Hallo, liebe Tunesien-Experten.
Wir waren von Mitte bis Ende September in Hammamet/Nord.
Dort kann man ziemlich weit draußen im Meer ein Bauwerk sehen, das für mich Unwissende aussieht wie eine Bohrinsel.

Später hab ich mich, soweit mir das möglich ist, ein wenig schlau gemacht und erfahren, daß dort Erdgas gewonnen wird.
Ich hab aber das Gefühl gehabt, daß die meisten dort lebenden gar nicht wissen, was da draußen wirklich steht.
Als wir 2007 in Hammamet waren, haben wir davon aber noch nichts sehen können, sonst wäre es mir schon damals aufgefallen.
Nun würde mich interessieren, was es wirklich ist?
Weiß jemand Bescheid?
Danke schon mal für euer Interesse

Liebe Grüße
Waltraud

Hallo Walli,

kein Experte, aber mein Mann meinte auch, dass es sich um eine Bohrinsel handelt...allerdings geht es wohl um Oel.

Wir hatten übrigens Ende September nach dem Baden im Meer Oel an den Badesachen...die durften wir gleich entsorgen! Machte im Anschluss keine Lust auf "mehr Meer"...

Aber vielleicht können uns die in Tunesien lebenden User noch mehr dazu sagen!

Liebe Grüße,
Anty

Schwer zu sagen - ist entweder ein Turm eines bereits existierenden Feldes oder die Exploration des Fuchsia-1 Feldes, die um den September herum beginnen sollte. In jedem Falle handelt es sich dort um Erdöl, Erdgas gibt es nach meinen Informationen nur im Süden.

stets interessant zu diesem Thema ist die Webside von British gas, da kann man sehen, wie die Briten dieses arme kleine Land exploitieren.
die britischen Angestellten kommen bestimmt auf über 50Tausend Euro im Jahr, während die tunesischen Angestellten, etwa Nachtwächter gerade mal 4-500Dinar im Monat haben, also wenns hochkommt 6000 im Jahr!
ausbeutung, oder?
lg,a

Warum ist das Ausbeutung?
Bei den Ausländern handelt es sich um Expats, die mit einem Arbeitsvertrag aus Europa ausgestattet sind.
Diese Entsanten haben sicher auch noch andere Dinge im Heimatland zu zahlen und wären sicher auch nicht nach T gekommen, wenn sie nur den einheimischen Lohn bekommen hätten.

Wer geht schon gerne ins Ausland und verschlechtert sich freiwillig?

natürlich, es ist aBer eine Frage der Dimensionen und Verhältnismäßigkeiten!
Absolut auf Profit aus!
und schön weiter Kolonialismus, mal auf die moderne Art!
lg,a

was glaubst du denn, was ein Nachtwächter sonst verdient?
lf

Diese Expats sind hochqualifizierte Menschen die jahrelange Ausbildungen, Studien, Fortbildungen etc hinter sich haben.
Sie gehen nicht wegen irgendwelcher romantischen Anflüge ins Ausland, sondern um zu arbeiten.
Gerade in dieser Branche streiten sich die Firmen um qualifizierte Mitarbeiter, die auch bereit sind ins Ausland zu gehen.
Natürlich werden die gut bezahlt!!!

Jetzt willst du das doch nicht mit einem Nachwächter vergleichen, dessen einzige Quali meist ist, das er gerade auf einem Stuhl vor einer Tür sitzten kann. Der ist mit 400 Dinar noch sehr gut bezahlt!!!

Sorry, aber versteh ich nicht!!

@anchadia: ist das Deine persönliche Meinung??

Irgendwie klingt es so, als ob es von jemand anders kommt, oder warum sprichst Du von Kolonialismus?

Und warum ist es überhaupt ein Problem für Dich, dass es Expats gibt?

Und ich wiederhole meine Frage: warum soll sich jemand, der ins Ausland geht/geschickt wird, verschlechtern?

