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Erfolgreich gegen Mädchenbeschneidung
#45484
20/10/2001 10:36
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Joined: May 2001
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Karim
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Mit der Äthiopienhilfe, die er vor 20 Jahren bei "Wetten, dass...?" startete, hat Karlheinz Böhm nicht nur den Hunger besiegt, sondern auch eine furchtbare Tradition - die Beschneidung der Frauen Gott, vergib mir", ruft Fatoma Mohammed Ali. Die Hände der alten Frau zittern. "Oh, Gott möge mir vergeben für das, was ich meiner Tochter angetan habe!" Niemals wird sie vergessen, wie sie der achtjährigen Nuria zu schweigen befahl. Wie sie ihr das Seil um den Körper band, damit sie stillhielt. Wie die Beschneiderin dann das Rasiermesser zückte, Nurias Schamlippen und Klitoris abschabte und die Hautfetzen mit Dornen zusammenheftete. "Sie hat so sehr gelitten, so sehr, so sehr", sagt sie. Und das Leiden war nicht zu Ende, als die Wunden geheilt waren. Krämpfe bei jeder monatlichen Blutung, Schmerzen bei jedem Wasserlassen. Und das Schlimmste stand ihr noch bevor. In der Nacht der Hochzeit steigt der Bräutigam mit einem Messer ins Bett, sobald er überprüft hat, ob die Narben am Geschlecht intakt sind. Ob sie noch geschlossen und unberührt ist. Dann nimmt er das Messer, öffnet die Frau, legt sich auf sie, dringt in sie ein. Durch die Wunde. "Es ist, als ob man stirbt", sagt Fatoma und stöhnt leise. In den Augen ihrer Tochter Nuria schimmern die Tränen. Fatoma hat erst nach dem fünften von acht Kindern normal entbinden können. Vorher wurde sie bei jeder Geburt aufgeschnitten und anschließend wieder zugenäht - wie ein Kartoffelsack. "Dann war mein Geschlecht so zerschnitten, dass sie es gelassen haben", sagt sie und zieht ihren Schal etwas fester um sich. Vorbei. Fatomas Enkelin Ferusa wird nie das Rasiermesser zwischen ihren Schenkeln spüren, sie wird nie wochenlang die Beine zusammenpressen, um die Wunde nicht aufzureißen, nie Angst vor der Liebe haben. Ferusa wird nie beschnitten werden. "ICH DANKE UND PREISE GOTT dafür", ruft ihre Mutter Nuria: "Und Karl!" Vor knapp 20 Jahren hat sie Karlheinz Böhm in den Flüchtlingslagern im Osten Äthiopiens kennen gelernt. Ein junges Mädchen war sie damals, und der Mann aus Europa die Rettung ihrer Familie. Mit den 1,7 Millionen Mark, die Zuschauer einer der ersten "Wetten, dass ?"-Sendungen nach dem Aufruf des Schauspielers gespendet hatten, war er nach Äthiopien gereist. Hier bekam er von der Regierung 1100 Hektar Land im Erer-Tal zugeteilt. Als erstes Projekt siedelte er 3200 Halbnomaden aus Flüchtlingslagern als Bauern an. Darunter auch Fatoma und ihre Tochter Nuria. Heute versorgt das von ihm gegründete Hilfswerk "Menschen für Menschen" hier 20 000 Bewohner mit Krankenstationen, Wasserstellen und Schulen. Insgesamt kümmert sich die Organisation um 1,7 Millionen Menschen in fünf übers Land verteilten Projektgebieten. Von Anfang an predigte Karlheinz Böhm gegen die Beschneidung der jungen Mädchen im Erer-Tal. Neun von zehn Frauen in Äthiopien sind verstümmelt, die meisten in der radikalsten Form, der "pharaonischen Beschneidung", wie Nuria sie erlitten hat. Nur ein maiskorngroßes Loch bleibt offen für Urin und Blut. Viele Kinder sterben an Wundinfektionen und Blutverlust. Am Anfang lachten die Männer nur über die seltsamen Vorstellungen dieses Weißen, der ihnen den Verzicht auf eine jahrhundertelange Tradition einreden wollte. Die Eltern hatten sie schon praktiziert und die Eltern der Eltern und deren Eltern. Warum damit aufhören? "Weil