Interessanter Bericht bei "Welt online" über ein deutsches Forschungsprojekt, den Koran zu entschlüsseln.

Das Heilige Buch des Islam wird entschlüsselt. Zwei deutsche Forschungsprojekte wollen völlig neue Erkenntnisse über die Entstehung des Koran und seine Bedeutung liefern. Die Fragen, die sie stellen, sind brisant: Ist das Buch des Islam göttliches Wort, christliche Häresie oder falsche Übersetzung?

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http://www.welt.de/kultur/article6719414/Wie-viel-Wahrheit-steckt-im-geheimnisvollen-Koran.html

Man darf so etwas nicht öffentlich diskutieren! Dadurch wird nur eine Hetzkampagne veranstaltet, die unter dem Deckmantel des "Palaver-Pluralismus"( jeder darf sich äussern)fast nur Unheil stiften kann. Doch Forschung im Sinne einer gesunden historisch-kritischen Kritik muss betrieben werden, aber innerhalb und nicht ausserhalb der Akademie!
Die Europäer sollen lernen (sind die noch lernfähig?)die religiösen Gefühle der Muslime zu RESPEKTIEREN, und diese nicht der verhöhnenden Masse (im Internet!) preisgeben.

So unterschiedlich können Wahrnehmungen sein... Als ich den Bericht über diese Forschungsarbeit las, hatte ich eher den Eindruck, dass hier der Versuch gestartet wird, objektiv über das Phänomen Islam und dessen Entstehung zu forschen - und das mit Muslims zusammen. Letztendlich soll ein Abbild des Korans entstehen, der für Muslims stimmig ist, die ja daran festhalten, dass ihr heiliges Buch authentisch ist. Und dafür Quellen zu suchen, die näher am Ursprung sind, kann ja so falsch nicht sein, oder? Aber vielleicht sehe ich das als Christin ja anders?

Wieso, eigentlich? Wir haben doch nichts zu verbergen?!?!



Wie wäre es mit etwas mehr Vertrauen in uns? Wir sind doch nicht alle 'kachta w orbot' engstirnige Ignoranten!!! Eine große Mehrheit von uns ist kultivierter als man annehmen mag!!! Außerdem kann diese Äußerung für einen Außenstehenden so klingen, als befürchteten einige Muslime, dass man vom Glauben abfallen könnte nur aufgrund einer kritischen Diskussion um die Entstehung des Koran...



Wie wäre es, wenn die Muslime -zur Abwechslung- lernen würden sich zurückzuhalten, nicht alles auf 'ne Goldwaage zu legen und sich nicht jeden Schuh anzuziehen...??? Oder sind wir als Muslime tatsächlich so wenig lernfähig?

Ich schätze offene Meinungsbekundung, sie trägt zur zwischenmenschlichen Kommunikation bei und lässt Groll gar nicht erst entstehen... Allerdings ist eher so, dass wir Muslime gerne kritisieren und selber recht wenig davon einstecken können...

So oft schon wurde die Bibel seitens muslimischer Forscher & Wissenschaftler auseinander genommen...
Fast in jedem zweiten Freitagsgebet werden Christen und deren Lebensweise in Frage gestellt...

Wer austeilt muss halt auch einstecken können... auch in einer öffentlichen Diskussion!

Zur Klarheit: Ich bin selber Muslimin! Kenne große Teile des Koran in und auswendig. Seit Jahren trage ich schon eine eindrucksvolle Sammlung (mein Vater hatte mich damals angesteckt und ich fand diese Bücher so faszinierend) an Deutungen des Koran von El Boukhari, Mouslem, Ibn Houraira, Telmadhi und anderen zusammen.

Nichts für Ungut aber es sind nunmal genau solche Posts wie deiner, welche die ignoranten Trittbrettfahrer überhaupt erst auf den Plan rufen! Die lesen nur die Kommentare regen sich übertrieben künstlich auf und haben dabei keinerlei Ahnung worüber eigentlich gesprochen bzw. geforscht wurde...

