Hallo!
Ich bin gerade neu indas Forum eingestiegen
bin mir sicher Ihr könnt mir irgendwie weiterhelfen.
Ich habe eine kleine Tochter von 2 Jahren und wie das so ist möchte natürlich Ihr tunesischer Papa,
daß unsere Süße möglichst in seinem Glauben erzogen wird. Er ist nicht streng gläubig aber es wäre schön und auf jeden Fall auch in meinem Sinne wenn sie vielleicht eine Koranschule besuchen würde ( nicht jetzt aber wenn sie ein bißchen größer ist.)
Kennt sich jemand von Euch aus? ( Ich möchte aber nicht, daß sie von kleinen Extremisten umgeben ist und nachher ihren Vater in den heiligen Krieg schicken will!!)

Oder meint Ihr man sollte das selber in deie Hand nehmen und wir als Eltern sollten uns alleine um die religiöse Erziehung kümmern?

Hallo und Herzlich Willkommen hier bei uns.

Ich würde die erziehung als Eltern in diesen Sachen übernehmen denn so kann man einschätzen wie intensiv sie erzogen werden soll und in welchen Dingen.
Später kann sie dann immer noch selbst entscheiden ob sie eine Koranschule besuchen möchte oder nicht, denn ich würde es dem Kind dann shcon selbst überlassen. Ich würde ihr auch beide Religionen also die der Mutter und die des Vaters erklären, so hat sie von beiden etwas.

Claudia

Ich bin auch der Meinung von Claudia. Ausserdem ist die Gefahr, dass sie von radikalen Muslimen umgebn wird ziemlich groß, besonders in D. Deswegen wäre es sinnvoll, wenn der Papa selbst die Arbeit übernimmt, damit nichts falsch läuft. Übrigens gehen in TN nur die wenigsten Kinder zur Koranschule, es ist gar nicht mehr verbreitet.

Ich finde auch das die Koranschule viel zu hart und ernst ist für die Kinder, und vorallem für Kinder die Eltern aus verschiedenen Religionen haben.

Wie sieht dies denn dein mann, welche Koranschule würde bei euch denn in Frage kommen hier in D?

Claudia

Hallo Ihr!
Eigentlich fände ich das auch ganz gut wenn das ihr Vater übernehmen würde (und das hat er auch vor) aber der Haken daran ist, daß er momentan dort lebt (aus beruflichen Gründen) und ich mit der kleinen Maus hier... Ursprünglich habe ich das Thema nicht sehr verkniffen gesehen denn im Grunde haben sowohl die Christen als auch Moslems ja die gleichen Grundlagen.Ich denke schon , daß auch ich ihr diese Grundlagen vermitteln kann. Stellt Euch aber nicht vor, daß ich sehr religiös bin; mir ist es aber sehr wichtig, daß sie an etwas glaubt. Ich habe nur versucht etwas meinen Mann damit zu trösten, daß ich wenigstens versuche etwas über Koranschulen o.ä. in Deutschland herauszufinden. Wenn er jedoch erfährt, daß es dort so streng zugeht wird er selber sicher ganz schnell Abstand davon nehmen und sein Binti selbst mit den Gepflogenheiten seines Glaubens vertraut machen.
Bislemma

Hi Noussa

Zitat:

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Grunde haben sowohl die Christen als auch Moslems ja die gleichen Grundlagen.Ich denke schon , daß auch ich ihr diese Grundlagen vermitteln kann.

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Sicher sind die Grundlage gleich, das weißt Du, aber nicht die Koranschule!!!!
Wieso erziehst Du dein Kind nicht in der europäischen Kultur, Du mußt an die Zukunft Deines Kindes denken, und die hat es besser in Europa.
Da würde ich mich auf keinen Kompromiss einlassen, DU bist für die bestmögliche Erziehung Deines Kindes verantwortlich!!!!!

Sei da bloß vorsichtig, die Koranschulen sind radikal,und damit die auch genug neue Schüler bekommen, wird der Schule gleich in Sportverein angegliedert.
Die Eltern bekommen einen unbedarften Jungen leichter in den Sportverein, als in eine Koranschule, und schon sind sie in den Fängen.

liebe grüße anne

Hallo Noussa,

Zitat:

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Er ist nicht streng gläubig aber es wäre schön und auf jeden Fall auch in meinem Sinne wenn sie vielleicht eine Koranschule besuchen würde

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Zitat:

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Stellt Euch aber nicht vor, daß ich sehr religiös bin ; mir ist es aber sehr wichtig, daß sie an etwas glaubt.

