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Flüchtlingsdrama auf Lampedusa „Mehr tun, um Menschenleben z

Posted By: Claudia Poser-Ben Kahla

Flüchtlingsdrama auf Lampedusa „Mehr tun, um Menschenleben z - 10/10/2013 16:50

Flüchtlingsdrama auf Lampedusa „Mehr tun, um Menschenleben zu retten“

08.10.2013 · Die EU-Innenminister beraten nach der Katastrophe vor Lampedusa über Konsequenzen für die Flüchtlingspolitik. EU-Kommissarin Malmström forderte eine neue Operation der Grenzschutzagentur Frontex, um Flüchtlinge im Mittelmeer aus Seenot zu retten.

Nach der Flüchtlingstragödie vor der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa beraten die EU-Innenminister an diesem Dienstag über Konsequenzen aus dem Unglück mit mehr als 230 Toten. Es bahnt sich eine grundsätzliche Debatte über die Flüchtlingspolitik der Europäischen Union an.

EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström forderte vor dem Treffen in Luxemburg eine neue Operation der EU-Grenzschutzagentur Frontex, um Flüchtlinge im Mittelmeer aus Seenot zu retten. „Ich werde den Mitgliedstaaten eine große Frontex-Operation im gesamten Mittelmeer von Zypern bis Spanien vorschlagen“, sagte Malmström. Es gehe um die politische Unterstützung und die notwendigen Mittel, „um mehr Menschenleben zu retten.“ Auch Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) rief zu einer Modernisierung der Seenotrettung auf.

Malmström erwartet indes nicht, dass die EU-Länder kurzfristig zu einer Änderung des Systems zur Aufnahme von Flüchtlingen bereit Auch Friedrich lehnt das ab. Bisher muss sich das jeweilige Ankunftsland um das Schicksal der Flüchtlinge kümmern. Die Bundesregierung hatte schon am Montag Kritik zurückgewiesen, Deutschland nehme nicht genug Flüchtlinge auf.

Friedrich sprach sich für europäisch-afrikanische Wirtschaftsgespräche aus. Ziel müsse es sein, die Entwicklung in den Herkunftsländern so zu verbessern, dass „die Menschen schon keinen Grund haben, ihre Heimat zu verlassen“, sagte Friedrich der „Süddeutschen Zeitung“. Eine Katastrophe wie die vor Lampedusa dürfe sich nicht wiederholen.

EU-Parlamentspräsident Schulz fordert: Deutschland soll mehr Flüchtlinge aufnehmen
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Vor der Mittelmeerinsel hatten Taucher nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa am Montag 37 weitere Leichen geborgen. Die Opferzahl stieg damit auf 231. Die Rettungskräfte befürchten weitere Tote. Von den mehr als 400 Menschen an Bord des gesunkenen Schiffes konnten nur 155 lebend gerettet werden. Bis auf einen Tunesier sollen sie aus Eritrea stammen. Das Schiff mit den Migranten war am Donnerstag vor der Insel in Flammen aufgegangen und gekentert.
FDP-Europaabgeordnete Lambsdorff: Friedrich blockiert

Ebenso wie EU-Kommissarin Malmström fordert der FDP-Europaabgeordnete Alexander Graf Lambsdorff eine deutlich bessere Ausstattung der Grenzschutzagentur Frontex. Sie brauche mehr Geld, Schiffe und Hubschrauber, um den Tod weiterer Flüchtlinge zu verhindern, sagte der Vorsitzende der liberalen Gruppe im Europäischen Parlament dem „Bonner General-Anzeiger“. Es dürfe zudem nicht sein, dass Frontex Flüchtlingsboote aufs offene Meer zurückschicke.

Lambsdorff unterstütze die Forderung der stellvertretenden CDU-Bundesvorsitzenden Julia Klöckner nach einer europäischen Flüchtlingskonferenz. Die liberale Fraktion im Europaparlament werde die Forderung in dieser Woche vorbringen. „Ich hoffe, dass die Tragödie von Lampedusa die Dringlichkeit des Problems endlich deutlich werden lässt und zu einer wirklich europäischen Politik führt“, sagte Lambsdorff.

