heute abend läuft um 22.40 der Film "die Tochter von Keltoum" auf ARTE; kenn ihn zwar nicht, klingt aber ganz ansehbar ..

Mittwoch, 20. Juli 2005 um 22:40
VPS : 22.40
Wiederholungen :
25.07.2005 um 15:15

Die Tochter von Keltoum
Spielfilm, Frankreich / Belgien / Tunesien 2001, ARTE F, Erstausstrahlung
Regie: Mehdi Charef, Drehbuch: Mehdi Charef, Kamera: Alain Levent, Musik: Bernando Sandoval, Schnitt: Kénout Peltier; Ton: Ricardo Castro, Henry Morelle, Produktion: Studio Canal France, Produzent: Fabienne Servan-Schreiber
Cylia Malki (Rallia), Baya Belal (Nedjma), Jean-Roger Milo (Djibril), Fatma Ben Saïdene (verstoßene Frau), Deborah Lamy (Keltoum), Brahim Ben Salah (Großvater), Samira Draa (Souad), Mostefa Zerguine (Fahrer), Habib Zrafi (Fernfahrer), Lotfi Yahya (Busfahrer)

Die 19-jährige Rallia stammt aus Algerien, ist aber als Adoptivkind in der Schweiz aufgewachsen. Jetzt macht sie sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter, von der sie nichts weiß, als deren Namen: Keltoum. Um sie zu finden, reist Rallia quer durch die algerische Wüste. Dabei entdeckt sie nicht nur das Land ihrer Herkunft, sondern auch eine schmerzhafte Wahrheit, mit der sie nicht gerechnet hätte.

Rallia ist als Adoptivkind in der Schweiz aufgewachsen. Auf der Suche nach ihren Wurzeln reist die 19-Jährige in die algerische Wüste, um ihre Mutter Keltoum zu finden. Nach einer langen, ermüdenden Reise mit dem Bus erreicht sie das kleine, abgelegene Heimatdorf, in dem sie nur ihren Großvater und ihre geistig verwirrte Tante Nedjma antrifft. Stolz erzählen die beiden ihr, dass Keltoum in El Qantara in einem großen Hotel arbeitet und nur freitags mit Geschenken aus der Stadt heimkehrt. Während Rallia auf ihre Mutter wartet, lernt sie das ärmliche Dasein und den täglichen Überlebenskampf ihrer Verwandten in der kargen Wüste Algeriens kennen. Doch als es schließlich Freitag ist, kommt Keltoum nicht nach Hause. Zusammen mit ihrer Tante Nedjma macht sich Rallia auf eine abenteuerliche Reise zu ihrer Mutter, die sie quer durch die Wüste führt. Doch das Ergebnis ihrer Suche sieht anders aus, als Rallia es sich vorgestellt hatte.

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Das kleine Extra
"Die Tochter von Keltoum" ist ein ungewöhnliches Road-Movie, das die Suche einer jungen Frau nach ihren Wurzeln schildert und ein eindrucksvolles Bild des gegenwärtigen Algeriens jenseits des touristischen Kontextes entstehen lässt. Dabei widmet sich der Film ganz besonders der Darstellung des Lebens algerischer Frauen, die unter schwersten Bedingungen das harte Leben in der kargen Wüstenlandschaft bestreiten müssen. Zugleich ist der Film ein poetisches Werk über die Wüste selbst, die der algerische Regisseur Mehdi Charef sowohl in ihrer schroffen Kargheit als auch in ihrer außergewöhnlichen Schönheit porträtiert. Mehdi Charef, 1954 im algerischen Maghnia geboren, musste 1962 aufgrund des Algerienkrieges mit seiner Familie das Land verlassen. Als er Ende der 90er Jahre auf den Spuren seiner Kindheit in seine Heimat zurückkehrte, inspirierte ihn das Leben der algerischen Frauen zu seinem Film. Bereits mit seinem Erstlingswerk "Tee im Harem des Archimedes" hatte Mehdi Charef 1985 den "Award of Youth" des Internationalen Filmfestivals von Cannes und 1986 den César für das beste Erstlingswerk gewonnen. "Die Tochter von Keltoum" brachte dem stark vom Neorealismus geprägten Regisseur 2002 beim "Mons International Festival of Love Films" den "Kodak Award" ein.