Deutschland hat nicht umsonst die BlueCard eingeführt.
Expats werden gebraucht - weltweit.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Tunesier lange auf einer Bohrinsel durchhält.
LG Simla

Die Öl- und Gasindustrie in den meisten Ländern besteht aus Firmen aus den USA, Kanada oder England und zwar meist aus dem Grund, weil diese Firmen 1) für das Recht bezahlen, nach fossilen Brennstoffen zu suchen, 2) für das Recht bezahlen, diese zu fördern und 3) auch noch die Ausrüstung und das Personal bezahlen. Für den Staat mit den Bodenschätzen ist es also ein Verdienst, der aus dem Nichts entsteht.
Selbstverständlich könnten diese Staaten auch eigene, große Gesellschaften aufbauen, doch das würde zunächst erst einmal kosten und nichts einbringen - ganz davon zu schwiegen, daß wegen der bisherigen Passivität auch noch die "Erfahrung" hinzugekauft werden müßte.

Tunesische Erdölingenieure verdienen übrigens gar nicht einmal so schlecht nach Landesmaßstäben, ich sprach noch vor kurzem mit einer Dame, die noch nicht einmal 30 war und sich darüber beschwerte, daß die 1500 TND, die sie derzeit im Monat erhielt, zu wenig seien - und Männer mehr verdienten.

Der Hauptpunkt aber ist, daß die immer wieder propagierten "gut ausgebildeten Tunesier" ebenso wie die "Mittelschicht" Definitionen nach Landesmaßstab sind, im direkten Vergleich mit z.B. Deutschland oder den USA müßte man da schon, ebenso wie bei Hotelsternen, einiges abziehen.

Wirklich "gut ausgebildet" oder "hochmotiviert" ist nur ein sehr kleiner Prozentsatz, und die können auch in Tunesien recht gut verdienen, da gibt es nämlich durchaus Leute, die mit 3000 TND/Monat nach Hause fahren, z.B. im IT-Sektor.

Die große Masse jedoch sind manuell angelernte Arbeiter, die sich allenfalls für die Werkbanken multinationaler Unternehmen eignen, etwas, das in Deutschland früher "Hilfsarbeiter" hieß.
Es gibt so gut wie keine Forschung und keine hochklassige Produktion in Tunesien, selbst die Industrieproduktion hat nur ein bescheidenes Niveau, das sind ganze Segmente der Wirtschaft, die einfach fehlen und aus denen eine Mittelklasse, die diesen Namen verdient, nicht entstehen kann. Es wäre vermessen zu glauben, daß man Spezialisten so einfach in Tunesien rekrutieren kann, selbst für einfache Arbeiter auf einer Ölplattform halte ich es kaum für wahrscheinlich, daß dafür in Tunesien ein ausreichendes Potential zur Verfügung steht.

Da ist es einfach, sich über unterschiedliche Löhne zu erregen, wenn man die zugrundeliegenden Gründe dafür übersieht.

@anchadia: ich warte noch auf eine Rückmeldung bezüglich meiner Fragen von gestern.
Hier warst Du und hast in einigen Themen geschrieben, nur hier nicht.
Ich kopiere meine Fragen hier noch einmal hinein:

@anchadia: ist das Deine persönliche Meinung??

Irgendwie klingt es so, als ob es von jemand anders kommt, oder warum sprichst Du von Kolonialismus?

Und warum ist es überhaupt ein Problem für Dich, dass es Expats gibt?

Und ich wiederhole meine Frage: warum soll sich jemand, der ins Ausland geht/geschickt wird, verschlechtern?

Hi, Checker
check einfach nochmal, was ich schrieb: natürlich ist das meine Meinung, aber vielleicht hast Dus falsch verstanden. Ja, das ist verkappter Kolonialismus, da die Länder, entlassen aus dem Kolonialismus z.B. Tunesien 1956, schon im Vorfeld vieler Schätze beraubt wurden und dann plötzlich- was sie ja auch wollten- auf sich alleine gestellt waren. Diesen Vorsprung konnten sie kaum realistisch aufholen.
Habe kein Problem, dass es Expats gibt und schrieb das auch nirgends. Falls Du einer sein solltest oder sonst wer, tut es mir leid, dass Du für ein super Gehalt Dein Land verlassen musstest. Habe übrigens nirgends geschrieben, dass sich jemand, der ins Ausland geht, verschlechtern soll.
Man geht ja häufig auch nur aufgrund dieses guten Gehaltes überhaupt und läßt sich angeln.
Hoffentlich kannst Du dieses Mal was damit anfangen und checkst es.
lg, a

sorry, aber der war sooooo gut.....und das aus Deiner Tastatur

@anchadia: Ich habe lediglich gefragt, ob das Deine Meinung ist, denn in meinen Ohren klingt es einfach nur nachgeplappert.

