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Re: Erneut Urteil - Kopftuch im Schuldienst
#53543
31/08/2005 14:16
31/08/2005 14:16
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Anonym
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@Nela, ja, ich weiss, alles ist unislamisch. Weisst Du, diese Art von Diskussionen habe ich jahrelang in einschlägigen Foren geführt. Im Endeffekt war alles, was man kritisierte, nicht wirklich islamisch. Ich kann dazu nur sagen, wenn es nicht möglich ist, wirklich islamishc zu leben, wenn es keinen wirklich islamischen Staat gibt (denn Iran, Saudi Arabien, Pakistan sind ja wohl auch nicht so das Gelbe vom Ei diesbezüglich), dann ist Islam wohl eher eine Utopie als eine Religion.
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Re: Erneut Urteil - Kopftuch im Schuldienst
#53544
31/08/2005 14:25
31/08/2005 14:25
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Joined: Dec 2002
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Nela
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hier
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Zitat: Ich kann dazu nur sagen, wenn es nicht möglich ist, wirklich islamisch zu leben, wenn es keinen wirklich islamischen Staat gibt (denn Iran, Saudi Arabien, Pakistan sind ja wohl auch nicht so das Gelbe vom Ei diesbezüglich), dann ist Islam wohl eher eine Utopie als eine Religion
Das hatte uns Gako ja auch schon mitgeteilt: Zitat: Ein Moslem meinte mal, dass muslemischste (oje wird das so geschrieben?) Land ist Deutschland!
Und wie heisst es so schön: Ideale sind wie Sterne, Du kannst sie nicht erreichen, aber Du kannst Dich an ihnen orientieren...(soviel nur noch kurz zum Thema Utopie).
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Re: Erneut Urteil - Kopftuch im Schuldienst
#53547
31/08/2005 14:36
31/08/2005 14:36
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Joined: Feb 2003
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Doreen
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Zitat: @Doreen: Ich meinte das so, dass Menschen - egal welcher Herkunft, Glauben etc. - die hier leben, sich anpassen sollten!
heißt also, da es ein christliches, kein moslemisches Land ist, sollten sich alle, die hier leben, egal woher anpassen, und ihre eigene religion nicht zur Schau tragen? Für mich sind dein Antworten missverständlich, sorry.
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Re: Erneut Urteil - Kopftuch im Schuldienst
#53548
31/08/2005 16:07
31/08/2005 16:07
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Anonym
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Anonym
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Und jetzt noch meine kleine bescheidene Meinung hierzu: Grundsätzlich vertrete ich die Meinung, dass wir in einem Staat mit Religionsfreiheit leben, folglich sollte jeder das Recht haben seine Religion auszuüben und trotzdem frei in der Berufswahl usw. zu sein. (der Verweis "andere Staaten machen das aber auch so und so..." stört mich, da ich finde wenn andere es schlechter machen sollten wir es nicht abgucken ) ABER Wir haben in D auch eine Trennung zwischen Religion und Staat. Ich würde es von daher begrüßen, wenn an Schulen usw. alle religiösen Einflüsse möglichst verschwinden würden. UND Ich denke, dass das Kopftuch oft auch als politisches Symbol eingesetzt oder zumindest von vielen Menschen in D so aufgefasst wird. Und das ist für mich der wichtige Punkt. Viele Trägerinnen haben wahrscheinlich ausschließlich religiöse Motive aber es wird eben hier nicht so aufgefasst. Wie soll ein Kind den feinen Unterschied schon erkennen?
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Re: Erneut Urteil - Kopftuch im Schuldienst
#53549
31/08/2005 21:52
31/08/2005 21:52
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Joined: May 2001
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Claudia Poser-Ben Kahla
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Montag, 26.01.2004 Laabdallaoui: Der Stoff, aus dem Symbole sind schrieb: -------------------------------------------------------------------------------- Das Kopftuch ist zwar sehr sichtbar, aber deswegen nicht gleich ein Symbol. Jeder, der genau hinschaut und eine Grundkenntnis über das islamische Religionsrecht mitbringt, wird auf Amhieb erkennen, dass es sich für Muslime mit dem Kopftuch genauso verhält wie etwa mit der Waschung vor dem Gebet oder dem Fasten: Sie sind eine religiöse Pflicht, die sich unmittelbar aus dem Koran herausliest. Deshalb war das Kopftuch an sich nie ein Symbol oder Zeichen. Im Gegenteil, in vielen Kulturen die den Islam annahmen, fügte sich die Kopfbedeckung nahtlos ein, weil sie dort auch ohne den Islam bekannt war uns praktiziert wurde. Auch in Europa sieht man ein traditionelles Kopftuch heute noch ab und zu bei europäischen Frauen auf dem Lande. Früher soll das Kopftuch noch viel häufiger getragen worden sein, erzählen manche ältere Deutsche manchmal. Doch scheinen sich