die Mädchen sterben, weil eure Töchter leiden", sagte Böhm, und er gab nicht auf. Das bewundern die Bauern im Erer-Tal noch heute: "Er hat nicht einfach gesagt "Die verstehen das nicht` und ist gegangen." Er hat sich ihre Argumente angehört, hat die Diskussion gesucht mit den Frauen, den Männern, den Jugendlichen, den Sheiks. DANN STARB SAFIA. Das kleine Mädchen litt an epileptischen Anfällen, und Böhm hatte ihre Eltern beschworen, sie nicht beschneiden zu lassen. Sie taten es dennoch. Safia verblutete. Ihr Schicksal bewegte vor allem die Frauen. Vielleicht stimmte es doch, was Böhm immer erzählte? Halima Beker ist eine Frau mit sanfter Stimme, die sich nicht niederschreien lässt. Sie hat nie Lesen und Schreiben gelernt, aber in den großen Diskussionsrunden am Dorfplatz weiß sie sich durchzusetzen. Halima argumentierte offen gegen die Beschneidung. Aber allein waren die Frauen machtlos. Zwar hatte Böhm den Schwestern von Nuria das Versprechen abgerungen, sich nicht beschneiden zu lassen. Aber sie kamen zu ihm und flehten ihn auf Knien an, es ihnen zu erlauben: "Wir finden keinen Mann, wer soll uns heiraten?" Es ging nicht ohne die Männer. Böhm kaufte den Koran, um nachzulesen, ob dort die Beschneidung der Frauen verlangt wird. Schließlich erklärten sich die religiösen Führer bereit, öffentlich über den Brauch zu debattieren. Etwa 3000 Menschen versammelten sich am 6. Februar 1999 im Erer-Tal und lauschten den Worten des Sheiks und des koptischen Erzbischofs. "Im Koran oder der Bibel steht nirgendwo, dass Frauen beschnitten werden müssen", sagten die Geistlichen. Vielmehr sei es eine Sünde, den von Gott gegebenen Körper der Frau zu verstümmeln. Die Menge wurde unruhig. Böhm zeigte ein Video einer Beschneidung. Einige Männer wurden ohnmächtig. "Natürlich wussten sie, dass die Frauen durch die Beschneidung verletzt werden", sagt Halima Beker. "Aber sie wussten es nur theoretisch - nicht, was das wirklich bedeutete." An diesem Tag verabschiedeten die Bewohner des Tals eine Resolution, die Beschneidung für immer aus ihren Dörfern verbannte. Heute bedauern sie nur, dass dies nicht früher geschehen ist. Beklagen das Los ihrerTöchter, die sterben mussten, und ihrer Ehefrauen, die immer noch leiden. Und sie fragen ihre religiösen Führer, warum sie nicht schon früher gesagt hätten, dass die Verstümmelung nicht notwendig sei: "Dann hätten wir doch viel früher aufgehört." Gewählte Komitees, zwei Frauen und ein Mann in jedem Dorf, achten darauf, dass die Resolution eingehalten wird. Die Bewohner des Erer-Tals verbreiten die Nachricht auch in die angrenzenden Regionen. Ein Theater-Klub der Schule hat ein Stück einstudiert und zieht damit über die Dörfer. In den weiteren vier Projektgebieten von "Menschen für Menschen" wurden erste Resolutionen verabschiedet. Im Erer-Tal kommen inzwischen sogar Kinder zu den Komitees, wenn sie hören, dass sich eine Familie über das Verbot hinwegsetzen will. Die Eltern werden dann vor das Dorfgericht gestellt. "Aber das ist bisher nur einmal passiert", sagt Halima. IHRE HÄNDE ZITTERN, wenn sie von den Schmerzen erzählt, die ihr die Menschen bei ihren Aufklärungsgesprächen anvertraut haben. "Ich hatte ja keine Ahnung", sagt sie. Der Vater eines Mädchens kam nach der Beschneidung auf die Idee, die Wunde mit Zement zu verschließen. Es überlebte die Tortur und wurde in der Hochzeitsnacht von ihrem Ehemann verstoßen, weil niemand die Stein gewordenen Narben durchtrennen konnte. Die frische Wunde einer jungen Braut infizierte sich noch in der Hochzeitsnacht. Sie starb auf dem Weg ins Krankenhaus. In einer feierlichen Zeremonie wurden im