Möge Gott uns so viel Gelassenheit bescheren um anderen wohlwollend die versöhnliche Hand zu reichen!



Ich stehe für meine Meinung ein, wem diese nicht passt, steht es frei diese zu überlesen! Unpassende Kommentare zu meinen Ansichten werden meinerseits unbeachtet überlesen

Liebe Grüße
Senoritau2

Liebe Latifa!

Menschen wie dir, mit dieser Einstellung,
gebührt mein aufrichtiger und verdienter Respekt!

Endlich mal ....

ich schließe mich den Vorschreibern voll an und kann es nur bekräftigen!!

Ich denke, man sollte vielmehr die verbindenden Teile der 3 Buchreligionen hervorheben und ausarbeiten, als den Kontex subjektiv, zeitlich, vorstellungsgebunden zu interpretieren und radikalisieren! Das beste Vorbild ist das Vorleben im Alltag, was dann auch viele andere Menschen überzeugt. Mit dem negativen Phänomen des Glaubens sind alle 3 Religionen in gleicher Weise (wenn auch unterschiedl.Felder) behaftet und jeder nimmt den Anspruch, für sich das nur er die richtige Sichtweise hat.

Faluta hat in dieser Hinsicht den Nagel auf den Kopf getroffen ( Hut ab! ) und ich denke diese Toleranz sollte ansteckend wirken!

LG chamaeleon

Vielen Dank für diesen super Post Fatula!
So glaubwürdig hätten wir Nicht-Tunesier-Muslime es niemals ausdrücken können.
Hut ab.

..Wie wäre es, wenn die Muslime -zur Abwechslung- lernen würden sich zurückzuhalten, nicht alles auf 'ne Goldwaage zu legen und sich nicht jeden Schuh anzuziehen...??? Oder sind wir als Muslime tatsächlich so wenig lernfähig?...

Es hat wohl ganz andere Ursachen, denn der Islam ist im Prinzip nur durch die Radikalisierung einer gewissen Menge der Anhänger schlagkräftig und in nicht-islamischen Ländern politisch bedeutsam.
Nicht durch die Gründung der Moslem-Bruderschaft bzw. die wahhabitische Dominanz fand im 20. Jahrhundert ein Wiedererstarken statt, sondern durch Agitation und Radikalisierung im Umfeld von Iran und Palästina.

In westlichen Ländern stößt der Islam vielfach auf offene Türen, die meist in falsch verstandenen Toleranzbestrebungen geöffnet werden.

Als Resultat daraus erfolgt natürlich eine zunehmende Selbstsicherheit und Anspruchshaltung, die durch den prozentualen Anteil an der Gesellschaft nicht gerechtfertigt ist.

Allerdings - schaut man ein bißchen nach vorne, dann sieht das in einigen Jahren schon anders aus, denn mit jeder Generation verschiebt sich der Anteil der muslimischen Bevölkerung in den westlichen Ländern erheblich, denn trotz des Bevölkerungsanteiles von derzeit unter 10% (Hamburg, Berlin ca. 7%, London 10%, Brüssel 33%, Marseilles 25%, Amsterdam 24%, in ländlichen Gebieten dagegen wesentlich geringere Werte) liegt bei Neugeborenen der Prozentsatz regional unterschiedlich bei bis zu 70%. Die Interessenvertretung durch die ELTERN von Kindern hat daher einen ungleich höheren Stellenwert für die Gesellschaft als die durch Erwachsene für sich selbst - ein Aspekt, über den jedoch bisher in sachlicher Form kaum geredet oder geschrieben wird.

Insofern kann für die Zukunft mit einer zunehmenden Einforderung von - tasächlichen oder vermeintlichen - Rechten gerechnet werden, mit dem sogar treffenden Argument, daß schon heute die Weichen für die Zukunft gestellt werden müssen und dabei dem wachsenden moslemischen Anteil an der Bevölkerung Rechnung zu tragen ist.

Lese zur Zeit in dem Buch von Necla Kelek, "Himmelsreise".