So habe ich es "gecheckt", um mit Deinen Worten zu schreiben.

Du warst diejenige, die sich echauffiert hat, dass Expats für ein besseres Gehalt arbeiten, als Einheimische.

Ich bin kein Expat und ich habe mein Land auch nicht verlassen.

Ich habe "gecheckt", dass Du nicht geschrieben hast, dass Leute, die ins Ausland gehen, sich verschlechtern sollen.

Aber wie schon geschrieben, Du warst diejenige, die sich über das gute Gehalt der Expats mokiert hat.

Und es genügt völlig, wenn Du auf antworten klickst, Du musst nicht immer alles nochmals zitieren.

Gecheckt?

Ach was bist Du witzig!

Laß es sein Cheker - das bringt eh nichts!!!!!

Anchadia- kann es sein, das ich da ein klein bisschen Neid zwischen den Zeilen lesen kann???

LG

Entschuldige. Habe auch mal ne Frage und zwar zu DIr:

Bist Du auch mit einem Tunesier verheiratet oder bist DU gar ein Mann. Nickname klingt männlich!?!

Und hast DU hier in T schon mal gelebt oder nur Urlaub gemacht?
lg, a

Ich versteh nicht was deine Frage mit den Qualis eines Nachtwächters zu tun hat...

LG

Ich finde die Art Deiner Fragestellung etwas unfreundlich und auch im Zusammenhang mit dem Thema null passend, aber hier hast Du Deine Antworten:

1) Ja

2) Nein

3) Nicknames sind ja wohl Schall und Rauch.

4) Ich werde sicher nicht in T leben.

Und für was genau willst Du das Alles überhaupt wissen?

Galega: zu spät Dein Post gelesen......hast irgendwie Recht.......

Ohje, was hab ich denn da angerichtet
Ich wollte doch bloß wissen, ob jemand weiß, was dort steht.
Daß ihr euch deshalb in die Haare kriegt, war bestimmt nicht meine Absicht.
Tut leid

Waltraud

Danke für Deine Antworten
Ne, wollte nicht unfreundlich sein,nur neugierig...
und das wollte ich schon länger mal fragen und warum nicht jetzt, da Du mir eine persönliche Frage gestellt hast... was alles offtipic ist sorry...und ich möchte deshalb nicht weiterbohren!

wir sollten wieder zu Thema zurückkehren! es ging ja um die Bohrinsel wer weiterbohren möchte, kann sich ja ...in der ... bohren...
sorry, aber der musste jetzt sein!!!!!!!

Hallo.

1. Ja, ich bin Expert, habe lang genug was für meine Position getan und schäme mich nicht für mein Gehalt.
2. Hat eigentlich schon mal jemand daran gedacht, dass auch nach Deutschland Experts aus anderen Nationen gesendet werden (aus dem Bereich Technik oder auch Diplomaten), die in Deutschland wesendlich besser verdienen, als es die Einheimischen tun? Fällt das auch unter "Diskriminierung"? Oder gar Kolonialismus?

Liebe Leute: Wir leben im Zeitalter der Globalisierung. Auch die Tunesier hatten lang genug Zeit, sich den Umständen anzupassen. Wenn man es aber noch nicht einmal auf die Reihe bekommt, eine funktionierende Demokratie auf die Beine zu stellen, weil Vetternwirtschaft, Missgunst und Neid herrschen, dann brauch man sich über seinen Rückstand in der Welt nicht zu wundern. Da ist das Abwälzen der Schuld auf die ehemaligen Kolonialmächte eine willkommene und immer wieder gerne genutze Ausrede.

LG
Zé