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Warum dann eine Koranschule? Wenn ihr beide nicht "streng" gläubig seit und jeder einen anderen Glauben hat, dann könnt ihr doch dem Kind eure christlichen und islamischen Werte und Grundlagen vermitteln! Ob und an was sie später glauben wird, entscheidet sie sowieso selber.

Alexandra genau so ist es und sollte es auch sein.
Einem Kind einen glauben aufzwengen bringt oft das Gegenteil, vorallem wenn die Eltern nicht streng gläubig sind.

Claudia

hallo noussa,

seit ihr jetzt zu einem Ergebnis gekommen mit der religiösen Erziehung eurer Tochter? *neugier*

Meine Schwester und ihr Mann werden versuchen
ihrer Tochter die Religionen näher zu bringen,
sie ist gerade 5 Monate. Sie soll später selber
entscheiden, welchen Weg sie einschlägt!

Gruß Sandra

Hallo Noussa,

ich muss mich hier einmischen, denn ich sehe, dass wenige sich mit den sogenannten "Koranschulen" auskennen. Ich würde sagen, Koranschule ist nicht gleich Koranschule. In einigen Moscheen gibt es Schulen für Kinder, wo sie halt in erster Linie die arabische Sprache lernen können. Dabei werden sicherlich auch die Grundlagen der Religion vermittelt. Ich kenne hier eine Schule in Stuttgart, die vom Staat unterstützt wird. Es wird gelehrt genau oder sehr ähnlich wie in den Deutschen Schulen. Sogar nehmen die Kinder auch an Festen teil, mit einigen Lieder oder ein Stückschen Theater. So was würde ich eventuell empfehlen, wenn die Eltern keine Zeit haben, dem Kind einiges selber beizubringen.

Wenn das Dich interessieren würde, dann such in Deiner Nähe eine Schule, die vom Staat unterstützt wird. Ich würde nicht sagen, dass alle anderen Schulen schlecht sind; aber somit hast Du zumindest Deine Ruhe und gehst ganz sicher vor. Guck Dir auf jeden Fall das Programm an, das gelehrt wird. Ein Kind sollte -meiner Meinung nach- von allem ein bisschen was lernen.

Grüsse,
Foued

Hallo Noussa,

ist Deine Tochter wirklich 2 Jahre alt? Das ist aber noch zu jung. In den Koranschulen werden NORMALERWEISE die Kinder erst ab 6 Jahren aufgenommen.

Ich will jetzt folgende Frage beantworten: Warum Koranschulen hier im Gegensatz zu Tunesien wichtig sind??? Na, weil in den tunesischen Schulen sowohl die arabische Sprache als die Religion gelehrt wird, deshalb braucht man nicht sein Kind in eine Koranschule zu schicken. Im Gegensatz zu hier lernen viele Kinder, die einen arabischen Elternteil haben, nicht Mal die arabische Sprache, oder wenn schon dann das Reden, dann nicht das Schreiben. Dafür waren die Koranschulen ausgedacht. Einige Versuche sind misslungen, und andere waren halt besser.

Gruss,
Foued

P.S. Ach so! Und damit Annet zufrieden wird, da gibt es in der Schule, die ich zitiert habe, keine Sportarten und keine Verpflichtungen.

wie soll denn ein Kind von allen Seiten ein bisschen sehen und kennenlernen, wenn es in eine Koranschule geschickt wird? Wenn dort Islam gelehrt werden soll (und deshalb schickt man sie ja da hin), dann wird ihm ja explizit beigebracht, dass alles andere Sünde ist und es nur den einen richtigen Weg gibt.
Wie soll denn ein 6jähriges Kind in der Lage sein, das alles für sich in den richtigen Kontext einzuordnen?
Komisch: ob die Kinder, die mit ihren deutschen Müttern in Tunesien leben wohl auch das Angebot vom tunesischen Staat bekommen, christlichen Unterricht zu erhalten?

Das ist kein Angebot vom Deutschen Staat, sondern von der Moschee. Der Unterricht gab es schon seit "Ewigkeit", und nun ist er halt mit dem Staat koordiniert worden; und es läuft jetzt auch besser.