viele Zeitgenossen nicht mehr vorstellen zu können, dass Menschen eine Kopfbedeckung tragen können, ohne damit etwas ausdrücken oder gar demonstrieren zu wollen, dass ein Kopftuch für manche etwas ganz Normales, Alltägliches sein kann: Wir sind normal, wir tragen kein Kopftuch. Wären die normal, trügen sie auch keines. Soviel Borniertheit sollte man eigentlich gar nicht für möglich halten. Mit Ignoranz und manchmal auch mit unverschämter Missachtung der Realität versuchen sie, das Kopftuch "auf Teufel komm raus" zum Symbol abzustempeln. Dabei wird zwar oft betont, dass es sein mag, dass einige das Kopftuch gar nicht als Symbol tragen. Aber es wird der Mehrheit oder zumindest vielen unterstellt, dass sie das Kopftuch in verfassungswidriger Absicht tragen. Wo reale, rechtsstaatlich relevante Sachverhalte ganz offensichtlich fehlen, müssen eben Absichten, mehr noch unterstellte Absichten herangezogen werden. Eigentlich haarsträubend. Und einen ganz kalten Schauer lässt es einem den Rücken herunterlaufen, dass unterstellte Absichten einiger zur Beurteilung der Absichten anderer, denen man gar nichts unterstellt, herangezogen werden. Sippenhaft für den Sachverhalt "unterstellte Absichten". Aber noch haarsträubender ist, dass all dies vielen Anhängern der Rechtsstaatlichkeit und ihrer Ideen die Haare gar nicht einmal sträubt. Bleibt nur noch, dass jemand fordert, jeder Kopftuchträgerin das Recht auf Einzelfallprüfung zuzuerkennen und sie deshalb, weil ja Absichten geprüft werden sollen, mit angebundenem Gewicht in den Fluss zu werfen und abzuwarten, ob sie wieder auftaucht oder ertrinkt. Noch ist das Kopftuch kein Symbol. Aber ebenso, wie der Zwang, es zu tragen, kann auch der Zwang, es nicht zu tragen, daraus ein Symbol machen. Würde man das Tragen von Eheringen verbieten, würden harmlose Eheringe über Nacht zu Symbolen, ohne zu wissen, wie um sie geschehen ist. Im Grunde kann jede Selbstverständlichkeit zu einem Symmbol werden, wenn sie verboten wird. Man darf dann aber nicht verwechseln, wer daraus das Symbol macht: Der der sie verbietet, und nicht der, der sie für sich als selbstverständlich in Anspruch nimmt. Ebenso wie die Burka in Afghanistan zum Symbol für einen unmenschlichen, entstellten Islam geworden ist - gegen den Willen vieler traditioneller afghanischer Frauen -, ist das Kopftuch in Tunesien zum Symbol für die unmenschliche Fratze eines "westlich orientieretn" Regimes geworden, das den Tunesiern den Islam auf mittelalterliche Weise austreiben will: dort wurde den Frauen das Kopftuchtragen unter Androhung schlimmster Repressalien verboten. Einst ist auch der russische Schnurrbart unter Peter dem Großen zum Symbol geworden ist, als der Zar die Russen "auf Teufel komm raus" "modernisieren" im Sinne von verwestlichen wollte. http://www.islam.de/2245.php
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Re: Erneut Urteil - Kopftuch im Schuldienst
#53550
31/08/2005 22:38
31/08/2005 22:38
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Joined: Jan 2002
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Jens
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Zitat: Würde man das Tragen von Eheringen verbieten, würden harmlose Eheringe über Nacht zu Symbolen
Der Ehering IST ein Symbol. Komischer Text...
Mal einen Vorschlag, der alle Probleme lösen würde: An allen öffentlichen Einrichtungen wird das Kopftuch gesetzlich vorgeschrieben, für Frauen UND Männer. Dann fallen die Muslime unter den Kopftuchträgern nicht mehr auf und jeder, der das Kopftuch als politisches Symbol nutzen will, guckt in die Röhre, denn niemanden interessiert's mehr, womit ein Lehrer seine Rübe verhüllt. Ach, die Lösungen der großen Probleme könnten so einfach sein, wenn die Politiker mal auf MICH hören würden...
Okay, die Männer würden etwas bescheuert aussehen, aber das ist ein anderes Problem.
Apropos, wo ist eigentlich Mabrouk? Lebt der noch?
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Re: Erneut Urteil - Kopftuch im Schuldienst
#53554
01/09/2005 07:38
01/09/2005 07:38
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Joined: Feb 2003
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Doreen
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Gako, dein Post: Zitat: Im Grunde genommen, finde ich eine Diskussion über ein Kopftuch-trage-Gebot bzw. -Verbot hier in Deutschland völlig überflüssig. Wir sind ein christliches, modernes Land. Wer hier lebt, arbeitet sollte sich dem Land und der Kultur anpassen. Müsste ich auch, wenn ich mich entscheide in einem anderen Land mit einer ganz anderen Kultur zu leben.
kann man halt so verstehen, das du findest das sich alle anpassen müssen wenn sie in D leben und da es hier (normalerweise) keine Kopftücher gibt, sollte man (Frau) sich daran halten,
und man kann es so verstehen, das du der meinung bist, das es jeder so halten kann wie er will, ob mit oder ohne.
Das war alles, das wollte ich gern konkret wissen, das hast du mir jetzt beantwortet. Also, allet jut.
