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Re: Schluss gemacht...
[Re: Frogger]
#189369
23/12/2006 20:25
23/12/2006 20:25
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Joined: Oct 2005
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kimy_baby
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auch auf die gefahr hin, dass sich jetzt einige wie die hyänen auf mich stürzen....
hätte tunisiangirl gesagt "alle männer sind a.r.sc.h.l.öch.er." wär wohl kaum jemand über sie herfallen, von wegen sie darf das nicht verallgemeinern, sie sei unreif etc. obwohl die meisten von euch ja wohl einen MANN zu hause haben, oder? warum aber entbrennen hier immer und immer wieder heftigste diskussionen darüber, ob tunesier nun verallgemeinert werden dürfen oder nicht? vielleicht etwa, weil ca 80% mit einem tunesier liiert sind? und der rest es evtl. gerne wäre? und vielleicht, weil in jedem hier ein kleines misstrauen schlummert, das er nicht wahr haben will? kennt ihr den spruch "angriff ist die beste verteidigung"? ist das hier etwa der fall? ich denke, tunisian girl ist einfach nur eine verletzte persönlichkeit (egal ob frau oder mädchen), die einfach nur ihren frust und ihren kummer niedergeschrieben hat. sie wollte bestimmt nicht eine ganze nation beleidigen. und schon gar nicht eure männer. komisch, man fühlt sich, wenn man "schuldig" ist, immer mehr angegriffen, als wenn man ein "reines gewissen" hat. mir fällt grad leider kein passender vergleich ein, ich hoffe, ihr versteht mich trotzdem. ich selbst fühle mich hier sehr sehr oft angegriffen, wenn dann, gerade bei diesen disussionen alles auf die bösen animateure geschoben wird (und das sind dann meistens die, die NICHT mit einem ani zusammen sind!--> aha, ein tunesischer animateur ist wohl kein tunesier, den man nicht verallgemeinern darf?!). ich bin selbst animateur.und ich und einige meiner (viele tunesier!) kollegen liege nicht jeden tag in nem anderen bett/armen und erzähl was von der großen liebe. trotzdem wettere ich hier nicht gegen die, die denken, dass die animateure alles kaputt machen. denn 1. dachte ich selbst mal so, bevor ich diesen job hatte und 2. denke ich mir immer, "ok, die person ist verletzt und meint jemand ganz bestimmten. sie kennt mich nicht und würde sie mich kennen, würde sie niemals so über mich urteilen." denkt mal darüber nach!
kimy
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Re: Schluss gemacht...
[Re: Tunisianagirl]
#189375
27/12/2006 20:46
27/12/2006 20:46
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Joined: Oct 2005
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kimy_baby
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genau das meinte ich! - eine nicht tunesierin sagt alle tunesier sind doof - eine nichttunesierin, die mit einem tunesier zusammen ist, der kein animateur ist sagt, man darf nicht verallgemeinern, denn schuld sind nur die animateure.
merkt ihr was? schuld bzw. "böse" sind immer nur die anderen. bei MIR ist ja alles in bester ordnung. aha. und warum reagieren dann alle, wie aufgescheuchte hühner, nur weil ein (sorry tunisian girl, ist ironisch gemeint!) kleines, dummes, verletztes mädchen eine unwichtige aussage macht um ihren ärger luft zu machen?! manchmal frage ich mich, woran man unreife festlegt...
kimy
@tunisiangirl. dass du dich persönlich angegriffen fühlst, ist ja klar, wenn du tunesierin bist. wie gesagt, ich fühle mich bei den animateur-attacken ja auch nicht gerade geschmeichelt. aber ich habe ja auch die forummitglieder angesprochen, die nicht tn sind und mit einem tn zusammen sind.
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Re: Schluss gemacht...
[Re: Maged]
#189379
28/12/2006 05:05
28/12/2006 05:05
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Joined: Apr 2006
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Frogger
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...was für ein Bildungsstand sie haben oder akademisches Niveau und es liegt auf der Hand,dass die Frau einen Analphabeten leichter behandeln kann als einen gebildeten...
"Gebildet" wird man nicht allein durch Schulbesuch, und insbesondere nicht durch den Erwerb eines akademischen Grades, sondern nur durch ergänzende oder hilfsweise Selbstmotivation. Und ich bezweifle zudem, daß die meisten Frauen, die einen Tunesier heiraten, z.B. über einen akademischen Grad verfügen. Ich selbst habe übrigens auch keinen und habe auch niemals Wert darauf gelegt, einen zu erhalten, obwohl ich mehrfach Gelegenheit dazu gehabt hätte. :-) Statistisch gesehen, orientieren sich Frauen auch nicht zu sozial niedriger stehenden Klassen, sondern bevorzugt zu derselben oder höheren, so daß also die Mär von der Akademierin, die einen An-Alphabeten heiratet, allenfalls eine kaum zu findende Ausnahme, doch sicherlich nicht die Regel darstellt. Zudem - "Bildungsniveau" ist ein Wort, das kaum objektiv definiert werden kann, denn selbst eine fachliche Übereinstimmung verschiedener Bildungssysteme gegeben ist, heißt das noch lange nicht, daß derjenige, der einen solchen Abschluß erworben hat, das damit ausgedrückte Niveau auch tatsächlich erreicht hat. Als Stichwort gebe ich hier z.B. in Deutschland die Vergleichbarkeit des Abiturs - nicht nur zwischen Bundesländern, sondern auch zwischen Schulformen, die Niveaus unterscheiden sich teilweise erheblich, je nach dem, was als Erfordernis für "Bildungniveau" angesehen wird (für mich persönlich sind das z.B. die Kenntnisse in Deutsch, klassischer und moderner Fremdsprache, Mathematik, Geschichte, Politik und Naturwissenschaften).