Bisher habe Innenminister Friedrich „alles blockiert, was an Verbesserungen in Brüssel vorgeschlagen wurde“. Lambsdorff äußerte Verständnis für Forderungen Italiens nach einer gerechteren Verteilung der Flüchtlinge in Europa. Die Flüchtlinge wollten „nach Europa, nicht in einzelne Länder“. Es sei „nicht in Ordnung“, dass die Länder, in denen die Flüchtlinge als erstes eintreffen, sich um alles kümmern müssten. „Es ist allerhöchste Zeit, zu einer gemeinsamen Flüchtlings- und Asylpolitik zu kommen“, sagte Lambsdorff. Für legale Migranten müsse es einen gemeinsamen Verteilschlüssel geben, „wie den in Deutschland zwischen den Bundesländern“.

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz hatte am Montag gesagt, es sei eine „ Schande, dass die EU Italien mit dem Flüchtlingsstrom aus Afrika so lange alleingelassen hat.“ Die Flüchtlinge müssten in Zukunft gerechter auf die EU-Mitgliedsstaaten verteilt werden. „Das heißt auch, dass Deutschland zusätzliche Menschen aufnehmen muss.“ Regierungssprecher Steffen Seibert hatte den Vorwurf umgehend zurückgewiesen. Deutschland tue das, „was seiner Größe und seiner Bevölkerungszahl in Europa entspricht“.

Ein Sprecher des deutschen Innenministeriums sagte, „der Ruf nach einem gerechteren Verteilungsmechanismus“ für Flüchtlinge in Europa lasse sich mit Blick auf Deutschland nicht zahlenmäßig begründen. Deutschland habe beispielsweise im vergangenen Jahr rund 65.000 Asylbewerber aufgenommen - Italien lediglich 15.000.

Quelle: FAZ.NET mit dpa
Quelle Link zu weiteren Artikeln und diesen:

http://www.faz.net/aktuell/politik/europ...n-12608386.html
Posted By: sharaz99

Re: Flüchtlingsdrama auf Lampedusa „Mehr tun, um Menschenleben z - 10/10/2013 18:48

Tunesier sind keine Kriegsflüchtlinge. Sondern Wirtschaftsflüchtlinge. Sie sollten ihrem Land beim Aufbau helfen. Generell, und das ist meine Meinung können wir nicht alle aufnehmen, die aus wirtschaftlichen Gründen flüchten, dagegen bin ich der Meinung dass man wirkliche Kriegsflüchtlinge auf jeden Fall aufnehmen sollte.

Also ehrlich gesagt Claudia, ich weiß nun nicht nicht was ich von deinem Post halten soll. Wo bist du dafür und wo bist du dagegen?
Posted By: Juergen_Frisch

Re: Flüchtlingsdrama auf Lampedusa „Mehr tun, um Menschenleben z - 12/10/2013 17:44

Original geschrieben von: sharaz99


Also ehrlich gesagt Claudia, ich weiß nun nicht nicht was ich von deinem Post halten soll. Wo bist du dafür und wo bist du dagegen?

Hallo Sharaz99,
eigentlich liegt es mir warlich fern darauf hinzu weisen dass der von Claudia eingestellte Post 1:1 in der Presse steht!

Nun gebe ich dir Recht dass der Tunesier (sehr hohe Jugendarbeitslosigkeit, ich schätze mal um die 50-60%) ein sog. Wirtschaftsflüchtling ist.

Aber um wen handelt es sich denn bei den Flüchtlingen?
Meldungen nach sind dies keine Tunesier! Sondern Leute aus den Niger, Sudan, Mali usw.. Diese nehmen enorme Strapatzen auf sich um nach Europa zugelangen.
Leider werden Sie dann auch noch von "Schleppern" abgezockt!

In einem letztjährigen Bericht war mal von einem Betrag zwischen 500 und 1000€/Pers. die Rede.