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Re: Erneut Urteil - Kopftuch im Schuldienst
#53555
01/09/2005 10:47
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nonameb
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Ist es nicht ein Widerspruch einerseits zu beklagen, dass manche Frauen zum Kopftuch gezwungen werden und andererseits den Frauen die es freiwillig tagen wollen, zu verbieten ihren Beruf damit auszuüben?
Ähnlich sehe ich die Argumentation von Frau Akgün. Sie ist bekennende Muslima, ihr Mann ist Religionslehrer und sie trägt kein Kopftuch = es ist also okay! Frau Akgün selbst bringt das Beispiel der Frau mit Barbie Frisur und Stöckelschuhen! Das gilt es doch eher zu diskutieren, die Identitätsfindung der Frauen innerhalb einer Gesellschaft.
Warum machen sich die Frauen in einer freien Gesellschaft eigentlich noch abhängig von den Wünschen irgendwelcher Männer? Warum stöckeln sie (mit High heels und Minirock) gestylt zu Aldi und er latscht bequem gekleidet (aber stolz auf sie) hinterher? Sollte nicht jede Frau das Recht haben, zu entscheiden wie sie sich kleiden möchte, das heisst auch im Berufsleben?! Haben wir in unserer Gesellschaft nicht ein extremes Problem damit, die äußerlichen Merkmale anderer Menschen zu hoch zu bewerten? Wird alleine das Nachdenken darüber, nicht zu gerne in einem Streit über Kopftuchtägerinnen bzw Islam erstickt?
Ich für meinen Teil finde es völlig uninteressant, was andere Frauen anziehen. Wenn mein Kind von einer Muslima zB in Mathe unterrichtet würde, dann wäre das so. Wenn es fragt, warum die immer Kopftuch trägt, gäbe es einen guten Anlass mal über Weltanschauung anderer Menschen zu reden. Ich sehe da eigentlich gar kein Problem! Und erst recht nicht, wenn die nächste Lehrerin einen goldenen Davidstern an einer Kette trägt und die nächste wieder ein Kreuz. So ist das ebend, wir leben in einer freien Gesellschaft und jeder kann an das glauben was er will. Oder nicht?!
Gruss ines
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Re: Erneut Urteil - Kopftuch im Schuldienst
#53557
01/09/2005 18:29
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Foued, ich habe gerade gelesen, was du am Abend des 30. August über "unser Kopftuch" geschrieben hast, und ich möchte dir dafür danken. Ich bin deutsche, aber ich bin seit einigen Jahren auch Muslime und trage als bewußtes Zeichen meiner Überzeugung (du sagst "als minimales Zeichen der Distanz zwischen Mann und Frau")aus meiner eigenen Ansicht gegenüber vieler Dinge im täglichen Leben (aus einem rein philosophischen Verständnis heraus) aus Überzeugung auch bei der Arbeit - wenn irgend möglich - "das Tuch". Es ist genau dieser kleine Unterschied, der mir eine große Sicherheit im täglichen Leben gibt - und die meisten Menschen, mit denen ich so zusammen komme, akzeptieren dies auch -. Ich hatte auch eine Zeit, wo ich das Tuch nicht getragen habe, aber ich weiss jetzt, es gehört einfach zu mir und zu meinem Selbstverständnis. Nun, manchmal muss ich auch Aufgaben übernehmen, wo ich gebeten werde, das Tuch nicht zu tragen - dann akzeptiere ich dies auch (ich bin mit mir selbst im reinen und brauche niemandem zu zeigen oder zu überzeugen, was der bessere Weg ist).
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Re: Erneut Urteil - Kopftuch im Schuldienst
#53563
02/09/2005 10:19
02/09/2005 10:19
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Joined: May 2001
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nonameb
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Zitat: Wer hier lebt soll sich anpassen ( äusserlich ).
...ist ein beliebtes Argument. Woran denn anpassen?? Und warum soll Frau sich überhaupt anpassen? Schränkt das nicht schon wieder ihre Freiheit ein?
Warum stört sich eigentlich Niemand an den Saris der Inderinnen und der Bangladeshi? Die sind ja auch nicht aus dem Strassenbildern wegzudenken. Um die Rechte dieser Frauen ist es auch nicht gut bestellt, trotzdem geht keine SPD Abgeordnete der Thematik nach und Niemand stört sich an der Lehrerin, die im Sari unterrichtet. Warum eigentlich nicht?
Ich denke dem Kopftuch wird von außen eine Symbolik aufgedrückt, die es in dem Maße nicht hat.
Gruß ines
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Re: Erneut Urteil - Kopftuch im Schuldienst
#53565
02/09/2005 10:51
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Anonym
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Anonym
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Zitat: Und warum soll Frau sich überhaupt anpassen? Schränkt das nicht schon wieder ihre Freiheit ein?
Ich versuche ja, Eurer Argumentation zu folgen und deshalb meine Frage: heißt das, dass Frauen dann in Tunesien auch ohne Bedenken "oben-ohne" an den Strand können? Die Freiheit der Touristinnen wird da ja auch ganz schön eingeschränkt....
LG Anna
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