was dabei rauskommt!

Re: Kopftuch!? #49784
04/02/2004 12:52
04/02/2004 12:52

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Zitat:
Denn wenn eine Lehrerin kein Kopftuch trägt so vermittelt sie eine bstimmte Weltanschauung. Kinder oder Jugendliche zu beschränken nur eine Weltanschuung mitzubekommen wöre sehr schlecht, denn sie könnten sich frei entscheiden.

Aha...ein Moslem wie voice fordert Toleranz...man lernt doch nie aus...wollte er doch vor einiger Zeit Kinder noch zum Gebet prügeln!

Re: Kopftuch!? #49785
04/02/2004 12:53
04/02/2004 12:53

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Zitat:
Außerdem muss befürchtet werden, dass sich die Schere zwischen den Muslimen und den Nichtmuslimen weiter öffnen wird und dies für Zusammenleben in dieser Gesellschaft gar nicht gut.
Aha, und da müssen sich asuschließlich die Nicht-Muslime drum kümmern, dass die Schere sich schließt... [Durcheinander]

Re: Kopftuch!? #49786
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Ja, ja, wie sagte der nette türkische Herr gestern in der Sendung auf ARTE: "Deutschland ist das islamischste Land, das ich kenne!" oder so ähnlich. Da hat er wohl Recht.

Re: Kopftuch!? #49787
05/02/2004 01:56
05/02/2004 01:56

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Ja, da muss die Schule geschächtetes Fleisch ranschaffen...
[Breites Grinsen] [Winken]
Leider hat diese Sendung gestern meine Ablehnung gegenüber dem Kopftuch und manchen Gepflogenheiten nicht gerade verkleinert.... [Wütend]

Re: Kopftuch!? #49788
04/03/2004 09:50
04/03/2004 09:50

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Artikel URL: http://de.news.yahoo.com/040303/286/3wwrk.html

Mittwoch 3. März 2004, 23:05 Uhr
Französisches Parlament beschließt Verbot religiöser Symbole

Paris (AFP) - Das französische Parlament hat das umstrittene Verbot religiöser Symbole an Schulen abschließend mit breiter Mehrheit beschlossen. Nach der Nationalversammlung billigte am Mittwochabend auch die zweite Parlamentskammer, der Senat, das von Präsident Jacques Chirac angeregte Gesetz mit 276 zu 20 Stimmen. Am 10. Februar hatte die Nationalversammlung die Weichen für das Verbot gestellt. Das Vorhaben der konservativen Regierung sieht vor, neben Kopftüchern als islamisches Symbol auch große Kreuze oder jüdische Kippas aus staatlichen Schulen zu verbannen. Das Verbot soll zunächst nur im Schuljahr 2004/2005 gelten und dann auf Wunsch der Sozialisten überprüft werden.

Premierminister Jean-Pierre Raffarin bekräftigte, das Gesetz richte sich nicht gegen die Religionen, sondern solle ein "starkes und schnelles Signal" aussenden. Die Vision seiner Regierung der Trennung von Staat und Religion respektiere das Recht auf freie Ausübung der Religion. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass im Innern staatlicher Schulen die Gesetze der Republik respektiert würden.

Re: Kopftuch!? #49789
05/03/2004 01:11
05/03/2004 01:11

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finde ich gut...so pragmatisch und einfach kann's sein....
aber in D. wird darüber ein jahrzehntelanges Geheddel gemacht werden....

Re: Kopftuch!? #49790
04/03/2004 14:02
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so wie bei allem, die Deutschen lieben es Geheddel zu machen

Re: Kopftuch!? #49791
04/03/2004 15:02
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'tschulljung: Ist "Geheddel" Berliner Dialekt? Sowat wie Jetue, nehm' ick ma an? Nie jehört! Könnta mia ma uffkläan?

Birgit

Re: Kopftuch!? #49792
04/03/2004 15:24
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keen Problem, jenau richtich, Jetue kann man och dazu sagn. [Breites Grinsen]
Obwohl es kein richtiges Ur-Berliner Wort ist, aber wir stellen gerne selber Wörter her, wa Katja [Breites Grinsen]

Re: Kopftuch!? #49793
04/03/2004 15:42
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Danke [Breites Grinsen] !

Re: Kopftuch!? #49794
04/03/2004 21:16
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Ja, Jetue is ooch jut..kannst ooch "Jeweese" sajen....
[Breites Grinsen] [Ha!]

Re: Kopftuch!? #49795
04/03/2004 21:48
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oder jehabe

gern geschehen, Birgit!!

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