Popetown startet wie geplant
Proteste gegen MTV-Satire halten an

Berlin (pte/15.04.2006/06:35) - MTV http://www.mtv.de wird seine
Papstsatire "Popetown" http://www.popetown.com trotz massiver Proteste
wie geplant am 3. Mai starten. Obwohl die Kritik aus den Reihen
konservativer Politiker und der katholischen Kirche nicht abreißt, werde
der Musiksender an der Ausstrahlung festhalten, heißt es von MTV.
Programmdirektor Elmar Giglinger verteidigt die Serie und pocht auf
Meinungs-, Presse- und Kunstfreiheit. Der deutscher Bischof Heinz Josef
Algermissen rief Werbekunden indessen zum Boykott des Musik-K****s auf.

Es gehe dem Sender nur um reißerische Provokation und Geschäftemacherei auf iedrigstem Niveau, so der Bischof. Firmen, die MTV finanziell unterstützten, seien schlecht beraten. Auch CSU-Chef Edmund Stoiber empörte sich über "Popetown". Die Serie sei ein übler Angriff auf viele Menschen unter dem Deckmantel der Satire. Giglinger hingegen teilte mit, dass das Medienkontrollgremium FSF eine vorab eingereichte Folge für das Tagesprogramm freigegeben habe und von Blasphemie keine Rede sein könne. Die Papstsatire sei nicht übertrieben respektlos.

Auf ein Werbemotiv für die Zeichentrickserie, das den vom Kreuz
gestiegenen Jesus im Fernsehsessel zeigt und mit dem Untertitel "Lachen
statt rumhängen" versehen ist, hat MTV jedenfalls verzichtet. Nachdem es
massive Proteste gehagelt hatte und von Gotteslästerung die Rede war,
hatte der Musiksender von dem Motiv abstand genommen. Laut Stoiber sei
das heilige Kreuz provokant durch den Dreck gezogen worden. Der Politiker
kritisierte die deutsche Öffentlichkeit, die mit falsch verstandener
Liberalität viel zu großzügig mit dem Thema umgegangenen sei.

Quelle: www.pressetext.de