Februar 1999 alle Beschneidungswerkzeuge ins Feuer geworfen, und die Beschneiderinnen schworen ihrem Beruf ab. Aber was wird aus den jungen Mädchen, die schon beschnitten sind? Wer soll sie nun in der Hochzeitsnacht öffnen? Die Männer wollen dies nicht mehr tun. "Kommt in unsere Krankenstationen", sagt Böhm. "Unsere Ärzte werden euch helfen, und ,Menschen für Menschen` trägt die Kosten." Das ist sein Ansatz: Vor Ort hören, was die Menschen bewegt. "Ich sehe und höre und tue dann etwas." Graswurzelarbeit nennt er es oder "Arme auf und lächeln". Die Menschen lieben ihn, auch dafür, dass er sein Haus mitten in ihr Dorf gesetzt hat und in Kauf nimmt, dass es oft kein Wasser gibt: "Nirgendwo in Europa fühle ich mich so glücklich wie hier." "Das Ende der Welt", nennt seine äthiopische Frau Almaz den Fleck Erde, den sie sich im Erer-Tal ausgesucht haben. Seit 1988 teilt sie Sorgen und Arbeit von Karlheinz Böhm, pendelt mit ihm zwischen Salzburg und ihrem Heimatland. Nicht mehr so oft wie früher, denn inzwischen gehen die Kinder Nicolas und Aida in Österreich in die Schule. Immer öfter bleibt sie in Salzburg, wenn er sich auf den Rückweg nach Afrika macht. "Ich mache nicht nur Frauenprojekte, aber Frauen leiden am meisten unter der Armut in Äthiopien. Sie brauchen besondere Unterstützung", sagt Karlheinz Böhm. Nuria formuliert es einfacher und anschaulicher: "Wenn wir Frauen etwas sagen, ist es, als ob ein Halm Stroh aus dem Dach fällt. Es ändert sich nichts." Erst wenn ihre Stimmen Gewicht bekommen, weil sie mit Kleinkrediten Ziegen, Hühner oder eine Nähmaschine kaufen und damit eigene Wirtschaftskraft aufbauen können, beginnen die Männer zu hören. Und dann ändern sich die Dinge. Karlheinz Böhm schaut die Mädchen an, die über den Dorfplatz toben, alle mit gelbem Haarnetz, die ersten unbeschnittenen Mädchen des Dorfes. "Und wenn ich nur dies erreicht hätte", sagt er. "Dafür hätte mein Leben sich gelohnt." Er hat es nicht gern, wenn seine Projekte als Entwicklungshilfe bezeichnet werden. "Die Menschen brauchen ihre eigene Entwicklung", sagt er. Er nimmt Impulse auf. Verändern müssen die Menschen vor Ort selber. Und das geht schnell. "Meine älteste Tochter wollte nicht den Mann heiraten, den ich für sie ausgesucht habe", sagt Nuria und zuckt mit den Schultern. "Das ist wohl gut." Sogar ältere Männer erklären inzwischen ohne Scheu, dass die Frau ein Anrecht auf ihre Sexualität habe. "Wir diskutieren jetzt über alles und haben keine Angst mehr", sagt Halima und reckt ihre Faust in die Höhe. Die anderen Frauen jubeln ihr zu. Die Männer lachen
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Re: Erfolgreich gegen Mädchenbeschneidung
#45487
20/10/2001 11:07
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Joined: May 2001
Beiträge: 44,033 Gera
Claudia Poser-Ben Kahla
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Gera
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Jörg du spirchst hier ein Thema an was mich besonders interessiert und worüber ich auch sehr viel schon geschrieben habe, nicht hier in diesem Forum. UNICEF hat verschiedene Projekte gegen Mädchenbeschneidung und wir kümmern uns um Aufklärung in den Gebieten, das die Frauen eigentlich wissen was sie den Kindern antun und die Männer müssen es verstehen das eine Frau genaus viel Wert ist ohne Beschneidung. Hier ein Bericht den ich geschrieben habe vor längerer Zeit für einen Vortrag für UNICEF Mädchenbeschneidung Was tut UNICEF dafür. 