Früher gingen die Flüchtlingsboote von Mahdia, Djerba und z.T. auch von Kelibia aus. Heutzutage starten diese aus Libyen. Wer am Strand erwischt worden ist kam in ein "Auffanglager" nahe der libyschen Grenze (zwischen Remada und Thembain) zur ABSCHIEBUNG.

Ein weiter Weg nach Lampedusa.

Nun Italien ist überfordert mit der "Flüchtlingsschwemme" und die EU ist so flexibel wie ein Amboss.

Klar das diesen Flüchtlingen geholfen werden muss, dafür müssen aber auch länderübergreifende Gesetze her. Da hilft auch nicht wenn der neue Pabst hierzu sein Bedauern zum Ausdruck bringt und Hilfe von Anderen fordert.
(Es steht zwar in der Bibel: klopfet an meine Tür und es wird dir aufgetan) Doch selbst die kath. Kirche sieht sich nicht in der Lage diesen Flüchtlingen zu helfen (sind ja, sorry, keine Christen). Rufen aber im Gegenzug zu Spenden auf. (geht ja nicht an die Gelder des Vatikans)

Dieses Flüchtlingsdrama wird uns noch in den nächsten Jahren weiter beschäftigen. Leider.

Ein Geheimrezept hierfür gibt es nicht!

Dies sind aber meine persönlichen Gedanken zu diesem wirklich schwierigen Thema.
ein schönes Wochenende und Grüße aus Tunesien

Jürgen

Posted By: Claudia Poser-Ben Kahla

Re: Flüchtlingsdrama auf Lampedusa „Mehr tun, um Menschenleben z - 19/10/2013 20:40

Original geschrieben von: sharaz99
Also ehrlich gesagt Claudia, ich weiß nun nicht nicht was ich von deinem Post halten soll. Wo bist du dafür und wo bist du dagegen?


sharaz99 das weiß ich auch nicht, denn ich habe ihn ja nicht geschrieben siehe ganz groß auch die Quellenangabe unter diesen Zeilen. Ich schrieb nicht mal, eine Meinung dazu, wie ich den Artikel fand. Einfach etwas besser lesen, Danke.


Zu deiner Meinung: Ja, stimmt Tunesier sollen im Land helfen, sie sind keine Kriegsflüchtlinge, das sehe ich auch so. Nur sind die meisten Flüchtlinge derzeit auf den Booten, keine Tunesier, sondern Schwarzafrikaner (Mehrheit), Marokkaner, Algerier, Lybier usw. welche nur in Tunesien an Bord gehen, da die meisten Schleuser Tunesier inkl. Boote sind, siehe auch der festgenomme, des Schiffs welches unterging, dieser junge Herr kam aus Sfax, der sicher nicht das erste mal diese Route fuhr.

Ihm wird nun, man geht davon aus, in Italien der Prozess gemacht. Diese Menschen aus Schwarzafrika legten lange Wege zurück, bis nach Tunesien zu kommen, um die Flucht nach Europa anzutreten, aus Armut, Hunger und Krieg usw.

LG Claudia
Posted By: Cisyn23

Re: Flüchtlingsdrama auf Lampedusa „Mehr tun, um Menschenleben z - 22/11/2013 10:48

Und auch, wenn man nicht alle Flüchtlinge aufnehmen kann, muss man solche Unglücke, wie das vor Lampedusa zu verhindern versuchen....
Posted By: Juergen_Frisch

Re: Flüchtlingsdrama auf Lampedusa „Mehr tun, um Menschenleben z - 03/12/2013 10:35

Guten Morgen, gestern bzw. heute Nacht kam zu diesem brisanten Thema eine m.E. interessante, gute Dokumentation.

Dauer ca. 1 Std.

http://swrmediathek.de/player.htm?show=01999e90-5b46-11e3-b323-0026b975f2e6

Jürgen

PS: für Leute die Fernsehsendungen verpasst haben, habe ich einen guten Link:

http://www.sendungverpasst.de/
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