Die deutschen Handballer können zuversichtlich Richtung Weltmeisterschaft blicken. Im letzten Test vor den Welttitelkämpfen in Portugal deklassierte das Team von Bundestrainer Heiner Brand Olympiasieger Russland mit 34:27 (19:12) und unterstrich dabei eindrucksvoll seine Ambitionen auf WM-Gold.
Bester deutscher Werfer vor 11.160 Zuschauern in der Dortmunder Westfalenhalle war der Lemgoer Christian Schwarzer mit sechs Treffern. Rückkehrer Volker Zerbe, der 349 Tage nach seinem letzten Auftritt sein Comeback in der Nationalmannschaft feierte, erzielte zwei Treffer und hielt sich noch merklich zurück. Insgesamt war es im 80. Duell mit Russland der 28. Sieg.
Fehlen von Stephan kaum bemerkbar
Ab Mitte der ersten Halbzeit nahmen die Gastgeber das Heft fest in die Hand und stellten die Russen mit phasenweise sehenswertem Tempo-Handball immer wieder vor Probleme. Dabei setzte sich besonders das glänzend aufgelegte Trio Stefan Kretzschmar (5 Tore), Christian Schwarzer und Florian Kehrmann (5) in Szene, das bis zur Halbzeit allein für 15 der 19 Treffer verantwortlich war. Das Fehlen von Spielmacher Daniel Stephan, der zum dritten Mal in Folge verletzungsbedingt seine Teilnahme bei einer WM hatte absagen müssen, machte sich kaum bemerkbar.
Für das Highlight des Spiels sorgte Linksaußen Kretzschmar. Der Magdeburger traf kurz vor der Pause nach einem Anspiel von Markus Baur per "Kempa-Trick", wobei "Kretzsche" den Ball hinter dem Rücken vorbei an Gästetorwart Andrei Lawrow ins Tor warf.
DHB-Auswahl nie in Bedrängnis
Nach der Pause gab Brand unter anderem Heiko Grimm und Christian Zeitz mehr Spielzeit. Doch selbst durch zahlreiche Experimente kam die DHB-Auswahl nie in Bedrängnis. Die Torhüter Christian Ramota und Henning Fritz, der unter anderem zwei Siebenmeter parierte, boten jeweils gute Leistungen. Die Russen enttäuschten mit dem ehemaligen Essener Alexander Tutschkin als zentraler Figur im Rückraum und dem Tusem-Kreisläufer Dimitri Torgowanow (6 Tore) allerdings auf der ganzen Linie.
Gruss Maike