1. Mädchen und Frauen stärken Die Lehrerinnen der zehnmonatigen TOSTAN Kurse kommen in der Regel aus den Dörfern in denen sie die Grundbildungskurse abhalten. Sie wurden von den Bewohnern gewählt, an einer TOSTAN Schulung über Gesundheit, Kinderbetreuung, Menschenrechte und Möglichkeiten der Problemlösung teilzunehmen. Dieses Wissen geben sie an die Frauen in den Dörfern weiter. Die Frauen sollen auch in andere Dörfer gehen und andere Frauen dazu ermutigen. 2. Schulbildung verbessern In den 5 Regionen, in denen die Einschulungsrate besonders niedrig ist, unterstützt UNICEF die regulären Gemeindeschulen. Zunächste sollen 250 Dorfschulen für rund 12.000 Mädchen neu aufgebaut oder wiederbelebt werden. UNICEF erarbeitet gemeinsam mit TOSTAN Unterrichtsmaterial, in dem lebensnahe Inhalte wie Gesundheit und Hygiene Menschenrechte und berufliche Fertigkeiten vermittelt werden. UNICEF bestärkt die Familien darin, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Hierfür stellt UNICEF auch Schulstipendien zur Verfügung. 3. Über Menschenrechte aufklären Mit Unterstützung von UNICEF startet TOSTAN eine Informationskampagne zum Thema „Menschenrechte“. In 5 verschiedenen Sprachen werden Poster, Broschüren, Radio- und Fernsehspots produziert, die über Gesundheit und die Gefahren der Beschneidung informieren. Dabei geht es vor allem darum, die Stellung nicht beschnittener Frauen in der Gesellschaft zu verbessern. In die Initiative werden die religiösen Führer und Entscheidnungsträger des Dorfes eingebunden. Claudia Poser Menschenrechtsverletzung der Mädchen und Frauen In den meisten Ländern der Welt werden Mädchen und Frauen in ihren Menschenrechten erheblich verletzt. In nahezu allen Lebensbereichen erfahren sie Geringschätzung und haben niedrige Überlebens- und Entwicklungschancen. Diskriminierung und Gewalt haben viele Gesichter: Mädchen werden schlechter ernährt und medizinisch versorgt als Jungen, dürfen seltener zur Schule gehen und müssen früher arbeiten. Viele werden Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt. In Kriegen werden Mädchen und Frauen gezielt vergewaltigt. Und auch die Familie ist für viele Mädchen und Frauen kein sicherer Ort. Neue Studien bringen das ganze Ausmaß familiärer Gewalt gegen Mädchen und Frauen ans Licht. Eine extreme Missachtung von Mädchen und Frauen ist die sexuelle Ausbeutung. Als „Ware“ werden sie in die Prostitution gelockt oder verschleppt. Zahlen und Fakten: In Südasien sterben jährlich ca. eine Million Kinder nur weil die Mädchen sind Ursache für die hohe Mädchensterblichkeit in den ersten Lebensjahren ist die Benachteiligung bei der med. Betreuung und Ernährung. Weltweit fehlen nach unterschiedlichen Schätzungen rein statistisch 60 bis 100 Millionen Frauen, die Vernachlässigung und Gewalt zum Opfer gefallen sind. Weltweit werden Millionen Mädchen und Frauen Opfer von Gewalttaten. Im Verborgenen und ungestraft werden Frauen von ihren Ehemännern vergewaltigt, geschlagen und misshandelt. In kriegen werden Mädchen und Frauen Opfer von systematischen Vergewaltigungen und sexueller Folter. Von etwas 130 Millionen sechs – bis elfjährigen Kindern, die weltweit nicht zur schule gehen, sind zwei Drittel Mädchen. In den meisten Entwicklungsländern werden Mädchen seltener eingeschlut als Jungen und brechen die Schule häufiger ab. Zwei Drittel der 900 Millionen Analphabeten sind Frauen. Mädchen werden in besonderen Maße wirtschaftlich und sexuell ausgebeutet. Weltweit müssen Mädchen mehr arbeiten und erhalten weniger Lohn als Jungen. Schon mit 7 oder 8 Jahren müssen viele Mädchen in eigenen oder fremden Haushalten arbeiten. Schätzungsweise über eine Million Kinder, überwiegend Mädchen, werden jährlich in die Prostitution gezwungen. Warum sterben viele Mädchen und Frauen sehr früh???