Ein ganz anderer Ansatz wäre der, das Pferd von der Intelligenz her aufzuzäumen und zu argumentieren, daß diejenigen, die keine gute Schulbildung haben, diese ncht haben, weil ihre Intelligenz nicht dazu ausgereicht hat - doch wir wissen, daß Schulbildung, mit der Ausnahme von bestimmten totalitären Systemen, eher von sozialen Gesichtspunkten bestimmt wird, als allein von der Intelligenz, so daß auch dieser Ansatz nicht weiterbringt.
Nein, ich behaupte, daß das Problem keineswegs die unterschiedlichen Bildungsniveaus sind (es sei denn, die Abstände wären erheblich), sondern die unterschiedlichen sozialen Systeme und Gesellschaftsformen, die von klein auf andere Prioritäten der Existenzsicherung, andere Strategien der Lebensbewältigung, andere Wertemaßstäbe und eine ganz andere Lebenserfahrung im Zeitraum der hauptsächlichen Sozialisation bedeuten. Diese Differenzen beschränken sich dann auch nicht allein auf Angehörige bestimmter sozialer Schichten, sondern sind, sozusagen, übergreifend systemimmanent und können nicht wertend begriffen werden.
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Re: Schluss gemacht...
[Re: CandelaNeu]
#189390
29/12/2006 18:35
29/12/2006 18:35
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Joined: Nov 2004
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Maged
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Was ich als Tunesier weiss,dass die Eltern mehr Wert auf die Bildung und die Einschulung ihrer Kinder legen als sie zur Arbeit schicken,aber eventuell scheint es abweichend von einer Region zu einer anderen.Was meine Region angeht,ist es eine Schande,wenn sie Kinder keine Abschlüsse haben.Aber eine kleine Minderheit vor allem Richtung Süd oder Nordwest (kef,beja,jandouba) verleiht dem akademischen Werdegang keinen Ausdruck. Es ist eine verpönte Einstellung,wenn manche glauben,dass in Tunesien die Schule net zu den Lebensvorrängen zählt.
Jeder für sich und Gott für alle
Was für eine Philosophie man wählt,hängt davon ab,was für ein Mensch man ist
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Re: Schluss gemacht...
[Re: Maged]
#189392
30/12/2006 13:44
30/12/2006 13:44
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Frogger
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Es gibt da aber auch noch einen anderen Aspekt, den wir ja auch zuweilen in Deutschland sehen - nämlich die Einstellung, was es nützt, noch weitere Jahre zur Schule zu gehen, wenn man danach eh' keine Arbeit bekommt, da kann es schon schnell passieren, daß jemand lieber irgendwelche Handlangerjobs (oder Jobs im Tourismus, im Supermarkt), die ihm gerade angeboten werden, wahrnimmt. Zudem, auch die Begehrlichkeiten wachsen, und wer gerne das hätte, was die anderen auch haben, benötigt dazu jetzt Geld und denkt nicht daran, daß er später mal mehr haben könnte, wenn er jetzt verzichtet, zumal dies ja, wie oben gesagt, sowieso nicht sicher ist.
Ich weiß nicht, inwieweit in Tunesien für den späteren Bedarf ausgebildet wird - gibt es dort z.B. Berufs- oder Studienberatungen, wie wir sie von Deutschland her kennen, oder Symposien mit Arbeitgeberbeteiligung, oder ist es so, daß je nach Nachfrage z.B. Studienplätze oder Schulkapazitäten bereitgestellt werden? Denn - irgendwie habe ich den Eindruck, daß Nachfrage und Bedarf nicht aufeinander abgestimmt sind, es gibt größere Zahlen von z.B. Lehrern, die keinen Lehr-Platz finden, und auf der anderen Seite Berufe, die Personenmangel haben. In einem relativ kleinen Land, so wie in Tunesien, sollte eine Feinabstimmung doch eigentlich gut möglich sein.
Als Problem sehe ich aber die Bevorzugung der eigenen Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt. Es ist zwar verständlich, daß man jedem eigenen Staatsbürger bevorzugt Arbeit verschaffen will, doch durch den weitgehenden Verzicht auf ausländisches Know-How, das sich auf viele Bereiche erstreckt (nicht nur das Fachwissen, sondern auch z.B. Organisation, Marketing, Serviceorientierung, etc.) begibt sich die Wirtschaft einer effektiveren und schnelleren Produktionssteigerung, die dann, nach einer Vorlaufzeit, eine ungleich höhere Anzahl von Leuten Brot und Arbeit bringen könnte.
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