Ausserdem ist das kein Zwang: Wer nicht will, soll auch nicht! Jeder soll sein Kind erziehen, wie er halt will. Ich habe nur auf die Frage geantwortet, und einige frühere Beiträge korrigiert.

Ausserdem gibt es auch hier ein Fach, das Religion heisst, oder? Da wird es eher das Christentum gelehrt (mit einigen weiteren Erwähnungen, weiss ich schon) ... Auf beide Wege bekommt das Kind auch ein bisschen von allem.

Ausserdem soll es den Eltern in erster Linie klar sein, was sie dem Kind anbieten wollen, und dementsprechend handeln. Entweder soll er Christ oder Moslem aufwachsen, oder von jedem ein bisschen, oder halt keine Religion bekommen, und sich später entscheiden soll, falls es sich überhaupt entscheiden wird...

P.S. Wenn wir mit Gleichberechtigung oder gegenseitige Schuldzuweisungen anfangen würden, wird das NIE enden. Lassen wir das Mal lieber zur Seite, OK?

Für Christen in Tunesien sollte die Kirche den Unterricht anbieten. Ich habe Mal eine Tunesierin in Sfax kennengelernt, die sagte Mir, dass sie oft mit Christen und Juden Samstags und Sonntags in die Kirche geht. Sie ist befreundet mit denen. Sie hilft auch dort gerne. Ob dort ein Unterricht angeboten wird, muss man fragen. Aber ich glaube zu wissen, dass es kein Zwang im Glauben in Tunesien gibt, und dass Andersgläubige nicht schlecht behandelt werden. Auch in anderen arabischen Staaten gibt es interessante Beispiele, wie Syrien, Ägypten und vieles noch. In Ägypten wird sogar -laut meiner Kenntnisse- die drei-tägige Orthodoxen-Feier (Weihnachten in Januar, glaube ich) LIFE übertragen. In Marrokko war der vertraute Finanzberater des Königs ein Jude, und es ist OK so; und keiner hat daraus eine Gefahr für die "Demokratie" oder sonstwas gesehen. Das nur zwischendurch.

Ich will mit diesen Erwähnungen nichts erreichen. Ich weiss, dass Du Mir noch mehr Beispiele bringen kannst, deshalb habe ich gesagt, dass dies sinnlos wäre. Wir sollten lieber unsere Gemeinsamkeiten zum Ausdruck bringen. Lassen wir also den Vergleich lieber zur Seite!

Hallo,

... und noch was, damit es immer klarer wird: Die Schule wird -laut meiner Kenntnisse- nicht vom Staat finanziert. Sie wird zum Teil von den Eltern finanziert (Unterrichtgebühren), und zum anderen Teil von der Moschee. Der Deutsche Staat gab immerhin einige Hilfen in Form von Stühlen und Tischen, die dem Schulstandard entsprechen, damit sich die Kinder auch wohl fühlen.
Zu dieser Schule muss das Kind nicht ab 6 Jahre. Das ist nur das Mindestalter. Einige "Kinder" kommen sogar mit 12 Jahren oder mehr zum Unterricht. Ich habe sogar einen kennengelernt, der mit 17 oder 18 aufgenommen wurde, und konnte noch kein Arabisch sprechen.

Gruss,
Foued

P.S. Ich finde, dass diese Art von Koordination begrüßt werden soll. Man will doch, dass die Muslime sich möglichst integrieren, oder? Und dann wird gleich nach jedem Versuch wieder Kritik ausgeübt! Und folgenden Satz nehme ich auch noch von einer Deutsche Frau (war auf in Tunesien lebende Deutschen gemeint): Integration heisst nicht Anpassung!

jetzt komm'mal wieder runter.
Bist du zum Missionieren hier?
Ich bleibe dabei: Erziehung in Koranschule ist kontraproduktiv für Offenheit gegenüber allen Religionen.