Mädchensterblichkeit: Mädchen zählen nichts Ende der 80-er Jahre waren in einer Klinik in Mumbai (früher Bombay) unter 8000 Abtreibungen 7.999 weibliche Föten. Viele Eltern die sich die Ultraschall und Fruchtwasser Untersuchungen nicht leisten können, töten weibliche Babys nach der Geburt oder lassen sie einfach verhungern. Die Mädchen die es überleben, werden oft nicht Älter wie 15 Jahre, oder erleben es gar nicht, da die Überlebenschancen schlechter sind wie bei Jungen. Es liegt an der Benachteiligung von Mädchen bei der med. Versorgung und Ernährung. Todesursache Schwangerschaft und Geburt Durch die Mangelernährung der Mädchen, sind die meisten in einer med. und gesundheitlichen schlechten Verfassung. Aids Tabu für Mädchen Studien in verschiedenen Entwicklungsländern zeigen, dass das Risiko einer HIV Infektion größer ist als bei Jungen. In Westkenia Beispiel weise sind 25 % der Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren HIV positiv, dagegen nur 4 % der Jungen der gleichen Altersgruppen. Schnitt in Körper und Seele: Genitale Verstümmelung Die Verstümmelung weiblicher Geschlechtsorgane ist eine krasse Menschenrechtsverletzung an Mädchen und Frauen. Jedes Jahr werden rund 2 Millionen Mädchen an ihren Geschlechtsorganen beschnitten. Das sind fast 6000 am Tag. Insgesamt betroffen sind schätzungsweise 130 Millionen Mädchen und Frauen in 28 Ländern Afrikas sowie in einigen Ländern Asiens und des Mittleren Ostens. In Äthiopien, Eritrea sowie Gambia müssen sich rund 90 % aller Frauen der Beschneidung unterziehen. Die meisten sind von ihnen zwischen 4 und 8 Jahren. Die Eingriffe reichen von der Abtrennung der Vorhaut bis hin zur Entfernung der Klitoris und der kleinen Schamlippen. Bei der extremen Form der Verstümmelung – Infibulation genannt – werden anschließend die Schamlippen bis auf eine maiskorngroße Öffnung mit Dornen, Nadeln oder Fäden zugenäht. Die Prozedur wird in der Regel ohne Betäubungsmitteln mit Rasierklingen, Messern oder Glasscherben durch traditionelle Geburtshelferinnen oder Beschneiderinnen vorgenommen. Viele sterben bei dem Eingriff durch Verblutungen oder an einer Blutvergiftung, andere leiden unter schweren Blutungen und Infektionen. Chronische Entzündungen und lebensgefährliche Komplikationen bei Geburten sind oft die Folge. Hinzu kommt der verlust der sexuellen Empfindungsfähigkeit. Gewalt gegen Frauen Neben alltäglicher Gewalt zählen Mord und Säureattentate. Allein 1998 übergossen Männer die Gesichter und Körper von über 200 Mädchen und Frauen mit Batterie – Säure. Und dies nur weil Familien oder Töchter selbst ihre Heiratsgesuche abgelehnt hatten. Vergewaltigung an Frauen und Mädchen in Kriegen Ziel dabei ist es die Bevölkerung zu terrorisieren und zu vertreiben, den Gegner zu demütigen und seine Kultur zu zerstören. Mit den Verbrechen an einzelnen Frauen sollen Gemeinschaften kollektiv vernichtet werden. Nach einer Untersuchung der Europäischen Union wurden zwischen 1992 und 1995 in Bosnien mehr als 20 000 muslimische Frauen vergewaltigt. Auch in Ruanda wurde Vergewaltigung systematisch als Waffe eingesetzt. Gräueltaten an frauen in Kriegssituationen sind durch besondere Grausamkeiten gekennzeichnet. Bildungsmisere ist geschlachtsspezifisch Mädchenarbeit ist unsichtbar und unterbezahlt Kinderprostitution und Mädchenhandel In Indien gibt es nach Schätzungen etwas 400.000 bis 500.000 minderjährige Prostituierte, in Thailand wird ihre zahl auf 200.000 bis 400.000 und auf den Philippinen auf 40.000 bis 60.000 geschätzt. Wer dazu mehr Infos möchte ich kann sehr gern Infos verschicken und auch geben, ich bin gern bereit mehr darüber zu schreiben es hat nichts mit dem Islam zu tun, es ist ein Ritual in verschiedenen Gebieten.
Claudia Poser
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Re: Erfolgreich gegen Mädchenbeschneidung
#45490
21/10/2001 00:19
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Joined: May 2001
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Karim
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Stuttgart
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Re: Erfolgreich gegen Mädchenbeschneidung
#45502
01/02/2003 21:28
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Joined: May 2001
Beiträge: 44,033 Gera
Claudia Poser-Ben Kahla
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Gera
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Als ich mir das Video zum Thema Mädchen-beschneidung in Äthiopien ansah tat es mir in der Seele weh, was den Kindern angetan wird. Man bekommt Hass und Wut, und weiß nicht was man richtig machen soll.