Sie schreibt unter anderem über den Koran folgendes:
Die Quellen des Korans liegen im Dunkeln, es gibt kein Manuskript, es wird nach Auffassung der Muslime vielmehr "im Himmel" aufbewahrt.
Die ganze Entstehungsgeschichte des Korans und des Islams beruft sich ausschließlich auf islamische Quellen, und die sind, um es juristisch auszudrücken, nicht wirklich belastbar.
Für Muslime ist eine Überlieferung der Taten des Propheten, lückenlos von Person zu Person bis auf Mohammed zurückgeführt werden kann.
Eine vor einigen Jahren im Jemen aufgefundene Koranschrift datiert aus dem 8.Jahrhundert. Entschlüsselt ist sie noch nicht.
Annabel

die europäer sollen lernen(sind die noch lernfähig?)
die religiösen gefühle der muslime zu RESPEKTIEREN.
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ich spreche jetzt nicht alle muslime an sondern nur dich:
lerne DU erst mal die europäischen (christlichen) gefühle zu respektieren. ich bin europäer und christ und dein spruch "sind die noch lernfähigß" ist für mich, gelinde gesagt, einfach nur frech.

Das ist nicht ganz richtig, an den Texten von Sanaa wird von einer deutschen Gruppe gearbeitet und es wurden bereits diverse Einschätzungen veröffentlicht. Da die Wissenschaftler aber vermuten, daß einige der Resultate als ketzerisch beurteilt werden, sind die Veröffentlichungen rar und vorsichtig.

Eine weitere Gruppe deutscher Wissenschaftler arbeitet am "Corpus Coranicum", einer Textfassung, die synoptisch mehrere Koranfassungen nebeneinander anzeigt und den Text in sprachwissenschaftlicher Hinsicht kommentiert, sowie die Texte in einen zeitlichen Kontext setzen will (öffentlich zugänglich im Internet). Die Ausgabe ist für 2010 geplant.

Derzeit sind, außer Wissenschaftlern aus islamischen Ländern, hauptsächlich Wissenschaftler aus Deutschland, Amerika und England mit verschiedenen textkritischen/historischen Arbeiten beschäftigt.

Auch von der Bibel gibt es neues - kürzlich gefundene Texte legen es nahe, daß gewisse Dialoge zwischen Mensch und Gott/Jesus auf älteren, nichtreligiösen Texten beruhen. Es wurden sozusagen ältere Sagen und Geschehnisse so "umgeschrieben", daß sie religösen Bezug erhielten. Dies ist ja durchaus nichts ungewöhnliches, auch in der jüdischen oder islamischen Religion wurde so verfahren, es ist nur schwierig, dafür auch handfeste Beweise in Form von Textdokumenten zu finden.
Auch die die meisten griechischen Göttersagen sind ja allegorische Darstellungen und keine Erzählungen von tatsächlich stattgefundenen Ereignissen.

Wieso eigentlich? Die Religionsausübung steht unter Schutz vor Diskriminierung durch den STAAT, was aber nicht heißt, daß ein einzelner Mensch Respekt (Ehrerbietung, Ehrfurcht, Anerkennung, Achtung, etc.) gegenüber einer bestimmten Religion oder auch gegenüber allen Religionen und Weltanschauungen aufbringen muß.

Und wenn dies so wäre, dann müßte man umgekehrt auch verlangen, daß Religionsgläubige Respekt gegenüber Atheisten, Antitheisten und Agnostikern aufbringen müssen - dies aber steht im Gegensatz zu den Regeln aller Religionen.

Was des Jupiters ist, ist noch lange nicht des Schafes, oder mit anderen Worten: Respekt ist keine Einbahnstraße.

Hallo Frogger,

danke für die Mitteilung.
Es ist erstaunlich welches Wissen Du über Tunesien und der Religion hast. Immer schön zu lesen.
Ich beschäftige mich auch in meiner wenigen Freizeit mit dem Thema "Religion".

schönen Tag
Annabel