Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass mich wirklich anlässlich des Pfingstfestes der heilige Geist gestreift hat, aber beim Lesen der Entwicklung des jasmin-Threads sind mir ein paar Fragen in den Kopf geschossen, die ich ohne euren "Beistand" wohl nicht beantwortet kriege.
Achtung - es wird voraussichtlich etwas wirr, weil im Augenblick wirklich ein ziemlicher Tumult in meinen Gedanken herrscht - ich hoffe, die Eine oder Andere steigt durch und hat Lust, was dazu zu sagen.

Ich weiß, das ist kein Religionsforum hier, aber es ist "Hilfe-mein-Habibi-will-nicht-dass-ich-Schweinefleisch-esse-und-meine-Tochter-heisst-mal-Selima-und-hach-ich-glaube-ich-konvertier"-Forum.
Mit einer (scheinbaren?) Leichtigkeit wird da von Konversion gesprochen, als wäre es eine Handtasche, die nicht zu den Schuhen passt, drum wechselt man mal eben. Ich meine jetzt nicht die unter euch, die nach eingehendem Koranstudium und aufrichtiger Selbstbetrachtung zu dem Schluss gekommen sind, dass der Islam IHRE Religion ist. Ich meine die knallrosaverknallten "Frischlinge", die nach 3 Wochen bis 6 oder 9 Monaten auf solche Ideen kommen, ohne den Koran auch nur ansatzweise verstanden zu haben und deren Islam-Kenntnisse sich irgendwo zwischen "man darf keinen Alkohol trinken und kein Schwein essen" und ganz vielleicht maximal der Kenntnis der 5 Säulen des Islams liegen. Die meisten hier sind getauft (im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, Amen), haben zwischen 17 und X Jahren christlich gelebt (was man halt so nennt...) und bumsvallera - ein Habibi taucht auf und wech damit... Krieg ich nicht gebacken, tut mir leid. Ich bin keine Kirchgängerin und soweit weg von einer "Überchristin" wie von der Figur von Pamela Anderson - aber ich könnte meinen GLAUBEN nicht für "irgendeinen" Menschen aufgeben. Was ist Glaube denn überhaupt Wert, wenn er so mir nix, dir nix über Bord geschmissen wird? Ist jemand, der für einen sterblichen Menschen seinen Glauben aufgibt, nicht immer ein glaubenstechnischer Looser, egal welchen Glauben er annimmt und welchen er aufgibt? Er tut es doch nicht aus Überzeugung, aus Berufung oder aus Liebe zu Gott - er (bzw. meist hier ja sie) will doch nur einem anderen MENSCHEN damit zu Gefallen sein? Aber bedeutet Glaube nicht eigentlich eher, ein GOTTgefälliges Leben zu führen?

Und mal weitergedacht (hier hoffe ich auf Sena), man stelle sich vor, ein wirklich gläubiger Christ verliebt sich in eine Muslima und bittet sie, nachdem er ihr die (vermeintlichen oder auch nicht, für ihn realen) Vorzüge seiner Religion erklärt hat, sich taufen zu lassen. Vielleicht noch mit den Worten: Wenn du mich wirklich liebst, dann... Was wird das Mädel tun, sagen? Ok - wahrscheinlich wird sie sich dem Zwang ihrer Religion beugen, vielleicht ist sie auch wirklich so gläubig, dass das für sie ein Grund ist, die Beziehung zu beenden und die (vielleicht) Liebe ihres Lebens zu verlassen - aber würde sie zustimmen: was stünde ihr familiärerseits wohl bevor?
Oder noch verquerer: Strenggläubige katholische Christin verliebt sich unsterblich in so-lala-Tunisse und bittet IHN nun, zu konvertieren, da sie es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren könnte, mit einem Moslem zu leben (selbstverständlich lehnt diese Dame auch vorehelichen Sex ab, logisch). Was wird er tun? Gesetzt den Fall, er liebt sie wirklich? Wird er - oder nicht? Ich sag mal - er wird nicht, Ausnahmen bestätigen die Regel.
Na, den Fall so-lala-Christin und so-lala-Moslem kennen wir ja nun zur Genüge hier, und das Resultat, dass bei einigen Christ vs. Mohammed-Show-Downs rauskam auch. Gibt es hier vielleicht rein zufällig einen Tunesier, der sich seiner deutschen Frau zuliebe hat taufen lassen und nun genüsslich Sonntags seinen Schweinebraten mit Klößen futtert? Ich wage zu zweifeln....

Sorry, wenn ich jetzt auf einige Schlipse getreten und nebenbei auf ein paar Kekse gegangen bin - aber sowas kommt davon, wenn man Pfingstsonntag seit halb vier wach ist und im Forum rumgeistert.

Ich wünsch jedenfalls denen hier, denen Pfingsten irgendwas mehr als ein langes Wochenende bedeutet, ein gesegnetes Pfingstfest.