Die kleinen Mädchen bekommen am Tag der Beschneidung, Popkorn, Kekse und ein neues Kleidschen, sie wissen das sie beschnitten werden, denn dies ist ein Zeichen, sie ziehen sich aus und begeben sich in die Händer des Grausamen Rituals. Als ich diese Beschneidung sah, wollte ich das Video ausmachen, dann dachte ich nein, denn das macht noch mehr Kraft um gegen die Beschneidung zu kämpfen.
Claudia
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Re: Erfolgreich gegen Mädchenbeschneidung
#45503
05/02/2003 23:59
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Amina
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Düsseldorf
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Beschneidung
Das Beschneiden von Mädchen wird nach wie vor in verschiedenen Ländern praktiziert. Mädchen werden rund in 40 Ländern beschnitten. Hauptsächlich in Ost- und Westafrika, aber auch auf der arabischen Halbinsel und in Asien. Schätzungen gemäss sind jährlich 2 Millionen Mädchen davon betroffen, in der Regel zwischen 6 und 15 Jahre alt. Der Eingriff wird je nach Land von Beschneiderinnen ausgeführt, welche in diesen Gemeinschaften ein hohes Ansehen geniessen, sie arbeiten aber oft unter unhygienischen Bedingungen, benützen Rasierklingen, Messer oder auch Glasscherben. Vielfach wird die Beschneidung ohne Narkose durchgeführt. Für viele betroffene Mädchen endet der Eingriff tödlich, weil die hinter den Genetalien liegende Arterie aufgeschnitten wurde. Für welche die es überleben haben diese Eingriffe extreme Schmerzen, hoher Blutverlust, Infektionen und Frigidität zur Folge. Ber der Beschneidung werden die ganze Klitoris und die Schamlippen weggeschnitten und die Vagina anschliessend bis zu einer kleinen Öffnung, für den Urin und das Menstruationsblut, zugenäht. Der Geschlechtsakt wird zur schmerzhaften Qual und das Gebären ist nur möglich nach einer Öffnung der Naht, welche zusätzlich heftige Schmerzen nebst dem Geburtsakt zur Folge hat und hohe Reissgefahr (Dammriss) in den genitalen Bereichen.
In Europa gilt die Beschneidung als unmenschliche Behandlung im Sinne von Artikel 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention. Dennoch bedenklich ist, dass 90% der alsylsuchenden Frauen, welche einer drohenden Verstümmelung entgehen wollen, das Asyl wegen "mangelnder Glaubwürdigkeit" verweigert wird, während 80% der Menschen welchen Asyl genehmigt wird, sind Männer. Die Frauen werden ihrem Schicksal und der Verstümmelung überlassen. Handelt so ein fortschrittlich denkendes Europa? Bedenklich! Hilfswerke haben sich zum Ziel gesetzt, die Beschneidung dort zu bekämpfen, wo sie ihren Ursprung hat und die Frauen selber über ihre Rechte aufzuklaren. Die Hilfswerke baden wieder einmal mehr das aus, wo die Politik versagt.
Unbeschnittene Frauen werden von ihrer Gemeinschaft wie Aussätzige behandelt. Sie gelten als unehrenhaft und unrein. Kein richtiger Mann würde eine solche Frau heiraten und niemand würde das von ihr zubereitete Essen anrühren (unicef-magazin) Die Beschneidung soll Jungfräulichkeit und sexuelle Treue garantieren. Weit verbreitet ist die Ansicht, dass die Beschneidung vom Islam und Christentum vorgeschrieben sei.
Es handelt sich hier meiner Ansicht nach um extremes Patriarchat, welches eingeführt wurde, um das Matriarchat, das in diesen Ländern vor rund 300-500 Jahren noch herrschte im Eiltempo zu zerschmettern und auf diesem Weg, die Herrschaft des Mannes über die Frau zu garantieren. Konfuserweise vetreten nun die Frauen selber diese Tradition, welche sie körperlich und geistig erniedrigt. Verbreitet ist der Glaube, die Beschneidung sei der Schlüssel zum ehelichen Glück, das nicht selten unerfüllt bleibt. Tatsache ist, dass der Geschlechtsakt und die Geburt zur schmerzhaften Qual werden. Immer mehr Frauen aber beginnen nun sich dagegen zu wehren und begehren auf. Doch für sie ist es schwer, sich alleine in der Gemeinschaft zu behaupten.
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