Bismillah!
Entschuldigt Leute, dass ich mich nicht mehr gemeldet habe, allerdings habe ich nicht viel Zeit momentean. Ich werde aber bald wieder bereit sein mir hier den Kopf zu zerbrechen
Etwas Zeit für die gestellte Frage habe ich aber:
Ich empfehle euch eurer Tochter Arabisch bei zu bringen. Denn das ist der Schlüssel zum Erfolg. Konzentriert euch auf die Sprache. Natürlich wäre es gut ihr bringt ihr noch das beten etc. bei aber das ist eure Sache. Ich möchte aber euch wirklich ans Herz legen eurer Tochter Arabisch beizubringen. Das kann nur Vorteile haben. Sie kann dann islamische Literatur aus erster Hand entnehmen. Ob es ihr dann gefällt oder nicht bleibt ihre Sache.
Dann wollte ich euch noch an eine Aussage des Propheten erinnern. Er sagte: Wer drei Töchter tugendhaft (im islamischen Sinne) erzieht, dem sind diese ein Schutz vor dem Feuer (Hölle). Dann wurde er gefragt: Was ist mit zwei. Er sagte: auch zwei. Dann wurde er gefragt: Was ist mit einer Tochter. Er sagte: Auch nur eine Tochter.
Also passt auf sie auf.
Ansonsten wünsche ich euch alles Gute!

Hallo Foued,

ich finde nicht, daß Du missionierst und meine, daß Deine Ansicht über Koranschulen völlig in Ordnung ist. Leider ist es aber so, daß viele Koranschulen anders unterrichten, wie Du es geschildert hast. Da gibt es dann nämlich kein Links- oder Rechtsschauen. Ein Kennenlernen der verschiedenen Religionen ist aber meiner Meinung nach, unbedingt erforderlich, um sich ein genaues Bild zu machen und sich dann bewußt für oder gegen eine Religion zu entscheiden.
LG Anna

Hallo Anna,

trotz allem was ich geschrieben habe, heisst dies selber für mich natürlich nicht, dass ich meine Kinder zur Koranschule unbedingt schicken werde. Am Besten ist es, wenn die Eltern solche Sachen den Kindern beibringen. Doch viele Eltern kommen nicht dazu; und ich wollte es nur schildern, wie diese Schulen sind. Ich selber würde mein Kind in vielen Schulen nicht schicken; und auch in den Fall, dass sie nicht radikal unterrichten, eventuell auch nicht. Es ist Mir auch sehr wichtig, dass mein Kind davon Unterricht bekommt, was ich selber akzeptieren würde, und dass es sich auch nicht von der Deutschen Gesellschaft "abgeschnitten" wird.

Danke für das Verständnis,
Foued

@ foued,
ich hatte auch nicht den eindruck, dass du uns hier missionieren willst.
im gegenteil, du hast noussa dazu aufgefordert, sich im vorfeld über das "programm" einer, in frage kommenden, koranschule zu informieren und hast darauf hingewiesen, dass koranschule nicht gleich koranschule ist. du hast obendrein erklärt, dass es dir in erster linie wichtig ist, dass das kind die arabische sprache sprechen und schreiben lernt und grundlagen bezgl. des moslemischen glaubens vermittelt bekommt.
das ist in meinen augen kein missionieren!
da habe ich schon ganz andere dinge hier gelesen, die ich unter dieser rubrik einordnen würde.
@ katja, wenn deine meinung richtig wäre, dürfte dann hierzulande kein kind am religionsunterricht teilnehmen?
was geschieht denn mit den 8-9 jährigen katholischen kindern, während ihres kommunionunterrichtes?
werden sie nicht auch missioniert?
meine tochter besucht zur zeit den (evangelischen) konfirmandenunterricht. ist das nicht auch

Zitat:

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kontraproduktiv für Offenheit gegenüber allen Religionen

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?

ich meine, noussa macht ihre sache richtig: sie macht sich gedanken, stellt fragen und wird irgendwann eine entscheidung treffen. ob diese entscheidung richtig ist, wird sich erst im laufe der jahre herausstellen. wie bei den meisten entscheidungen, die man so als elternteil für sein kind fällt.

dir, noussa, wünsche ich viel glück auf eurem weiteren weg.

uns allen wünsche ich mehr offenheit und toleranz gegenüber unseren mitmenschen ungeachtet ihrer religion, hautfarbe, politischer gesinnung, staatszugehörigkeit, sozialstatus u.a.

taba

ps. soweit ich weiss, ist es möglich in tunesien an einer art christlichen unterricht teilzunehmen. es gibt doch auch einige christlichen gemeinden in tunesien. oder bin ich da falsch informiert?
soly, foued, voice... wißt ihr da genaueres?